Norddeich, Ostfries. Inseln

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Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Crazy Cow » 15. September 2019 12:11

Ich bin schon wieder zuhause.

Fünf Tage Intensivurlaub waren für uns immer interessanter als 14 Tage faulenzen. Wobei der Vergleich natürlich durch das avisierte, zu verbrauchende Budget zustande kommt. Mit mehr Budget hätten wir vlt. 4 Wochen Intensivurlaub gemacht. Dabei muss man vorausschicken, dass Strand und Inselurlaub in D ein vielfaches an Kosten von einem Malle-Pauschalurlaub verursachen können.

Norden-Norddeich:
Ich fand die Idee, kurzfristig an Land ein Zimmer buchen zu können und täglich eine Fährpassage auf die Inseln vor zu nehmen interessanter, als langfristig eine Unterkunft auf ner Insel selbst zu buchen, oder halt die die vierfachen Kosten für etwaige Okkasionen bei unvorhersehbarem Wetter in Kauf zu nehmen. Dazu kommt natürlich die romantische Vorstellung vom alten Ostfriesland, Deich- Strand- und Wattspaziergängen an Land und nicht zuletzt der Norddeich Radiostation und den kleinen Kutterhäfen. Kannz vergessen, gibt es alles nicht mehr. Nichts ist so perfekt und wirtschaftlich durchorganisiert, wie der Touristik- Inselverkehr und die Fahrradtouristik am Festland. Umsonst ist der Tod. Ganz Norddeich ist eine einzige Pension. (20-40 Euro pro Person und Nacht m. Frühstück)

Es gibt eine Seehundstation mit Fütterung, Führung und Belehrung, wie man sich gegenüber den Tieren zu verhalten hat. Ich hatte noch nie den Eindruck, dass irgendeiner der Zuhörer daraus etwas gelernt hätte.
Im alten Seefunk-Empfängergebäude des Senders im Westen der Stadt, das noch vollständig erhalten ist, ist eine sehr empfehlenswertes ital. Restaurant, sowie Verwaltung und sanitäre Anlagen eines Campingplatzes untergebracht. In Laufnähe ist der kleine Strand der Stadt mit fleißig frequentiertem Hundestrand.
In der Sendestation im Osten der Stadt, die bis 1998 in Betrieb war, befindet sich das "Waloseum", Teil der Seehundsation, ein kleines Museum mit dem Skelett eines Blauwals, anderen Meeresbewohnern, Seehundquarantäne und einer Ausstellung zur Vogelwelt des Wattenmeeres mit dem kleinen Zimmer einer Vogelwarte. Auch die Technik des Senders wird in einer Abteilung gewürdigt.

https://www.norddeich.de/nordseeurlaub- ... friesland/
http://www.seehundstation-norddeich.de/ ... /waloseum/

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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Stephan » 15. September 2019 12:34

20-40€ inkl., ist 'n guter Preis.


Stephan
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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Crazy Cow » 16. September 2019 01:54

Ja, die Übernachtungen sind ob des großen Angebotes eher günstig, werden aber zum großen Teil in Siedlungshäusern aus den 1960er Jahren angeboten. Bei allen anderen Touristikdienstleistungen stößt man gern auf den sinnreichen Namen "Frisia" und tatsächlich verbirgt sich dahinter eine Aktiengesellschaft, einmal aus einer örtlichen Reederei entstanden. Parkplätze, einmal parken min. 5€, Fahrradverleih, E-Autoverleih, Flug- und Fährverkehr. Die Fähren nach Juist und Norderney kosten rd. 21€ inkl. Rückfahrt.

