Schepsky Pera - Konstruktion Schwingenlagerung

[ex-mille]

Hallo zusammen,

ich habe da mal eine Frage an die Schepsky Pera Spezis:

Die Schwinge schwang immer recht schwergängig ...
Die Schwingenlagerung habe ich zerlegen können - eine zentrale Inbus-Schraube, danach konnte ich die Schwinge abziehen.
Sie ist quasi als Becher über eine Welle gestülpt.
Ein Zapfen sollte wohl in eine Bohrung der Welle greifen - war aber abgeschehrt ... ich habe ihn später durch einen 6mm Stift ersetzt.
Die Welle steckt in einem Kugellager, mir Seegering davor.
Nach ein paar Mal drehen, drehte sich die Achse im Lager wieder etwas mehr, aber immer noch nicht so richtig geschmeidig.

Wie kann ich das Ganze weiter zerlegen - was ist zu beachten?
Wie kriege ich die Achse raus? Wie das Lager? Wofür ist diese Klemmung, die man unten erkennen kann?

Beste Grüße, Klaus

Hier ein wenig Fotos dazu.

[Pepo2]

Ist wohl ein Ratespiel. Wie sieht denn die andere Seite aus, kommt man da dran? Die Welle muss ja zwei Lager haben und gegen axiales Verschieben gesichert sein. Falls die Welle mit beiden Lager von der im Foto gezeigten Seite in die Bohrung geschoben wird, ist die Klemmung möglicher Weise eine zusätzliche ( zum Sicherungsring) Sicherung des äußeren Lagers. Aber das ist alles Spekulation, zu wenig Input.
Die Verdrehsicherung der Schwinge gegen die Welle mit dem 6 mm Stift wirkt auf mich etwas unterdimensioniert. Aber so lange die Welle in den Lagern leichtgängig ist, mag es gehen.

Wenn von der Rückseite nichts zu erkennen ist, was nach Befestigung aussieht, dann würde ich mal mit einem Zughammer versuchen die Welle zu ziehen, natürlich nach Lösen der Klemmung und Entfernen des Sicherungsrings.

[ex-mille]

Hallo Peter,

danke für die Anregungen. Das mit dem Ziehhammer ist mir neu - wäre ja mal was!? An der anderen Seite kann man nirgends dran.

Und ja, auch für mich ist der 6mm Stift unterdimensioniert, der war abgeschehrt - letztlich lief Metall auf Metall (nicht schön).
Ich habe mir jetzt einen gehärteten Stift besorgt. Beim nächsten Basteleinsatz kommt der dran.
Aber erst, wenn das (oder wahrscheinlich die) Lager wieder leicht drehen.

Kennt denn niemand hier das Pera Fahrwerk genauer!?

Klaus

[Stephan]

Hm, gehärtet? Dann bricht er leichter. Eigentlich müsste der Stift zäh sein. Wir haben solche Stifte, die auch harte und viele Schläge abbekommen, mit Teflon beschichtet.


Stephan

[klimax]

Spannend
Steht mir auch noch bevor. Ich gehe davon aus das wenn der Sprengring weg ist und die Klemmung gelöst man die Lager mit Achse rausziehen kann. Mit Schlaghammer oder Innenlagerziehwerkzeug.
Interessieren würde mich ob du ein oder zwei Bremssättel am Beiwagen verbaut hast. Bei zweien würden mich Fotos interessieren, will ich noch machen
Grüße aus Aachener
K75rt mit Pera

[Aynchel]

Moin

das bringt einen bei dem Pera zwar nicht weiter
aber da lob ich mir doch dem Walter sein leicht rustikaler Robustbau
den Jewell hatte zwei verschraubte DIN Stehlager für die Lagerung der SW Schwinge
einfach zu handeln und noch einfacher instandzusetzen

hier an der Schepski Achse würde ich auch mit einem Wixer dran gehen
viel mehr bleibt einem ja auch nicht übrig

[Aynchel]

was mir gerade so einfällt
die sich mitdrehende Achse muss doch irgendwie am SW Fahrwerk gesichert sein
sonst würde sie samt der daran verschraubten Schwinge aus den Lagern heraus wandern

hat sie vielleicht einen Bund, der am inneren Lagern Halt bekommt
und die Klemmung unter dem Lagersitz hält das ganze in Position
das wäre dann aber ein fragwürdiges Konstrukt

[Stephan]

An dem Blindende ist doch ein Loch zu erkennen. War die dort nicht verschraubt?


