Gespann ohne Erfahrung überführen

Für nicht-technische Gespannthemen, Fahrtechnik, Literatur, Gesetze, ...

Beitragvon sidebikeregina » 24. Februar 2010 13:26

Hallo Hartmut,

als ich mein Gespann neu hatte, da bin ich die ersten ca.1000km nur allein gefahren, ohne eine Solo vorweg oder hinterher..... das verführt nämlich zu "gewagten" Geschwindigkeiten :wink:
Dann ca 12 Jahre nur Gespann..... jetzt beides. :-D

Viel Glück beim Gespannkauf und deinen ersten "Erfahrungen"!!

LG Regina
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Schaut mal wieder rein...
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Beitragvon mikimik » 24. Februar 2010 14:04

Doch Probe gefahren bin ich mein Gespann natürlich.
Das erste mal im Leben mit nem Gespann.
Der Verkäufer hat dann meinen Kumpel gefragt, ob ich schon länger fahre, Ja seit ca. 5 min. sagte der.
Ich glaube der Verkäufer hat etwas Angst gehabt sein Gespann wieder heile vor der Haustür zu sehen. :-)
Irgend wann ist halt immer das erste mal.
mikimik
 
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Beitragvon GrafSpee » 24. Februar 2010 16:20

:D

Hab ich schonmal von meiner ersten Gespannfahrt berichtet?

Also, ich hab ja 2008 ne BMW R1100R mit einem gebremsten Heeler versehen. Das ganze hab ich an einem Donnerstag abend fertig gebaut.
Am Freitag gings morgens um halb sechs los nach Bamberg. Ohne Zulassung, geschweige denn Nummernschild, lediglich eine Versicherungsbestätigung für die Zulassung hatte ich dabei.
Von hier nach Bamberg, möglichst erstmal nicht zu kurvige, aber auhc nicht zu große strassen. Bis Forchheim alles easy, wenig verkehr und die restlichen Meter auf der A73 nach Bamberg getuckert, insgesamt rd. 50km.
Dabei mich mehrmal gefragt, warum ich mir des an tue :lol:
Tüv-Vorführung, Prüfer sehr kompetent, erstmal skeptisch wegen dreipunkt-Anschluss und Trommelbremse am Beiwagen auf Vorderradbremse angeschlossen. Nach der Probefahrt ehrliche Begeisterung, fahre und vor allem bremse sehr gut.
Mit dem Papiergerödel wieder nach Forchheim (ca. 30km) und zugelassen. Anschliessend kurz heim (nochmal ca. 20km Landstrasse). Zeug in den Beiwagen gepackt und ab nach Marburg zum Grilltreffen.

Waren an diesem WE rd. 800km. Ohne schrecksekunden, zwischenfälle oder ausritte. Das einzige was ich beherzigt habe: Ich habe sehr langsam getan, bin auch auf der Autobahn nur sehr verhalten gefahren, besonders in jedweder Art von kurve.
Nach dem WE war alles gut, hab dann in 6 Monaten insgesamt rd. 18.000km runtergerutscht. Ohne Unfall, aber mit zwei drei schrecksekunden (übermut tut selten gut!)

Das war die nicht ganz normale geschichte meines ersten Wochenendes als Gespannfahrer.
Ob man das nun nachmachen muss, sei dahin gestellt. Jeder, der einen Führerschein für ein Mopped hat, sollte alt genug sein das selbst zu entscheiden.

@die Reichsbedenkenträger: :P

MFG Jens
Der eine fragt: Was kommt danach?
der andre fragt nur: Ist es recht?
Und so unterscheidet sich
der Freie von dem Knecht.

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Beitragvon BigNoce » 25. Februar 2010 08:52

Ja so ist das mit diesen Anekdoten. Die einen fahren am ersten
Tag schon wie ein junger Gott, die anderen kommen auf den
ersten Kilometern zu Tode.
Es ist dennoch eine Tatsache, das ein Solofahrer auf den ersten
Gespannkilometern umlernen muss und antrainierte Solo-Reflexe
extrem gefährlich werden können. Auf nichts anderes wurde hier
im Prinzip hingewiesen.
Wie schnell ein solcher Lernprozess abläuft ist eben für jeden
Menschen unterschiedlich. Das weiss man nicht vorher, man kann
da auch nichts selbst entscheiden, das muss und wird man erfahren.

Einen Gespann-Neuling auf diesen Umstand hinzuweisen kann nur
nützlich sein.

Gruss
Achim
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Beitragvon Herbert aus Hamburg » 25. Februar 2010 08:55

Ganz genau . Es gibt genug Leute die auf Intensiv aufwachen
oder 2 Meter tiefer...
Mit religiösen zu diskutieren ist, als würde man Schach gegen eine Taube spielen.
Es ist gleichgültig, wie gut man das Spiel beherrscht,
die Taube wird die Spielfiguren umschmeißen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als habe sie gewonnen.
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Beitragvon GrafSpee » 25. Februar 2010 20:26

BigNoce hat geschrieben:Ja so ist das mit diesen Anekdoten. Die einen fahren am ersten
Tag schon wie ein junger Gott, die anderen kommen auf den
ersten Kilometern zu Tode.
Es ist dennoch eine Tatsache, das ein Solofahrer auf den ersten
Gespannkilometern umlernen muss und antrainierte Solo-Reflexe
extrem gefährlich werden können. Auf nichts anderes wurde hier
im Prinzip hingewiesen.
Wie schnell ein solcher Lernprozess abläuft ist eben für jeden
Menschen unterschiedlich. Das weiss man nicht vorher, man kann
da auch nichts selbst entscheiden, das muss und wird man erfahren.

Einen Gespann-Neuling auf diesen Umstand hinzuweisen kann nur
nützlich sein.

Gruss
Achim


Würd ich glatt so unterschreiben!

Ich muss dazu sagen, ich bin alles andere, nur nicht gefahren wie ein junger Gott. Eher Gotterbärmlich rumgeschlichen. Durch das viele fahren am stück hat sich das aber relativ schnell gebessert.
Zudem hatte ich da seit knapp einem jahr keine Solo mehr bewegt, soll ja kein Nachteil sein.
Von "Könner" bin ich allerdings bis heute WEIT entfernt. Versucher triffts wohl eher :D

MFG Jens*realist*
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Beitragvon Minimax » 27. Februar 2010 09:39

Meine V-Max mit Walter Gespanntechnik habe ich ohne jegliche Erfahrung in Hannover abgeholt. Nie auf nem Gespann gesessen und es war trotzdem ein leichtes Spiel, sicher und ohne Probleme zu fahren bis auf die ungewöhnliche Breite.

