Angstzustände auf Autobahnen

Für nicht-technische Gespannthemen, Fahrtechnik, Literatur, Gesetze, ...

Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon pw73 » 5. März 2014 08:13

Hallo Gemeinde,

wollte mal hören, ob es manchem Gespannfahrer ähnlich ergeht. Ich fahre seit 30 Jahren Gespanne , früher viel, heute wenig (ca. 1000km/a). Vor ca. 4-5 Jahren fing es an, auf Autobahnen bekam ich immer ein mulmiges Gefühl. Ich wurde mit der Zeit immer langsamer. Aus dem mulmigen Gefühl sind mittlerweile Angstzustände geworden. Ich traue mich nicht mehr auf die BAB. Gelegentlich starte ich wiedermal neue Versuche. Komme über 80 km/h nicht hinaus und habe einen deutlichen Drang, weit rechts zu fahren. Ich nehme die nächste Ausfahrt. Auf Landstaßen habe ich das nicht. Da gehts auch schneller. Langsam fängt dieses Gefühl auch beim Solo-fahren an, nur nicht so schlimm. Hat jemand Erfahrung? Ich will eigentlich nicht zum Arzt, denn sonst bin ich ok. Ist schon ein blödes Thema für ein Forum....
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 5. März 2014 09:12

Das ist mit Sicherheit kein blödes Thema für ein Forum. Menschen entwickeln nun einmal Ängste verschiedener Arten. Als Gespannfahrer/Fahrer eines Motorrads mit Seitenwagen ist es verständlich, dass gewisse Ängste auftauchen, wenn man die ständigen Gefährdungen sieht, mit denen man konfrontiert wird. Heute gehört der Autoführerschein offensichtlich unbedingt zum Leben dazu. Nicht jeder Führerscheininhaber ist meiner Meinung nach auch geeignet ein Kraftfahrzeug zu führen. Diese Eignung spreche ich z.B. meiner Schwiegermutter ab, die für mich - so sie denn am Steuer ihres Autos sitzt - eine Gefahr für die Mitmenschen darstellt. Wir Gespannfahrer sind sowieso karierte Maiglöckchen, da wir nur in geringer Zahl im Straßenverkehr auftauchen. Die anderen Verkehrsteilnehmer sind den Anblick eines Gespannes nicht mehr gewohnt, übersehen gerne den Seitenwagen und haben keinerlei Ahnung, wie sich so ein Dreirad fährt.

Beispiele:

Auf einer Autobahnraststätte werde ich von einem Autofahrer angeblafft, dass ich mein Motorrad aus der Parkbucht entfernen solle, da diese für Autos sei. Unflat und unsittliche Angebote entwichem meinem Munde.

In der 30er-Zone, in der ich wohne, wird permanent versucht, an mir vorbeizufahren, obwohl die Straßenbreite das nicht hergibt.

In selbiger 30er-Zone versuchen Autofahrer mindestens einmal in der Woche, mir meinen Vorrang vor dem Gegenverkehr zu nehmen und erklären mir, ich solle mein Motorrad doch einfach zurückschieben. Unflat...

Es sei ihnen verziehen, denn sie sind sicher wichtiger als ich und haben ja auch ein Auto, ich jedoch nur ein Motorrad. Wie eine ältere Dame am Getränkemarkt schon einmal bemerkte: "Für das Motorrad hättense ja sicher schon 'nen gebrauchten Kleinwagen kriegen können."

Unsere Gesellschaft ist von schwindendem Respekt geprägt, was soweit geht, dass die körperliche Unversehrtheit der Mitmenschen keinen Wert mehr darstellt und diesbezügliche Einschränkungen aus niederen Beweggründen billigend in Kauf genommen werden.

Ich verstehe Dich und wie ein Freund von mir vor etwa 30 Jahren schon zu mir sagte: "Das Problem liegt darin, dass wir zu bewusst fahren."

Mitfühlend,
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon BongoBiker » 5. März 2014 09:36

Ich stimme Mick zu und möchte den Punkt, das man mit einem Motorrad/ Gespann eben viel umsichtiger und bewusster fährt herausheben. Egal in welcher Pappschüssel man sitzt, man bekommt das Gefühl suggeriert, man säße sicher(er).
Die zunehmende Egomanie in der Gesellschaft ist wohl an das Leistungs- und Ellenbogendenken geknüpft. Jeder ist sich immer mehr und selbst der nächste. Schauen wir mal wo das hinführt.
Es bleibt aber dabei: " Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es."
Also weniger aufregen, mehr Vorbild sein und optimistisch bleiben (*cough* Mein Gott was bin ich für ein Klugscheißer :rock: :D )

Nun aber zum eigentlichen Thema.
Wenn dir das Gespannfahren auf der AB immer gefährlicher vorkommt, dann liegt das vielleicht daran, das du dir zunehmend mehr Sorgen machst, um dich selbst, um deine Fahrfähigkeiten, um wichtige Menschen in deinem Leben usw.
Es spielte für mich keine Rolle was der Grund ist, die einzige Konsequenz kann nur sein Situationen die der Bauch nicht gut findet zu meiden und seine Instinkte nicht überwinden, sondern damit umgehen zu wollen.
Ich würde einfach keine AB mehr fahren und auf der LS bleiben.
Das sich dein empfinden mit den Jahren geändert hat ist wahrscheinlich ganz normal, weil sich sicherlich etwas in deinem Leben geändert hat, und seien es nur die über Jahre gelesenen Unfallberichte oder Katastrophenmeldungen. Angst ist ein wertvoller Schutzmechnismus, krankhat nur, wenn unangemessen.
Mit einem Gespann auf der AB ist es das aber sicher nicht.
Gruß, Richard mit EZS/ Carell "Kult" Bandit.

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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Nordmann » 5. März 2014 09:45

Hallo PW!

Nee..das ist absolut nicht blöd, warum denn auch...? Ich finde das eher gut, wenn man sowas erkennt, sich Gedanken macht, und mal in die Runde fragt, was denn so die Anderen davon halten. Ist m.E. eher ein Zeichen von Stärke!

Meinem Daddy habe ich vor einigen Jahren meine R 65 auf den Hof gestellt, und gesagt, wenn Du willst kannst Du wieder! Das hat er dann auch lange probiert, und auf der Autobahn genau die gleichen Erscheinungen beschrieben, wie Du. Angstzustände, wenn er nicht alleine unterwegs war.
Das wurde irgendwann so schlimm, dass er mich angerufen hat, und gesagt, er lässt es lieber. Hut ab vor so viel Courage...

Aber auch mir ist es auch schon mal im Alter von 20 Jahren so gegangen. 140 auf der linken Spur, in einer 120er Zone (war also selber schon deutlich zu schnell.) Da knallt es links von mir so heftig, dass ich mich fast zu Tode erschreckt habe. Ich dachte erst an einen geplatzten LKW Reifen, aber das war links! Als dann der Tunnelblick etwas besser wurde erkannte ich was los war. Irgend so ein Vollpfosten ist mit so einer XYZRF ! weissnichtwas mit offenem Auspuff und 12.000 Umdrehungen (oder so) noch links mit weit über 200 km/h an mir vorbeigeknallt.

Ja, da hatte ich auch Schiss...und nicht wenig!

Aber eigentlich ist für mich trotzdem die Autobahn immer noch eine der sichersten Strassen. Kein Gegenverkehr! Alles fährt in eine Richtung (zumindest meistens.) und mit ähnlichen Geschwindigkeiten (jaja, o.k. auch nicht immer).

