Stephan hat geschrieben:Das an Ampeln nicht alle Wartenden auf einmal rüberkommen, liegt in der Natur der Sache.
Das ist in Bezug auf den Zweiradverkehr totaler Quatsch. Selbst Motorradfahrer fahren in einer großen Gruppe vorn an der Ampel stehend schwarmähnlich an. Das große Blickfeld und der typische Sicherheitsabstand spielen dabei eine Rolle. An Fahrradampeln ist es so, dass die Gruppe der Wartenden mit jeder Phase größer wird, wenn nicht alle rüberkommen, weil sie nicht der typischen "Grüne Welle" Regelung einer langen Einfallstraße unterliegen.
Motorräder dürfen PKW/LKW auch nicht Rechts überholen. Ich würde mich auch mit der ADV nicht freiwillig Rechts neben 'n LKW stellen. . .
Stephan
Na und?
Wenn der (nicht drohendende, sondern vorhandene) Verkehrskollaps in den Zentren freiwillig von den Bürgern durch Nutzung von Rädern umgangen wird, ist es die Pflicht einer demokartisch geprägten Verwaltung, dem Rechnung zu tragen.
Mann Stephan, wo lebst du denn?
seit 90Jahren werden dem goldenen Kalb des motorisierten Individualverkehrs Opfer in Form von Menschenleben und Lebensqualität gebracht. Die Kfz-Industrie bedankt sich dafür nicht durch Einsicht, oder demokratisches Verhalten und ihre Kunden ebensowenig. Ist dir schon mal aufgefallen, dass das Design der Fahrzeuge sich nicht an den Gegebenheiten von Stadtplanung, Städtebau und internationalen Regeln orientiert, sondern umgekehrt erwartet, dass alles andere sich dem Design und der Masse unterordnet?
Jahrelang gab es Literatur zum Thema "autogerechte Stadt", keine jedoch zum thema "stadtgerechtes Auto". Die Trennlinien in den Parkhäusern haben einen gewissen, recht kleinen Abstand, das juckt doch die Autohersteller und -konsumenten nicht. Wenn du einen freien Platz erwischst, kriegst du die Tür nicht mehr auf. 2/3 der Fahrzeuge auf der linken Spur einer AB Baustelle dürften da überhaupt nicht fahren, Kavaliersdelikt? Auf Fährschiffen galt lange Zeit die 4,83m Regelung. Ha, Scheiß drauf, inzwischen ist sie weg. Es wird nicht neben dem Bürgersteig oder Radweg geparkt, sondern soweit drauf, dass keine Frau mit Kinderwagen mehr vorbeikommt.
In der gleichen Sendung w.o. gab es anschließend einen Beitrag zur Psychologie des Autofahrens. Ja das Auto wird inzwischen betrachtet, wie eine Burg, ein persönliches Refugium, die gewünschte Fahrtstrecke wie ein persönliches Revier, in dem jeder, der eindringt, als potentieller Feind oder Rivale betrachtet wird. Und den Schimpf und den Groll, den wir in so einem Moment des Eindringens empfinden, machen wir fest an Design des jeweiligen Fahrzeugs.
Herzlichen Glückwunsch! Mündige Bürger?
Es ist doch nicht so, dass nur weil neue Verkehrsregeln nicht auf die Befindlichkeiten von Gespannfahrern eingehen, sie keine Berechtigung für nicht motorisierte haben dürfen. Wir selbst, nicht die anderen, haben das Verkehrschaos verursacht und hätten es durch Mündigkeit und Einsicht auch unterbinden können. Da wundern wir uns, dass das mit Regeln und Verboten versucht wird?
Das betrifft viele verkehrstechnischen Betrachtungen. Geschwindigkeitsbegrenzungen und Förderung von Null-Emissionsautomobilität würden immerhin dazu führen, dass der Wunsch nach einem 600PS Auto (möglichst mit Arbeitgeberbeteiligung) allmählich verschwindet.
Selbst mit einer sinnvollen Regelung, dass z.B. jedes neue Zweitfahrzeug eine Null-Emissionsanforderung erfüllen muss, gäbe es imho in der Überzahl Bürger, die ihre Ommas, Kinder und auf dem Papier dauernd getrennt lebenden Ehepartner in den Genuss eines klassischen Verbrenners (möglichst Diesel) als Erstwagen bringen wollten.