Als ich dann glaubte es einigermassen zu können kaufte ich noch eine Ural...und hätte mich fast auf den Pinsel gelegt in der ersten Kurve. Es kommt immer auf das 3 Rad an. Die Ural geht sofort hoch mit dem Beiwagen und die Walter V Max fährt auch in Rechtskurven oder Kreiselausfahrten wie auf Schienen.

Mittlerweile fahre ich fast lieber mit der Ural weil alles so urig ist :wink:

Grüsse
Heiko
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Beitragvon Slowly » 27. Februar 2010 12:38

Aus meiner Erfahrung kann ich Dreirad-Anfängern immer nur wieder dringend empfehlen,
ganz behutsam die Grenzen der Dreiradfahrphysik auszuloten.
Das asymmetrische Fahrverhalten ist nicht ohne Tücken.
Die Schwerpunktverlagerung läßt grüßen.
Wandert der Schwerpunkt aus dem Dreieck der drei Radaufsetzpunkte heraus - - - - - - - - - - -
wird es brenzlich, egal ob bei Rechts- oder Linkskurven.
Wird das nicht rechtzeitig "abgefangen", kommt es ruck zuck zum Überschlag.
Der ist unherrschbar und kann sehr böse enden.
Schaut Euch mal entsprechende Video-Filmchen an: Ihr werdet staunen!

Wir wollen uns doch recht lange gesund und munter erhalten bleiben, gelle ?

:grin:
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Beitragvon ths » 28. Februar 2010 21:07

Mich würd mal interessieren, wie es dem Fredersteller geht.
Seit Jahresanfang ist er abgetaucht.
Ich war gestern mit dem Emmengespann 200km unterwegs.
Es hat einen Riesenspaß gemacht und mit jedem km mehr werd ich routinierter. Aber von Können bin ich noch weit weg.

Gruß

Thomas
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Beitragvon Maddin1 » 28. Februar 2010 22:16

Hach jam eine erste gespannfahrt...

Ich gerade 19 und das ESgespann von Papa gerade fertig gewurden. Er meldet es an und fährt in Urlaub. Ich schnell das Nummernschild dran und los. Damal hatte ich direkt vorm Haus einen Feldweg, nur schnell über die Straße...

Also ich los, ging alles wunderbar, bis zu den ersten schlaglöchern... Pendel links, pendel rechts, juhu wie fliegen... und dann stand ich im frisch gepflügten Acker. Nix passiert, aber 250kg saßen 20cm tief im Boden fest... 2h später konnte ich weiter...
Was lernen wir darauß? Niemal vergessen den Lenkungsdämpfer einzustellen...

Bis jetzt bin ich so um die 15tkm gespann gefahren, aber dann doch schon mit einigen schrecksekunden... besonders schön sind tiefligende Gullis bzw querrillen in rechtskurfen.
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Beitragvon Slowly » 1. März 2010 07:15

Maddin1 hat geschrieben:Pendel links, pendel rechts, juhu wie fliegen... und dann stand ich im frisch gepflügten Acker.

Durch sowas müssen wir alle mal durch.
Wichtiger Teil des "Lernprogramms", da praxisorientiert!
:grin:
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Beitragvon Bulldog2011 » 3. Mai 2010 17:38

Moin,

muss ich doch mal wieder hochholen.

meine Bertha ist ja nun seit 'ner guten Woche bei mir und ich habe auch schon die ersten Anfängerschrecksekunden hinter mir.

Gleich bei der Besichtigung am Karfreitag, VK: Willst fahren? Ich: Klar. Draufgesetzt, losgefahren und gleich um 'ne Rechtskurve. Ging relativ gut, aber dann. Voller Freude in den 2. Gang, beschleunigt und dann fing das lenkerpendeln an. Vor Schreck gebremst, dabei nur die VRbremse mit der gleichen Handkraft wie bei meiner SR Trommelbremse gezogen. Gab einen spontanen Schwenk nach links und ich durfte feststellen, dass LKW Führerhäuser doch sehr gross sind. Zum Glück war der LKW geparkt und die Doppelscheiben der BMW recht gut, kam noch kurz vorher zum stehen.
Muss dazu sagen, Bertha hat noch keinen Lenkungsdämpfer verbaut, nur den originalen Reibungsdämpfer.

Ich hab sie dann mit einem Hänger abgeholt.

Wenn ich nicht zu platt bin, werde ich abends nach Feierabend immer wieder ein paar Runden auf unseren Dorfverbindungsstrassen fahren, die Tage bleiben ja jetzt immer länger hell.
Mal sehen, wie schnell ich meinen Schiss überwinde...
Gruß Andreas

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Beitragvon Slowly » 3. Mai 2010 19:14

Bei behutsamer Fahrweise ist der "Schiss" schnell weg.
Der "Respekt" sollte immer bleiben.
Darunter leidet auch nicht der Fahrspaß !
Viel Erfolg.
:grin:
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Beitragvon altf4 » 3. Mai 2010 19:15

...das kommt mit den kilometern...ich hatte ja eh nur so um die 6000km erfahrung mit dem es-gespann, und dan war a jahrelang nix mit dreirad.

mittlerweile bin ich mit der jawaemme seit dem vollgutachten im januar 1000km gefahren - und es macht immer mehr spass. ich seh aber ganz genau: jetzt kommt die gefährliche phase wieder... ;)
und das ist viiel übler als die schiss-phase, ehrlich

g max ~:)
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Beitragvon NL-Seitenwagen » 4. Mai 2010 06:17

:lol: :lol:

Hallo Leute,

da muss Ich natürlich auch meine Erfahrungen erzählen:
-erste Probe, an meiner BMW R 50 S einen Seitenwagen, nach 40 mtr. gerade nicht ein Auto angefahren. Zurück zur Werkstatt: holl es ab.
Aber dann doch noch einige Wochen, so 1000 km probiert aber es gefiehl nicht und Ich bin wieder Solo gefahren.
-Zweite Mal, Ich organisierte mit und für unser kleiner Club eine Run mit Seitenwagen und als Gast behinderte Kinder. Das motivierte so das wir mit 5 Mann (wieder in meinem Fall) angefangen haben SEITENWAGEN ZU FAHREN. Auch unter einander motivierten wir uns. Fünf sehr schöne Jahren diesen Run organisiert und seitdem selber nur noch Seitenwagen gefahren.

Der Rat hier finde Ich gut. Nie als Anfänger / Erstfahrer sofort im Verkehr, und schon gar nicht selber das Gespann überführen.

