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Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 18. September 2019 07:40
von Schwadlapp
Hallo Zusammen,
das sind ja schon mal jede Menge tolle Beiträge.
Aber Olaf hat recht! Ich habe die Überschrift Überraschung genannt.
Vermutlich kann man das Kurvenfahren ob mit oder ohne angehobenem Beiwagen üben.
Wenn man (zu) schnell unterwegs ist hat man zumindest schon mal eine Vermutung was evtl. passieren kann und ist im Kopf etwas auf eine kritische Situation vorbereitet.
Bernt Spiegel (Sportpsychologe) schreibt in seinem Buch „der Schreck ist unser Feind“ und da hat Olaf auch wieder recht, vermutlich kann man die Schrecksekunde nicht wirklich üben, zumindest nicht ohne eine erhebliche Unfallgefahr..
Vielleicht würde so ein Gerät (Simulator) helfen, wie es bei der Ausbildung von Flugkapitänen genutzt wird.
Oder ein Gespann mit allerhand möglichen Sensoren, der Fahrer bekommt eine Virtual Reality Brille
und im Stand werden dann verschiedene Szenarien eingeblendet… ja, ja Utopie aber man darf ja vielleicht auch mal etwas spinnen

Gruß Robert

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 18. September 2019 08:01
von Schwadlapp
Vielleicht noch eine persönliche Anmerkung:
Ich habe das CX-Gespann erst 4 Jahre und nur etwa 20tsd. Km damit gefahren und im Vergleich zu den alten Hasen hier bin ich noch ein blutiger Anfänger. Vielleicht versuche ich gerade deshalb mögliche Risiken, wenn es geht zu vermeiden und das Gespann halbwegs im Griff zu haben.
Was mir in diesem Jahr viel gebracht hat war das freie Fahren/Training auf dem Spreewaldring.
Beim Angebot „Flatrate Fahren“ kann man den ganzen Tag (10:00 bis 17:00) seine Runden drehen.
Mit meinem kleinen (nur) 50 PS-Gespann war ich dann als einziges Gespann mit den Solo-Fahrern auf der Strecke (oh Mann geben die Gas!). Durch zügiges Fahren konnte ich dann lediglich eine Runde mehr herausschinden bevor sie mich überrundeten.
Aber Ziel war ja auch Kurvenfahren ohne großes Risiko und ohne Gegenverkehr zu üben.
Die eigentliche Überraschung kam dann erst auf dem Heimweg. Ich fuhr deutlich entspannter und gelassener auf der öffentlichen Straße als vorher.
Ich dachte es liegt vielleicht daran das man sich auf der Strecke ausgetobt hat oder was auch immer.
Diese Gelassenheit hält aber tatsächlich immer noch an.
Aber wie ich bei einer plötzlich aus dem Gebüsch laufenden Wildsau reagieren würde vermag ich überhaupt nicht zu beurteilen. Ich denke geplantes „zügiges Fahren und eine überraschend auftretende Gefahrensituation sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge für den Kopf.
Und um einfach die Gefahr zu vermeiden „rückfällig“ zu werden werde ich wohl im nächsten Jahr noch mal hin und auffrischen.
Gegenüber den alten Hasen hier, habe ich ja einiges aufzuholen :-)

Gruß Robert

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 18. September 2019 08:38
von Schwadlapp
@ Werner (Schauglagucker)

Hallo Werner, dein Link mit dem Schulungsviedeo ist klasse!
https://www.youtube.com/watch?v=rFIr8BZCaLk

Daumen hoch! Das hat URAL klasse gemacht! ( das wäre ja mal eine Idee für den deutschen Bundesverband der Gespannhersteller)

Robert

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 18. September 2019 09:42
von Lukas
Hallo Robert
Da kann ich dir nur zustimmen.
Kurvenfahren kann man immer üben.
Aber wenn eine Wildsau in einer Rechtskurve auf die Fahrbahn läuft, hat man ein Problem.
Da ist dann wieder der Schreckmoment.
Wohin ausweichen bei Gegenverkehr?

