Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

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Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon eichy » 30. Juni 2014 19:54

Mal angenommen (nach einer wahren Geschichte...):
Ich bringe mein Gespann zum Reifenhändler meines Vertrauens. Der zieht mir einen Reifen auf (135/70SR15=Smartreifen). Mit einem Schlauch. Ich gebe den Hinweis man möge viel Talkum benutzen.
Wird aber nicht gemacht.
Zu allen Überfluß wird kein Motorradschlauch (130/90/15) sondern ein 15 Zoll Autoschlauch montiert. Statt dem erforderlichen mittigen Ventil also eines, wo seitlich das Ventil ist.
Ich fahre damit in Urlaub. Auf der Heimfahrt von Südfrankreich dann hinter Lyon, reißt das Ventil ab. Reifen und Schlauch sind seit Montage keine 3000Kilometer alt.
Es entstehen Folgekosten:
Extra Übernachtung, Abschleppkosten, Taxikosten, Leihwagenkosten. Nicht alles deckt meine Pannensicherung ab.
Wie geh ich vor, meinem Reifenfritzen würd ich gerne mal die Leviten lesen. Natürlich geht's auch um Geld.
Der Laden ist in der "Innung". Also KFZ Schiedsstelle? Oder gleich zum Anwalt?
Ich bin in einer Rechtsschutz. Kost mich jeden Monat Geld, da will ich doch in so einem konkreten Fall mal sehen ob ich da was machen kann.
Irgendjemand irgendwelche Ideen und Tipps?
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon side-bike-rudi » 30. Juni 2014 20:18

eichy hat geschrieben:Zu allen Überfluß wird kein Motorradschlauch (130/90/15) sondern ein 15 Zoll Autoschlauch montiert. Statt dem erforderlichen mittigen Ventil also eines, wo seitlich das Ventil ist.


Es gibt auch Autoschläuche mit mittigem Ventil, also muss nur der Richtige rausgesucht werden.
Problem bei den Schläuchen ist, dass die unterschiedlich groß (je nach Hersteller) ausfallen. Ich hatte da mal mehrere gekauft und die miteinander verglichen und die am besten passenden Schläuche verwendet und damit noch nie Probleme gehabt. Sowohl mit mittigem als auch mit seitlichem Ventil, allerdings immer in der zugehörigen Felge.
Die Größenunterschiede waren übrigens beträchtlich.
Gruß
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Crazy Cow » 30. Juni 2014 20:57

Ich glaube, du kannst einem Fachbetrieb der Kfz Innung keine Weisung geben, wie er arbeiten soll.
Ich hatte letztes Mal auch nach Talkum gefragt, (nicht angeordnet) und bekam zur Antwort, das nähme man heute nicht mehr. Stattdessen wurde eine Pampe aufgeschmiert. Da muss man den Leuten vertrauen.
Die Wahl des Schlauches ergibt sich aus der Felge und der Reifengröße. Hat er einen falschen Schlauch genommen, musst du imho zunächst erst darüber einen Nachweis führen. Aber auch wenn er den richtigen Schlauch genommen hätte, dürfte ein Ventil nicht abreissen, nicht wegen unsachgemäßer Montage jedenfalls. Die Krux bei den Schläuchen ist immer, dass das Abreißen einen Moment dauert. Kann immer als Benutzerfehler ausgelegt werden, denn du kannst ja den Reifendruck verändern.
Einmal ist mir innerhalb von 14 Tagen ein Ventil ab gerissen. Bei der Solo vorn, auf der Autobahn. Ohne Schäden. Das war dem Reifendealer dann schon peinlich.

Viel Erfolg.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Stephan » 30. Juni 2014 21:06

Und wenn dir deine Versicherung einen „Mediator" anbietet, ablehnen. Aber erstmal ein ernstes Gespräch mit dem Händler führen.

Aber wie Olaf schon andeutete, das kann schwer werden.