Allen einen schönen Sommer und viele sihere Motorrad km, auf 2 oder 3 Räder, gewünscht !!

:roll: :roll: :roll:
Ich möchte in meinem Schlaf sterben, wie mein Opa, und nicht schreiend ivor Angst wie seine Beifahrer in seinem Gespann. M fr gr ..... NL
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Beitragvon scheppertreiber » 4. Mai 2010 07:12

... und wenn Du mal wieder im Lokateil der Orstzeitung wieder etwas über
"Vandalen die mit dem Auto durch ein Blumenbeet gerauscht sind" liest,
weist Du es besser 8)
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Beitragvon Slowly » 4. Mai 2010 10:01

Aber der Spessart ist doch eine "Wildnis" und keine "Gegend".
Kennt man denn da schon Beete ?
:-D
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Beitragvon scheppertreiber » 4. Mai 2010 10:13

Aber ja. Sogar Motorräder ... 8)
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Beitragvon Slowly » 4. Mai 2010 12:50

scheppertreiber hat geschrieben:Aber ja. Sogar Motorräder ... 8)

Boooh, . . . so mit richtig kreisrunden Rädern - nicht nur für'n Knüppeldamm :?:
:o

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... trasse.jpg
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Beitragvon scheppertreiber » 4. Mai 2010 13:12

Kennst Du Fred Feuerstein ?
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Beitragvon Slowly » 4. Mai 2010 17:20

Den habe ich im Stammbaum, aus dem das 3-Rad geschnitzt wurde:grin:
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Beitragvon scheppertreiber » 4. Mai 2010 17:24

... und nur echt mit dem Dino. "Wilma......" 8)
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Gespannfahren ist g.....

Beitragvon Bulldog2011 » 4. Mai 2010 19:16

:-D Komme gerade von meinen ersten 5km Übungsfahrt zurück, klasse....

Zwar am Anfang nur im 1. Gang und nur bis zum nächsten Dorf, dann wieder zurück und wollte schon die Bertha in der Garage abstellen. Habe dann doch nochmal gewendet und bin mutig zum Parkplatz an unserenm Freibad gefahren. Dort dann rechtsrum und linksrum, versucht AChten zu fahren, etwas die Bremsen ausgetestet. Alles so im ersten Gang knapp über Leerlaufdrehzahl. Und die Lenkkräfte sind bei der Telegabel enorm, bei der Rückfahrt dann bewusst mal ausprobiert, wann das Lenkerpendeln einsetzt, es sind die Lastwechselreaktionen des Boxers..., mutig auch mal den 2. Gang ausprobiert, so bis max. Tempo 30km/h. Es ist schon ein Akt, nur geradeaus zu fahren, aber es ist ein so tolles Gefühl, das Boot neben sich zu haben, und auch dahin zu fahren wohin man lenkt. Einfach genial.
Jetzt ist Bertha wieder in der Garage und mir tun die Hände und Unterarme weh, man merkt jede Bodenunebenheit...

Freu mich schon auf die nächste Übungsfahrt....
Gruß Andreas

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Re: Gespannfahren ist g.....

Beitragvon Slowly » 4. Mai 2010 21:10

Bulldog2011 hat geschrieben::-D Komme gerade von meinen ersten 5km Übungsfahrt zurück, klasse....Freu mich schon auf die nächste Übungsfahrt....

Also ist die Infektion durch das Dreirad-Virus erfolgt und Du befindest Dich in der Inkubationszeit bis das Virus voll ausgebrochen ist.
Und dann wirst Du chronisch unter der Dreirad-Tokkeritis genußvoll leiden dürfen.
:grin:

. . . Und immer daran denken:
Der Beiwagen will auch bei ganz langsamer Geschwindigkeit hoch hinaus, wenn Du zu scharf (eng) um rechte Ecken tokkerst.
Sobald der Schwerpunkt die linke Hälfte der Maschine erreicht hat, fordert die Physik ihr gesetzlich verbürgtes Recht !
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon gschpannfohrer » 8. Februar 2014 20:17

Meine erste Fahrt ging zum TÜV, nachdem ich das Gespann gebaut hatte - SR 500 Velorex Boot.

ich landete ca 800m weiter nach der erfolgreich absolvierten Linksabbieger Kurve und den Berg hoch verlaufend weiterhin als linkslastig gebogen, unmittelbar auf der Geraden, 20m weiter nach einen Zebrastreifen, direkt links zwischen zwei großen Granitsteinsäulen in den 2m hohen hölzernen Lattenzaun meines damaligen Brötchengebers. Der Vorderreifen blieb heile, Gabel krumm, der Lenker war verbogen, ein Zaunriegel unten war durchgebrochen es fehlten ca 8 Zaunlatten, eine Zaunlatte - war gesplittert - durchbohrte mein Hinterrad, nachdem die sehr knapp an meinen Oberschenkel vorbeigeschossen ist.... ich saß aufm Mopped und dachte: Was war das!!!!?

Ich war das - ich Depp!! Dachte doch tatsächlich , daß ich mit der Beantwortung zweier Prüfungsfragen übers Gespannfahren tatsächlich dieses auch könnte!!!!
Was war geschehen?
Ich wurde nach 700m übermütig, zog am Lenker kontrollierte die Spur, ließ den Lenker Locker in den Händen -
und bremste - bis hierher nichts ungewöhnliches - aber ich bremste nur mit der Hinterradbremse, bei einen ungebremsten Seitenwagen, - und bautz, gings nach links - vorne Bremsen ging nicht mehr, den Lenker schlug es mir aus den Händen.........

Danach wurde das Gespann wieder aufgebaut - irgendwann TÜV gemacht, und dann hab ich mir jemanden gesucht, der Gespann fahren konnte - ich kannte ja nur einen, hab den angerufen , der kam mit seiner Guzzi T3 vorbei und er lehrte mich erstmal,
wie sich ein Beifahrer vorkommt, wenn der Fahrer nicht "vernünftig" fährt -
ich hätte fast ins eigene Boot gek....zt! Dann sagte er ich solle sowas nicht machen, sowas macht man nicht :oberlehrer: ........
dann durfte ich aussteigen.
Dann durfte ich erstmal zuschauen, was ein solche Gespann alles kann - und es konnte viel, es gab nur Lob - also Gesapnnschrauben hatte ich verstanden.
Dann kamen die Übungen......
Dann kam ich drann - Üben unter Anleitung...... Wow was hab ich da fürne Rakete gebaut...... ;-)
Danach fuhr ich voller respekt dem Gefährt gegenüber meine ersten eigene Runden.
In der Stadt - einmal linksrum durch die große Stadtrunde, einmal rechtsrum durch die große Stadtrunde solange, bis ich
die ganze Runden mit angehobenen Boot absolvierte - Linksrunde um Linksrunde - Rechtsrunde um Rechtsrunde.