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 18. September 2019 12:52
von Stephan
Gar nirgendwo hin. Ausweichen halte ich bei schmaler Straße und so einem Hinderniss, für zu komplex, um das hinzukriegen.

Bremsen. Egal ob Solo/Gespann. Alles andere wird hässlich.


Stephan

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 18. September 2019 16:48
von UKO
Stephan hat geschrieben:Uko, ist es nicht so, so als Ahnungsloser gefragt, daß das "Wegschmieren" Last wegnimmt? Also qwasi die Spannung rausnimmt? Gut, demnach war vorehr ja Last da und schonender wird das nicht. Auch könnte ich mir schon eine ordentliche Belastung der Streben vorstellen. Wo mir dann die Frage in's Kleinhirn blitzt, wie sieht das da Belastungsmässig aus, zwischen hochkommendem BW? Wird dann eine Lastspitze weggenommen, oder wäre es besser den unten zu lassen?!?

Nö, hochkommen wird der BW so nicht. Hab mal Schwager (135kg) im BW gehabt. Trotz Sozius (90kg) und mir (90kg), war da keine Chance den BW hochzukriegen.


Stephan, der sich innerlich schon mal für Walters Erklärungen und Olafs Skizzen konzentriert. . .


Ich hab mal in einer flott gefahrenen Rechtskurve mit meinem alten Goldschweingespann - mit Frau und Kind im Boot - nen ziemlich schwarzen Strich gezogen, war ich stolz :-D . Irgendwann war ich dann mal beim Stahmer und hab ihm das erzählt. Der hat gegrinst und gemeint das dabei schon Schwingen gebrochen sind. Beladenes Goldschweingespann von der Zapfsäule weggeschoben und dumm geguckt - das Hinterrad stand schief in der Schwinge. Auch beim Fahren kann man aus dem Boot sehen, wie so eine alte Schwinge arbeitet. Das muss man dann wieder verdrängen, sonst traut man sich nix mehr. :D
Bei angehobenem Seitenwagen leiden mehr Radlager und Speichen, so Mann welche hat.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 18. September 2019 22:12
von fredde
Eigentlich ist ja ein Motorrad mit gestiegenem Seitenwagen eine Solomaschine, die in der Rechtskurve nach links geneigt ist. Dadurch ist mAn die Situation so schwer zu meistern. Die Lenkgeometrie einer
Solomaschine ist ja genau andersrum gedacht. Rechtskurve, das Motorrrad nach rechts geneigt und das Vorderrad zeigt nach links. Ist da plötzlich die Maschine nach links geneigt und das Vorderrad nach rechts gewinkelt fährt man mit Automatik eine Linkskurve in den Gegenverkehr.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 20. September 2019 08:18
von UKO
Du fährst in den Gegenverkehr weil das Boot überraschend hoch kommt, Du Dich erschreckst und im Reflex die Lenkung aufmachst damit das Boot wieder runterkommt. :roll:

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 20. September 2019 13:02
von fredde
Das geht aber auch ganz ohne Reflex. Versuche mal nachzuvollziehen, was ich beschrieb. Mit
Bw in der Luft fährst Du eine Solomaschine. Frag mal Einen derer, die absichtlich mit dem Wagen oben fahren.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 20. September 2019 23:11
von Crazy Cow
fredde hat geschrieben:Eigentlich ist ja ein Motorrad mit gestiegenem Seitenwagen eine Solomaschine, die in der Rechtskurve nach links geneigt ist. Dadurch ist mAn die Situation so schwer zu meistern. Die Lenkgeometrie einer
Solomaschine ist ja genau andersrum gedacht. Rechtskurve, das Motorrrad nach rechts geneigt und das Vorderrad zeigt nach links. Ist da plötzlich die Maschine nach links geneigt und das Vorderrad nach rechts gewinkelt fährt man mit Automatik eine Linkskurve in den Gegenverkehr.


