Morgen Alex,
ja, Du hast Recht mit Deinen Ergänzungen, allerdings ist die "technische" Reihenfolge einer Zwangsstilllegung für den KFZ-Halter egal, denn die Polizei zur Prüfstelle rufen ist eine Sache von Minuten, und die kennen sich untereinander auch sehr gut.
Habe ich in meiner aktiven Zeit dann und wann mal erlebt, aber trotzdem waren die im Vergleich zu den vielen Gesamtabnahmen die wir hatten gar nicht der Rede wert.
Und es waren immer Kundenmaschinen, die diese auch selbst vorführen wollten, weil wir es aus gutem Grund verweigert hatten (GFK-Tanks, die schon im Stand geleckt haben, die offenen Lafranconis und Conti-Tüten, die Marving-Brüllrohre mit Topfschrubber drin, wildeste Rahmenschweißungen als "Verstärkung" und für verlegte Fußrasten, Magnesium-Felgen mit selbst eingestempelten und frei erfundenen "Hersteller-Kennzeichnungen", selbstgeschweißte Stummellenker, "Gespannanschlüsse" mit Rohrschellen am Krümer!!! einer CX 500, usw. usw.)
Heute sind solche Geschichten glücklicherweise zumindest bei Mopedfahrern eher die ganz große Ausnahme (von Harley-Fahrern hört man das hin und wieder aber noch..), ansonsten legen die "Jungs der Sicherheit" heute eher überladene LKW und Kleintransporter mit massiven Sicherheitsmängeln still.
Insgesamt finde ich die Zusammenarbeit mit dem TÜV heute auch angenehmer als noch in den 70er und 80er Jahren, allerdings bei Umbauten (z.B. Gespannen) insgesamt technisch schwieriger und in jedem Fall aufwändiger.
Das betrifft aber nicht die fäligen HUs sondern eintragungspflichtige Umbauten, die ja in diesem Fall beim Themenstarter keine Rolle spielen, deshalb denke ich:
Hinfahren, Stempel drauf und fertig. Auch in Bad Oeynhausen sollte das so gehen.
Das heute die Prüfer von TÜV und Dekra oft die Kunden selbst bei der Vorführung das Gespann fahren und bremsen lassen ist hier bei vielen Prüfern auch so, finde ich immer putzig, denn ein Insider kann bei einer "Selbstbremsung" mühelos eine gar nicht funktionsfähige Bremse "kaschieren", von anderen Mängeln ganz zu schweigen.
Bei diesen Prüfern ist es tatsächlich oberste Priorität dass Ident-Nr. und Kennzeichen mit den Papieren übereinstimmt.
Egal, im Regelfall sollte auch im eigenen Interesse (und der eigenen Gesundheit) alles technisch in Ordnung sein, dann klappt das auch mit der Abnahme, ein bisschen mehr gegenseitiger höflicher Umgang schadet allerdings manchmal auch nicht.
Bei umfangreichen Umbauten/Änderungen mache ich übrigens auch Bolder bei der Abnahme, damit nachher keiner sagen kann, dass wäre beim Abnahmezeitpunkt so gar nicht angebaut gewesen und wäre auch nicht eingetragen worden - denn auch solche Fälle kenne ich aus eigener erfahrung.
Bei uns machen das die TÜV-Ings auch oft selbst so, also mit der Fotodokumentation zur eigenen Entlastung, eben um sich abzusichern, mit welchen relevanten technischen Teilen das Fahrzeug bei der Abnahme tatsächlich vorgeführt wurde.
Jetzt drücken wir aber erstmal alle unserem Rascal die Daumen, das er in den nächsten Tagen zum TÜV fährt, mängelfreien TÜV-Stempel kriegt und dann ist wieder zwei Jahre gut.Liebe Grüße und einen schönen Sonntag.
Willy