Zweite Kochertesttour

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Zweite Kochertesttour

Beitragvon Blechroller » 19. November 2006 23:21

Mahlzeit,

es wird nicht entgangen sein, dass ich den Trangia-Spitiruskocher immer noch fyr ein feines Teil halte, aber Alterantiven durchaus offen gegenyberstehe: http://www.ofell.de/Blaue_Russin/Kochertestour/kochertestour.html

Nun, nachdem also ein Benzikocherli mein Ausrystungsregal füllt, bin ich angeregt durch des motorangigen Andreas Versuche, einen mobilen Bierwärmer zu basteln http://motorang.parlaris.com/ftopic743.html, der Brennstoffquelle Holz begegnet und habe mich dem Gedanken des Hobo-Kochers zugewandt.

Ich wurde in einem dieser hybschen Läden, die sich zum Zeitvertreib das Verkaufen von mehr und noch mehr weniger sinnvoller Ausrüstungsgegenstände fyr das Yberleben am Busen der Mutter Natur ausgesucht haben, fündig. Ein Holzkocher von http://www.kuenzi.com/mf.htm.

Optisch ein feines Teil, das als stilisiertes Funktionskunstwerk jeden alten Holzschrank im Esszimmer zieren könnte.
Schon die Verpackung zeigt den durchdachten Charakter des Gerätes; ein feines Tarnfleck sichert den unbemerkten Aufenthalt in der wilden Natur:



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Auch das Packmaß ist geeignet:

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So kann z. B. der des Winters auf den morgentlichen Zug zur Arbeit wartende Reisende bei yblicher Verspätung des Zuges geschwind den Hobo aus der Innentasche des Sackos zerren, aufklappen und aus der hölzernen Obstkiste des bahnhofsinterenen Impot-/Exportladen des Yzgyr Bönany ein wärmendes Feuerlein fertigen, auf dem als Alternative zur Coffee-to-go-Plörre ein lieblicher Espresso aus dem aluminenen Kännlein fließen könnte.

Aufgeklappt sieht das Ding (noch jungfräulich) so aus:

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So muss jetzt die Neuerwerbung einem harten Praxistest unterzogen werden. Da sich die Rennleitung ebenfalls darum bewarb an dem Testlauf teilzunhemen, musste das Ganze natyrlich funktionieren. Wenn sich min Fruh schon in die Wildniss traut, darf es keine kalten Sachen geben. Daher erst mal ein Vortest auf der Terasse:

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Da ich den Zwergen mehrfach eingeschärft hatte, dass Feuer was Heißes und Gefährliches ist, haben diese kurzerhand das Gelände um den Kocher weiträumig gespertt:

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Der Vortest verlief erfolgreich und so konnte der große Praxistest starten. Wohl vorbereitet yberließ ich nichts dem Zufall und sorgte durch den Erwerb von getötetem Getier, das vor dem Verderben durch Einhüllung in seines Darmes Haut und späterem Erhitzen am Verderben gehindert wird dafür, dass wir keine Sojabratlinge oder linksdrehend-esotherische Grünkernbuletten auf den Ofen schleudern müssen. Ich war also beim örtlichen Fleischhauer und habe Wyrste besorgt.

Aus seuchenhygienischen Gründen, weil die zwei wilden Rockers yberganslos vom letztwöchigen Lebensmittelhusten zum Auswurf von Feuchtigkeit aus der Nase, vulgo Rysselseuche gewechselt haben und der Nebel yber unserer bescheidenen Hytte nicht weichen wollte, ich aber durch die fryhmogendliche Ausfahrt wusste, wo der Nebel schon weg war, griffen wir nicht zum Russengespanntier, sondern wählten als Reisegerät die löbliche Ente und brausten zur Sonne.

Kleine Anmerkung am Rande: Um der Wildheit und den Gefahren der Testaktion den nötigen Rahmen zu schaffen, kannte ich da eine Abkürzung yber einen Waldweg. Min Fruh wurde schon bleich, als ich das Wort Abkyrzung in den Mund nahm, aber ich weiß auch nicht, woher diese Sorge kommt...
Jedenfalls bemerkte ich auf dem tief durchweichten, von Holzgeräten durchfurschten Boden zu spät, dass die Ente keine "Vollcross"-Reifen montiert hat. Dazu fiel mir ein, dass ich in dieser Gegend nicht sicher sein konnte, ob ein Landwirt tatsächlich yber einen 1-Zylinder Fend oder Schlüter verfygt, um uns adäquat anmutend aus mißlicher Lage zu befreien. Jedenfalls hilft auch bei der Ente -wenn auch nur arschknapp- der Spruch "Gas ist rechts" und mit einigem Schlingern und Fluchen kamen wir noch gerade so aus dem Morast hinaus.

Zurück zum Kochern:



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An sonnigem Platze wurde die Ausrüstung aus der Ente entnommen. Ob des Gesichtsausdrucks mancher Teilnehmer muss ich doch künftig bedenken, dass da noch einige Abhärtung notwendig sein wird, um windigem und kühlem Getue im Draußen Freude abgewinnen lassen zu können.

Mit dabei natyrlich das essentialia negotii; DAS UNSÄGLICHE:

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Was soll ich sonst noch sagen: Kocher fix angeheizt und erst mal die Vorspeisen bereitet:
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Dann endlich das Hauptgericht:

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Es goutierte wohl und man sollte beachten, dass durch Verwendung der modernen Teflonpfanne die Gerichte außerst fettarm bereitet wurden!