Inzwischen sind ja ein paar Jahre vergangen, ich fahr immer noch rum....... :D
Quatsh, ich wollte sagen, genauso mach ich es immer noch, wenn ich ein anderes gefährt unterm Arsch hab -
voller Respekt und schrittweisen annähern ans Gefährt, Jedes Gespann ist ein Unikat, mit eigenen Flausen........

Inzwischen durfte ich sogar der Landesmannschaft einer TÜV-Ersatz-Kette zusammen mit Frank von den " M´s"
und Sidebikeregina ( :smt039 Regina meld Dich mal bei mir, hab davon noch Bilder!) das Gespannfahren näher
bringen - sie absolvierten unter uns einen Gespannfahrergrundkurs! und ich muß sagen - danach wollte doch tatsächlich drei der ca. 25 Herrschaften doch tatächlich sich ein Gespann zulegen.

Und die Moral von der Geschicht - mach die ersten Meter - erst, nachdem Du jemanden gefunden hast, dir das auch zu
zeigen.
Ich wollte auch an alle Gespannneulinge mein Wort richten, mich doch einfach anzuschreiben, solltet Ihr Euch in meiner Nähe befinden.
Keine Angst, ich beiß nicht, höchstens von der Leberkäßsemmel, die Ihr mir spendieren könnt......... :-)
Gruß

Olli
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"Design?" - "Ist doch ganz einfach:
Wo zuviel ist nimmt man was weg - und
wo zu wenig ist tut man was dazu!" O.H.N.
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon BongoBiker » 9. Februar 2014 16:49

Ein alter thread, aber ich fand ihn grad toll zu lesen und kann das alles aus der Sicht nach ca. 5000km Gespannfahren nur bestätigen.
Ich machte den Lappen und saß 45 Minuten später auf meine, Gespann, keine Solo Erfahrung ausser in der FS und 18 Jahre Auto.
Die ersten 500m habe ich gedacht ich sterbe, obwohl es nur geradeaus ging, aber es war hubbelig, die Straße hatte Rillen, das Gespann schlackerte links, rechts und die Maschiene lief zu allem Überdruss zu der Zeit alles andere als Rund.
Ich hatte so oder so schon einen gehörigen Respekt und ich war das erste mal in meinem Leben froh, das ne Ampel auf rot schaltete, um meine Herzrythmusstörungen wieder in den Griff zu bekommen.
2 Wochen später fuhr ich in die Pyrenäen und als es 10 Tage gut lief, wurde eine Rechstkurve zum Verhängnis. 6000 Euro hat mich diese Lehre gekostet.
Ich fahre immer noch komplett als Autodidakt, aber ich bin seit 3 Monaten für ein Gespann Sicherheits Fahrtraining im Mai angemeldet.
Fall das hier noch jemand liest, der sich die gleiche Frage wie MZ-Rudi stellt, hier stehen glaube nur gut-, ernst und richtig gemeinte Erfahrungen von Gespannfahrern, die jeder der sich ein Gespann anschafft beherzigen sollte, wenn ihm sein Leben lieb ist.

Gespannfahren ist der Hammer, aber eben auch nicht ganz ohne und mal eben gelernt, sondern eine ewige Herausforderung.
Gruß, Richard mit EZS/ Carell "Kult" Bandit.

Der Weg zum Frieden: http://www.zeno.org/nid/20009280553
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon FredB » 9. Februar 2014 18:44

Am Anfang ist es schwierig, da ist man meist auch vorsichtig. Wirklich gefährlich wird's, wenn du glaubst, du kannst es. "Verliere niemals den Respekt vor dem Bock" hatte mir mal einer gesagt, und ich denke oft daran - zweimal sogar ganz heftig. Bis jetzt hat's geklappt.
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon sidebikeregina » 9. Februar 2014 19:25

Bei mir wars im letzten Jahr soweit: Hab mein Sachsgespann etwas zerlegt...

http://www.sidebikeregina.de/unfall_marz13.html

...und das nach so vielen Jahren. Im "Ticket" was ich von der Polizei bekommen hab, stand: Sie haben die falsche Straßenseite benutzt. ( Wegen überhöhter Geschwindigkeit konnten sie mir nichts anhaben. Ich war nicht zu schnell :-)

Also fahrt vorsichtig!

@ Olli
Hast du meine Emailadresse? Kannst mir die Bilder schicken?


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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Stephan » 9. Februar 2014 19:31

Regina? Wat machste für Sachen? Leute, passt mal bisken auf euch auf. . .


Bitte!


Danke!



Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon itzefritz2013 » 9. Februar 2014 19:32

hai Regina!

sachs wieder fit?

gruß fritz
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon sidebikeregina » 9. Februar 2014 19:44

Hi Fritz,
die Sachs ist nun gänzlich zerlegt und wird beim freundlichen Gespannbauer meines Vertrauens wieder gerichtet... mit Schwinge. Ich will das Sachsgespann dann nur noch im Sommer fahren. Aber das dauert noch. Muß noch etwas sparen....


Tja, Stephan, was mach ich für Sachen? So kann es gehen, wenn man zwei gänzlich gegensätzlich reagierende Gespanne fährt. Bin mit dem Sachsgepann die Rechtskurve genau so gefahren wie mit dem NTV-Gespann. War einFehler: Der Rudi hat Flügel bekommen und wurde unlenkbar. Beim Charly wär das nicht passiert.

Mir gehts aber schon lang wieder gut.
Und ich freu mich, wenn dann irgendwann einmal der neue Rudi dasteht...

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Re:

Beitragvon Cali » 11. Februar 2014 13:14

muli hat geschrieben:hallo zusammen,
habe in diesem thread gelesen, daß der rudi bei der überführung, falls er diese selbst durchführt, KEINESFALLS auf die autobahn soll; diese einstellung verstehe ich ehrlich gesagt garnicht ...
autobahnen sind (statistisch gesehen) die sichersten straßen in deutschland; breite straße, wenig kurven, kein gegenverkehr (normalerweise) und ne spur (rechts) wo einem keiner böse ist, wenn man hinter nem LKW herzockelt - alles aspekte, die einem gespannanfänger doch nur dienlich sein können; stattdessen empfehlt ihr ihm auf kleinen nebenstraßen zu fahren - für mich nicht nachvollziehbar, da dieses revier ja an und für sich die "königsdisziplin" ist ...
klärt mich doch mal auf, was die hintergründe eurer aussagen sind ...
cu
muli

ps: zu dem thema könnte man vielleicht nen sepereaten thread aufmachen


Hallo Muli,

hätte ich dir auch voll zugestimmt - ich habe mein Gespann ca. 200km nach Hause gefahren - und dazu bewusst ca. 150km BAB gewählt. War auch die richtige Entscheidung, da konnte ich mich langsam dran gewöhnen bevor es die letzten km auf die Bundesstraße ging. Das hat mich dann doch, trotz Minustemperaturen, etwas ins schwitzen gebracht - aber keine gefährliche Situation. Ist aber wohl doch ein großer Unterschied so einen schweren Bomber heimzuführen als eine MZ.

Gruß / Bernd
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon dreckbratze » 11. Februar 2014 16:47

wenn man sich tempomässig beherrscht, ist der schwere bomber u. umst. einfacher zu händeln als ne mz :wink:
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon mikimik » 11. Februar 2014 17:27

Ich habe mein Gespann auch selbst überführt 500 km.
Auf dem Anhänger absolut easy. Bin auch nicht schneller als 100 gefahren. :lol:

Dafür war die Probefahrt meine erste Gespannfahrt. :-D
Der Verkäufer war etwas blaß um die Nase, als er meine Begleitung gefragt hat,
ob ich Gespannerfahrung hätte, da war ich allerdings schon on the road.
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Crazy Cow » 12. Februar 2014 20:44

mikimik hat geschrieben:Ich habe mein Gespann auch selbst überführt 500 km.
Auf dem Anhänger absolut easy. Bin auch nicht schneller als 100 gefahren. :lol:

Dafür war die Probefahrt meine erste Gespannfahrt. :-D
Der Verkäufer war etwas blaß um die Nase, als er meine Begleitung gefragt hat,
ob ich Gespannerfahrung hätte, da war ich allerdings schon on the road.


:D :D :D
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Michael_PF » 16. Februar 2014 20:23

Moin,
möchte für alle, die ihr Gespann selber abholen wollen, meine eigenen Erfahrungen beisteuern:

Mit 19 eine Güllepumpe gekauft, ein halbes Jahr gefahren, dann kam der Winter. Und ich wollte im Winter fahren. Was macht ein Azubi ohne Geld? Gebrauchtes MZ-Gespann gekauft.

Das Teil stand bei Bielefeld, ich saß in Münster. Telefoniere mit dem Verkäufer, da fragt der mich, ob ich schon mal Gespann gefahren sei... Meine Antwort "Kann so schwer nicht sein!!"

Jetzt kommt der Hammer: Sagt der doch: "Du holst das Teil NICHT ab, ich bringe es lieber auf dem Hänger!" - und bringt mir das Teil tatsächlich unentgeltlich bis auf den Hof der Bude, bei der ich damals gearbeitet habe.

Lange Rede, kurzer Sinn: Beim Üben auf dem Werkshof habe ich die Bepflanzung ein wenig umdekoriert. Der Weg nach Hause war 500 Meter weit. Den nächsten Tag habe ich mit Ausbeulen des Seitenwagens verbracht.

Und die Moral von der Geschicht: Wenn ich heute Gespanne verkaufe, lasse ich mir die Fähigkeiten des Käufers demonstrieren. Kann er es nicht, kriegt er es nicht ohne Hänger.

lg, Michael
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Re:

Beitragvon Michael_PF » 16. Februar 2014 20:35

BigNoce hat geschrieben:Ja so ist das mit diesen Anekdoten. Die einen fahren am ersten
Tag schon wie ein junger Gott, die anderen kommen auf den
ersten Kilometern zu Tode.
Gruss
Achim


Dazu ein frisches Anekdötchen: Meine Herzallerliebste hat mit Mitte 40 ihren Motorradführerschein gemacht. Und fuhr auch nach 6000 Kilometern durchs Baltikum immer noch grausig (solo!). Ich habe sie in meiner Verzweiflung dann aufs MZ-Gespann gesetzt. Drei Runden Parkplatz, danach in den Nordschwarzwald. Die fuhr nach 20 Minuten besser als ich nach dem ersten Jahr Gespann. Dinge gibt's, die glaubt man nicht....
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon saschohei » 16. Februar 2014 22:29

Na gut Leute,

dann schreib ich auch mal meine "Gespannanfänge".. :smt009

Ich war damals, so Anfang der 70er schon sehr viel solo gefahren, jeden Tag, jede Nacht, Urlaub, Nordschleife (jeden Monat) usw.

Dann kam der Gedanke an mehr Stauraum auf Reisen, Ihr wisst schon. :wink:

Also, Gespann muss her.

Keine Ahnung von wirklich gar nichts, aber wird schon werden. :-D

Also einen alten Steib S 500 besorgt, den nach alten Mopedheften aus den 60ern umgebaut, also den Bügel oben weg und unten hin, Federbein einer CB 750 rein, Rad mit Scheibenbremse von CB 750 rein und dann erstmal an die CB Four angefrickelt.

Mit Wasserrohrschellen am Krümmer!!!! :smt005

Wollte ja erstmal sehen, wie es überhaupt geht, und schraubertechnisch (und auch sonst im Leben) war ich völlig schmerzfrei.. :lol:

Dann die erste Probefahrt mit dem "Gespann".

Klacks hatte geschrieben (in unserer damaligen Moped-Bibel "Schnell auf zwei Rädern") man schlägt den Lenker beim losfahren erstmal ein wenig nach links ein, dann vorsichtig Gas geben und den leichten Zug im Lenker spüren.

Illustriert im Buch an so einer Oldi-Krücke mit 27 PS. :roll:

Schaf, mit Blödsinn immer schon ganz weit vorne denkt sich: Ach was, ich fahre unter 10 Minuten auf der Nordschleife, mein Motor hat 900 ccm und fast 100 PS, da schlag ich den Lenker halt ein bischen mehr ein und los gehts. :-D

Gespann Richtung Hofausfahrt zur Straße hin gestellt, lässig eingekuppelt und beherzt am Magura-Kurzhubgas gezupft.

Oha..... :rock: :smt013 :rock:

Das Ding schoß mit Schmackes in einer Art Linkskurve ums Haus rum - direkt in den Schuppen rein und blieb da zwischen Dutzenden von elnedig klebrigen Einmachgläsern "stehen". :smt013 :smt013 :smt013

Ich lag irgendwo mitten in der Einmachpampe in den Scherben, Felge vorne krumm, Lampe kaputt, Krümmer eingedrückt, Tank ne Beule usw. :rock:

Keine Ahnung wie ich da in 3 Sekunden hin gekommen bin. :?: :?: :?:

Ich erinere aber noch, wie ich ganz verdutzt versucht hatte mich nach rechts zu legen, alter Soloreflex halt, aber einfach das Gas zudrehen oder LENKEN - darauf kam ich nicht, ich war wie hypnotisiert vor Schreck.

Schuppentür war auch kaputt, und natürlich großes Riesengemecker wegen der nun unbrauchbaren Einmachpampe und was wir nun wohl futtern wollen, wenn die Russen kommen und so. :roll:

Total geschockt habe ich das "Gespann" dann wieder gesäubert, "repariert" (halt neue Wasserpumpenschelle am zerdrückten Krümmer angefrickelt und so).

Dann neue Fahrversuche, GANZ LANGSAM, immer die 60 Meter lange Einfahrt rauf und runter.

Nach ner Stunde ging das schon irgendwie prima. :grin:

Abends dann noch mal das Buch von Klacks geschnappt und das Kapitel "Gespanne" nachgelesen.

Und guck, links rum geht es mit Schmackes, nennt sich Schleuderwende, schreibt der gute Ernst.

Das kann ich, aber hallo..???? :smt009

Also am nächsten Morgen vorsichtig die ersten Meter auf der Straße probiert, immer hin und her.

Als Gewicht lag da auf dem Seitenwagenrahmen ein Schraubstock, ca. 150 kg Eigengewicht (hab ich noch das Ding).

Dann kam mein Freund und meinte, will mal mitfahren. :wink:

Okaaaaay.

Also den Schraubstock da runter gewuchtet und die Steib-Blechzigarre auf den SW-Rahmen gelegt.

Wieso denn festmachen, wollen doch nur mal paar Meter fahren. :smt009

Nach dem dritten Versuch oder so, hab ich dann schon mal beim Beschleunigen so 100 km/h drauf gehabt, der Motor ging schon gut. :-D

War aber ziemliche Eierei die Fuhre auf Kurz zu halten. :smt013

Auf dem Rückweg zum Hof muss man dann links von der Straße abbiegen in die lange Hofeinfahrt.

Die Gelegenheit mal eine Schleuderwende zu probieren!!!!

Gesamt-Gespannerfahrung bis dahin: Echte 1000 Meter (höchstens).

Also die Ecke der Einfahrt mit 80km/h angepeilt (so stand es im Buch!!!), dann wie Klacks geschrieben hatte kurz die Bremse angetippt und links eingeschlagen.

Tolle Wurst. :rock: :smt013 :rock:

Die Honda hatte zwei Scheiben mit Lockheed-Zangen, das Maß der Dinge zu der Zeit, keine Ein-Nocken-R 27 Trommelbremse...

Jedenfalls sah ich noch aus dem Augenwinkel, wie durch das abrupte Bremsmanöver mein Freund, in der Blechzigarre aus dem Seitenwagenrahmen rutschte und kreischend und funkensprüchend ca. 50 Meter weiter im Graben neben der Straße verschwandt.

Hecke auf, Hecke zu, Platsch, Steib-Boot mit Inhalt versenkt. :-D :-D :-D

Sah cool aus, zumindest was ich noch davon mitbekommen habe. :twisted:

Denn ich hatte das mit der Schleuderwende auch noch nicht so richtig im Griff, war ja meine erste. :smt013

Also hab ich mich komplett mit dem Ding gedreht und bin dann vorne über die Seitenwagennase (also, die war ja schon im Graben) ins Erdbeerbeet gekippt.

Kopfüber, Doofes Schaf unten, 750 Four obendrauf. :smt009

Großer Flurschaden, nun war auch noch das Gemüse für neue Einmachorgien schon vor dem Einkochen Matsch. :wink:

Ich hatte dann unschöne Diskussionen und hab das Seitenwagending wieder abgefrickelt und mich dann doch einmal intensiver mit der Materie beschäftigt.

Hat nicht geschadet, seit dem hab ich noch nie wieder einen Gespannunfall gehabt. :grin:

Und Kunden mussten damals bei uns einen Tag Zeit haben, damit ich mit Ihnen das Gespannfahren üben kann, sonst gab es keine Auslieferung.

Hat sich damals gut bewährt.

So toll wie Gespanne sind, eigentlich bedürfen sie einen Zusatzführerschein und einer Ausbildung eines ERFAHRENEN Instruktors.

Insofern kann ich nur jedem Interessierten raten, sich das mal RICHTIG von erfahrenen Gespanntreibern zeigen zu lassen - auch Grenzsituationen, damit die ihre Schrecken verlieren.

Aber damals gab es kaum Gespanne, und die, die ich kannte und die welche fuhren waren steinalt (so wie ich heute.. :lol: ) und fuhren wie die Opas.

Aber ich hab es überlebt und eine Leben ohne meine Gespanne ist schlicht undenkbar - auch wenn ich nun schon ganz deutlich manierlicher und materialschonender fahre als früher.

Liebe Grüße und einen schönen Abend für Euch - und allzeit unfall- und pannenfreie Gespannstunden :-D

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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Neandertaler » 16. Februar 2014 23:06

saschohei hat geschrieben:Liebe Grüße und einen schönen Abend für Euch - und allzeit unfall- und pannenfreie Gespannstunden :-D

Willy


Also Deine Beiträge habe ich "abonniert" - Klasse :smt023 :smt023 :smt023

Dieser hat meinen tristen Abend heute gerettet :D :D
Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Stephan » 17. Februar 2014 13:35

Neandertaler hat geschrieben:
saschohei hat geschrieben:Liebe Grüße und einen schönen Abend für Euch - und allzeit unfall- und pannenfreie Gespannstunden :-D

Willy


Also Deine Beiträge habe ich "abonniert" - Klasse :smt023 :smt023 :smt023

Dieser hat meinen tristen Abend heute gerettet :D :D


Jep! *LoL


Stephan :smt005
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon BongoBiker » 17. Februar 2014 14:11

Neandertaler hat geschrieben:
saschohei hat geschrieben:Liebe Grüße und einen schönen Abend für Euch - und allzeit unfall- und pannenfreie Gespannstunden :-D

Willy


Also Deine Beiträge habe ich "abonniert" - Klasse :smt023 :smt023 :smt023

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kann ich mich nur anschließen :smt023
Gruß, Richard mit EZS/ Carell "Kult" Bandit.

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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Lukas » 17. Februar 2014 17:34

Hallo,
Die Erfahrungen von Willy sind lustig zu lesen.
Aber wirklich nicht zum nachmachen, könnte leicht tödlich enden!
Habe nach ca 25.000Km einen schweren Unfall gehabt. Fühlte mich sicher beim Gespannfahren.

Aber bei einer plötzlichen Vollbremsung ist die Reaktion doch sehr beschränkt ( ohne ABS ).
Seitenwagen schob trotz Trommelbremse und bockierten Vorderrad das Gespann mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern in den Gegenverkehr.
War ein Fiesta, mein Gespann und der PKW schrott.
Meine Frau als Sozia bewustlos mit Gehirnerschütterung und unser Fox hatte ein paar Rippen gebrochen, der Rest jede Menge Prellungen .
Zig Pässe ohne Probleme gemeistert.

Fazit: Es muss nicht immer die Anfänger treffen.
Ohne Integralbremse will ich kein Gespann mehr fahren...

Mit dem extra Führerschein liegt man gar nicht so falsch, denn der Weg zum Sicherheitstraining mit dem eigenen Gespann kann schon der letzte sein!
Gruß Lukas
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon BigNoce » 18. Februar 2014 08:36

Seitenwagen schob trotz...bockierten Vorderrad in den Gegenverkehr.


Hallo Lukas,

nur am Rande. Ich vermute, daß das Gespann nach links zog lag am
blockiertem Vorderrad. Alles hängt am Vorderrad, wenn man da nicht
mehr lenken kann, ist nicht mehr viel zu machen.

Gruß
Achim
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon MarkusS » 18. Februar 2014 10:23

Mein erstes Mal:

Mein erstes Gespann (ES250/2) hab ich auch erst mal mit dem Anhänger abgeholt - also das Moped war auf dem viel zu kleinen Anhänger, den Beiwagen habe ich hinten in den Vitara geschoben, bis vor über den Beifahrersitz, ich habe mich zum Fahren zwischen die Streben gequetscht - war eng, ich hatte ugf 140kg Lebendgewicht...

Zuhause hab ich das Gerät wieder zusammengeschraubt. Ohne Zweitakt/MZ/Kick/Beiwagenerfahrung...Natürlich wollte das Ding dann nicht anspringen, ich wusste ja nicht mal wie ich die ankriege...

Darum (ich wohne am Ende eines Hangs mit Rechtskurve) erst mal das Teil den Hang hoch geschoben, Anrollen lassen wird ja wohl klappen. War anstrengend. Oben umgedreht, Zündung, zweiter Gang, rollen, Motor will, zuckt, springt gerade an, da kommt die Rechtskurve, Beiwagen hebt ab, nix rechts, gerade aus weiter in den Garten des Nachbarn, einen Meter vor der Hauswand zum Stehen gekommen - Motor aus.

Da war mir klar, dass ich Balast brauche, also beide Kinder ins Boot, natürlich springt die Emme sofort an und mit viel Bedacht die ersten Runden gedreht.

Seit dem gings unfallfrei weiter.

http://www.youtube.com/watch?v=uVWG8utctwg
So und jetzt lies meinen Beitrag nochmal. Es könnten sarkastische Bemerkungen darin vorkommen. Falls du das nicht verstehst, schick mir eine PN, dann erklär ich es dir - ehrlich!

God save the Queen!
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Cali » 20. Februar 2014 21:12

saschohei hat geschrieben:Na gut Leute,

dann schreib ich auch mal meine "Gespannanfänge".. :smt009


Willy


Hallo Willi,

wer Gespann fährt - der hat was zu erzählen.
Wer dich nicht kennt - kanns kaum glauben, dass das wahre Geschichten aus dem Leben (deinem Leben) sind :D :-D

Gruß / Bernd
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon robby ausm tal » 21. Februar 2014 07:39

saschohei hat geschrieben:Jedenfalls sah ich noch aus dem Augenwinkel, wie durch das abrupte Bremsmanöver mein Freund, in der Blechzigarre aus dem Seitenwagenrahmen rutschte und kreischend und funkensprüchend ca. 50 Meter weiter im Graben neben der Straße verschwandt.

Hecke auf, Hecke zu, Platsch, Steib-Boot mit Inhalt versenkt. :-D :-D :-D

Sah cool aus, zumindest was ich noch davon mitbekommen habe. :twisted:


:smt005 Ich schmeiß mich weg!

So eine Geschichte hat mir der Vater eines Freundes erzählt. Dessen Arbeitskollege hatte in den frühen 50ern sein Gespann neu lackiert. Logisch man arbeitete ja in einer Lackfabrik! Leider war die Montage des Bootes im Zuge der Urlaubsvorbereitungen etwas zu kurz gekommen und es kam was kommen mußte, auf der alten B326 Richtung Hilden mußte er eine sogenannte Vollbremsung hinlegen. Groß war das Erstaunen wie seine Elli im Boot und mit Gepäck das Weite suchte und auch im Graben fand. Immerhin hatte er auf diese Weise den Aufwand für die neue Lackierung erheblich reduziert, Schmirgeln lohnte nicht, grundieren und lackieren, fertig.
Mich hätten die bewegenden Worte seiner Frau interessiert........... 8)
Grüße aus dem Bergischen!

Ich danke allen die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon fredde » 21. Februar 2014 12:29

Der gute Willy sollte mal versuchen ein Buch zu schreiben. ich hab eine halbe Stunde gelacht,so gut war das geschrieben.
Ich sah, nach 52 Jahren solo, von selber ein dass ich mein Gespann mit Anhänger abhole und auch zum TÛV gings erstmal damit. Dann bei der Ausfahrt von mir zu Nachbars grossem Hof zum ûben, gings nur geradeaus erstmal. Vollbremsung vor dem Graben. Puuuh!! Dann im ersten zum Nachbar und Achter gedreht. Nach einigen Strecken die Strasse rauf und runter, dann eine längere Ausfahrt. Hier kann man ja noch auf einer Landstrasse fahren und hat auf 50 km ein Begegnung. Hin und herlenken, Bremsversuche, in kleine Wege links und rechts abgebogen und dann ohne Probleme nach hause. Einfach toll Gespann fahren. Halt was ganz Anderes als solo. Aber über 50 Jahre solo ist schon ein Ding, wenn man die Reflexe umstellen soll. Vorigen Sommer hab ich dann ca 1000 km überlebt und werde es auch im Kommenden versuchen. Ich habs ja nichtmer eilig und habe auch inzwischen eingesehen, dass man nicht unzerstörbar ist.
Leuten, die nicht begreifen warum ich plötzlich Gespann fahre, erkläre ich es damit, dass ich langsam wieder in die Kindheit zurückkomme. Man fängt mit Dreirad an und hört mit Dreirad auf. :lol:
Gruss Fredrik
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon Slowly » 23. Februar 2014 09:45