Ja, ein Zweirad mit Gabel und Nachlauf tut das, wenn keiner gegenlenkt, wie wenn man ein Fahrrad am Sattel packt und beim Schieben nach links neigt. Deshalb werden ja solche Maschinen etwas nach links geneigt (Sturz), um den Rechtszug des SW aus zu gleichen.

edit: ich bin aber der Meinung, dass das bei einem bestimmten aber recht großen Winkel wieder aufhört.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 21. September 2019 11:09
von fredde
Hab heute mit der Solo versucht eine Rechskurve zu fahren mit nach liks geneigtem Motorrad.
Ich habs nicht hingekriegt. Bei der gerigsten Neigung nach links wollte das Ding Linkskuve fahren. Nach links steuern mit Neigung nach links gieng nicht, da wäre ich im Graben gelandet.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 21. September 2019 13:08
von Stephan
Hm, sollte nicht eher die Rede davon sein, bei der Solo, nach Links geneigt, aber Vorderrad leicht, ganz leicht nach Rechts gedreht?

Ich glaub ich hör auf auf hier mitzulesen. Auf's Fressbrett packen, kann ich ohne Hilfe. . .


Stephan

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 21. September 2019 14:37
von nobschum
Ja Stephan, so ist das. Aber man lenkt nur kurz in die engegengesetzte Richtung, um das Motorrad aus dem labilen Gleichgewicht in die gewünschte Schräglage zu versetzen. Danach wird wieder der Lenker in Kurvenrichtung korrigiert, um die eingenommene Lage zu stabilisieren. Sonst wird das nix und du fällst um. Denk mal an wenden auf der Straße oder fahren im Parcours.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 21. September 2019 16:41
von Stephan
Wenden? Kurz anrollen, Lenker rum und GAS! Reicht beim Gespann aus, um einen sehr kleinen Wendersdius zu fabrizieren.


Stephan, der jetzt mit der /5 in den Sonnenuntergang rollt

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 21. September 2019 17:13
von fredde
Stephan hat geschrieben:Hm, sollte nicht eher die Rede davon sein, bei der Solo, nach Links geneigt, aber Vorderrad leicht, ganz leicht nach Rechts gedreht?
Ich glaub ich hör auf auf hier mitzulesen. Auf's Fressbrett packen, kann ich ohne Hilfe. . .
Stephan


Genau das meinte ich. Wenn der Wagen oben ist fährst Du im Prinzip solo.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 21. September 2019 17:35
von Stephan
Ne. Wenn der BW oben ist, biste froh wenn's einigermassen geradeaus läuft. Das ganze theoretisieren taugt noch nicht mal für's Lagerfeuer.

Das ist wie mit den Zubehörauspufftüten. Vor 40 Jahren war es unter der Hand schon klar, Krach macht nicht schneller.

Den BW anzuheben macht dich langsamer. Zügig voran kommste nur mit der Kiste kurz vor'm Rutschen.


Stephan

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 22. September 2019 11:23
von Crazy Cow
Stephan hat geschrieben:Das ganze theoretisieren taugt noch nicht mal für's Lagerfeuer.

Stephan


Das sollte man so nicht sagen.
Fredde hat schon recht: Wenn der SW unbeabsichtigt steigt, zieht das Gespann in der Schrecksekunde von allein nach links. (mein Einwand: sofern das Vorderrad einen Nachlauf oder einen Lenkrollradius hat). Das Gegenteil wird imho erst bewiesen, wenn einer in der Lage ist, mit angehobenem Beiwagen freihändig zu fahren.

