kann ein Pinlock-Visier schrumpfen?

[quincy]

habe einen SHOEI XR900, den ich vor einigen Jahren bei GoTo Helmstudio mit einem Pin-Lock Visier habe nachrüsten lassen.
Bin ein Fan dieser Thermopenscheibe, es funktionierte immer gut - bei guter Pflege sollte ein Visier, wie ich meine, einige 10.000km halten.
Doch nun stellte ich in den kalten Höhen des Trentino fest, dass die Silikondichtung des Pin-Lock Innenvisiers an dem Shoei-Visier nicht mehr abdichtet, es liegt auch nicht mehr richtig an. Folge: beschlagener Zwischenraum zwischen beiden Visieren.
Ich kann die Positionen ändern wie ich will, es wird nicht mehr dicht!!

Kann da irgendetwas schrumpfen??

Grüße aussem Pott

Quincy

[Slowly]

Ich hatte auch schon zweimal Wasser dazwischen und das jedes Mal wieder hingefummelt.
Die Einstellung muß so stramm sein, daß die Silikon-Dichtung unter einer gewissen Spannung gegen das Visier ploppt.
Ich war auch immer selbst erstaunt, daß das klappte.
Etwas Geduld war aber notwendig.
Auf jeden Fall würde ich das in warmer Umgebung machen.
Achte bitte auch mal darauf, ob das Silikon irgendwo eine mechanische Verletzung hat, wo die Luft sich reinschleichen kann.
Und vor dem Zusammenfügen auf absolut saubere Oberflächen des Silikonstreifens und der Visierfläche achten.
Wenn es funktioniert, ist es eine optimale Lösung.
Viel Erfolg !

[herden]

Hallo Quincy,

die "Nieten" arbeiten sich in Material ein. Du kannst folgendes ausprobieren:

Viesier abbauen, ganz weit aufbieten, so das Dui das Innenvisier herausnehmen kannst. Über die Nieten ein kleines Stück Schrumpfschlauch stecken und alles wieder zusammenbauen. haben wir so bei den allersrsten PinLock vom baehr Silencer auch gemacht..

Viel Erfolg!
Harald

[Crazy Cow]

Hi Qunicy,
leider kenne ich die Pinlock Konstruktion nicht. Zum Schrumpf- und dehnverhalten von Acrylglas bzw. Polycarbonat:
Die wärmeabhängige Dehntoleranz liegt bei etwa 0,5 bis 1%. Dazu kommt die Dehnung durch die Aufnahme von Flüssigkeit, denn es sind beides organische Gläser, die ja auch für das Kontaktlinsentum eingesetzt werden. Diese Dehnung ist nicht unbedeutent und noch mal mind. so gross wie die Wärmedehnung. Sie benötigt aber immer ein paar Tage.

Wenn also zwei Scheiben bei gleicher Temperatur und Luftfeuchtigkeit gebogen voreinander montiert werden, entwickeln sie unterschiedliche Biegeradien sobald eine deutlich kälter und/oder deutlich feuchter als die andere wird.

Konstrukiv würde man das Problem umgehen indem man sie nur in der Mitte vernietet und die verbleibende Federkraft sie aussen aneinanderdrückt. Ich nehme an, das ist nicht der Fall.

Vorbeugend würde ich den Helm immer so lagern, dass beide Scheiben gleich belüftet werden und ab und zu mit autosteriler Kochsalzlösung oder satter Seifenlauge benetzen. Speziell auf der inneren Scheibe würde das Wunder bewirken, was die Gesamtdichtheit betrifft.

[Hans Friedrich]

Die beiden Pins, die das Innenvisier einspannen, sind als Exzenter gearbeitet. Mit einem Feinmechanikerschlüssel (Größe 5 oder 6?) ein wenig verdrehen, und das Pinlock legt sich wieder sauber an.

H.F.

[Slowly]

Die beiden Pins, die das Innenvisier einspannen, sind als Exzenter gearbeitet.

Exzellenter Hinweis, jedoch hat mein Pinlock-Visierteil links und rechts
nebeneinander 3 verschiedene Aussparungen*, in denen die Pins einrasten können.
Eine von den drei Möglichkeiten müßte dann die ideale Anpassung ermöglichen - also auch, wenn durch Dehnung Maßveränderungen aufgetreten sind.
Meine Pins sind rund und haben auch keine Exzenteraufnahme.


* Dadurch universell passend für die verschiedensten Visiere.

[quincy]

Hans Friederich - dat war die Lösung!

Wenn man über 50 is, wern die Arme bisken kurz und man sieht den Exzenter nich mehr.
Pinne verdreht - Vorspannung erhöht - Visier liecht astrein an!

Wofür son Forum gut is!

danke und Grüße aussem Pott

Quincy

P.S. einfach lesen wie es geschrieben steht und nicht artikulieren - das ist Ruhrdeutsch (übrigens sind wir Kulturhauptstadt 2010)