Norderney:
Wir sind gleich am nächsten Tag los, 800m Fußweg an der eingleisigen Bahnlinie Köln-Noddeich/Mole entlang und haben uns nach Norderney eingeschifft, obwohl der Durchzug eines Tiefdruckgebietes angekündigt war. Aber Wettervorhersagen, mein Gott, die Junx können doch erzählen, was sie wollen, sie werden ja nicht nach Leistung bezahlt.
Die Überfahrt dauert je nach Wasserstand 45 - 55 Minuten. Nach Norderney gibt es eine natürliche Fahrrinne, so dass der Fährverkehr angepasst aber regelmäßig stattfinden kann, was bedeutet, dass man mit einer anderen Fähre zurückfahren kann, als man gekommen ist. Die Insel ist nicht autofrei, so dass sich in den letzten Jahren wieder eine Konkurrenz zur Insel Sylt etablieren konnte, wie in früherer Zeit, als im Ruhrgebiet noch Geld verdient wurde. Entsprechend ist das Bau- und Siedlungswesen vorangeschritten, natürlich gibt es feine Ferienhäuser, dicht an dicht in den Neubauregionen direkt am Nordseestrand mit schicken SUVs davor.
Nicht autofrei heißt aber auch, dass es Buslinien gibt, leider zwei konkurrierende, so dass ein Tagesticket nur für jeweils zwei Busse gibt. Das erfährt man aber erst, wenn man einsteigt. Der erste Bus nahm uns bis zum Busbahnhof mit, der Anschlussbus wäre erst in 55 Minuten gekommen und wir sollten so lang Kaffe trinken und Souveniers konsumieren. Es sah nach Regen aus, und so entschlossen wir uns, die knapp 2km zum Badestrand Nord zu laufen, obwohl ich schon lange nicht mehr gut zu Fuß bin.
Dort angekommen regnete es bereits und wir fanden ein Plätzchen unter Dach auf der Terrasse einer großzügigen Gastronomieanlage in der Nähe leerstehender Strandkörbe und all dem Schnickschnack, den man von anderen Nordseestränden kennt. Regenwetter verbindet und so konnten wir uns gleich gut mit Gleichgesinnten austauschen. Es waren insgesamt fünf Gäste in dem weitläufigen Bereich aus zu machen.
Frisch geläutert sind wir dann losgestappft, vor dem Wind wie Hornvieh ostwärts zunächst am Strand, dann entlang des Dünenwanderweges Richtung "Weiße Düne". Ab dort kommt nur noch ein Nacktbadestrand und das Naturschutzgebiet. Ein Fußmarsch von weiteren 4km, den ich wenngleich unter Schmerzen sehr genossen habe. Man kann sich vorstellen, welches Getose bei dem Wetter dort am Strand herrschte, Möwengeschrei war nicht zu hören. Es hatte noch einmal deutlich aufgefrischt.
Der Dünenwanderweg war dann schon halbwegs eine Erholung, etwas windgeschützt und nicht ganz so laut. Gegen Ende kamen uns dann Radfahrer entgegen, alle burkamäßig vermummt, einige waren abgestiegen, da ihre Körperkraft nicht reichte, gegen den Wind an zu jammen. Sie taten mir Leid, da sie keine Vorstellung davon hatten, welch langer Weg noch vor ihnen lag.
Die weiße Düne auf der Karte ist nicht der eigentliche Zielpunkt, Bushaltestelle und Restauration sind von dort aus noch ein Stück zur See raus gebaut, so dass man auch dort nur einen kurzen Weg zum Strand hat.
Wir sind erstmal eingekehrt, ich äußerlich unversehrt aber unfähig noch einen Meter weiter zu gehen, meine Frau hatte nasse Hosenbeine bekommen. Andere saßen zum Trocknen an einem wärmenden Kaminfeuer, ich nahm dort die beste Rinderbrühe meines Lebens, aber ich war (bis dahin) seit zwanzig Jahren nicht mehr so viel gelaufen. Ein Bus hat uns zur Fähre zurückkutschiert.

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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Crazy Cow » 16. September 2019 12:24

Und was ist mit Gespann?