Darf ich nach Deinem Alter fragen? Mein Dad war damals 75, als er es gesteckt hat. Vielleicht nimmt mit fortschreitendem Alter auch der Erfahrungsschatz zu, und man weiss was alles passieren könnte. In den heutigen Medien sieht man zudem heute an jeder Ecke irgendwelche zerlegten Mopeds samt zerlegten Fahrer unter Tüchern rumliegen. Es gibt Informationen, die ich nicht sehen muss. Das war früher ohne Internet und nur schwarz weiss TV deutlich anders.

Vielleicht hilft Dir das etwas. Angst ist ein Zeichen, und keine Schwäche. Lachen werden darüber nur Idioten....Und die wirst Du hier schwerlich finden!
Halte durch, bewahr Dir Deine Einsicht und die Reflektionen Deiner Gefühle. Das ist schon gut so! Und es gibt auch sehr schöne Landstrassen! Dauert zwar etwas länger zum Ziel, aber man kriegt viel mehr mit. Und darum gehts doch eigentlich, oder?
Gruß vom
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon FredB » 5. März 2014 09:48

Autobahn ist was ganz besonderes - anscheinend manchmal gar das letzte Faustrechtrefugium. Mit dem Gespann fahre ich da äußerst ungern und versuche, wenn's schon unvermeidbar ist, Zeiten zu erwischen, die etwas verkehrsärmer sind.
Die Fahrdynamik eines Gespannes kann von nahezu keinem Autofahrer halbwegs richtig eingeschätzt werden. Dies führt - gerade auf der BAB - oft zu riskanten Situationen. Und genau solche Situationen erscheinen aus ESP/ABS- bewehrten Fahrzeugen, die durch entsprechende Technik nahezu völlig vom physikalischen Fahrgeschehen entkoppelt (keine Geräusche etc.) dem Fahrer ein ganz anderes Gefühl von Geschwindigkeit vermitteln, als es den Tatsachen entspricht. Einen gewaltigen Ausweichhaken mit Vollbremsung zu machen erscheint mit ABS-Technik problemlos - meistens langt's ja auch. Ich fürchte, da gehen vielen der inzwischen in nahezu allen Autos verbauten "Sorglos"-Technik auf den Leim. Da ist man mit einem Gespann eben hoffnungslos unterlegen und kann nur durch (aufmerksamen) entsprechenden Fahrstil gegenwirken. Und genau das ist sehr anstrengend - auch bzw. vor allem in Verbindung mit der Verantwortung für die Insassen des BW.
Man wird geschnitten abgedrängt etc., es wird viel zu dicht aufgefahren, irrwitzige Spurwechsel im dichten Verkehr von unaufmerksamen telefonierenden Zeitgenossen - wenn man das aufmerksam beobachten macht einen das schon ein wenig fertig (mich zumindest).
Mit einem (potenten) Solomoped ist das etwas anders - da kann man in weiten Bereichen zumindest "mithalten" und eher sozusagen "im Strom mitschwimmen" oder im Zweifelsfalle gar davonfahren, was mit keinem Gespann im Rahmen vernünftiger Gefahreinschätzung nicht wirklich geht.
Am entspanntesten ist es mit dem Gespann, wenn man rechts mit den LKWs die Spur entlangdödelt - sofern der LKW hintendran nicht auf einsfuffzig auffährt...
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Herbert aus Hamburg » 5. März 2014 09:53

Schön zusammengefasst, Mick. Ich könnte noch einer recht lange Liste über das sehr spezielle Verhalten meiner Mitbürger dran hängen.

An pw73: du müsstest mal beobachten ob du einfach nur auf die immer roheren "Sitten" hierzulande reagierst (dann kann man durch Training dagegen angehen) oder ob sich eine Angststörung entwickelt. Vereinfacht gesagt ist Angst, wie alle anderen Emotionen, ein Produkt von Stoffwechselkreisläufen . Und die sind unter anderem von verschiedenen Organen abhängig, wie der Leber und der Amygdala, u.s.w. . Wenn sich da ein Ungleichgewicht entwickelt kann so was entstehen wie von dir beschrieben. Kann - muß aber nicht.
Wenn du feststellst das du da überhaupt nicht gegensteuern kannst und sich das immer mehr verfestigt und/oder ausweitet frag einfach mal jemanden der sich beruflich mit solchen Sachen beschäftigt. Je eher man da gegen steuert um so einfacher werden da die Gegenmaßnahmen.

Daumendrückend, das die Problematik eine banale ist...
Mit religiösen zu diskutieren ist, als würde man Schach gegen eine Taube spielen.
Es ist gleichgültig, wie gut man das Spiel beherrscht,
die Taube wird die Spielfiguren umschmeißen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als habe sie gewonnen.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 5. März 2014 09:57

Als ich noch regelmäßig nach längerem Diensteinsatz in Düsseldorf zurück nachhause in die Midlands fuhr, hatte ich das Vergnügen, fast immer auf einen bestimmten Fahrer eines Sattelzugs zu treffen, bei dem ich bis nach Rotterdam Slipstreaming machte. Wir grüßten uns, ich klemmte mich hinter ihn, sparte Sprit und wir verabschiedeten uns kurz vor dem Europoort. Wir haben uns niemals wirklich kennengelernt.

Heute würde ich den Versuch nicht mehr wagen, da ich Angst hätte, zum Belag eines Sandwiches zu werden.

Erkennend, dass Zeiten sich ändern,
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon robby ausm tal » 5. März 2014 10:28

:!: Sehr schön von Mick zusammen gefaßt.
Ich habe aufgehört bei Schnee und Eis Gespann zu fahren seit es diese SUFFs gibt. Die konnten im Glatten gut beschleunigen aber nicht so gut bremsen was die Herrschaften allerdings wenig interessiert. Die heutige Ausrüstung mit ESP, NSA, NSU, USB, AKW und Airbags scheint den Leuten auch noch das Gefühl der Unbesiegbarkeit zu geben, dazu sind Abstandsregeln, Vorfahrt usw. heute gänzlich Fremdworte, von Beleuchtung und deren Einstellung ganz zu schweigen. :rock:
Man merkt das die Rennleitung heute weniger Personal hat!
Grüße aus dem Bergischen!

Ich danke allen die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon saschohei » 5. März 2014 11:02

robby ausm tal hat geschrieben::!: Sehr schön von Mick zusammen gefaßt.
Ich habe aufgehört bei Schnee und Eis Gespann zu fahren seit es diese SUFFs gibt. Die konnten im Glatten gut beschleunigen aber nicht so gut bremsen was die Herrschaften allerdings wenig interessiert. Die heutige Ausrüstung mit ESP, NSA, NSU, USB, AKW und Airbags scheint den Leuten auch noch das Gefühl der Unbesiegbarkeit zu geben, dazu sind Abstandsregeln, Vorfahrt usw. heute gänzlich Fremdworte, von Beleuchtung und deren Einstellung ganz zu schweigen. :rock:
Man merkt das die Rennleitung heute weniger Personal hat!


Guten Morgen Leute,

ja, so ähnlich sehe ich das auch.

Das Hauptproblem ist nach meiner Beobachtung der unterschiedliche Bremsweg von modernen Blechkisten und Mopeds/Gespannen.

Da hilft auch nicht unsere alte Fahrschulregel "halber Tachowert als Abstand".

Bei modernen Autos wird das nichts... :cry:

Schon nicht bei 100km/h, von höherem Tempi ganz zu schweigen. Kann man sich ausrechnen, einfacher Dreisprung reicht dafür.

Ich hatte das ja schon mal in einem früheren Tröt gepostet, ab und zu ergibt sich für mich die Gelegenheit mal mit meinem (zugegeben prähistorischen) Gespann (oder einem meiner Solos) parallel zu einem modernen Auto zu bremsen.