Das Problem ist: Was passiert nach der Schrecksekunde? Kaum einer traut sich in Panik, nach rechts zu lenken, wenn der SW schon mal oben ist.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 22. September 2019 14:05
von fredde
Genau das hab ich versucht zu testen mit der Solo. Nach links geneigt, wie es ist wenn der Wagen abhebt. Geht nicht, kann es auch nicht. Freihändig gehts nur wenn Alles gerade steht.

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 22. September 2019 15:52
von Slowly
Crazy Cow hat geschrieben: ... Das Problem ist: Was passiert nach der Schrecksekunde?
Kaum einer traut sich in Panik, nach rechts zu lenken, wenn der SW schon mal oben ist.

Das sollte sich jeder Gespannfahrer vor Augen halten.
Egal ob Anfänger oder Erfahrener.
Wehe uns, wenn wir uns dann zugleich in einer gefährlichen Verkehrssituation am "Tatort" befinden,
z.B. in Kurven oder beim Hindernisausweichen auf gerader Strecke.
Da ist leider auch schon in unserem Forum Schreckliches passiert.

8)

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 22. September 2019 18:00
von Stephan
fredde hat geschrieben:Genau das hab ich versucht zu testen mit der Solo. Nach links geneigt, wie es ist wenn der Wagen abhebt. Geht nicht, kann es auch nicht. Freihändig gehts nur wenn Alles gerade steht.


Bei der Solo fehlt das Kontergewicht.

Statt grauer Theorie, hatte ich heute 350km Praxis. Nur an die Pausen nicht gedacht. . .


Stephan

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 10. September 2023 21:17
von f104wart
Der Thread ist zwar schon älter, aber sehr interessant und immer noch aktuell.

Schwadlapp hat geschrieben:Bernt Spiegel (Sportpsychologe) schreibt in seinem Buch „der Schreck ist unser Feind“ und da hat Olaf auch wieder recht, vermutlich kann man die Schrecksekunde nicht wirklich üben, zumindest nicht ohne eine erhebliche Unfallgefahr..
Die Schrecksekunde vielleicht nicht, aber das bewusste Anheben des Boots, damit man dann, wenn es mal unbeabsichtigt passiert, nicht erschrickt und falsch reagiert. Und damit senkt man dann auch das Unfallrisiko.

Je öfter das Boot in der Luft ist, umso weniger erschrickt man sich.

Dazu muss man gar nicht unbedingt schnell unterwegs sein. Man kann das Boot auch beim Ausfahren aus dem Kreisverkehr anheben und dann einfach mit angehobenem Boot geradeaus weiter fahren.

Besonders lustig ist es, wenn man dabei einem Gespannfahrer, der einem freudig winkend entgegen kommt, die Linke zum Gruß entgegen streckt. :lol:




Das wichtigste ist meiner Meinung nach, dass man sich, wie Bernt Spiegel in seinem Buch auch schreibt, eine saubere und sichere Linie antrainiert, nicht zu schnell in die Kurve fährt, den Scheitelpunkt möglichst weit an den Kurvenausgang legt und möglichst weit rechts aus der Kurve heraus kommt. Wenn das Boot dann beim Beschleunigen am Kurvenausgang hoch kommt, fährt man halt einfach weiter, schaltet einen Gang höher und setzt es beim Weiterfahren sanft wieder ab.

Wer sein Gespann beherrschen möchte, der sollte auch das Fahren mit angehobenem Boot üben und beherrschen.

Respekt sollte man vor dem angehobenen Boot haben, Angst aber nicht, denn Angst bedeutet, dass man verspannt ist und falsch reagiert.
Treten Angst und Schreck in Kombination auf, ist der Unfall vorprogrammiert.

Vor dem "Flow", also wenn man das Gefühl hat, dass alles passt und alles von alleine geht, sollte man sich aber auch in Acht nehmen.
Genau dieser Flow war schuld daran, dass ich mir mit der Solo vor 3 Jahren einen Brustwirbel gebrochen habe.