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So war sie dann erfolgreich, die zweite Kochertesttour. Zurück durfte ich zwar leider weisungsgemäß keine Abkürzung mehr fahren, aber der 4cm dicke Natur-Unterbodenschutz ist jetzt unter die Ente gedybelt.

Ach so, der Kocher: Er funktioniert und das überraschend gut. Die Anzünderei ist bei trockenem Holz zeitlich etwa dem Vorheizen eines Benzinkochers entsprechend und die Heizleistung mit Sicherheit ebenso. Das Ding macht eine mächtige Heizerei und die Wyrstel mussten ununterbrochen gedreht werden.
Geeignet!

OllY
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Beitragvon Nattes » 20. November 2006 09:12

Der Andreas aud dem kahlen Grund hatte auf dem Frühjahrstreffen ebenfals einen Selbstbaukocher dieser Art.

Ich erinnere mich noch gut,das er mit der Heizleistung des selben auch eine mitlere Kantine hätte betreiben können. :-D

Meine Würst waren dann auch noch sehr englisch als ich sie wegen akuter Verkohlung runtergenommen habe.
:smt023

Gruß Norbert
Wenn Gott gewollt hätte das Motorräder sauber sind,hätte er Spüli in den Regen getan.
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Beitragvon Keusen » 6. Dezember 2006 11:51

Also ich hab mir jetzt auch so ein Teil angeschafft

Extrem wertig verarbeitet und auch entsprechend
teuer für die paar Blechteile, aber kleine Stückzahlen
und hoher Aufwand kosten eben.

Eigentlich zu schade um anmachen und wasfür die Wohnzimmervitrine

aber dagegen hatte meine BEVA was :-)

Also zum anzünden hab ich feigerweise etwas Esbit genommen
aber dann funzt das Teil wirklich prächtig , udn Brennmaterial gibts halt überall wenn man die Augen was aufhält

Aber viel leichter als ein normale Kocher kleiner Coleman Benzinkocher ist der Kocher auch nicht , massives Edelstahl halt.

Aber immerhin vererbbar, was man von den anderen Kochern nicht unbedingt sagen kann.

Und mit leichten dünnen Pfannen kommt man bei der Hitzeentwicklung auch nicht wirklich weiter, da zu heiss und regeln lässt der Kocher sich naturbedingt auch nur in geringen Berecihen durch das zerkleinern des Brennmaterials.

Aber sonst hoher Show- und Kocheffekt bei hohem Gewicht


Grüße

Eugen J. Keusen
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Beitragvon Andreas a.d.k.G » 14. Dezember 2006 05:54

Nattes hat geschrieben:Der Andreas aud dem kahlen Grund hatte auf dem Frühjahrstreffen ebenfals einen Selbstbaukocher dieser Art.

Ich erinnere mich noch gut,das er mit der Heizleistung des selben auch eine mitlere Kantine hätte betreiben können. :-D

Meine Würst waren dann auch noch sehr englisch als ich sie wegen akuter Verkohlung runtergenommen habe.
:smt023

Gruß Norbert


Moin ...
mittlerweile gibt es einen Nachfolger. Kleiner, leichter und vor allem ist die Heizleistung etwas besser abgestimmt. In Verbindung mit einer massiven Eisenpfanne das perfekte Kocherlebnis. Meinen Benzinkocher habe ich zwar noch dabei, benutze ihn aber praktisch nicht mehr ... allenfalls zum Radlagerausbau.

Andreas, der kahlgryndige
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Beitragvon Nattes » 14. Dezember 2006 09:13

Hallo Andreas,

kannst du ein Bild einstellen?

Gruß Norbert
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Beitragvon Andreas a.d.k.G » 14. Dezember 2006 09:37

Moin,

Bild

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Es ist der kleine Hobo im Hintergrund. Ein Detailfoto kann ich bei Bedarf noch machen.
Der vordere ist aus einem 5L Bierfass extrahiert und dient als langsam brennende Kochstelle für größere Geschichten wie z.B. die Krautpfanne vom Koenich ...



Gruß
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Beitragvon Nattes » 14. Dezember 2006 10:28

:-D

Schön,das ich nicht der einzige bin,der gerne Winters wie sommers auf der Terasse sitzt und mit feuer und essen spielt.

Ich habe sogar schon meine Nachbarn so weit,das sie mitmachen.

Am Samstag Adventsgrillen mit Feuertonne Modell Bronx und Glühwein. heißem Slivovitz .Es ist nur eigentlich zu warm dafür. :-D

Gruß Norbert
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Beitragvon Andreas a.d.k.G » 14. Dezember 2006 10:32

Ich habe sogar meine Kollegen/innen für den folgenden Ablauf unserer Weihnachtsfeier morgen überreden können:

Gemeinsame Fahrt in die Rhön
Bezug der gemieteten Hütten
Wanderung mit anschießendem Abendessen in einem Gasthaus
Wanderung zurück zu den Hütten
Lagerfeuer - Glühwein und sonstige Festivitäten im Freien
Samstag dann Frühstück und Heimreise ...

Als einziger falle ich wieder aus der Rolle ... reise mit dem Gespann an und übernachte im Freien.

Gruß
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