Yammi R3 Elefantentreffen nie wieder 1970
mit Manni und der Yammi zum Elefantentreffen das war ja klar,festbeschlossene Sache und ging dann auch los.
Freitag Vormittag wurde meine Yamaha ,die mit dem Habermann Riesentank ,zurückverlegter Fussrastenanlage und Lenkerstummeln reisefertig gemacht. Viel Platz bei 2 Personen war ja nun nicht da ,so wurden nur 2 Bundeswehrschlafsäcke und das nötigste Kleinkram aufgeladen.und ab ging die Ganze Chose.
von der Tollen Wohnung auf die Autobahn Richtung Kamener Kreuz , dann an Remscheid vorbeigeflogen , um Köln rum und voll Rohr in die Eifel.
Alles bei schönstem Sonnenschein und um die null Grad Celsius.Noch ein paar Kurven durch das schöne Ahrtal ,in Adenau kurz zu Mittag gespeist und hoch zum Ring zu den Elefanten.
Es fing an zu schneien und zu regnen aber vor lauter Freude über die ganzen Elefantentreiber , die fantastischen Motorräder und Freunde die man alle Nase lang traf merkten wir nicht wie unser Schuhwerk und unsere Bekleidung immer mehr von Feuchtigkeit durchdrungen wurde.
Abends organisierten wir noch bei einem Bauern in der Nähe vom Ring einen Scheunenschlafplatz im Stroh .Es war saukalt die Strümpfe und Hosenbeine sowie die Stiefel waren am nächsten Morgen stocksteif gefroren.
Wir haben sie aber trotzdem irgenwie anbekommen sind den ganzen Sonnabend damit rumgelaufen und gegen Abend wieder in unser Strohhotel.
Am Sonntag blieben wir bis gegen 15 Uhr beim Treffen und machten uns nun völlig nass und dreckig auf die Heimfahrt nach Gütersloh.Unterwegs wechselten heftige Schneeschauer mit Eisregen und Nebel und die Kälte kroch aus den Stiefeln immer mehr in höhere Regionen.Kurz vorm Kamener Kreuz musste ich alle 2 Kilometer anhalten und das Eis von meiner Fospaic Brille kratzen,die Strümpfe waren schon im Stiefel angefroren und wegen der tollen Sicht fuhr ich am Autobahnkreuz auch noch in die falsche Richtung ---Bremen ---.nächste Abfahrt runter, zurück zum Kamener Kreuz und richtig abgebogen Richtung Gützel – Hannover.
Alle 2 Kilometer wieder anhalten die Füsse stampfen und trampeln die Hände Reiben und an den Motor halten half nur wenig.
Manni sagte schon keinen Mucks mehr war genau so fertig wie ich und wir schworen Beide , dass wäre die letzte Fahrt mit einem Motorrad gewesen ---NIE WIEDER-- NEVER -RIEN NE VA PLUS- FINITO-FLASCHE LEER !!!
Endlich nach weiteren Katastrophenkilometern liess der Eisregen nach,hörte nach und nach ganz auf und kurz vor Gütersloh kam ein sternenklarer Himmel zum Vorschein .Die letzten Kilometer hatte ein kräftiger Schneefall die Landschaft Bilderbuchmässig überpudert.Die Vorgärten sahen aus wie aus einem Wintersportortwerbeprospekt.Doch von alledem merkten wir gar nichts.
Bei Mannis Zuhause kurz angehalten .Manni schleppte sich ohne Worte mühsam in seine Behausung und ich erreichte nach weiteren 2 Kilometern total im Eimer meine Mietwohnung ,es war wohl irgendwas gegen 2 Uhr.Nachdem ich mich halbtot in meine Badewanne gequählt hatte und das heisse Fichtennadelbad gewirkt hatte, war ich urplötzlich wieder so fit dass ich beschloss in Badelatschen mit kurzer Turnhose und Unterhemd noch mal nach draussen zu gehen.Welch herrlicher Anblick,verschneite Vorgärten und Tannen alles vom Vollmondlich glänzend erleuchtet.
Die Yammi stand da so rum noch mit dem ganzen Gepäck und schon sass ich auf ,Zündschlüssel rum, gekickt und mit meiner vorbildlichen Sommerbekleidung noch mal zurück zu meinem Freund.
Gerade wie ich vor Mannis Haus vorichtig abbremse kommt auch er Blitzblank gebadet im T-shirt aus dem Haus.Beide etwas erstaunt aber wir haben noch eine halbe Stunde im Schnee gestanden und von dem tollen Elefantentreffen geschwärmt.
=NIE WIEDER MOTORRAD = ----DAS WAR GANZ SCHNELL VERGESSEN !!!