Zum Glück waren damals meine Schutzengel noch schneller unterwegs als ich. :grin:


...Wichtig ist, dass man sich nach so einem Negativerlebnis möglichst bald und so oft es geht, wieder auf's Moped setzt, damit man gar nicht erst "auf dumme Gedanken" kommt.

Hat man einen Fehler gemacht und ist sich dessen bewusst, muss man ja nicht gleich das ganze System verteufeln oder in Frage stellen.

Wer seine Angst aber nicht ablegen kann, der sollte dann wirklich aufhören und sich ein anderes Hobby suchen.

Das Leben ist gefährlich und endet in der Regel tödlich.
Aber, und das ist auch sicher, die meisten Motorradfahrer sterben nach wie vor an Krankheit oder Altersschwäche. :wink:

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 10. September 2023 23:54
von dieter
Das mit dem besonders weit rechts fahren ist bei mir gerade nicht so wünschenswert. ;-)


$matches[2]




Tag 05-04.jpg



:D :D :D


Gruß
Dieter

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 11. September 2023 03:45
von Kay
In Ergänzung zu Ralf´s Anmerkungen:

JA, wichtig ist, das Verhalten eines Gespannes zu verstehen über die Theorie,
JEDOCH, was zählt ist üben, üben, üben... Gespannkurse (nicht nur einen...), Anmeldung zu Veranstaltungen zum freien Fahren
UND:
verstehen, daß der Fahrer ebenso einen Job zu machen bei unseren Straßengespannen,
um mit der Fliehkraft in den Kurven umzugehen (es sei denn, es ist ein "Kneeler")

In diesem Sinne, viel Spaß weiterhin...

Gruß
Kay

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 11. September 2023 05:29
von Stephan
Der Squirre ist interessant. An meinem hatte ich damals die vordere Beleuchtung auf ein ähnliches VA-Teil geschraubt. Den Kotflügel ähnlich ersetzt und die Scheibe gekürzt. Die Sozia fand es besser. Sie wurde danach nicht mehr so Grün im Gesicht. . .


Stephan

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 11. September 2023 16:52
von g-spann
Kay hat geschrieben:...
JEDOCH, was zählt ist üben, üben, üben... Gespannkurse (nicht nur einen...), Anmeldung zu Veranstaltungen zum freien Fahren
UND:
verstehen, daß der Fahrer ebenso einen Job zu machen bei unseren Straßengespannen,
um mit der Fliehkraft in den Kurven umzugehen (es sei denn, es ist ein "Kneeler")...

Das kann man eigentlich nur unterschreiben...ich möchte es trotzdem noch ergänzen: BEI JEDEM WETTER!
Wer völlig unerwartet auf nasser bzw. glatter Straße seinen ersten "Dreher" hinlegt, verliert im günstigsten Falle nur sämtliche Gesichtsfarbe!

Jedes Gespann reagiert da anders, je nach Bereifung, Geometrie, Radlastverteilung und Bremsanlage...so mancher hat schon nach einem solchen Erlebnis im Vorfeld getroffene Entscheidungen (ungebremster Beiwagen, die optisch reizvolleren Geländereifen, oder die ach so preiswerten Reifen aus dem Land des Lächelns, was einem dann schnell vergehen kann) noch mal überdacht...

Zwei Wochen nach dem letzten Eisarsch (war also quasi im Training) hatte es mir auf dem Weg zur Arbeit in einem zu optimistisch angefahrenen Kreisverkehr das Gespann quer gestellt, sodass ich notgedrungen eine Ehrenrunde im Slide gedreht habe, in der stillen Hoffnung, die anderen Verkehrsteilnehmer halten es für jugendlichen Übermut anstelle von Unvermögen... :oops:

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 11. September 2023 19:20
von f104wart
Auf jeden Fall war das Gespannfahren motorradtechnisch die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe! :grin:

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 11. September 2023 22:26
von Bambi
Hallo zusammen,
das, was Kay schrieb, habe ich mir in den letzten Wochen auch angewöhnt. Dabei war ich überwiegend alleine mit dem Gespann unterwegs. Iris war dann irritiert, daß ich mich auf dem Weg zum West-Treffen des MZ-Forums in Rechtskurven mehrfach auf ihre Hand gesetzt habe. Und ich habe mich gewundert, daß ich mit dem Hintern nicht ganz so tief nach unten kam wie ich es gewohnt war.
Ein völlig unerwartet steigendes Beiwagenrad habe ich vor ein paar Wochen auch erlebt: in einer nicht ganz 90°-Kehre bergauf mit einer 30 km/h-Beschränkung (die ich ungefähr eingehalten hatte!). Ich bin noch auf meiner Seite geblieben, der Gegenverkehr war zum Glück schon durch (Kopf und linkes Lenkerende dürften über die durchgezogene Linie hinausgeragt haben) und ich war mutig genug, mit gehaltenem Gas und ohne Bremse die Kurve zu Ende zu fahren. Irgendwann später kam (möglicherweise) die Erleuchtung: weil das Reserverad platt war hatte ich es zu Hause gelassen ... Es wiegt immerhin über 16 kg! Darüber, ob das die einzige Erklärung ist, bin ich mir noch nicht sicher. Denn durch das amtlich vorgeschriebene Zusatzgewicht von 60 kg (direkt neben dem Seitenwagenrad) bleibt eben dieses Rad rechtsrum bisher eigentlich und sehr Enduro-Gespannuntypisch äußerst brav unten:

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Schöne Grüße, Bambi

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 12. September 2023 05:18
von Stephan
Doch, 16kg können sich schon bemerkbar machen. An ähnlicher Stelle hab ich eine 25kg Bleirolle im BW-Kofferraum liegen. Damit hat das 1150er Gespann zwar immer noch keine GoCart-ähnliche Strassenlage, aber es verbessert doch die Bodenhaftung des BW-Rads. . .


Stephan

Re: Überraschung

BeitragVerfasst: 12. September 2023 09:02
von f104wart
Die 16 kg merkst Du auf alle Fälle!

Ich hab in meinem Boot einen 20 Liter Zusatztank. So ab 10 Liter merk ich das fehlende Gewicht im Tank.

Wenn ich das Gefühl habe, tanken zu müssen, waren es bisher immer zwischen 3 und 6 Liter Restfüllung.



Gerade beim Abbiegen in Ortschaften und engen(!) 90° und langsam gefahrenen Kurven kommt das Boot (für manchen unerwartet) und dann auch noch recht schnell hoch. Besonders dann, wenn jemand die Breite seines Gespanns nicht einschätzen kann und mit dem Seitenwagenrad über den Bordstein fährt. Der "katapultiert" das Boot dann regelrecht hoch.

Da man dann aber sehr weit rechts ist, genügt ein kleiner Lenkimpuls nach links und die Kiste ist wieder unten, ohne das man im Gegenverkehr landet. Oder man fährt einfach weiter. Hat man das Steigen des Boots vorher hinreichend geübt, kann einen auch das nicht aus der Ruhe bringen. ;-)



...Noch was zur Gewichtsverteilung und Beladung:

Als wir zum CX-Treffen nach Vechta fuhren, habe ich gedankenlos meinen Koffer vor den Sitz ins Boot gelegt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, nicht mehr fahren zu können. Und da es die erste Fahrt in diesem Jahr war, habe ich das zunächst auch da drauf geschoben.

Bis es mir irgendwann durch den Kopf schoß, dass ich die Kiste falsch beladen habe. Ich hab den Koffer dann aufrecht auf den Sitz gestellt und mit einem Spanngurt am Gepäckträger "angeschnallt". ...Und siehe da. ich hatte mein altes Gespann nwieder und konnte plötzlich auch wieder fahren. :grin: