freebirt hat geschrieben:
Die Anforderungen sind also:
- Robustheit, dass es den langen Weg auf berühmten, russischen Straßen möglichst ohne Reparatur überstehen kann vergiss es!
- nicht das billigste, sondern eher Mittelklasse, mit wenig Schnickschnack, wenig Elektrozeug dann doch was Älteres
- Es soll keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, sondern nur seinen Zweck erfüllen, sicher und günstig. günstig ist immer relativ...
Wie siehts z.B. aus mit einem Japaner und einem Ural BW? Ich fahr z.B. selber eine Suzuki SV650 und weiß, dass der Motor nicht totzukriegen ist. Man kann ja so gut wie jedes Moped umbauen oder? Kann einer was zu den Kosten sagen?
Hallo und willkommen, Sergej,
Ich halte für so eine Reise eine Ural nicht für verkehrt. Oder eine Zweiventiler BMW mit Ural-Beiwagen.
Beides setzt vorraus, daß Du dich gut mit dem Motorrad auskennst und selber schraubst. Ohne Reparaturen wirst Du nicht auskommen. Schon auf normalen Durchgangsstraßen brechen dir einfach irgendwelche Sachen ab und müssen repariert werden. Ventile einstellen ist auch schon mal dran. Event. ist unterwegs auch mal ne Kupplung dran und die Bremsen.
Sowas hat man im Beiwagen liegen und alles Werkzeug dafür. Die Straßen bis Togliatti gehen einigermaßen, wenn man den LKW-Verkehr ohne Unfall überlebt. Danach geht es mehr aufs Material.
Bei Ural hast Du den Vorteil, daß man noch etwas dafür zu kaufen kriegt in Russland. Es wird weniger, aber es geht. Zur Not was Gebrauchtes auf einem Basar.
Für BMW gibt es dort auch fast alles. Beim BMW Händler in großen Städten mit Wartezeit und teuer. Aber man kriegt alles und es geht zu reparieren.
Ein Gespann selber zu bauen, das so eine Reise schafft, kostet 5-stellig. EIn gebrauchtes Gespann, daß man durch so eine Reise durchreparieren kann, kostet ab 6000 Euro. EIne brauchbare Ural vielleicht 4000,-- (und bei jedem gebrauchten Motorrad nochmal die Hälfte des Anschaffungspreises für Reparaturen vor der Reise rechnen)
Wenn das dein Traum ist und Du das auf jeden Fall machen willst, kauf dir jetzt ein Motorrad und fahre möglichst oft damit. Dann kennst Du die Fehler und Probleme, bist geübt in der Reparatur und kennst dich aus.
Ich fahre mit meiner 1993er Ural 650 nach Lvov oder nach Prag oder nach Nordschottland und komme auch damit wieder. Manchmal geht was kaputt, manchmal nicht. Wer weiß...
Aber das Motorrad habe ich genau 20 Jahre. Ich kenne jede Schraube.
Als Russe sprichst Du die Sprache wahrscheinlich. Sowas hilft sehr viel. Mit der Ural wird man oft ausgelacht (kuck mal den Spinner aus Deutschland an...) aber auf die nette Art.
Das ist ganz gut so. Und es macht Spaß.
Ich würde so eine Tour sehr gerne wieder machen. Aber ich habe keine Zeit mehr für sowas.
So wie Du das vor hast, also zu zweit, ist das perfekt. Besser wären zwei Gespanne. Aber es geht auch mit einem.