Vorstellung: G/S, Ural und ich

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Vorstellung: G/S, Ural und ich

Beitragvon Schambes » 2. April 2019 19:10

Liebe Foristi auf drei Rädern,

nachdem ich nun seit über einem Jahr hier mitlese und mir im letzten Sommer mit den Tipps aus diesem Forum ein Dreirad habe bauen lassen - und inzwischen einigermassen damit fahren kann, möchte ich mich für die Hilfe bedanken, indem ich mich und das Fahrzeug kurz vorstellen - mit einem kurzen Erfahrungsbericht.
Ich wohne und arbeite zwischen Frankfurt und Wiesbaden, einer ideale Motorrad-Region. Seit 20 Jahren habe ich Führerschein und Motorrad, erst eine R45, dann bald eine R80G/S, bei der ich geblieben bin.
Ursprünglich hatte ich mal an eine Ural gedacht, dies aber wegen der damaligen Qualität und der Fahreigenschaften verworfen. Auch der später angedachte Anbau eines Beiwagens an die G/S blieb in der Planung stecken, weil ich damit eigentlich nach Algerien wollte, was aber aufgrund der politischen Situation noch in der Planungsphase unmöglich wurde.

Zwischenzeitlich kam es dann zum „Klassiker“ als Begründung für ein Gespann: Familiengründung. Während der größere meiner Söhne inzwischen seiner Mutter auf dem Motorrad über die Schulter schauen kann, hatte der jüngere die Lust am Motorradfahren verloren. Weil er auf dem Rücksitz fast nichts sieht.
Da beide große Indiana-Jones-Fans sind, war bald klar, dass ein ganz klassisches Gespann die Lösung des Problems wäre. Als ich dann noch zufällig einen neuwertigen Ural-Seitenwagen aus Sovjet-Zeiten (also etwa im Alter der G/S) bekam, war der weitere Weg fast schon vorgegeben.

Auf der Suche nach einem nicht so weit entfernten Gespannbauer kam ich schließlich auf Jochen Brett mit der Firma ef-tech. Besonders seine (Gespann-) Reiseseite hat mich fast schon alleine überzeugt. Aber auch die Beratung war sicher als fair zu bezeichnen. Die Idee, ein älteres Russengespann bei ihm zu kaufen (wäre teurer als der Umbau gewesen) hat er mir schnell ausgeredet. Bei meinem Beruf mit den üblichen 60 Std pro Woche und teilweise Schichtdienst hatte ich tatsächlich keine Lust auf unerwartete Bastelarbeiten auf dem Standstreifen der Route 66 (A66). Und der Umbau unseres Zweitmoppeds F650GS wäre machbar gewesen, hätte aber höhere Kosten verursacht, als man mit einem späteren Verkauf eines solchen Gespanns nach seiner Auskunft je wieder bekommen hätte. Stimmt wohl.

Blieb also der Anbau des Ural-Teils mit Hilfsrahmen an die G/S. Sehr wichtig war mir dabei, dass ich das mit dem Hilfsrahmen selbst machen durfte. Ich hatte einfach an meiner Maschine ein paarUmbauten vorgenommen und wollte die selbst anpassen bzw. entfernen. Das lassen Gespannbauer nicht so gerne zu, weil der Hilfsrahmen eigentlich an das Motorrad individuell angepasst werden muss. Wegen der verblüffend großen Toleranzen bei den alten BMW-Rahmen.
Das klappte bei mir aber sehr gut, nur das Bremspedal war zunächst im Weg und verhinderte den Anbau. Bis sich herausstellte, dass es es für die G/S zwei Bremspedale gab. Ein normales und eines das weiter vom Rahmen absteht. Nicht einfach zu finden, aber ich hatte Glück. Und mit diesem Bremspedal kann man auch viel besser bremsen. Jetzt male ich immer mal wieder schwarze Striche auf die Straße. Das geht mit dem normalen Pedal kaum.
Die Anpassung des alten Seitenwagens, den Anbau desselben, TÜV-Abnahme und Lieferung auf dem Hänger hat Jochen Brett erledigt. Einwandfrei „Low Cost“. Zumindest in Relation zu den marktüblichen Gespannpreisen. Aber: „High Fun“!
Letzteres jedoch erst nach wochenlangem Üben. Zum Glück hat das Gespann eine enorme Bodenfreiheit so das erste Ausflüge über kleine und kleinste Straßen und Wege zwar vereinzelt in deren Straßengräben, aber problemlos auch wieder hinaus führten.
Mein einziger individueller Wunsch beim Bau war übrigens eine xxl-Breite, um den rechten Seitenkoffer an der BMW weiterhin anbringen zu können. Die Mitnahmemöglichkeiten für Gepäck sind bei 3-Personen-Betrieb ja recht bescheiden. Inzwischen klappt das Fahren ganz gut und die Kinder sind mit Spaß dabei.

Zu meinem Nickname: Schambes ist die rheinische bzw pfälzische Aussprache von „Jean Baptiste“. In meiner früheren Heimat einfach:

Hans

mit vielen Grüßen...
Schambes
 
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Re: Vorstellung: G/S, Ural und ich

Beitragvon bigblue » 2. April 2019 19:38

Hallo und viel Spaß hier im Forum und mit dem neuen / alten Gespann.

Gruß Frank :smt023
Egal welches Gespann Du fährst, alles besser als keins haben:-) alternativ gibt es ja noch die BMW R1250GS ADV
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Re: Vorstellung: G/S, Ural und ich

Beitragvon Der Harzer » 3. April 2019 06:55

Schöne Vorstellung
Herzlich Willkommen aus dem Südharz

Gruß
Frank
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Re: Vorstellung: G/S, Ural und ich

Beitragvon T. » 3. April 2019 07:12

Willkommen aus dem Leininger Land....
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