Da fällste vom Glauben ab, selbst die ABS-Viecher Pan 1100 und BMW 1000 RR haben keine Chance, wenn ein Autofahrer voll in die Eisen geht, weil dem plötzlich ein ganz seltener Schmetterling vor die Windschutzscheibe fliegt. :rock:

Na gut, er hat ja ne Warnung hinten dran gepappt "Ich bremse auch für Tiere". :lol:

Also ist am Besten, ordentlich Abstand halten und weit vorausschauend fahren. :-D

Die Winterfahreigenschaften modernen Autos sind denen unserer Gespanne natürlich auch um Lichtjahre voraus.

Aber trotzdem, oder gerade deswegen: Ich finde das Gespannfahren um WELTEN geiler!!!!! :grin: :grin: :grin:

Und ich kann es beurteilen, ich fahre seit ewigen Zeiten die oben beschriebenen Blechdosen, mit ganz ohne geht es ja irgendwie doch nicht. :smt009

Also fahre ich, trotz Auto, FREIWILLIG und aus Freude an der Sache Moped und Gespann.

Und diesen Nörgelpetern, die meinen, ich könnte ja schon einen Kleinwagen für so ein altes Gespann kriegen, zeige ich dann gelegentlich meinen Fahrzeugschein.
Den vom Auto. :lol:
Diskussionen beendet. :twisted:

Auf der Autobahn hätte ich übrigens mehr Beklemmungen (Angst ist es aber nicht), wenn ich nicht auch zügig überholen könnte, hinter so einem Brummi herfahren ist gar nicht mein Ding, man sieht einfach nichts und wird zudem eingesaut bis über die Ohren.

Ansonsten hat der gute alte Klacks mal geschrieben, Bremsen ist nicht immer das Allheilmittel, manchmal kann man Gefahrensituationen auch einfach davonfahren - wenn man genug Reserven hat.

Und nach meiner Empfindung ist der Verkehr, trotz Begrenzungen und Kontrollen an allen Ecken und Enden, insgesamt doch viel schneller geworden, als vor 20 oder 30 Jahren.

Also müssen auch wir uns den veränderten Verhältnissen anpassen und alles wird gut und wir haben weiter unseren Spaß, damit das breite Grinsen nicht aus dem Gesicht geht. :-D

Ich wünsche allen hier weiterhin angstfreie und entspannte Gespannstunden und einen schönen Tag.

Liebe Grüße vom Deich

Willy - derzeit kein Problem auf der Straße :twisted: , liege leider UNTER dem vermaledeiten Radlader und kriege die EP nicht raus :smt013
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon pw73 » 5. März 2014 11:32

Wow, soviel Antworten in so kurzer Zeit hätte ich nicht erwartet. Danke! Muss wohl noch was klar stellen. Ich bin 51. Und es sind nicht die anderen Verkehrsteilnehmer, nicht die LKW, nicht die SUV's die mir Angst machen. Ich habe das Gefühl, dass die asymetrischen Bewegungen der Gespanne, besonders in den längs verlaufenden Spurrillen, aber auch zunehmend die Windgeräusche mich verunsichern. Ich habe ca. 350 000km auf Motorrädern verbracht, mit Scheiben, Verkleidungen, Jethelmen, Integralhelmen. Windgeräusche habe ich nie als störend empfunden. Wie gesagt, in den letzten Jahren addieren sich diese Dinge dazu, das ich jetzt verängstlich bin. Danke an Herbert aus HH., der da auch mal einen medizinischen Ansatz sieht. Vielleicht sollte ich da wirklich mal den Medizinmann fragen. Oder ist einer hier im Forum. Der kann das Fahrverhalten von Gespannen nachvollziehen, besser als ich es einem unwissenden Arzt erklären kann.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon BongoBiker » 5. März 2014 12:15

Kein Arzt, aber Pfleger in der Psychiatrie gewesen und auch sonst immer wieder Kontakt mit ähnlichen Themen.
Natürlich kann niemand ausschließen, das du eine Angststörung entwickelst, aber nochmal:
Angst ist grundsätzlich ein wichtiger und gesunder Schutzmechanismus. Auf dein Alter rucksicht nehmend muss "Mann" nun auch mal feststellen, das die Hormone zur Risikobereitschaft wohl so langsam schwinden :lol:
Sprich, du bist in einem Lebensalter in dem "Mann" umsichtiger, vorsichtiger usw. wird.
Es ist nicht verkehrt sich mal auf ne Couch zu legen, habe ich auch in meinen jungen Jahren nach einer traumatischen Erfahrung gemacht, aber es ist glaube ich nicht gut deine sich verändernde Wahrnehmung von vorneherein als behandlungsbedürftig oder krankhaft zu sehen.
Davon möchte ich unbedingt abraten, es gibt nämlich auch immer noch die Gefahr falsch eingeschätzt und behandelt zu werden, wo ein wenig "in sich hineinhorchen" und akzeptieren der neuen "Gefühle" zu einem zwar veränderten, vielleicht sensibleren, aber keineswegs schlechteren oder krankhaften Verhalten führt.
Schau dir alles an, erst dich selbst, reflektiere mal was wie wo die letzten 350.000 km passiert ist, wie sich dein Fahrerleben so entwickelt und verändert hat, wie du dich familiär, beruflich, persönlich vielleicht in den letzten 20-30 Jahren verändert hast. Ich meine, das kann selbst ich mit 37 Jahren schon tun und du hast locker die doppelte Anzahl an Jahren zu beleuchten.
Ich finde deine Reaktion auf das AB fahren eigentlich total normal. Ganz ehrlich, ich bin Gespannfahrer Neuling, ja sogar Motorradfahrerneuling, fahre auch erst seit 19 Jahren Auto und prophezeie mir selbst jetzt schon, das ich in 20 Jahren definitv mehr Respekt, Angst und Unwohlsein beim Auffahren einer AB haben werde. Und ich bin in den 80ern/ 90er aufgewachsen, da hatten die Autos schon wesentlich mehr Leistung als noch zu deinen Zeiten.
Überleg mal wie das vor 30 Jahren auf der AB war und wie das heute ist.
Mach dir nicht son Kopp, ich halte das für normal und deine innere Stimme sagt nur:
"Junge, du bist ü50, mach mal langsam, dat ist hier alles viel zu schnell, laut und hektisch."
Ist auch mehr ins blaue geschrieben was ich sage, aber niemand kennt deinen Werdegang und alle Faktoren.
Klar kannst du die mal beim Arzt "abklären" lassen, ich wär nur vorsichtig daraus mehr zu machen als es ist.
Ich muss dazu sagen, ich traue dem Gesundheitssystem und manchem Arzt nicht, sind auch nur Menschen, die Geld verdienen wollen/müssen, von daher... Hippokrates haben die alle gelesen und geschworen, aber... nein das führt zu weit. Es gibt sicher auch viele ehrenhafte und verantwortliche Ärzte, die unabhängig ihrer wirtschaftlichen Lage arbeiten :roll:

p.s.: bei uns im KH nennt man das Fall Aquisition ^^
In China gab oder gibt es den Ansatz die Ärzte für jeden gesunden Bürger zu bezahlen, im Rest der Welt werden "Fälle" bezahlt. Früher gabs für jeden der im KH lag jeden Tag Geld, deshalb lag man mit dem Blinddarm ne Woche. Heute haben wir ein (Scheiß-) DRG-System, bei dem nach Art der Krankheit gezahlt wird. Blinddarm wird heute ambulant operiert, klar auch duch techn. Weiterentwicklung im OP Wesen, aber ganz ehrlich, es geht auch im Gesundheitswesen immer nur um Geld und den "Fall" immer weniger um den Patienten.
Das sind z.T. böse Unterstellungen, ich sage auch nicht, das es nicht noch viele Idealisten im Gesundheitssystem gibt. Aber es gibt definitiv mehr Leute die Fälle aquirieren und Geld verdienen wollen.
Also pass auf das du nicht krank gemacht wirst, damit jemand Geld verdienen kann.
Zuletzt geändert von BongoBiker am 5. März 2014 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Nordmann » 5. März 2014 12:21

RJ76 hat geschrieben:Kein Arzt, aber Pfleger in der Psychiatrie gewesen und auch sonst immer wieder Kontakt mit ähnlichen Themen.
Natürlich kann niemand ausschließen, das du eine Angststörung entwickelst, aber nochmal:
Angst ist grundsätzlich ein wichtiger und gesunder Schutzmechanismus. Auf dein Alter rucksicht nehmend muss "Mann" nun auch mal feststellen, das die Hormone zur Risikobereitschaft wohl so langsam schwinden :lol:
Sprich, du bist in einem Lebensalter in dem "Mann" umsichtiger, vorsichtiger usw. wird.
Es ist nicht verkehrt sich mal auf ne Couch zu legen, habe ich auch in meinen jungen Jahren nach einer traumatischen Erfahrung gemacht, aber es ist glaube ich nicht gut deine sich verändernde Wahrnehmung von vorneherein als behandlungsbedürftig oder krankhaft zu sehen.
Davon möchte ich unbedingt abraten, es gibt nämlich auch immer noch die Gefahr falsch eingeschätzt und behandelt zu werden, wo ein wenig "in sich hineinhorchen" und akzeptieren der neuen "Gefühle" zu einem zwar veränderten, vielleicht sensibleren, aber keineswegs schlechteren oder krankhaften Verhalten führt.
Schau dir alles an, erst dich selbst, reflektiere mal was wie wo die letzten 350.000 km passiert ist, wie sich dein Fahrerleben so entwickelt und verändert hat, wie du dich familiär, beruflich, persönlich vielleicht in den letzten 20-30 Jahren verändert hast. Ich meine, das kann selbst ich mit 37 Jahren schon tun und du hast locker die doppelte Anzahl an Jahren zu beleuchten.
Ich finde deine Reaktion auf das AB fahren eigentlich total normal. Ganz ehrlich, ich bin Gespannfahrer Neuling, ja sogar Motorradfahrerneuling, fahre auch erst seit 19 Jahren Auto und prophezeie mir selbst jetzt schon, das ich in 20 Jahren definitv mehr Respekt, Angst und Unwohlsein beim Auffahren einer AB haben werde. Und ich bin in den 80ern/ 90er aufgewachsen, da hatten die Autos schon wesentlich mehr Leistung als noch zu deinen Zeiten.
Überleg mal wie das vor 30 Jahren auf der AB war und wie das heute ist.
Mach dir nicht son Kopp, ich halte das für normal und deine innere Stimme sagt nur:
"Junge, du bist ü50, mach mal langsam, dat ist hier alles viel zu schnell, laut und hektisch."
Ist auch mehr ins blaue geschrieben was ich sage, aber niemand kennt deinen Werdegang und alle Faktoren.
Klar kannst du die mal beim Arzt "abklären" lassen, ich wär nur vorsichtig daraus mehr zu machen als es ist.
Ich muss dazu sagen, ich traue dem Gesundheitssystem und manchem Arzt nicht, sind auch nur Menschen, die Geld verdienen wollen/müssen, von daher... Hippokrates haben die alle gelesen und geschworen, aber... nein das führt zu weit. Es gibt sicher auch viele ehrenhafte und verantwortliche Ärzte, die unabhängig ihrer wirtschaftlichen Lage arbeiten :roll:



Wie man sieht...kann da auch mit 37 schon was sehr Weises rauskommen!

Genau so sehe ich das auch! Hut ab Richard......! Völlige Zustimmung!
Gruß vom
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon BongoBiker » 5. März 2014 12:31

Danke Nordmann.

Mir fällt gerade ein, PW schreibt es ist das Gespannspezifische Fahrverhalten, Spurrillen, Wind, das asymetrische..etc...

Kostet je nach Gespann ja auch Kraft und viel Konzentration und auf der AB definitiv mehr als auf der LS.
Ich bin ja in der glücklichen Lage gerade alles frisch zu "erfahren" und unvoreingenommen diese Eindrücke, die Freude am Fahren, das besondere Fahrgefühl und auch die Gefahren kennenzulernen.
Ich glaube tatsächlich, das es viel mehr mit der reduzierten km Anzahl/a, PW's Alter und der damit einhergehenden Umstellung zu tun hat.
Wäre mal interessant was Slowly dazu schreibt, der hat eine solche Veränderung bestimmt auch erlebt :roll:

Genieß die Landstraße :)

p.s. Gespannfahren kostet mich definitiv mehr Konzetration als Solo oder Auto. Solo fand ich "einfacher", Auto ist irgendwie kein Thema mehr, fahre auch schon zu lange, aber da schaltet man ja leider schneller ab, als es gut ist. Je moderner die Dose, desto mehr Wohnzimmer feeling. Fehlt nur noch, das die Dinger mit einem Playstation Kontroller gefahren werden :P

Ich denke durch die reduzierten Fahrkilometer und das bewusste fahren kommt Mann irgndwann immer mehr an die Grenzen. PW's Grenze ist nunmal mehr und mehr die AB. Kann ich ihm nicht verdenken und mir für mich mit den Jahren durchaus auch vorstellen, das dsa so ist. Gespannfahren ist nunmal kein Eierschaukeln.
Gruß, Richard mit EZS/ Carell "Kult" Bandit.

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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 5. März 2014 13:23

@ Schaf:

Ich fahre nicht nur freiwillig Motorrad mit Seitenwagen, sondern auch freiwillig kein Auto. Das verstehen viele Menschen in der automobilen Welt nicht, zumal ich hier in einer Gegend mit sehr hoher Porsche- und ziviler Bergepanzerdichte wohne.


@ pw73:

Ich habe lange in der Drogentherapie gearbeitet, bin auch heute schwachpädagogisch tätig und kann sagen, dass der Medizinmann - auch der mit der Couch - manchmal durchaus in der Lage ist, zu helfen. Es ist keine Schande, einen Profi zu konsultieren. Lediglich der Erfolg zählt.

Weitermachend,
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Herbert aus Hamburg » 5. März 2014 13:45

Den Begriff der Angststörung hab ich nicht in die Runde geworfen weil ich denke das unser Themenstarter unbedingt sofort zum Arzt muß. Ich hab nur auf Möglichkeiten hingewiesen, zumal mir Details in der Beschreibung bekannt vor kamen. In meinem Umfeld gab es den einen oder anderen der so was entwickelte. Und da gibt es Unterschiede - es kam über Nacht oder entwickelte sich über Monate oder Jahre. Es kann erlernt sein oder organisch oder beides. Gespräche können helfen oder ne Pille.
Egal, nach der Beschreibung kann es dieses oder jenes sein, und man selbst sollte das näher beobachten.
Und - wenn man denn los geht holt man sich mindestens ne 2. Meinung ein und informiert sich. Aquise kennen ich auch, mein Kardiologe will mir jedes mal nen Herzkatheder legen wenn ich nen Pickel auf der Nase hab. Also fast immer.
2008 hab ich die 500 000 km mit Motorrädern voll gemacht, die Hälfte davon fast mit dem Gespann.
Und ich bin fast 53. Natürlich mach ich auch Abstriche an meinem Können, was aber kaum an meinem Alter liegt sondern an meinem Muskelrheuma. Mehr Angst hab ich deswegen aber nicht.
Auch wenn meine Mitbürger immer Gefährlicher werden
Mit religiösen zu diskutieren ist, als würde man Schach gegen eine Taube spielen.
Es ist gleichgültig, wie gut man das Spiel beherrscht,
die Taube wird die Spielfiguren umschmeißen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als habe sie gewonnen.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Bulldog2011 » 5. März 2014 14:24

Puh, das mit der BABfahrerei geht mir aber auch so. Bin ja Berufspendler nach Frankfurt/Main und muss so ca. 80km fahren, davon so ca. 40km über die A3 und die A5.

