Normal ist ein Lager fest und das andere hat einen Schiebesitz. Schon wegen der unterschiedlichen Wärmedehnung der Alunabe und der Stahlhülse. Nur so lässt sich eine feste Schraubenverbindung innerhalb des Tragwerkes herstellen und im Schiebesitz gibt das Lager nach.
Aha, denkt der technisch interessierte Laie in mir und stellt sich die Frage, welches der beiden Lager in der Radnabe wohl das Fest- und welches das Lose-Lager ist. Klar das Lager, das beim Radausbau immer von allein aus seinem Sitz fällt und durch die Garage kullert ist das Lose-Lager.
Das ist natürlich Unsinn!!!!
Ein Lager das aus seinem Sitz fällt oder sich von Hand ganz leicht auf den Lagersitz bewegen lässt ist kein Lose-Lager, sondern ein loses Lager und muss dringend in seinem Sitz fixiert werden.
Die beschriebene Konstruktion ist eine Fest-Lose-Lagerung wie man sie in z.B. in Motoren- und Getrieben häufig findet. In Radnaben habe ich bis jetzt nur angestellte Lager gesehen.
Was ist also ein Fest- und was ein Lose-Lager?
Das Festlager ist axial fixiert. Auf der einen Seite meistens mit einem Absatz auf der anderen mit einem Lagerdeckel oder Sprengring.
Das Loselager, ihr ahnt es schon, sitzt lose (schwimmend) in seinem Sitz. Wobei lose nicht wörtlich zu nehmen ist. Es sitzt schon recht stramm mit Passung in seinem Sitz.
Dass zum Aus- und Einbau der Lager die Radnabe auf 80-100 Grad erwärmt werden muss ist sicher allgemein bekannt.
Der Theorie über die Länge der Distanzhülse und das Ausrichten der Lager über das Anziehen der Steckachse folge ich nicht. Die Lager sollen schon jeweils am Ansatz anliegen. Wenn die Lager in der kalten Nabe über die Innenringe ausgerichtet werden, so es denn überhaupt möglich ist, ist der nächste Lagerschaden schon vorprogrammiert.
zum Anderen, pardon, kann die Lehre für Leute mit ähnlichen Problemen nicht sein, dass man nach vielleicht 10 Jahren vom Hersteller (kostenlos?) einen Ersatz bekommt
Sorry, aber wenn nach 10 oder wie hier nach 25 Jahren schon bemerkt wird, dass die Steckachse schwer raus und rein geht....
Wie oft wurde das Rad wohl schon aus- und eingebaut? Mit dem Fünf-Kilo-Hammer drauf und passt.
Pech halt für den Besitzer, der beim schrauben stutzig wird und auf Änderung sinnt.
Die Lehre ist ja wohl, dass jeder der sein Gespann beim Händler kauft oder umbauen lässt nachfragt von welchen Fahrzeug/Typ die Bauteile, z.B. Bremsscheiben und Sättel, Radaufhängung usw. stammen, die nicht mit dem des umgebauten Motorrads identisch sind. Dem gebraucht Käufer sei geraten vom Verkäufer möglichst viel über die verbauten Teile zu erfragen.
Walter Lefèvre ist meines Wissens derzeit der einzige Gespannbauer der eine Bedienungsanleitung mit allen gespannspezifischen technischen Daten und einer Auflistung der Bauteile erstellt und für den Kunden bereithält.
Gruß Peter
Wenn es Dir auf dem Gespann langweilig wird, ist die Straße zu breit.