Ich weiß nicht, wir waren mit dem Auto da. Man kann natürlich, so die Bahn bis zur A31 frei, flugs dahin kommen. In Norddeich kann man den Bock an seiner Pension abstellen, sonst nur auf ausgewiesenen und rammelvollen Großraumparkplätzen. Die Kosten für die Fahrzeugfähre habe ich nicht erfragt, sie lohnt sich aber sicher nur, wenn man eine Unterkunft auf Norderney bucht und ein paar Tage bleibt. Auch dort ist es nicht anders, man parkt bei seiner Ferienwohnung. Vom Hafen kommend gibt es natürlich wieder einen Großraumparkplatz, mal durch die Stadt kutschieren ist nicht. Es gibt eine Straße zur weißen Düne, zum Leuchtturm und zum Flugplatz raus, die hauptsächlich von Bussen und Bewohnern benutzt wird. Sie ist in recht mäßigem Zustand. Ich müsste lügen, wenn ich behaupte, an der weißen Düne haben Fahrzeuge gestanden. Bei schönen Wetter könnte es durchaus reizvoll sein, sich dort motorisch zu bewegen, ich habe aber als Strandläufer die Verbotsschilder nicht zur Kenntnis genommen. *
Die weiße Düne ist deshalb interessant, weil das touristische Leben sich im Westen der Insel abspielt, nahe Hafen und Stadt. Ab Haltepunkt weiße Düne ist ostwärts schon nichts mehr los, man hat ab da noch gut 8km langen und 100 bis 200m breiten Sandstrand für sich, ist eher froh, wenn man mal Leute trifft. Man bewegt sich mit dem Wind laufend an den Nackerten vorbei auf die Seehunde zu. Die Dünenbereiche sind partiell während der Brutzeit gesperrt, was auch für einige Wege und Straßen gilt.
Es gibt noch eine interessante Alternative für Tagestouristen: Man fährt morgens mit der Fähre rüber, läuft über den Tag mit dem Wind den Strand nach Osten bis zum Flugplatz und fliegt abends (im Hochsommer bis 20 Uhr) mit dem Buschflugzeug nach Norddeich zurück. Es gibt spezielle Kombitickets dafür, Fähre und Flug zus. ca. 60 Euro. Das Taxi vom Flugplatz in die Stadt kostet noch einmal 15 Euro.

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* Aber allein die Vorstellung, mich dort mit einem Helm auf dem Kopf fortbewegen zu müssen, hätten mir sowohl das Gespannfahren als auch den Inselaufenthalt verleidet. Man begibt sich nicht auf eine Insel oder eine Bergspitze, um dort das gleiche zu tun, was man sonst auch tut, oder?
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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Oskarklaus » 16. September 2019 20:02

Geh ùber die Grenze nach DK
Nur positive Erfahrungen, seit sehr sehr vielen Jahren.
Grùße Klaus
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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Crazy Cow » 16. September 2019 21:25

Oskarklaus hat geschrieben:Geh ùber die Grenze nach DK
Nur positive Erfahrungen, seit sehr sehr vielen Jahren.
Grùße Klaus


Da war ich schon, mehrmals. Gegen das Wetter ist auch der Däne machtlos.
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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Crazy Cow » 16. September 2019 22:45

