Bioalk im Benzin ist ja nicht neu.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bio-Ethanol#Geschichte
N. A. Otto und Henry Ford hatten auch Treibstoff aus Bioalk bei ihrem Werk im Sinn. Bioalk war also zu allen Zeiten des Individualverkehrs im Treibstoff enthalten. Zuletzt eben in den 1990ern durch ETBE. Diskussionen darüber gibt es erst, seitdem das staatlich verordnet wird und wir durch Internet alle so schlau sind.
Von Leuten in die USA weiss ich, dass ihre alten Fahrzeuge problemlos mit E85 herumfahren, zwar nicht recht Leistung bringen, aber die braucht man auch da nicht. Allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass dort der Fusel nicht vergällt wird.
Hinsichtlich der Kunststofftanks gab es die ersten Unverträglichkeitsmeldungen, als Benzin vollkommen ohne Blei ausgeliefert wurde. Britische Zubehör-Tanks im Manx Design z.B. lösten sich einfach auf. Die Presse wähnte damals noch, dass Blei einen schützenden Film über Kunststoff legte, was natürlich ein Schmarrn ist. Es waren die Ersatzstoffe. Hein G. verkaufte trotzdem weiter erfolgreich Acerbis Tanks und die Autoindustrie führte dann erst mehr und mehr Kunststofftanks ein, weil man denen eine sicherheitsförderndes Innenleben verpassen konnte. Es scheint also doch darum zu gehen, welchen Kunststoff, welche Gummidichtungen welcher Spezifikation oder welchen Baujahres man verwendet. Man beachte, dass ja auch Spiritus in Plastikflaschen verkauft wird.
Und, das ist mein Verdacht: Es kommt sicher auch darauf an, welches Vergällungsmittel verwendet wird. Man kann nur hoffen, dass da der Markt bzw. die Verwender reagieren.
In dem Punkt weiss ich genau wovon ich rede. Ich verwende seit 1995 eine CNC Fräse mit Sprühkühler. Für die Bearbeitung von Aluminium setze ich "reinen" Spiritus ein. Ich habe gerade wieder eine 5-tägige Gewaltaktion hinter mir, der Gestank an der Maschine ist unerträglich. Nicht allein, dass der Alk benusselt, nein ein bitterer Geschmack legt sich auf den Gaumen auch wenn man nur kurz das Werkstück oder das Werkzeug wechselt. Die Sprühdüse bleibt einigermassen intakt, solange sie läuft. Die Inbetriebnahme der Sprüheinrichtung nach einer Woche Stillstand hingegen ist ein Drama. Es gibt Ablagerungen im Inneren, bisweilen klebrig. Der sicherste und einfachste Weg ist, die Anlage voll auf zu drehen und zu warten, bis der Sprühstrom sich normalisiert. Diese Not herrscht nicht, wenn man andere Alkohole wie IPA einsetzt. Das ist aber zu teuer.
Die O-Ringe der neuesten Generation quellen inzwischen nicht mehr und lösen sich nicht mehr auf.
Sollte also irgendjemand an Petition oder sowas denken, lieber erst mal erforschen, wieviel Gesamttonnage unerträglicher und unbekannter, seltsamer und seltsam verbrennender Substanz dem Bioalk untergemischt wird, damit die Branntweinmonopolgesellschaft keinen Handlungsbedarf bei der Besteuerung sieht. Ob man nicht da mal den Hebel ansetzt.
Mir sind auch keine vergleichenden Schadstoffmessungen bei der Verbrennung von Benzin mit Alk und Benzin mit Alk und chem. Galle bekannt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Toluol scheisse ist.
(Fällt auch beim Spritzlackieren an, kricht man Krebs von.)