Algarve - Portugal 2023

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Algarve - Portugal 2023

Beitragvon fredl » 7. März 2024 14:11

Algarve – Portugal 2023
Reisebericht


Nachdem wir 2022 mit unserem Gespann den nördlichsten Punkt im Europa besucht haben,
Schweden-Finnland-Nordkap-Norwegen-Lofoten, sollte es dieses Jahr in den Süden gehen!
Gibraltar, der südlichste Punkt in Europa und Cabo da Roca der westlichste Punkt in Europa sollte unser Ziel sein.

Tag 1:
Wir sind am 18. Mai gestartet und unser erstes Ziel ist Bern, die „Bierhauptstadt der Schweiz“.
Das Wetter war sonnig aber kalt, so um die 13°C (warum haben wir nur unsere Heizwesten unserer Norwegentour zu Hause gelassen?)
Da wir km machen wollten, sind wir über die Autobahn in Richtung Bodensee gefahren.
Dort ging es dann bei Lustenau in die Schweiz und weiter auf der A1 nach Bern.
In Bern angekommen haben wir noch die Hauptstadt der Schweiz zu Fuß erkundet und haben dann noch lecker Abend gegessen und ein Bierchen genossen!

Tag 2:
Weiter ging es dann entlang des Genfer Sees über Grenoble nach Avignon.
Hier hatten wir eine schöne Unterkunft direkt in einem Bambusgarten an der Rhone.

Tag 3:
Um den Touristenrubel zu entkommen sind wir gleich am Morgen nach dem Frühstück zum Punt du Gard gefahren und haben das Bauwerk der alten Römer bewundert.
Zurück ging es dann nach Avignon, das Gespan wurde bei der Unterkunft abgestellt und wir erkundeten zu Fuß die Brücke von Avignon - Pont St. Bénézet, den Papstpalast samt Park u.v.m.

Tag 4:
Leider hat uns das Wetterglück jetzt verlassen und statt Sonnenschein und 25°C war Regen angesagt. Auch die Wetterapp versprach keine Besserung bis Perpignan.
So musste ich unsere Fahrt über kleine Landstraßen nach Andorra umplanen und wir fuhren wieder Autobahn.
Ab Narbone wurde das Wetter immer besser und so sind wir durch Parc Naturel Regional des Pyrenees Catalanes nach Andorra gefahren.
Hier war es dann aber am Spätnachmittag sehr kalt ( 3°C) mit Nebel und Regenschauer und so haben wir nach einem Aufwärmstopp bei Croissant und Kaffee uns auf die Abfahrt nach La Seu d Urgell gemacht.

Tag 5:
Irgendwie haben wir wohl den Wettergott von Spanien erzürnt und nach Wochenlanger Trockenheit war jetzt Regen angesagt.
Wir wussten leider noch nicht, dass dieser Regen nur ein Vorgeschmack auf das war, was noch kommen sollte – Grauslich!
So sind wir dann bei sehr wechselhaftem Wetter nach Valencia gefahren, dass uns aber dann doch mit Sonnenschein und Temperaturen um die 25°C empfangen hat.
Da kam Freude auf und nach dem wir das Hotel in der Innenstadt bezogen hatten ging es gleich in die Altstadt, die zu Fuß in nur 10 min zu erreichen war.
Hier war die Kathedrale samt Turia Fontane unser Ziel. Natürlich auch die vielen kleinen Läden mit den luftgetrockneten Serano-Schinken und anderen Schinkenspezialitäten in Hülle und Fülle.

Tag 6:
Bei der Abfahrt nach Granada mit leichtem Regen wussten wir noch nicht, dass wir geradewegs auf die größten Überschwemmungen seit Jahren zusteuerten.
Auch die Wetterapp sprach am Anfang noch von leichtem Regen.
Der Regen und Sturm wurden aber immer heftiger, teilweise hatte wir Sicht nur um die 20 Meter und wir dachten schon an Abbruch.
Die Straßen waren teilweise überflutet, kleinere Autos haben uns noch laut hupend überholt und sind dann im Wasserloch gestrandet – Bugwelle – patsch Wasserschlag!
Ich dachte die Watttiefe für mein Gespann war nur im Hochland von Island interessant und so machten sich meine Erfahrungen aus Island, was die Flussdurchfahren betraf, bezahlbar.
Die Überschwemmungen waren ja überall im Fernsehen und in den Medien und wir waren mittendrin – dass müssen wir nicht nochmal haben!
Letztendlich nach 200 km Volldusche sind wir in Tabernas auf besseres Wetter gestoßen und haben dann erstmal das Boot wieder trockengelegt, die nassen Handschuhe gewechselt, ja die sündhaft teuren BMW-Handschuhe haben hier komplett versagt, und eine warme Suppe samt frischen Baguette zur Stärkung gegessen.
Durch die Sierra Nevada ging es dann weiter nach Granada. Leider war es bis Granada wieder sehr kalt und teilweise Nebel und Nieselregen.
Granada empfing uns dagegen mit Sonnenschein und Temperaturen über 20°C.
Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die Altstadt, max. Durchfahrtsbreite war mal nur 1,9 m, sind wir wohlbehalten im Hotel angekommen. Das Hotel wurde von einem Deutschen geführt und wir haben uns in dem alten Herren-Haus sofort wohlgefühlt.
Blick in die schneebedeckten Berge der Sierra und auf die Alhambra – Herz was willst Du mehr! Und ab ging´s dann ins marokkanische Viertel zum Abendessen.