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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Slowly » 30. Juni 2014 22:33

eichy hat geschrieben:... Irgendjemand irgendwelche Ideen und Tipps?

Ich würde dem Reifenbetrieb freundlich und moderat meine Rechnung über die mir entstandenen Kosten zur Regulierung vorlegen und bei Ablehnung
als Nächstes meinen Fall der zuständigen KFZ-Schiedsstelle vortragen, die ja ausdrücklich für den Verbraucherschutz eingerichtet wurde
und deshalb als Vorstufe für eine evtl. folgende, rechtliche Auseinandersetzung sinnvoll ist.
Ist ja auch außerdem kostenlos für dich:

http://www.kfz-schiedsstellen.de/mittei ... chutz.html

Die Schiedsstelle wird Dich dann zugleich sachkundig gemacht haben, damit du, wenn auch dort keine Einigung erzielt wurde, deine Aussichten einschätzen kannst,
ob eine weitere rechtliche Behandlung mit Sachverständigen/Gutachter und Anwalt erfolgversprechend ist.

Viel Erfolg!

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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Cruiserkurt » 30. Juni 2014 22:37

Soweit mir bekannt ist, sind die Schiedsstellen nur für Autofahrer zuständig, Motorradstreitigkeiten werden nicht angenommen. Ist , glaube ich , hier auch schon mal behandelt worden , es ging um eine Inspektion mit Motoröl, dass angeblich im Motor fehlte.
Fraglich ist auch, ob diese Reifenwerkstatt dazu gehört, bzw. ob diese Werkstatt Mitglied der Innung ist. Ansonsten bleibt nur der Weg vor ein Gericht.
Kurt, jetzt ohne dem roten K100-Gespann-aber mit Freunden weiter unterwegs.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Slowly » 30. Juni 2014 23:09

Cruiserkurt hat geschrieben: Fraglich ist auch, ................. ob diese Reifenwerkstatt Mitglied der Innung ist. Ansonsten bleibt nur der Weg vor ein Gericht.

Nein, Kurt,
eichy schreibt oben, dass der Reifenbetrieb Mitglied der Innung sei!
Dann könnte er doch zumindest mit denen mal drüber reden.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon moppedgugger » 1. Juli 2014 09:17

eichy hat geschrieben:Mal angenommen (nach einer wahren Geschichte...):
Ich bringe mein Gespann zum Reifenhändler meines Vertrauens. Der zieht mir einen Reifen auf (135/70SR15=Smartreifen). Mit einem Schlauch. Ich gebe den Hinweis man möge viel Talkum benutzen.
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Wie geh ich vor, meinem Reifenfritzen würd ich gerne mal die Leviten lesen. Natürlich geht's auch um Geld.
Der Laden ist in der "Innung". Also KFZ Schiedsstelle? Oder gleich zum Anwalt?
Ich bin in einer Rechtsschutz. Kost mich jeden Monat Geld, da will ich doch in so einem konkreten Fall mal sehen ob ich da was machen kann.
Irgendjemand irgendwelche Ideen und Tipps?


Ja, ganz Banal auf die gesetzliche Gewährleistung beziehen, da hier in den ersten sechs Monaten der Verkaeufer/Reifenhaendler beweisen muss, dass bei Uebergabe kein Fehler vorlag. Dann kommen die bereits erteilten Ratschläge. Über Schadensersatz mit dem Händler, der Schiedsstelle dem Anwalt sprechen.
Wäre überrascht wenn er dies beweisen kann, Voraussetzung dürfte aber die Verfügbarkeit der alten Teile sein um ggf. Erfolgreich einen "Beweis" widerlegen zu können.

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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon eichy » 14. Juli 2014 16:55

So, mein Gespann ist wieder zuhause. Es war doch ein Motorradschlauch montiert.
Ein Heidenau vom Typ 15/16F 130/90,140/90,150/90,140/80,150/80,160/80,160/70, MU90-15/16
Dieser soll von 15-16Zoll die genannten grössen abdecken.
Tut er aber nicht, in meinem Reifen hatte sich eine Falte gebildet und der Schlauch hat min. 3 Löcher. Immerhin mein Reifenhändler ist unschuldig. Was mach ich jetzt mit der Fa. Heidenau?
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Mick Bogtrotter » 14. Juli 2014 18:51

Moin,

Du hattest also einen Motorradschlauch in einem Autoreifen, oder habe ich das jetzt falsch verstanden? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Firma Heidenau oder die Herren O. sen. und O. jun. aus der Technikabteilung dies empfohlen haben oder jemals tun werden.

In der obengenannten Technikabteilung sitzen Vater und Sohn, beide höchstkompetent und zuvorkommend. Mit beiden - insbesondere mit dem Senior - pflege ich bei Reifenfragen seit Jahren Telefonkontakt.

Einen Smart dennoch nicht als Auto bezeichnen würdend,
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Crazy Cow » 14. Juli 2014 19:22

eichy hat geschrieben:So, mein Gespann ist wieder zuhause. Es war doch ein Motorradschlauch montiert.
Ein Heidenau vom Typ 15/16F 130/90,140/90,150/90,140/80,150/80,160/80,160/70, MU90-15/16
Dieser soll von 15-16Zoll die genannten grössen abdecken.
Tut er aber nicht, in meinem Reifen hatte sich eine Falte gebildet und der Schlauch hat min. 3 Löcher. Immerhin mein Reifenhändler ist unschuldig. Was mach ich jetzt mit der Fa. Heidenau?


Kauf dir einfach mal spaßeshalber einen Michelin Schlauch 15". Dann legst du beide den Mich und den Heidenau auf eine Waage und machst mal eine Fingerprobe. Ein weiters Problem ist natürlich die Qualität der Decke, wenn sie nicht als TT/TL ausgewiesen ist, kannst du davon ausgehen, dass sie nicht für einen Schlauch taugt. Immer komplett abfingern, ob irgendwelche Scheuerstellen dran sind. Allein die spitzigen Kanten innen am Wulst. Und letztlich die Form des Tiefbettes. Die wird nun mal gebraucht für die maschinelle PKW Reifenmontage, aber da wird der Schlauch immer gestaucht, schlägt Falten. Die reiben dann so wie die Speckschenkel eines Kleinkindes aneinander, müssen auch ständig gepudert werden.

Kannst du nicht ein anderes Ventilloch bohren lassen und nen ans tändigen Schlauch montieren?
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon eichy » 14. Juli 2014 20:32

Der Heidenau ist dicker. Aber was nutzt das, wenn er Falten schlägt? Ich hab jetzt einen Toyo 135/80R15 und ein Michelin 130/90-15 Schlauch montiert. Der passt genau in den Entenreifen. Vom Smart zum Entenreifen. Der hat einen höheren Traglastindex, immerhin drücken 360 Kg bei mir hinten (mit mir, ohne Sozius).
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon side-bike-rudi » 15. Juli 2014 19:22

eichy hat geschrieben:Was mach ich jetzt mit der Fa. Heidenau?


Was willst du machen? Die dafür verantwortlich machen, dass ein Schlauch in einer dafür nicht aufgeführten Reifengröße nicht funktioniert?
Gruß
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon eichy » 15. Juli 2014 19:44

Schon klar, das wird nix.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage, update

Beitragvon eichy » 19. Juli 2014 20:34

Also, der 130/90-15Schlauch ist zu groß für den 135/70-15Reifen. Egal ob Michelinschlauch, Heidenau oder Firestone.
Hier mal ein Bild warum es mir meine Urlaubsheimfahrt verhagelt hat:
DSC06516.JPG

Gut zu sehen, da war eine Falte in dessen Knick es den Riss gegeben hat. Mein Schlauch hat 3 solcher Stellen.
Damit es nicht mehr vorkommt mit dem Smartreifen, wie hier zu sehen:
DSC06527.JPG