Selbst mit dem PKW mache ich das mittlerweile nur noch ganz selten. Auf normaler Strecke geht das ja noch, aber sobald Autobahneinmündungen kommen, so links von mir noch zwei Spuren in meine Richtung, dafür aber 2 - 3 von rechts da bin ich jedesmal froh, wenn ich das hinter mir habe, vor allem im 'normalen' Berufsverkehr.
Ich hab da schlicht und ergreifen Schiss, dass ich übersehen werde, auf der Solo ohnehin und mit Gespann oder PKW aber auch, vor allem abends und in der Dämmerung.

Da freue ich mich jedesmal über die 30km Landstrasse bis zum Pendlerbahnhof.
Gruß Andreas

Never change a running system
(Ich habe endlich mein Gespann)
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon motorang » 5. März 2014 16:52

Hi, wenn es nur mit dem Gespann auftritt dann würd ich mal das Gespann komplett durchschauen. Manchmal, speziell wenn man so ein Teil schon ewig fährt, merkt man schon kleine Veränderungen und stört sich dran, auch unbewusst. Hält das Ding vielleicht die Spur nicht mehr so sauber, sind die Lenkreaktionen nicht mehr so zuverlässig und erwartet, ... Geradeauslauf? Spurrillenempfindlichkeit ? Schwingenlagerung OK? Manch einer spürt das früher als andere ... Lenkungsdämpfer? Radlager? Rahmen angerissen? Stoßdämpfer? Gleichmäßige Bremserei?

Ein Klassiker: wenn das Lenkkopflager beginnt einzurasten glaubt man plötzlich man kann nicht mehr fahren (jedenfalls bei einer Solo) ...

WENN das Ding mal ausbricht oder plötzlich seitlich wegzieht ist man auf der BAB halt ziemlich bedient. Auf einer wenig befahrenenen Landstraße würde ich da bessere Überlebenschancen sehen ...

Gryße!
Andreas, der motorang
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon hensmen » 5. März 2014 17:16

Hallo pw73, als ich an der BMW den Achsantrieb wechseln musste, nahm ich einen mit den gleichen Schlagzahlen. Leider war die Orginalübersetzung gewechselt worden und mein neuer gebrauchter nur kurz übersetzt.
Anfangs, gerade in der Stadt, fand ich diesen kurzen Antritt sehr angenehm, aber auf der Schnellstrasse zeigte sich dann, LKW Tempo war gerade so erträglich.
Nun mogelte ich uns über die AB und mir war gar nicht wohl.
Schlimm waren die Urlaubsfahrten, Po- Ebene, wo eh kein Laster unter 100 fuhr. Klar hatte ich die Augen mehr im Rückspiegel als auf der Fahrbahn vor uns.
Entweder hatte ich mich daran gewöhnt oder alle anderen hatten sich an uns gewöhnt.
Wirklich penetrante Schnell-LKW`s zogen vorüber, bei anderen ging ich mit der Drehzahl hoch, bis die Lichter auf ein erträgliches Maß kleiner wurden.
Aber irgendwie entdeckte ich eine neue Langsamkeit.
Es zeigte sich, daß die Aufschließer und Überholer, durch die Bank, früh die Spur wechseln, kaum drängeln und sehr sehr selten drängelten.
Schrats Ehefrau hatte uns mal im spätabendlichen Frankfurter Verkehr, im Kleinkonvoi, um Frankfurt herumgeführt und ich hatte, trotz maximalem Verkehrsaufkommen, immer ein sehr gutes Gefühl.
Ob dir dies hilft, weiß nicht, aber ich schau mittlerweile viel seltener nach hinten, wurde bisher auch bei schlechtem Wetter immer früh erkannt und das einzige Anhupen, war meinem defektem Rücklicht geschuldet. Was schon auffällt, ist der sehr schlechte Strassenzustand, aber wir fahren ein hochbeiniges Enduroteil
welches einiges wegsteckt, zudem haben wir ein echtes Motorradrad vorne in der Gabel, vielleicht kannst du technisch aufrüsten und zumindest da etwas verbessern.
Auch ein leiserer Helm, und der bewusste Blick nach vorne hilft vielleicht und mach die vierhunderttausend zur Not auf der Landstrasse voll.
Aber wenn dein Leidensdruck so nagt, scheue nicht den Weg zum "Spezialisten", vielleicht arbeitest du unbewußt eine ganz andere Kiste auf und dein
Autobahnproblem ist nur ein Symptom.

Zu alledem finde ich es toll, daß du mit so einem "blöden" Problem im Forum an die Öffentlichkeit gehst.

Liebe Grüsse vom Hans
hensmen
 
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 5. März 2014 17:36

Aber wenn dein Leidensdruck so nagt, scheue nicht den Weg zum "Spezialisten", vielleicht arbeitest du unbewußt eine ganz andere Kiste auf und dein Autobahnproblem ist nur ein Symptom.

Gut sprech!
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Crazy Cow » 5. März 2014 21:06

Ich meine auch: es gibt "Angstzustände" und "Panik".

Panik muss nichts mit dem Gespann selbst zu tun haben, eher wie man auf dem Ding hockt und der Unbeherrschtheit seiner Mitbürger ausgesetzt, ja vielleicht ausgeliefert ist.
Was mich beim Gespannfahren auf der Autobahn immer stört, ist das relativ unbewegliche Eingemummeltsein und sich auf die beiden Mickerspiegel verlassen zu müssen. Entsprechend überhole ich auch nicht mehr gelassen, sondern zügig, richtig zügig. Es kommt immer wieder vor, dass man nicht gesehen oder nicht ernst genommen wird.

Ich weiß nicht, ob ein Doktor helfen kann, vlt. in dem Moment wo das Thema mal im Fernseh breit getreten wird. Panik kenn' ich auch, ist jetzt kein Scheiß. Ein voller Fahrstuhl oder Bus ist kein Problem, weil man fast nur von Leuten umgeben ist, die sich (tagtäglich) alle in der gleichen Situation befinden und sich ihr ergeben. Horror hingegen ist für mich eine Kirmes oder eine Rennverstanstaltung, wo man fast nur von Betrunkenen oder Idioten oder beides kombiniert umgeben ist. Mitmenschen, die sich gerade einen Teufel darum scheren, ob ihr Erbrochenes stört oder der Currywurst-Schranke-Abdruck auf dem Rücken ihres Vordermannes.

Vielleicht ist es ja in Wirklichkeit auf der Autobahn ähnlich.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 5. März 2014 22:44

Mein zweiter Vorname ist: "Don't panic, I'm with you."