Da kann ich aber überhaupt nicht "mithalten".
Bin von Anfang an immer sehr behutsam gefahren, immer mit dem Tempo, das ich beherrschen konnte.
So hat sich über 1.000 km meine Erfahrung aufgebaut - also immer schrittgehalten - also auch mal im Schritttempo gefahren.
Tu ich auch heute noch bei unübersichtlichen Kurven - z.B. in der Eifel.
Und trotzdem ist jeder Fahrmeter für mich Spaß und Vergnügen pur.

Weicheierige Blümchenpflücker-Sonntagsgrüße,
SL :grin: LY*,

dem es bis jetzt nicht gelungen ist,
die Jahresringe (das Alter) seiner toten Birne zu zählen,
obgleich Schnittflächen sauber gehobelt, geschliffen und in verschiedenen Ebenen angelegt.
Hier muß wohl mal der Totti ran - mit seinem hochauflösenden, dendrologischen Adlerblick!

*)
Nomen est omen!
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon saschohei » 23. Februar 2014 11:00

Morgen Leute,

ja, mit dem Buch schreiben ist das so eine Sache... :-D

Ich kann zwar mit meinen angeblich "großen Pranken" (O-Ton meine Schnucki) ganz flott über die Tastatur sausen, 300 Anschläge in der Minute oder so, aber für ein Buch brauche ich dann doch schon ein paar Wochen am Stück.

Aber woher die Zeit nehmen??? :smt009

Und, wer macht dann, statt meinereiner, neuen Bockmist., der andere in den Wahnsinn treibt..?? :-D :-D :-D

Geht also gar nicht. :lol:

Eine Gruppe ist hier übrigens noch gar nicht gebührend erwähnt worden: Die TÜV-Prüfer.... :smt013

Während wir ja hier, egal ob mit oder mit ohne Erfahrung freiwillig und vorsätzlich mit dem Gespann fahren möchten, müssen das die TÜVis ja unfreiwillig tun :smt013 .

Und DARÜBER könnte ich einen Roman schreiben. :smt005

Deshalb hab ich mir schon damals nach kurzer Zeit abgewöhnt, jemand vom TÜV meine Gespanne probe ahren zu lassen, auch nicht auf dem Prüfgelände.

Die jüngeren Hasen haben mir oft auf die Frage, ob sie denn auch schon mal ein Gespann gefahren haben gesagt:

"Klar, kommt öfter vor (hääää?), erst neulich war einer mit einer 1000er BMW mit Seitenwagenantrieb und Rückwärtsgang hier."

Das war 1972! :!:

Da lohnte echt keine Diskussion.

Später hab ich dann die Maschinen extra für den TÜV gedrosselt, mit Ansaugscheiben, damit fuhr auch die KingKong keine 100 km/h mehr und benahm sich fast manierlich. :lol:

Zum Glück brauchte ich dann aber nicht mehr so oft zum TÜV, weil wir den im Haus hatten, und da kannte man sich und ICH konnte die Fahrzeuge fahren, der Prüfer saß (manchmal) "entspannt" daneben.

Vier Fahrten werden sich bei ihm ganz tief eingebrannt haben, da erzählt er heute noch, lange schon in Pension davon:

1.) Die erste Gespannfahrt mit CB 750 und selbstgebauten Seitenwagen aus GFK, Prüfer im Beiwagen und dann über die Bundesstraße. :roll: Es war der umgebaute Steibrahmen mit diversen Änderungen und diese "Abnahmefahrt" mit dem TÜVi wäre einen eigenen Beitrag wert, da liegt Ihr unter dem Tisch. Hab dafür aber im Moment gar keine Zeit.

2.) Die Abnahmefahrt in einem De Tomaso mit wirklich richtig Dampf, wegen Fahrwerks - und Auspuffänderung.

4.) Eine Runde hinten drauf, solo, auf einer etwas abgespeckten CB 1100R aber mit einem originalen RCB 1000 Motor aus einem Werks-Langstreckenrenner. Erst wollte er ein paar Runden mitfahren, aber dann hat er sich schon in der ersten Runde, obwohl eher Standgas, im Hatzenbach-Geschlängel spontan umentschieden. Aber da musste er dann dch noch ein paar Miunten warten, bis fertig war die "Opa-Runde". :lol: :lol: :lol:

3.) Und eine Runde Nordschleife als Beifahrer in meinem privaten AMG 6,9 Benz. :-D :-D :-D Die meisten Kurven konnte der TÜVi prima durch die Seitenscheiben auf sich zukommen sehen. :wink:

Wirklich schnell war das natürlich nicht, man lässt viel Zeit liegen mit dieser Drifterei, aber es sah cool aus und machte ordentlich Eindruck. :twisted:

Nach diesen beiden Fahrt auf dem Ring (beide an einem Tag) waren alle zukünftigen technischen Abnahmen Peanuts und wir wurden Freunde. :-D :-D :-D

Manchmal doch gut so eine größere und komfortöse Blechschüssel - an den 7 Litern Hubraum oder den fast 400 PS KANN das nicht gelegen haben.... :grin:

Liebe Grüße und einen schönen Sonntag für Euch alle

Willy
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Re: Gespann ohne Erfahrung überführen

Beitragvon eisenarsch » 23. Februar 2014 11:52

Hi Hi,,, lustige Geschichten,,, :wink:
Gespann gekauft 30 km heim gebibbert,,,,
am nächsten Tag Frau und kind rein ins Boot und mit die Kumpels Ausfahrt gemacht, auf kurviger Landstraße gemeint den anderen hinterher kommen zu müssen, Kurve , Graben, Vollbremsung , am Graben zum stehen gekommen, Puhh
aber der rechte Fuß unter der BW Strebe verschwunden, 8 fach den Mittelfuß gebrochen, da war vom Schuh die oberseite abbgrieben, Schnürsenkel war vorne weg,
3 Monate Krücken, heute ist der Fuß am Riß eine Nummer größer..
wer der Herde hinterher läuft, frisst Scheiße und nicht das Gras !
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