Ich danke euch für die Willkommensgrüße!
Es freut mich auch, dass anscheinend einige von euch auf meiner "Wellenlänge" liegen was das Restaurieren angeht
. Ich habe in den über 30 Jahren in denen ich mich mit Oldtimern befasse zwei unterschiedliche Ansätze erlebt, die verschieden stark ausgeprägt sind.
Es gibt Besitzer von Oldtimern die ihre Fahrzeuge im restaurierten Zustand haben wollen. Teilweise geht es so weit, dass das Fahrzeug optisch und manchmal auch technisch besser ist als im ursprünglichen Auslieferungszustand.
Der andere Ansatz, den ich bevorzuge, ist, das Fahrzeug im Gebrauchszustand zu erhalten. Ein Fahrzeug das vielleicht über 80 Jahre alt ist, hat viel „erlebt“ und von dem Erlebten auch Gebrauchsspuren zurückbehalten. Diese Gebrauchsspuren soll man meiner Meinung nach auch sehen können. Ich versuche immer soviel Originalteile wie möglich zu erhalten. Aber dabei gehe ich natürlich auch Kompromisse ein. Ich fahre z.B. natürlich nicht mehr mit 80 Jahre alten Reifen oder Bremsbelägen rum. Wenn ich ausreichend Geld und Zeit investiere, dann ist es immer möglich jedes Fahrzeug wieder in den „Neu-Zustand“ zurückzuversetzen. Damit ist nach meiner Meinung allerdings auch der „Charakter“ des Fahrzeugs unwiederbringlich zerstört. Bei dem Erhalt des Gebrauchszustands darf man sich allerdings nicht der Illusion hingeben, dass das der einfachere Weg wäre. Der Erhalt eines Originalteils bzw. dessen wieder Aufarbeitung ist häufig aufwändiger als der Kauf eines Repro- oder alten Lager-Teils (NOS). Aber auch hier muss jeder für sich selbst entscheiden wo für ihn seine „persönliche“ Grenze ist.
Bei diesen Betrachtungen ist allerdings wichtig, dass es nicht in fundamentalistische Diskussionen ausartet. Jeder der ein Fahrzeug besitzt hat das Recht es so zu gestalten wie er es möchte. Eine Bewertung Anderer darüber ob das „gut oder schlecht“ ist steht meiner Meinung nach keinem zu. Jeder kann allerdings für sich selbst beurteilen, ob er es auch so machen würde.
VG
Frank