Und hier:
DSC06524.JPG

..habe ich zurückgerüstet. Mein Gespann, eine 1985er Stahmer GL1100 mit EML Rohspeichenfelgen läuft (zumindest erstmal) auf 135/80-15. Also Entenreifen. Genaugenommen ein Dianereifen, die hatte den 135er seinerzeit
Vorteil:
Lastindex von 68 auf 72 (bei mir drücken 370Kg hinten ohne Sozia und Gepäck und da ist ein 68T zu wenig)
Der Reifen sieht mit nur 4Bar immernoch besser aufgepumpt aus als wie der Smartreifen mit 5Bar. (Vielleicht wird er nun auch nicht mehr ganz so heiß?)
Eigendämpfung fühlbar besser (vielleicht hab ich einen empfindlich PoPo.)
Manövrieren geht leichter (Rollwiderstand?)
Mehr Bodenfreiheit (von 7cm auf fast 9cm)
Vom Fahren merk ich kaum ein Unterschied, entgegen der zahlreichen Berichte die den Smartreifen seinerzeit als "den Gespannreifen schlechthin" anpriesen. Und dies noch heute tun. Nachteile:
Mein Gespann fuhr schon immer jeder Spurrille hinterher, bzw. es versetzte mich. Da machts immernoch.
Evtl. sollte ich die oberen Anschlüsse etwas korrigieren (oder die HCS Dämpfer wieder etwas runterdrehen) es steht durch die (zumindest rechnerischen) 1,35cm schief. "Sieht" man aber so richtig nur mit Wasserwaage.
Sachstand: Momentan ein Toyo, keine 35Ois aus der Bucht.
Ich gebe zu, ich bin ein sehr gemütlicher Gespannfahrer. Ich brauche nicht das letzte Quentchen sportlichkeit. Kann sein, das ich jetzt einen anderen Grenzbereich habe. Ausreizten tu ich dies sowieso nicht.

Fazit: Wenn ich nunmehr nicht alle 2-3000Kilometer mit Ventilabrissen und Schlauchplatzern auf dem Schandwagen meine Ausfahrten beenden muß (egal ob mit Firestone, Michelin oder Heidenauschlauch, und in allen Fällen übrigens mit Talkum), bin ich glücklich und zufrieden. Für vorne werde ich mir einen 135er noch holen, vorzugsweise in Winterausführung.
Eine Umrüstung auf eine 4 (oder mehr) Zollfelge in "TL" (Tubeless) ist bis auf weiteres erstmal verschoben.
Frage: Ist die Schlauchproblematik erst seit erscheinen des Smarteifens entstanden? Gab es schon damals solche Probleme wie ich Sie habe ("hatte"?)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Crazy Cow » 20. Juli 2014 15:58

Hallo Eichy,

wenn ich so viel Maläse mit den Schläuchen hätte, würde ich ein paar Kreuzer investieren und probieren, das mit der rechtlichen Klärung ist wohl mit Hinblick auf das nächste Mal sekundär.
Feinmotoriker hat sich hier vornehm zurück gehalten, hat aber früher schon mehrmals 13" Schläuche fürs 15" Gespann empfohlen.
Die habe ich nun nicht probiert, aber fest steht, dass die Tiefsicke der 15" Felge nur 13" misst und dein Schlauch Falten schlägt, weil die Krümmung der vulkanisierten Segmente nicht stimmt.
Seit einiger Zeit gibt es Pit Bikes oder Dirt Bikes. Tolle Erfindung. Die Teile kosten all nix. (Wer Gespann-Monofedern braucht, kauft sich am besten nen ganzen Stoßdämpfer für 30 Euro und wirft die Hydraulik weg.) Die Dinger haben jedenfalls 14" Hinterräder und:
Heidenau hat die passenden Schläuche.
Heidenau 14D
Größe E gibt es leider nicht, aber ein gut gefüllter D bis 120/70-14 wirft auch keine Falten.