Juist - die Perle

Nach einem Tag Füsse schonen am Festland mit Besuch beider Sendestationen, der Seehundstation, dem örtlichen Strand und des Auto-, Motorrad und Spielzeugmuseums ging es vor dem Abendessen abschließend darum, den Spaß ab zur runden und den Flugplatz abzuklopfen. Nach einigen Benzingesprächen mit den Piloten entschlossen wir uns, anderntags früh morgens mit dem Buschflieger nach Juist zu fliegen und uns abends wieder abholen zu lassen. 168 Taler zuzügl. 3,70 Kurbeitrag für die Insel.
Die Piloten hatten nicht zuviel versprochen. Die Britten Norman BN2 verfügt über zwei typische 6 Zylinder Motore für nur acht Sitzplätze und geht beim Start ab wie ein Dragster. Es ist ein Flugzeug, das für kurze Startbahnen und Seitenwind in den 1960er entworfen wurde, wird hauptsächlich als Busch- und Inselflieger und im Outback eingesetzt. Das schöne ist: aufgrund der kurzen Entfernung zu den Inseln wird kurz nach dem Start schon der Schub zurückgenommen und man fliegt mit Sicht auf die Schlickwürmer, Prile, Wellen und Gischt in der Legoperspektive von A nach B. Der ganze Spaß dauert keine zehn Minuten und schon ist man im Paradies. Da wir nicht sicher waren, wie das Wetter wird, wieder Regenjacke und Pulli dabei. Morgens steht da ein Kutschwagen mit zwei Pferdchen, den wir aber entschlossen ziehen ließen um den kurzen Weg zum Strand ein zu schlagen. Die Sonne kam raus und lachte uns eins.
Der Strand auf Juist ist noch breiter als der von Norderney und die Dünen etwas fester bewachsen. Das Wasser lief noch etwas auf, es war kurz vor dem Gezeitenwechsel.
Unglaublich! Man kann es mit Worten nicht beschreiben, wie gewaltig auch bei schönem Wetter die Brandung tost. Und wie schon gehabt: keine Sau zu sehen, wir hatten den Strand für uns. Ein Blick nach Westen und man konnte die Stadt und ihren Strand sehen, sogar Bewegung und Menschen wahrnehmen, mag so 4-5 Kilometer entfernt gewesen sein. (An der See kann man bei schönem Wetter durchaus 15 km weit gucken). Wir gingen ein paar (hundert) Meter in diese Richtung, aber es stand fest, dass das nicht unser Ziel sein würde, also kehrten wir um, erneut mit dem Wind nach Osten zu ziehen. Der Sand war schon trocken und so unglaublich fein, dass der Wind anfing, ihn in die Dünen zutragen. Es ist über 40 Jahre her, dass ich auf Sylt war, aber ich würde meinen, dass so feines Pulver ich dort nicht und auch nicht auf Römö gefunden hätte und schon gar nicht in Cuxhaven/Sahlenburg.
Wie auch immer, der Strandlauf war ein Genuss, wenn man die Schuhe auszieht, vergessen die Füße schnell die Schinderei bis dahin gelaufener Meilen.
Der Strand von Juist ist schnurgerade, 17km lang und gut 200m breit, sowas gibt es imho in ganz Europa nicht wieder. Wir liefen etliche Kilometer, vorbei am Flugplatz, der hinter den Dünen zu vermuten war und passierten einen Stichweg, über den eine Gruppe von Jugendlichen zwei (Walfang-)Boote ins Meer schleppten. Sie kamen sicher vom Airbus Jugendcamp neben dem Flugplatz. Wir schauten ihnen eine Weile zu aber ihr ungeschlachter Kampf gegen die Wellen konnte uns nicht überzeugen. Der nächste Stichweg sollte es sein, um nicht um das Ostende der Insel herum laufen zu müssen. In die Falle getappt. Natürlich führte der Weg nicht kurz und gerade, sondern verschlungen und lehrreich beschildert, unbefestigt und mühselig durch die Dünenlandschaft. "Jakobsweg" kommentierte ein älteres Ehepaar. Inzwischen war es Mittag geworden, die Sonne knallte nur so herunter. Aufgrund des Windes etwa 18° an der See, gut 30° in den Dünen. Regenjacke über dem Arm und Pulli um den Hals gebunden, hatten wir uns 12 Uhr entschlossen, den Strand zu verlassen, 13.30h kamen wir am Flugplatzrestaurant an, wiederum italienisch geführt, tadelloser Service und Futter. Entgegen Andererleut' Gewohnheit gaben wir uns mit Eis und Apfelkuchen zufrieden, um noch mal unbeschwert bis zum frühen Abend den kurzen Weg zum Strand zu suchen. Das Wasser lief inzwischen ab und gab das Watt frei, das anders als an der Wesermündung und an der Elbmündung nicht gekräuselt und fest (Otterndorf) oder gekräuselt und matschig (Dorum) sondern spiegelglatt und fest war, man läuft mit leichtem Eindruck einfach so darüber hin.

ich schickte meine Frau weiter, Wasser und Wind zu genießen und beschloss mich, wie der der Mann aus der Jever Werbung, einfach in den weichen Sand im Schutz einer Düne fallend, Sonne und Eindrücke auf mich wirken zu lassen. Ich weiß, manche Leute brauchen das zwei Wochen lang ganztägig, mir genügte eine Stunde, um einen unvergesslichen Augenblick mit zu nehmen. Das Bier habe ich dabei nicht vermisst. Gegen 17.00 schlappten wir zum Flugplatz zurück und fanden auch gleich einen Buschpiloten, als wenn er auf uns gewartet hätte. Erneut große Freude bei dem kurzen Flug, Abendessen in der "Funkenpuste" dem Ital. Restaurant im alten Sender.

Es gäbe sicher mehr über Touristik auf Juist zu berichten, aber ich wollte gar nicht mehr erleben. Auf die Frage an ein älteres Ehepaar, ob man Stammgast sein müsse oder frühzeitig buchen, um eine Unterkunft auf der Insel zu bekommen, war die Antwort ohne zu überlegen: " Beides".
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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Klaus P. » 18. September 2019 19:45

Schöner kurzweiliger bericht, hat Spass gemacht zu lesen.

