Der Thread ist zwar schon älter, aber sehr interessant und immer noch aktuell.
Schwadlapp hat geschrieben:Bernt Spiegel (Sportpsychologe) schreibt in seinem Buch „der Schreck ist unser Feind“ und da hat Olaf auch wieder recht, vermutlich kann man die Schrecksekunde nicht wirklich üben, zumindest nicht ohne eine erhebliche Unfallgefahr..
Die Schrecksekunde vielleicht nicht, aber das bewusste Anheben des Boots, damit man dann, wenn es mal unbeabsichtigt passiert, nicht erschrickt und falsch reagiert. Und damit senkt man dann auch das Unfallrisiko.
Je öfter das Boot in der Luft ist, umso weniger erschrickt man sich.
Dazu muss man gar nicht unbedingt schnell unterwegs sein. Man kann das Boot auch beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr anheben und dann einfach mit angehobenem Boot geradeaus weiter fahren.
Besonders lustig ist es, wenn man dabei einem Gespannfahrer, der einem freudig winkend entgegen kommt, die Linke zum Gruß entgegen streckt.
Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man sich, wie Bernt Spiegel in seinem Buch auch schreibt,
eine saubere und sichere Linie antrainiert, nicht zu schnell in die Kurve fährt, den Scheitelpunkt möglichst weit an den Kurvenausgang legt und möglichst weit rechts aus der Kurve heraus kommt. Wenn das Boot dann beim Beschleunigen am Kurvenausgang hoch kommt, fährt man halt einfach weiter, schaltet einen Gang höher und setzt es beim Weiterfahren sanft wieder ab.
Wer sein Gespann beherrschen möchte, der sollte auch das Fahren mit angehobenem Boot üben und beherrschen.
Respekt sollte man vor dem angehobenen Boot haben, Angst aber nicht, denn Angst bedeutet, dass man verspannt ist und falsch reagiert.
Treten Angst und Schreck in Kombination auf, ist der Unfall vorprogrammiert.
Vor dem "Flow", also wenn man das Gefühl hat, dass alles passt und alles von alleine geht, sollte man sich aber auch in Acht nehmen.
Genau dieser Flow war schuld daran, dass ich mir mit der Solo vor 3 Jahren einen Brustwirbel gebrochen habe.
Zum Glück waren damals meine Schutzengel noch schneller unterwegs als ich.
...Wichtig ist, dass man sich nach so einem Negativerlebnis möglichst bald und so oft es geht, wieder auf's Moped setzt, damit man gar nicht erst "auf dumme Gedanken" kommt.
Hat man einen Fehler gemacht und ist sich dessen bewusst, muss man ja nicht gleich das ganze System verteufeln oder in Frage stellen.
Wer seine Angst aber nicht ablegen kann, der sollte dann wirklich aufhören und sich ein anderes Hobby suchen.
Das Leben ist gefährlich und endet in der Regel tödlich.
Aber, und das ist auch sicher, die meisten Motorradfahrer sterben nach wie vor an Krankheit oder Altersschwäche.