Der kleinste Heidenau 15" ist ja ein F-Typ ! (Querschnitt). Ausschlaggebend ist nicht, ob er angeblich für dein Rad passt, sondern die Maximalgröße des Rades, für die er passen soll. 160/80-16! Kannz doch voll vergessen für deine Asphaltsäge!

Mach mal und tu ein paar Fotos vom Sitz auf der Felge und von der Lage in der Decke. Und tu auch ein paar Fotos von der Innenhaut der Decke.
Beim "TL" Typ ist die Oberfläche meist miserabel. Da würde ich einen halben alten 15" Schlauch als Schutzschicht reinlegen und mit Vaseline fixieren.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon eichy » 20. Juli 2014 17:27

Ich werde irgendwann (bald) mal den Reifen in der jetzigen Konstellation runternehmen und mit anschauen ob ich Falten am Schlauch entdecken kann.
Vaseline und halbierte Schutzschläuche kommen mir nicht in meine Felge. Wundert mich, daß Du solcherlei Tips auf Lager hast.
Denk doch nur mal, wo soll z.B. die Vaseline hin, wenn der Reifen sich dreht? Tip: Fliehkraft/Wärme, Vaseline wird flüssig wie Wasser.
Ich hab keine Lust, wenn ich Gas gebe mit meiner "Asphaltsäge"(?) das sich irgendwann nur noch die Felge bewegt und der Rest stehen bleibt.

Momentan glaub ich, mit einem 135/80 Reifen am besten zu fahren.
BTW: Wer trägt mir einen 145er/80-15 auf eine 3Zoll Rohrspeichenfelge ein?
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Crazy Cow » 20. Juli 2014 18:09

eichy hat geschrieben:Vaseline und halbierte Schutzschläuche kommen mir nicht in meine Felge. Wundert mich, daß Du solcherlei Tips auf Lager hast.


Ich habe ja auch nicht "Felge" geschrieben, sondern "Innenhaut der Decke". Mit Decke wird allgemein das Stück Gummi bezeichnet, dass du beim Reifenhändler kaufst. Niemand macht sich die Mühe, da mal rein zu gucken geschweige denn, das mal innen ab zu fingern.
Beim "Walken" massiert die Innenhaut deinen Schlauch, das Resultat sind die Striemen, die du auf einem deiner Fotos abgebildet hast. Dass man in "TL" (tubeless) Decken nicht unbedingt oder ungestraft einen Schlauch einziehen kann, ist nicht neu.
Normal muss ein Konsument das alles gar nicht wissen, nicht einmal der Reifenhändler. Nur wenn eben Schlauchlos drauf steht, sollte dann auch kein Schlauch ein gezogen werden.

Wenn dir Vaseline nicht sympathisch ist, nimm halt die Pampe, die der Reifenhändler zum Aufziehen auf den Wulst schmiert, ich nehme an, auch da ist nicht bekannt, was das eigentlich ist.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon eichy » 20. Juli 2014 18:31

Du meinst die Schmierseife?

Weiß die Vaseline wo Sie hingehört wenn's im "Reifeninnendeckenbereich" warm wird? Also ich bin da eher kritisch und schmiergel mir da mit 80Papier die Fläche etwas. Dann noch Talkum, klar.

Wenn ich, wie Du schreibst, "ein paar Kreuzer" hätte, tät ich mir meine Schwinge vorn und hinten für 165malwasweissich umbauen lassen. Aber das mag ich nicht mehr für ein 30 Jahre altes Gespann investieren was noch einige andere kleine Macken hat.

Obwohls mittlerweile zur Familie gehört 8)
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Crazy Cow » 20. Juli 2014 18:57

eichy hat geschrieben: Also ich bin da eher kritisch und schmiergel mir da mit 80Papier die Fläche etwas. Dann noch Talkum, klar.



Irgendwas musst du machen, was letztlich zu einem Ziel führt, sonst kriegst du vor allem ein Magengeschwür beim GoldWing fahren.