Gruß Klaus
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Re: Norddeich, Ostfries. Inseln

Beitragvon Crazy Cow » 19. September 2019 11:31

Klaus P. hat geschrieben:Schöner kurzweiliger bericht, hat Spass gemacht zu lesen.

Gruß Klaus


Jo, danke.
Im Fernseh gibt es aber auch was. Gestern schon Judith Rakers - Helgoland und den ersten Teil (Elbmündung) der 10tlg. Doku "Land im Gezeitenstrom" (3Sat).
Undf im NDR gibt es heute zur besten Sendezeit MareTV - Langeoog


Noch ein paar Randnotizen.

Eine besondere Stellung nimmt Juist auch ein, weil es keine Fahrrinne dorthin gibt, auch keine natürliche. Die Fähre nimmt Kurs auf Norderney bis das Wasser tief genug ist um nach Juist zu fahren, das ist nur bei Flut der Fall, entsprechend ändert sich der Fahrplan mit den Gezeiten und die Überfahrt dauert 100 - 120 Minuten.
Das bedeutet, dass man als Tagestourist bei 2/3 der Reisen mit der gleichen Fähre zurück muss, der Aufenthalt nur etwa 3 Stunden betragen kann. Im anderen Drittel fahren zwei Fähren und man kann mit einer späteren zurück. Aber auch hier gibt es die Möglichkeit, Fähre und Flug zu kombinieren.

Fahrradtouristen fahren gerne am Deich entlang zu den Sielen. Aktuell ist Greetsiel ganz populär. Da wir den Rückweg ein gutes Stück Landstraße fuhren, haben wir auch dort kurz gehalten. Mein Eindruck: Greetsiel sehen und dann ... abhaken.
Unser Weg führte uns stattdessen nach Suurhusen, was uns von einer älteren Dame auf Juist ans Herz gelegt wurde. Da steht der schiefste Turm der Welt an eine Kirche angelehnt, die auch die Qualität von "lot- und winkelrecht" längst überwunden hat. Der Turm ist mit 5,2° Neigung ein ganzes Grad schiefer als der von Pisa. Ein interessantes jahrhundertealtes Gemäuer, mehrfach gerichtet, wurde es einmal auf liegende Eichenstämme gegründet, die im Zuge der Wasserbaumaßnahmen irgendwann mit Luft in Berührung kamen und verfaulten. Meine Fotos aus der Nähe lassen diese Schiefität nur erahnen, deshalb hier ein Link:
Kirche Suurhusen, ein Bild.

Abschließend ging es nach Emden, das schon lange keine goldenen Dächer mehr hat und seinen berühmten Glanz hauptsächlich in der Kunsthalle (Henri-Nannen-Stiftung) zum Ausdruck bringt. Aber das ist eine Frage der persönlichen Neigung. Ich will mich hier gar nicht über moderne Kunst auslassen, ich mein' das muss geder selber wissen, denn im wesentlichen werden dort Arbeiten berühmter aber verfehmter Künstler der Moderne gezeigt (die Brücke, blaue Reiter, Bauhaus), und für mich war schon was beeindruckendes dabei.
Es findet aber derzeit dort auch eine "Otto-Waalkes-Ausstellung" statt, die nicht nur seinen Werdegang, sondern vor allem seine künstlerischen Werke zeigt, in denen er berühmte Gemälde mit Ottifanten u.ä. imitierend ziert. Die Ausstellung war natürlich die Attraktion der Spätsommertouristen, die anschließend teilweise auch die Brücke zu den Modernen zu überschreiten wagten.
Ebbi Rot
Dali
Goldhelm
Marylyn - Ostfriesischer Fön

Daneben gibt es auch noch "Dat Otto Hus", da waren wir aber nicht, stattdessen haben wir nach Tee und Kuchen "Bei Henri" den Weg entlang des Emsdeiches gesucht und gefunden. Papenburg haben wir uns verkniffen, stattdessen noch einmal spätnachmittags am Deich gerastet, auf die Schiffahrt und in die Sonne gelunst, bevor wir die Heimreise antraten.
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