9. September 2006 21:15
Sodale - nachdem mich der Traktor freundlicherweise leihweise mit einer seiner Kardanwellen und einem seiner Endantriebe versorgt hat, wir - er mehr als ich - alles wieder zusammengeschraubtr haben (während meine Tochter mit großem Erfolg das Gespann und vor allem die Scheibe des Gespanns polierte) ging es am späten Mittag endlich los.
Erstmal Landstraße bis zur Autobahn. Anfangs kam mir die Lenkung etwas eierig vor, das lag aber wahrscheinlich daran, daß ich im letzten halben Jahr nur Solos gefahren habe. Kurz bevor wir die Autobahn erreichten hatte sich das jedenfalls erledigt.
Dann auf die Bahn. Die Fuhre war jetzt schon schön warm und ch habe mal spaßeshalber den Gashahn etwas weiter aufgedreht. 120 - 130 - 140 - 150 - 160 auf dem Tacho (macht in Wirklichkeit immer 10 % weniger aus). So schnell bin ich mit dem Gespann noch nie unterwegs gewesen, da ich vorher aufgrund der einsetzenden Fahrwerksunruhe Schiß bekommen hatte. Und jetzt liegt das Teil wie ein Brett.
Pause in Schwabach. Eben mal bei Burger King den Bauch vollschlagen, dann geht es weiter, wieder auf die Bahn. 150 - 160 - 170 - 180. Das ist mir unheimlich. Immer noch kein schwammiges Gefühl. Immer noch das Brettverhalten. Laut Drehzahlmesser ginge sogar noch mehr, das verkneife ich mir aber, da ich solche Tests nicht mit meiner Tochter als Testperson machen muß.
Erstes Fazit: Das Fahrverhalten hat sich durch den Einbau der drei Wilbers Federbeine enorm verbessert. Wo ich früher bei 150 km/h auf dem Tacho schon Schweißausbrüche bekam, sind jetzt locker 180 km/h und mehr drin (immer dran denken: minus 10%).
Dann kommt mein "Lieblingsabschnitt" auf der A 61. Da haben die LKW Gräben in den Asphalt gezogen, wie sie im 2. Weltkrieg tiefer nicht gewesen sein können. Mit dem aten 145SR15 Vorderrad hat es mich da jedesmal schlagartig versetzt. Jetzt, mit dem neuen 135/70R15 versetzt es auch, aber bei weitem nicht so schlagartig und viel gemächlicher. Das ist nun eher eine Surfen durch die Rinne als ein schlagartiges Versetzen.
Zweites Fazit: Die Spurrillenempfindlichkeit hat durch den Einbau des Smartreifen deutlich nachgelassen. Sie ist nicht völlig weg, aber bei weitem nicht mehr so heftig und viel besser beherschbar auch wenn sie einen überraschend trifft.
Die letzten 40 km dann auf gut ausgebauter Landstraße. Dazu nur soviel: Meine Tochter hat mich zuhause angemault, warum ich in der 80er Begrenzung mit 140 durchgeflogen bin (und wieder: minus 10%). Das Ding liegt in den langgezogenen Kurven einfach nur flach. Das ist Fahrspaß pur. Genial
Morgen gehts zum letzten Test: Kleine, verwinkelte Eifelstraßen. Bin jetzt schon gespannt.
Achso, ein negativer Punkt: Auf Betonplattenautobahnen (z.B. auf der A 61, wenn man am Dreieck Hochenheim Richtung Koblenz fährt) buckelt die Fuhre wie ein wildgewordener Bronco. Diese kurzen Wellen hintereinander scheinen dem Fahrwerk gar nicht zu passen. Mal schauen, ob ich das über verschiedene Einstellungen an den Federbeinen noch in den Griff bekomme.
Ansonsten bin ich begeistert. Jetzt hat das Gespann ein Fahrwerk, das auch zur Motorleistung passt. Und ich muß aufpassen, daß ich mir nicht das Rasen angewöhne