Unkommentierend,
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 5. März 2014 23:15

Opinions are like arseholes - everybody's got one.
Hä?
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon HBJ-Hayabusa » 6. März 2014 07:16

Ich lese diesen Beitrag mit Mussse, bin total fasziniert, mittlerweile habe ich das 52. Lebensjahr erreicht, ich fahre so in etwa 60000 km im Jahr mit dem Auto, meistens...Autobahn. Der Verkehr heute ist in meinen Augen fast unerträglich, ich kann Deine Empfindungen sehr gut nachvollziehen, für mich gilt nur: Ganz Schnell, oder Ganz Langsam. Alles dazwischen ist Lebensgefährlich. Es wurde zu genüge darüber Berichtet, wir werden übersehen, hält man den Sicherheitsabstand zum Vordermann wird man Rechts Überholt, fährt man zu Dicht auf geht einem die Düse....Wenn der jetzt ne Vollbremsung macht......Ich für meinen Teil stelle einfach fest das sich alles verändert, die Lebenserfahrung sieht Situationen voraus und lässt uns einfach anders Fühlen und Reagieren als vor 30 Jahren. Irgendwer hat etwas weiter oben geschrieben das der technische Zustand von Deinem Fahrzeug nicht mehr unbedingt der 100% Marke entspricht, ich glaube auch das gegebenenfalls ein anderes Fahrzeug Dir die Bedenken nehmen kann, lass Dein Fahrzeug mal checken oder versuch einfach mal durch einen Tausch (evtl. Von nem Bekannten) ob das Gefühl sich nicht verändert. Ich habe in den letzten Jahren auch verschieden Fahrzeuge fahren können und kann für mich schon Nachvollziehen das sich die Innerliche Einstellung wegen dem Fahrverhalten des Fahrzeugs Negativ oder auch Positiv äussern kann.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und die Freude am fahren auf allen Strassen wieder zurück.

Liebe Grüße

Andreas
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Stephan » 6. März 2014 07:50

Morgen PW. Da hast Du ja jetzt ein volles Aufgabenheft. Gespann von einem anderen ( Fachmann) übepüfen lassen. Dich selber (ohne auf Dein Problem hinzuweisen, erstmal) unauffällig zu checken. Und Deine Fahrfähigkeiten vielleicht mal auf einem Gespannlehrgang zu trainieren.

So reizvoll der letzte Vorschlag mit dem anderen Gespann war. Ich wäre da vorsichtig. Da so doch einige Unterschiede im Fahrverhalten. So von Gespann zu Gespann. . .


Dann mal viel Erfolg.



Stephan, der auf'n Kunden wartet...
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Feinmotoriker » 6. März 2014 08:41

Ich denke auch, Du solltest dein Gespann mal prüfen lassen.
Ich habe einen Kunden, der immer mal wieder bemerkt hat, er würde gern einen Roller kaufen, weil er sich mit dem Gespann immer unsicherer fühlte. Er war mit dem Gespann schon über 50 tkm unterwegs. Auch Fernreisen nach Libyen und sonsto auf der Welt.
Irgendwann hab ich dann doch mal eine Probefahrt gemacht und es hat sich herausgestellt, daß das Gespann eigentlich absolut unfahrbar war! Ganz brauchbares Material aber total lieblos zusammengebaut und total verstellt. Beiwagen-Schwinge schief zusammen geschweißt, falscher Nachlauf und Sturz eingestellt, Vorspur ging vom Motorrad weg. Total eckiger Autoreifen vorne.
Nach ca 5 Stunden hatte ich bis auf die Beiwagenschwinge alles vernünftig eingestellt und probegefahren. Welten!
Beim Abholen war der Kunde sehr besorgt und etwas mißtrauisch, weil er befürchtete, daß jetzt alles neu zu lernen wäre und er garnicht zurecht käme. Ich sagte ihm, er solle damit vorsichtig nach Hause fahren und schauen, was passiert. Und bei Nichtgefallen zurück kommen, dann könne ich alles wieder in den Ursprünglichen Zustand versetzen und er bräuchte die ganze Aktion nicht zu bezahlen. Damit war er einverstanden und machte sich auf seinen 20 km Heimweg.
5 Minuten später rief er mich von unterwegs an und ich bekam einen Schreck, aber unbegründet. Das Motorrad wäre wie ausgewechselt und er fühle sich auf einmal total sicher damit.
Nach über 50 tkm das erste mal ein sicheres Fahrgefühl damit!
Inzwischen hat er noch ein paar Kleinigkeiten ändern und Verschleißteile tauschen lassen und hat überhaupt keine Bedenken mehr, damit zu fahren.
Er ist ca 70 Jahre alt und dachte vorher wirklich daran, die Sache aufzugeben. Wollte mir das Gespann sogar für Kleingeld verkaufen.

Also: Es muß nicht immer an einem selber liegen. Vielleicht hat sich bei deinem Motorrad ja auch weas schleichend verändert, wie der Motorang schon angemerkt hat. Man wird da betriebsblind und merkt so kleine Sachen nicht, bis sie zu großen Sachen geworden sind und sich stark auswirken.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon motorang » 6. März 2014 09:48

Jo
ich kenn sowas von einem befreundeten Jawafahrer. Der war Gespannneuling und festen Willens es zu lernen. Nach 200 km Anreise zu seinem ersten Wintertreffen, wo er öfter mal fast im Graben gelandet wäre, haben wir festgestellt dass das Beiwagenrad einen erratisch sich ändernden Sturz und Vorspur hatte - das Radlager war in Auflösung und je nach Fahrzustand zog der Beiwagen mal nach links, mal ein wenig nach rechts. Das war richtig unsicher zu fahren ...

Gryße!
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon pw73 » 6. März 2014 13:47

Hallo euch allen, danke für so viel Zuspruch und Meinungen, das hätte ich nicht erwartet! Ich will noch ergänzen, dass mir 3 Gespanne zwischen 250 und 1000 ccm zur Verfügung stehen. Das beschissene Gefühl ist bei allen gleich. Technik scheidet wohl aus.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon scheppertreiber » 6. März 2014 14:02

pw73 hat geschrieben:Hallo euch allen, danke für so viel Zuspruch und Meinungen, das hätte ich nicht erwartet! Ich will noch ergänzen, dass mir 3 Gespanne zwischen 250 und 1000 ccm zur Verfügung stehen. Das beschissene Gefühl ist bei allen gleich. Technik scheidet wohl aus.

Dann ab zu Falk (der ist doch auch hier ?) :wink:
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon schraddelpeter » 6. März 2014 19:46

Hallo PW73

Ich denke es ist wohl eher ein psychiches Problem. Wie sind Deine privaten Umstände ? Arbeit ? Stress ? Hektik ? Immer in Bewegung ? Oder bereit sein ? Lautstärke nervt ?

Möchtest Du einfach mal Seele baumeln lassen ? Keinen Kopf um irgend etwas machen ? Ankommen wann Du Lust hast ? Einfach mal nichts hören wollen oder nur den schönen Klang des Motors und dahingleiten ?

Ich bin kein Psychoanalytiker. Aber vielleicht kann man dem Problem von der Seite auf den Grund kommen ?

Gruß Peter
Wenn alles unmöglich wäre hätten wir noch nicht mal Motorräder. Von allen anderen Dingen ganz zu schweigen.

Wenn das Leben dich f.... nicht gleich aufgeben. Warte doch erst mal ab ob es danach nicht noch mit dir kuscheln will.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon FredB » 6. März 2014 22:07

Bin gerade mal so am überlegen, ob es sich hier wirklich um ein "Problem" handelt, wenn einem mit dem Gespann die BAB-Fahrerei anstrengend und gefährlich vorkommt. Ich glaube, es ist beim heutigen Verkehrsgeschehen nun mal einfach unvermeidbar so. Verkehrsdichte, Rücksichtslosigkeit, Unachtsamkeit etc. bilden eine Summe, auf die der Einzelne kaum noch Einfluss hat. Ändern kann man das nicht.

Die eigentliche Ursache liegt insofern weder an dem Gespann noch am Fahrer, sondern an den gegebenen Umständen. Problem? Genauso könnte man die Spurrillenempfindlichkeit in Ackerfurchen beklagen. Was bleibt: Kapitulation - und eben die Erkenntnis, dass man mit seiner Sichtweise nicht ganz alleine ist.

Ich glaube, wir sollten uns hier nicht kollektiv einreden, ein Problem zu haben - wo tatsächlich gar keines ist. Zumindest kein couchkompatibles!