Tag 7 und Tag 8:
Die nächsten zwei Tage haben wir in Granada verbracht. Natürlich stand die Alhambra samt Garten auf dem Programm, sowie die Altstadt, der Seidenmarkt und vieles mehr.
Die zwei Tage haben wir in vollen Zügen genossen und unsere Batterien für die Weiterfahrt aufgeladen.

Tag 9:
Gut gelaunt und bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ging es jetzt Richtung Gibraltar – unser erstes großes Ziel.
Voller Freude haben wir schon von weitem den Felsen von Gibraltar gesehen und je näher wir kamen desto größer wurde die Freude.
Wir wollten in Gibraltar übernachten, aber hier machte uns der BREXIT einen Strich durch die Rechnung. Meine Frau kommt ja aus einem Drittstaat und sollte ein Visum benötigen. Alle Internetinfos dazu waren falsch und trotz Buchung usw. gab es für sie keinen Einlass.
Egal liebe Engländer, wir können unser Geld auch woanders ausgeben, bäh!
So ging es dann weiter nach Tarifa, dem südlichsten Punkt von Europa mit sehr guter Sicht über die Straße von Gibraltar nach Afrika.
In einem netten kleinen Hotel haben wir die heutige Fahrt beendet und noch ausgiebig am Strand den Kite-Surfern zugeschaut – Fantastisch was da Manche für Figuren beherrschen.

Tag 10:
Am nächsten Tag haben wir uns treiben lassen und es ging dann ganz entspannt nach Cadiz.
Hier war schon am Nachmittag Sightseeing und dann Wohlfühlprogramm im SPA-Hotel angesagt.

Tag 11:
Heute sollte es nach Sagres gehen!
An Sevilla sind wir vorbeigefahren, da wir hier schon mal während einer anderen Reise waren.
Immer an der Küste entlang ging es dann über Faro nach Sagres.
Die Küste ist einfach fantastisch und immer wieder muss man stehen bleiben und die Fels- und Sandformationen zu bewundern.
In Sarges sind wir am Spätnachmittag angekommen und natürlich gleich zum Leuchtturm Sao Vicente gefahren.
Am Imbiss-Stand „Die letzte Bratwurst vor Amerika“ haben wir uns natürlich eine Bratwurst gegönnt und nach Amerika rüber geschaut – leider war nichts von Amerika zu sehen ;-)
Nach ellenlanger Suche unserer Unterkunft und einem sehr unfreundlichen Empfang (ja, dass muss wohl auf jeder Reise einmal so sein), hat uns ein Restaurant in der Nähe mit frischem Fisch, gutem Rotwein und sehr freundlichem Wirt wieder entschädigt.

Tag 12:
Eigentlich sollte es jetzt ins Landesinnere von Portugal gehen.
Wir wollten über Corte do Pinto (Minas) nach Monsaraz.
Leider hat uns die Wetterapp vor Starkregen und Unwetter gewarnt und wir wollten nicht nochmal so eine Dusche wie bei Murcia.
Also Planänderung und es ging immer am Atlantik entlang durch den Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina Richtung Lissabon.
Auch hier waren wir wieder sehr beeindruckt von der Landschaft und schneller als uns lieb war, ging der Tag zu Ende.
Über die imposante Brücke Vasco da Gama ging es zum Hotel im Stadtteil Areeiro.
Das Gespann wurde in der Hoteleigenen Tiefgarage zu sehr günstigen Konditionen für die nächsten Tage abgestellt (Wir zahlten nur den Motorradtarif)
Vom 14. Stock hatten wir einen super Blick über den Fluss Tajo und so konnte unser Sightseeing von Lissabon beginnen.

Tag 13 und Tag 14.
Jetzt war Sightseeing angesagt und mit der U-Bahn (direkt am Hotel) ging es zum Marquês de Pombal Platz, wo die ganzen HopOn-HopOff Buslinien starten.
Ich will nicht näher auf unser Programm eingehen, aber folgende Punkte haben wir besucht:
Christus-Statue; Torre de Belem; Bairro Alto; Castello; Katherale, Aufzug Santa Justa, uvm.