Ich hatte mich nach meinem Soloumbau auf Speichenräder, ist jetzt zwölf Jahre her, extra für die schlecht reputierten Michelin Macadam entschieden, weil das in der Größe der einzige Reifen mit der Kennzeichnung TL/TT war. (tubeless/tube type) Hatte nie Probleme.
Danach BT45, trotz Bridgestone Freigabe für Schlauchbetrieb, die habe ich selbst ein geholt, erstmal Spontanentleerung.

Ich glaube, dass die moderne Schlauchlostechnik zuallererst mal ein Freibrief für die Hersteller zum Schlampen ist, für billigere Produktion und mindere Qualitätskontrolle.

:(
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon eichy » 20. Juli 2014 20:33

Zitat:
Ich glaube, dass die moderne Schlauchlostechnik zuallererst mal ein Freibrief für die Hersteller zum Schlampen ist, für billigere Produktion und mindere Qualitätskontrolle.

:(

Geb ich Dir recht. Klar, wenns ums Geld geht.
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Re: Rechtliches nach Pfusch bei Reifenmontage

Beitragvon Crazy Cow » 19. August 2014 16:48

Neulich in Barlin, bat mich meine Tochter das Hinterrad ihres Fahrrades zu flicken, während sie auf Arbeit das Geld für unser Abendessen verdiente. Hab ich auch gleich gemacht. Fahrrad: KTM 28", gebraucht gekauft, hält keine Luft, humpelt.
Rad raus, liegt der Schlauch da Zick-Zack gefaltet drin. Fahrrad Geschäft umme Ecke bestätigt: - es gibt gar keinen Schlauch der größer ist als 28"!
Da hab ich dann mal so`n Universal Schlauch hergekricht, 28 x 1 bis 28 x 1,75, Mäd in Scheina aber mit Dunlop Pentil und hab da 'n büschen Luft rein geplumpt. Gar nicht viel. Da dehnt sich doch das Biest lieber in der Länge als dass es dicker wird! Ob nicht ein 26er Schlauch besser wäre?
Sacht der Zweiradmechaniker: - wenn da 28" druff steht, denn is dat der Richtje, der is denn ooch für`ne achtenzwanzjer Felje.

Ja sicher, sollte so sein. Wenn das so wäre, dann gelte auch ein Leben lang, was man in der Lehre so lernt.

Tatsächlich weiß ich von früher, dass es unterschiedliche Schläuche für unterschiedliche Querschnitte gab, damit das Ding sich eben nicht in der Länge dehnte, und ein Conti tat das auch nicht. Heute weißt du nicht einmal, wenn auf dem Schlauch "Made in Germany" drauf steht, ob nicht das Halbzeug, die Folie oder die Meterware nicht aus China kommt, wo das drauf gedruckt wird, was die Leute lesen wollen. Und wenn erwartet wird, dass der Krempel billiger ist, kann man nicht davon ausgehen, dass ausgerechnet Kautschuk, ein nicht gerade billiger Rohstoff, eine wichtige Rolle bei der Herstellung spielt.

Wie dem auch sei. Ein Schlauch der sich lieber in der Länge dehnt, schlägt zwangsläufig beim Aufpumpen Falten im Mantel. Aber das müssen wir uns ja nicht mit ansehen. "Det hält solange wie et hält". Ich lerne daraus: eh ich einen Schlauch einziehe, pumpe ich ihn auf den Querschnitt auf, den er in der Decke haben würde. Wenn dann sein Umfang größer ist als der Pneu, ist es eben der falsche, egal was druff steht. Insofern hatte Schorpi schon recht. Nur dass eben nicht die Schläuche herstellerabhängig unterschiedlich groß ausfallen, sondern das Material unterschiedliche Dehnung hat. Also rate ich doch zum Michelin, da bin ich acht Jahre ohne Beanstandung mit gefahren. EML Felge mit 125(80)SR15, 135(80)SR15. Oder ruhig mal nen 14E oder nen 13E auf 10cm Querschitt aufpumpen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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