Ich meide die BAB wo es geht und gut is.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon hensmen » 7. März 2014 11:09

In Norwegen musste ich einem Urlauber mal das Auto über eine Brücke fahren, er hielt mich vorher an, erklärte sein Problem, ich fuhr ihn rüber und es war gut.
Einerseits tat mir der Kerl leid, andererseits fand ich seine offene Art toll und so hatte dies Ding gar kein Gschmäckle.
Letztes Jahr zwang mich eine Entzündung am Kiefer, über Nacht, meine ausgeprägte Zahnarztangst anzugehen. Klar war dies nicht witzig aber in dem Rahmen hatte ich mich im Netz mal schlau gemacht und hatte gesehen, wie vielen es genauso geht. Dann hatte mich die verständnisvolle Art aller Beteiligten in der Klinik geheilt, sprich erster Weg ist es das, darüber zu sprechen, auch wenn es einem selber noch so blöd vorkommt.
Hans
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon ingo62 » 7. März 2014 17:54

hallo pw73,

es ist gut über seine Ängste zu reden. Mir geht es ähnlich wie Dir, ich fahre in letzter Zeit immer weniger Autobahn,
versuche sie zu meiden wo es geht, egal ob mit dem Auto, dem Motorrad oder Gespann.
Ich bin 52 und fahre seit 1979 Motorrad, geschätzte 300000km.

Immer wenn ich auf eine stark befahrene Autobahn auffahre, stellt sich bei mir auch dieses mulmige Gefühl ein, ich will
es nicht Angst nennen, aber Unwohlsein ist es schon.

Das ist nur auf der deutschen Autobahn so, wo jeder der Schnellste sein und immer Recht haben muss,
diese Raserei mit 250-300 auf der linken Spur geht mir auf den Sack und wehe Du machst nicht gleich Platz.

In anderen Ländern mit Tempolimits (z.Bsp. Dänemark, Schweden, Schweiz, Östereich, Italien) geht es viel entspannter zu,
ich könnte auch in Deutschland mit einem allgemeinen Tempolimit 130km/h leben.

Wenn die Maut eingeführt werden sollte, werde ich wohl nur Kurzzeitvignetten kaufen, sonst keine Autobahn mehr fahren.
Zum Glück muss ich zur Arbeit nicht über die Autobahn, die 60km täglich gehen über Landstraßen.

Motorrad und Gespann fahren macht mir nur auf der Landstraße Spaß und defensives fahren auch, ich fahre Moto Guzzi California.

Allzeit schrottfreie Fahrt!

Gruß Ingo ;-)
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 7. März 2014 18:12

Jau, Schweden, Finnland und Norwegen sind wohlig wie Valium.

Blutdrucksenkende Erinnerungen pflegend,
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon scheppertreiber » 7. März 2014 18:42

Ich fahre gerne Autobahn. Entspannt, (meist) kein Gegenverkehr, ich kann
gemütlich vor mich hindösen. TO packt eh keine 300 und die Guzzi auch nicht.
BAB ist der sicherste Verkehrsweg.

Ich habe den Eindruck, die Drängelei etc ist zurückgegangen seit ein Paar Jahren.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon fredde » 7. März 2014 19:28

Ich war vor 2 Jahren zum erstenmal seit 10 Jahren wieder aud deutschen Auntobahnen unterwegs. Im Gegensatz zu einigen von Euch fand ich, dass das Drängeln und die gefahren Geschwindigkeit im Ganzen zurückgegangen ist. Obwohl ich in der Zwischenzeit zehn Jahre älter geworden war, fand ich den Stress bedeutend weniger als früher. Es war keinerlei Problem mit 130 rumzuzuckeln. Bedrängt oder behupt wurde ich kein einziges mal. Obwohl ich jetzt schon 68 Jahre bin werde ich nächstes Jahr mit dem Motorrad runterfahren. Ob mit 2 oder 3 Rädern weiss ich och nicht.
Gruss Fredrik
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Andrea » 8. März 2014 00:44

Hallöchen
Tja die Autobahn.....macht mir auch noch Angst. Nach meinem Überschlag auf der Autobahn bei 140km ,fällt es mir so schwer darauf zu fahren.
Aber jedes mal wenn ich es geschafft habe freue ich mich. Trotzdem meide ich sie. Ist auf Landstraßen viel schöner. Bin mal gespannt wenn ich mein altes XS chen wieder habe, wie es dann geht.
Aber eins wollte ich sagen:
Schön das hier so offen darüber erzählt wird. Ich muss sagen: Ich habe mich nicht getraut von meiner Angst zu erzählen geschweige denn von dem Unfall.
Und das ist Mist. Vertrauen ist gut, kontrolle ist besser.
Kann man ein Gespann kontrollieren??????????????
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon HBJ-Hayabusa » 8. März 2014 07:17

Andrea hat geschrieben:Hallöchen
Tja die Autobahn.....macht mir auch noch Angst. Nach meinem Überschlag auf der Autobahn bei 140km ,fällt es mir so schwer darauf zu fahren.
Aber jedes mal wenn ich es geschafft habe freue ich mich. Trotzdem meide ich sie. Ist auf Landstraßen viel schöner. Bin mal gespannt wenn ich mein altes XS chen wieder habe, wie es dann geht.
Aber eins wollte ich sagen:
Schön das hier so offen darüber erzählt wird. Ich muss sagen: Ich habe mich nicht getraut von meiner Angst zu erzählen geschweige denn von dem Unfall.
Und das ist Mist. Vertrauen ist gut, kontrolle ist besser.
Kann man ein Gespann kontrollieren??????????????
Andrea


Sach mal wie kam das denn mit dem Überschlagen, bei 140 km/h, ich kann mir da grade gar kein Bild machen, Erzähl doch bitte mal.

Liebe Grüße

Andreas
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Andrea » 8. März 2014 12:05

@ Andreas
Tja Überschlag

War auf dem Weg in die Werkstatt, 120km. Mein Lebensgefährte fuhr vor. Bisschen feucht aber die xs 1100 lief gut. Mein Bauch sagte:
Endlich mal Zeit dafür, sie läuft juchu. juchu, juchu.
Ich schreib jetzt ganz ehrlich.................
War frisch verliebt, xs lief und ..........................einfach glücklich.
Hab dann mal das Auto von meinem Schatz überholt, denn Frau fuhr, mit Navi war stolz es alleine zu schaffen. Und diese Schrankwand Auto die mit gemütlichen 90km mir den Weg zeigen wollte war mir zu langweilig. Bisschen schneller , bisschen rumspielen.
jippie
Überholt Autobahn war ziemlich frei. so 15 km ging das gut. Da kam von der linken Spur ein graues Auto setzte sich knapp vor meine xs.
Ups
Ich musste abbremsen. Getan.
xs hat sich aufgeschaukelt. linke Spur, rechte Spur, links ,rechts...........................Blackout bei mir.
Mein Lebensgefähtre erzählte mir wie er hinter mir beobachtet hat wie die xs rumzickte. Ich weiß nix mehr.
Erzählungen sagen:
Autobahn Vollsperrung. Mein Schatz war hinter mir Xs wa rauf linker Spur ich lag rechts. Hilfe von anderen Autofahren war da.
Rettungswagen, Krankenhaus..............weiß nix mehr.
Nach 5 Stunden wurde ich wieder wach. Meine erste Frage: wie gehts XS?
XS hat es überlebt.
Ich auch, Linkseitig toal geprellt, keine Brüche, Schulter links blau. Sie wollten mich im Krankenhaus dabehalten, bin aber nach Hause
auf eigene Verantwortung. Mein Schatz hat auf mich auf gepasst. Er sagt heute: nie wieder lass ich das zu das du aus dem Krankenhaus abhaust,
Na ja
Lange Story ......................kurzer Sinn.
Gerade jetzt bei dem Wetter wenn man sich freut, glücklich ist, das Gespannchen läuft, sich einfach jipieijeh fühlt.