Tag 15:
Wir haben mit dem Wetter fürs Landesinnere von Portugal leider kein Glück!
Es sollte nun zum Torre ins Landesinnere gehen, aber da wartete schon die große schwarze Wolke mit Regen und Gewitter – hier hat meine Frau Aufgrund der letzten Erlebnisse gestreikt, was mir ganz recht war ;-) Nur an der Küstenregion war es schön.
Also wieder umplanen und so ging es nach Sintra, was sich im Nachhinein als Geheimtipp entpuppte, und zum Cabo da Roca, wo wir die Wanderschuhe auspackten.
Wir hätten uns in den Arsch gebissen, wenn wir diese beiden Highlights ausgelassen hätten.

Tag 16.
Da es im Landesinneren immer noch sehr unbeständig war, sind wir heute auf direktem Weg nach Porto gefahren.
Ein sehr schönes Hotel mit bewachtem Stellplatz fürs Gespann in der Nähe der Schnellbahn erleichterte uns das Sightseeing von Porto.

Tag 17 und Tag 18:
Jetzt geht es los und wir erkunden Porto.
Wie immer zuerst eine Runde mit dem Hopala-Bus und dann auf ins Getümmel.
Klar, die Stahlbrücke, einmal mit dem Boot unten durch, dann einmal oben drüber latschen,
Bootstour: Die 6 Brücken mit Portweinprobe, Kathedrale, Altstadt usw.
Das schöne an Porto ist, dass in der Altstadt alles Fußläufig zu erreichen ist.
Wir haben uns in Porto sehr wohl gefühlt und uns hat Porto viel besser gefallen als Lissabon.

Tag 19:
Nachdem auch fürs angestrebte Baskenland sehr unbeständiges Wetter vorausgesagt wurde, war bei uns irgendwie die Luft raus.
Wir haben uns dann kurzerhand entschlossen wieder nach Spanien zu wechseln und sind dann auf direktem Weg quer durch Portugal, natürlich mit Regen im Nationalpark Douro, nach Burgos / Kastilien gefahren.
Eine schöne Unterkunft in einem großen Weingut mit Abendessen und Weinprobe oder war es Weinprobe mit Abendessen oder nur Weinprobe……….irgendwie ist mir das entfallen :-)

Tag 20:
Leicht verkatert sind wir dann wieder Richtung Pyrenäen gestartet.
Durch die Sierra de Cebolerra, hier hätte ich beinahe meinen Tank trocken gefahren, über Saragossa nach Rialp.


Tag 21:
Rialp war unser Ausgangspunkt zu einer eintägigen Pyrenäen -Rundfahrt.
Einfach klasse, schöne Pässe, wenig Verkehr usw.
Hier möchten wir auf alle Fälle nochmal herkommen, aber dann mit der Solomaschine, den mit dem Gespann war diese Tour schon ganz schön kräftezehrend!
Ein fast perfekter Tag, wenn uns nicht auf den letzten KM zum Hotel ein Gewitter mit Starkregen überrascht, hätte :-( Ausweichen unmöglich, also Backen zusammenkneifen und durch.

Tag 22:
Jetzt heißt es Abschied nehmen und wir sind auf direktem Weg (AB) nach Nimes gefahren, wo wir noch einen Kulturtag eingelegt haben.
Unser Hotel war nur einen Schritt von der Altstadt entfernt und das Gespann sicher in einer Tiefgarage geparkt.
Ein paar Abendbier bei gutem Essen rundeten den Tag ab.

Tag 23:
Nimes die italienischste der französischen Städte.
Mit interessanter Geschichte, dem Amphitheater, Maison Carrée, Jardin de la fontaine, Magnetturm usw.
Herzlichen Dank hier an unsere Stadtführerin (Freetours), eine junge Studentin, die uns im perfekten Englisch (da sollten sich so manche jungen Franzosen ein Beispiel nehmen) die Geschichte und die Sehenswürdigkeiten so detailgetreu schildere, dass sogar mir manchmal die Gänsehaut gelaufen ist.

Tag 24:
Es geht heimwärts!
Jetzt war wieder KM-Schrubben angesagt – alles Autobahn um voran zu kommen!
Nimes – Avignon - Grenoble - Genf- Fribourg.
Um den Genfer See hatten wir so um die 35°C und stockenden Verkehr – dass war nicht so schön!

Tag 25:
Die Heimat ruft:
Fribourg – Bern – Zürich – Bodensee – Pfarrkirchen.
Alles Autobahn und Gott Sei Dank bei bestem Wetter und ohne besondere Vorkommnisse!

Guggst Du:
https://www.youtube.com/watch?v=ZvSWTgrBT2A
Gespanngrüße

Fredl
A bisser´l wos geht immer
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Re: Algarve - Portugal 2023

Beitragvon Der Harzer » 7. März 2024 14:38

Der Fred aus dem GS Forum :grin: , schöner Bericht.
Moped habe ich fast wieder zusammen.

Gruß
Frank
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Der Harzer
 
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Re: Algarve - Portugal 2023

Beitragvon UKO » 8. März 2024 07:43

Danke für den schönen Reisebericht.
Menschen ohne Macke sind Kacke!
Ein Gespann ist so unnötig, das Mann es unbedingt braucht!
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