Kleine Frankreich (Süd-Ost) Rundreise

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Kleine Frankreich (Süd-Ost) Rundreise

Beitragvon Leon » 8. Oktober 2007 21:12

Moin,

so, jetzt habe ich als Gespann-Beginner meine erste kleinere Reise mit dem Gespann hinter mir. (mann bin ich platt...)

Wir sind vor 14 Tagen Rtg. Südfrankreich losgezogen.

Wir, das sind: Meine Frau Michaela mit XS11 und einem Zwerg (10 Jahre) auf dem Sozius, Till mit der (Taschen-) Tiescher, Georg mit der XJ900 (58L), Ofi (Carell XS11 Gespann mit Zwerg (6 Jahre), Susa mit klappernder NTV und meine Wenigkeit mit XS11-Gespann mit HWZ, als Schmiermaxen den zweiten Zwerg (9 Jahre) und den Hund (3 Jahre, kein Zwerg, mittelgroß) )

Die Strecke im Groben:

Münsterland - Belgien (Spa-Francorchamps) - Vogesen - Jura - an Lyon vorbei ins Zentralmassiv - Ardeche - Camargue - Seealpen -Alpen (Izoard und Galibier) - 2 Tage Gewaltmarsch (1300km) zurück.

Insgesamt 3700km. Ich brauche jetzt neue Reifen.


Wetter:

In den ersten Tagen 2 Tage gräßlicher Regen, sonst schönes Wetter gehabt.
Kinder und Hund glücklich im Mittelmeer baden zu können (mir war es einfach zu kalt...)


Gespann - Technik:

Irgendwo hinter dem Jura brach das Heckteil des Gespann-Rahmens vom zentralen Rohr direkt hinter der Schweissnaht einfach ab. Georg als Schlosser hat das dann 500m weiter bei einem freundlichen Renault-Händler, der dafür nur ein Trinkgeld für die Mechaniker haben wollte, im Nu wieder "zusammengebraten". (jetzt muss ich wohl den Rahmen demontieren....)

Eine XS kriegt oberhalb von 2000m definitiv Vergaser-Höhen-Asthma. Bei Michaela ging das ja noch, aber im Gespann-Betrieb....


Fahr-Technik:

Nach einer gewissen Eingewöhnungsphase und einigen Tips von Ofi, der wesentlich erfahrener ist als ich, lief es dann auch auf den kleinen Bergstrassen und Serpentinen rund. Wir haben es zwar nicht geschafft, die Solos abzuhängen, aber die hatten zum Schluss auch keine Angststreifen mehr auf den Reifen, also kann es ganz so langsam nicht gewesen sein...*grins* (Noch dazu, mit Zwergen im Boot, geht man ja auch nicht "auf die letzte Rille"...)

Auf der Rückfahrt sind wir dann über die Bahn "gehetzt". Das Gespann läuft bis etwa 100kmh auch mit heftiger Beladung gut spurneutral, aber bei 125kmh (Fahrradtacho!!! Xs-Tacho so etwa 140kmh) muss man doch ganz schön gegenlenken, das geht in die Arme.... sehr ungewohnt.

Der Verbrauch lag die ganze Zeit so bei knapp unter 10 ltr., auf der Bahn dann bei etwa 11 ltr. Geht noch, nach dem was man sonst so von XS-Gespannen hört, eigentlich schön...)

Karten-Lesen während der Fahrt empfinde ich mit dem Gespann wesentlich schwieriger als mit der Solo, da man sich doch viel mehr auf die Strasse konzentrieren muss.

Routen-Hinweis:

In FR machen die meisten Campingplätze zwischen dem 15 September und dem 15 Oktober zu. Man sollte in dieser Zeit nicht ohne Campingführer unterwegs sein. Wir haben ab dem 1. Oktober die Campingplätze angerufen um uns zu vergewissern, daß die auch offen sind.

In Frankreich werden Blitzen generell angekündigt.
Die blitzen von hinten!!!! (mal sehen was da noch kommt...die erste hatte ich nicht ernst genug genommen...)

Fazit:

Man kann auch im September/Oktober gut nach Frankreich fahren. Die Kinder hatten sehr viel Spass, weil wir oft angehalten und geschaut haben (es gab ja auch reichlich Landschaft mit Seen und Bächen...), der Hund hat jeden erreichbaren Pass markiert (ist halt ein Rüde...)

Mein Fazit: Gespannfahren ist deutlich anstrengender als Solo-Fahren.

Trotzdem werde ich es wieder machen.

Bis denne,

Leo
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Beitragvon Babi » 9. Oktober 2007 08:22

Das hört sich wie ein richtig guter Urlaub an.
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Beitragvon Stephan » 9. Oktober 2007 17:39

Scheint ein netter Urlaub gewesen zu sein.


"...Mein Fazit: Gespannfahren ist deutlich anstrengender als Solo-Fahren..." Bewegung soll ja so gesund sein..


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Beitragvon muli » 10. Oktober 2007 08:46

hallo leo,
kann deine erfahrungen nur bestätigen; ich sach ma' verhältnis von solo zu gespann ist etwa 2:1, also 1000 km mit der solo schlauchen in etwa wie 500 km mit gespann - ist mir zumindest immer so verkommen; dabei spielt natürlich auch die art der straße ne gehörige rolle; 1000 km autobahn mit dem gespann stelle ich mir nicht so anstrengend vor, wie 500 km landstraße ...
cu
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Beitragvon Leon » 10. Oktober 2007 09:24

2:1 ... das unterschreib ich.
Wobei mein Gespann ziemlich wendig ist (glaube ich zumindest) und Landstrasse einfach mehr Spass macht.

Das ständige Gegenlenken auf der Bahn beschert mir heute noch (nach 4 Tagen) so ein interessantes ziehen in den Armen und Schultern....

Vielleicht hätte ich ein wenig Gewicht auf die Zugmaschine verlagern sollen...

Gruß
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