Wach sein

Ich muss gestehen. ich kann bald, so in zwei Wochen mein alte XS 850 abholen. 330 km................
Ich freue mich so darauf. Denke mit der ollen alten hab ich schon so viele km gefahren.
Das muss doch klappen, gut gehen.
Ich traue mich kaum mich zu freuen.
Hab auch ein bisschen ANGST sie ab zu holen.

Aber ich bin seid dem Unfall viele Gespanne Probe gefahren. Bin auch mit Trainer gefahren.

Ich möchte diese Hobby nicht aufgeben,
Aber vielleicht steht irgendwann hier im Forum.
Geliegte voll restaurierte XS 850 ab zu geben.


Drückt mir die Daumen.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Schrat » 21. März 2014 14:35

hensmen hat geschrieben:....
Aber irgendwie entdeckte ich eine neue Langsamkeit.
Es zeigte sich, daß die Aufschließer und Überholer, durch die Bank, früh die Spur wechseln, kaum drängeln und sehr sehr selten drängelten.
Schrats Ehefrau hatte uns mal im spätabendlichen Frankfurter Verkehr, im Kleinkonvoi, um Frankfurt herumgeführt und ich hatte, trotz maximalem Verkehrsaufkommen, immer ein sehr gutes Gefühl.gehst.

Liebe Grüsse vom Hans


Schrat`s Frau wird NICHT mit fremde Herren Konvoi fahren!


Und Angst vor dem Verkehr ist gesund!!!!


Man/Frau passt besser auf was um einen herum passiert! Damit nix passiert!
Gruß Schrat

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Ich bin nicht gestört! Ich bin verhaltensorginell!
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon itzefritz2013 » 21. März 2014 23:51

kinners, kinners.

was da in letzter zeit im Forum geschrieben wird, könnte mich auf den Gedanken bringen:

" for sale: schönes guzzigespann ".

ich kann ja verstehen, das ihr im POTT, und Umgebung, etliches mehr an str.-verkehr
zu bewältigen habt, als wir Pfälzer, aber manchmal bekomme ich zweifel, ob ich nach 2 jahren
mit einem richtigen gespann, s. o., überhaupt noch fahren soll?
habts euch mal überlegt, das ihr die ganze Zunft in erklärungsnot bringt, wie schrecklich das
ist Motorrad bzw., gespann zu fahren?

macht nen eigenes Forum auf. ...............................

vielleicht kommen dann wieder interessantere Themen hier im Forum.

der vom glanriver.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Neandertaler » 22. März 2014 00:19

itzefritz2013 hat geschrieben:macht nen eigenes Forum auf. ...............................

vielleicht kommen dann wieder interessantere Themen hier im Forum.

der vom glanriver.


Hmm - so uninteressant finde ich das eigentlich gar nicht, obwohl ich selbst da an sich keine größeren Probleme mit habe. Obwohl ich auch die Zunahme des Straßenverkehrs und die Abnahme der gegenseitigen Rücksichtnahme schon bemerke.
Aber wenn ein Forum sich nur auf technische Themen beschränken soll ? was ist interessant ?
Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

Schwenker machen Spaß Klick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon itzefritz2013 » 22. März 2014 00:58

ich denke mal, gibt's genug Themen, z.b. Urlaubsreisen etc.pp.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Slowly » 22. März 2014 10:21

Andrea hat geschrieben: ... Drückt mir die Daumen. ...

Soll ich den anderen auch noch opfern :?:
:crybaby:
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Nordmann » 23. März 2014 21:31

Slowly hat geschrieben:Soll ich den anderen auch noch opfern :?:
:crybaby:


Für Blut isses nicht rot genug! Angeber! :smt005
Gruß vom
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Mick Bogtrotter » 24. März 2014 06:08

Gebackene Bohnen in Tomatensoße?

Gerade frühstückend,
Mick
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Slowly » 24. März 2014 08:47

Nordmann hat geschrieben:
Slowly hat geschrieben:Soll ich den anderen auch noch opfern :?:
:crybaby:

Für Blut isses nicht rot genug! Angeber! :smt005

Ist doch arterielles, sauerstoffreiches Blut aus der geplatzten Daumen-Schlagader, venöses wäre dunkelroter. :-D
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Andrea » 24. März 2014 09:10

Hy
Soll ich den anderen auch noch opfern.

Wenn du schon einen Daumen opfern möchtest, soll ich dir meine Flex leihen. Ist ne Hilti, hat Mann immer Spaß mit.

Aber ich bin schon so voller Vorfreude............Bin auf meiner Firma und in meinem Haus, Büroarbeit, ganz dolle fleißig,
damit ich Zeit habe wenn XS chen nach Hause kommt. Heute mach ich die Motorradgarage sauber. Stöhn.........streichen
geht nicht,heul,es regnet. Roten Teppich kaufen,,,,,,,,,,,Motoröl in Sektgläschen zum Empfang. Operationsbesteck vorbereiten.
Benzingutscheine horten...........Die haben gesagt im März wird sie fertig (Werkstatt). Noch 1 Woche März. Nächsten Montag habe ich wieder
frei............................
Fahr morgen wieder mit Mini die Hauststrecke über Land zur Arbeit. Kurven gucken. Ich nehm ein Foto von XS chen mit.
Bin ich blöd
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Nordmann » 24. März 2014 12:28

Slowly hat geschrieben:
Nordmann hat geschrieben:
Slowly hat geschrieben:Soll ich den anderen auch noch opfern :?:
:crybaby:

Für Blut isses nicht rot genug! Angeber! :smt005

Ist doch arterielles, sauerstoffreiches Blut aus der geplatzten Daumen-Schlagader, venöses wäre dunkelroter. :-D



Aber nicht orange! Es sei den Du bis ein heimlicher Robocop, und das ist Hydraulikflüssigkeit... Ich denke ja, das der Mick nicht so ganz Unrecht hat.....! :-D
Gruß vom
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Cali » 24. März 2014 13:27

Hallo - auch ich fahre ganz ungern BAB - das hat aber weniger mit Angstgefühlen zu tun - es macht einfach keinen Spaß. Ich plane deshalb meine Routen von vornherein mit möglichst keinen oder wenig BAB-Abschnitten - muss dafür halt etwas mehr Zeit einplanen.
Wenn ich aber doch mal muss - dann fahre ich sehr verhalten - max. 110kmh - und bleibe auf der rechten Spur. Je schneller man fährt - umso mehr "Bewegung" kommt in das Gespann - um so konzentrierter und anstrengender wird die Fahrerei. Also nicht hetzen lassen - langsam kommt man auch zum Ziel - und es gibt ja eine 2. Spur - auf der die Schnellfahrer überholen können :lol:

Gruß / Bernd
BESSER SPÄT ALS NIE !

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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Schrat » 26. März 2014 13:40

hensmen hat geschrieben:In Norwegen musste ich einem Urlauber mal das Auto über eine Brücke fahren, er hielt mich vorher an, erklärte sein Problem, ich fuhr ihn rüber und es war gut.
Einerseits tat mir der Kerl leid, andererseits fand ich seine offene Art toll und so hatte dies Ding gar kein Gschmäckle.
Letztes Jahr zwang mich eine Entzündung am Kiefer, über Nacht, meine ausgeprägte Zahnarztangst anzugehen. Klar war dies nicht witzig aber in dem Rahmen hatte ich mich im Netz mal schlau gemacht und hatte gesehen, wie vielen es genauso geht. Dann hatte mich die verständnisvolle Art aller Beteiligten in der Klinik geheilt, sprich erster Weg ist es das, darüber zu sprechen, auch wenn es einem selber noch so blöd vorkommt.
Hans



Recht haste hensman!
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