Stephan

[ex-mille]

Interessieren würde mich ob du ein oder zwei Bremssättel am Beiwagen verbaut hast. Bei zweien würden mich Fotos interessieren, will ich noch machen
Grüße aus Aachener
K75rt mit Pera

An meinem Pera ist nur eine Bremszange, eine kleine Brembo P05.

[ex-mille]

An dem Blindende ist doch ein Loch zu erkennen. War die dort nicht verschraubt?
Stephan

Ein Foto im verbauten Zustand bin ich noch schuldig, dann erklärt es sich besser.

[Didi Guzzi Treiber]

Moin,
ruf doch Schepsky einfach mal an. Der kann sicher was zu dem von ihm gebauten Schwingen sagen. Die Telefonnummern findest Du auf der "Zoccoletti" Webseite. Ist Schepsky mit seinem neuen Seitenwagen.
Gruß Jürgen

[MichaelM]

Moin,
ruf doch Schepsky einfach mal an. Der kann sicher was zu dem von ihm gebauten Schwingen sagen. Die Telefonnummern findest Du auf der "Zoccoletti" Webseite. Ist Schepsky mit seinem neuen Seitenwagen.
Gruß Jürgen

https://www.zoccolettoria.de/

Wenn man bei Google nach "Zoccoletti" sucht, könnte die Lebensparterin etwas erstaunt schauen und in eine gewisse Euphorie verfallen

[klimax]

Den Schepsky anzurufen bringt nicht viel, ich habe das Gefühl das er seine Vergangenheit abgelegt hat. Als ich meins gekauft habe wollte ich auch was wissen. Antwort siehe vor.
Aber ich habe auf dem EGT mit einem jungen Guzzi Fahrer mit Schepsky Boot gesprochen, der meinte wenn man der Sicherungsring rausholt und die Klemmung löst dann kann man die Achse samt Lager rausziehen. Hinter dem Lager wäre noch eine Kunststoffbuchse, in der die Achse auch läuft.

[ex-mille]

Hallo Martin,

danke für deine Nachricht! Ja, das mit dem Herrn Schepsky habe ich bereits so gedacht. Ich hatte damals wegen der Fahrgestellnummer nachgefragt - da hat er auch nur widerwillig geholfen.

Aber die Aussage vom EGT passt doch! Wenn ich das Ganze mal angehe, mache ich Fotos.

Klaus

[klimax]

Hallo Klaus
Jetzt ist die Schwingenlagerung auch bei mir dran. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Abziehern habe ich die Schwinge vom Achszapfen runter ziehen können. Jetzt muss der raus. Und das Lager auch, der Stift ist auch neu zu machen. Das mach ich auf der großen Ständerbohrmasschine
Wie ist es denn bei dir weiter gegangen? Hast Du Bilder gemacht?
Ich werde mir jetzt eine Schraubverbindung zusammen schweißen lassen von Feingewinde auf Metrisches Gewinde für meinen Innenabzieher und dann mal schauen wie ich Lager und Zapfen raus bekomme.
Über eine Antwort mit Bildern würde ich mich freuen.
Grüße aus Aachen

[Aynchel]

Schalt bitte die WebCam an, daß gibt großes Kino.

[ex-mille]

Hallo Klaus
Jetzt ist die Schwingenlagerung auch bei mir dran. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Abziehern habe ich die Schwinge vom Achszapfen runter ziehen können. Jetzt muss der raus. Und das Lager auch, der Stift ist auch neu zu machen. Das mach ich auf der großen Ständerbohrmasschine
Wie ist es denn bei dir weiter gegangen? Hast Du Bilder gemacht?
Ich werde mir jetzt eine Schraubverbindung zusammen schweißen lassen von Feingewinde auf Metrisches Gewinde für meinen Innenabzieher und dann mal schauen wie ich Lager und Zapfen raus bekomme.
Über eine Antwort mit Bildern würde ich mich freuen.
Grüße aus Aachen

Hallo aus Saarlouis!
Sorry, zu viele Baustellen aktuell ... bislang nichts weiter gearbeitet.
Klaus

[klimax]

Hallo
Der Zapfen ist raus, ist mit einem Sprengring gesichert. Auf dem Zapfen sitzt eine „Pendelbuchse“, wenn das der richtige Name ist. Die äußere Schale ist geschlitzt.

Weiß jemand wo ich das Teil bekomme?
Die glänzende Seite sitzt noch in einer ca. 5 cm langen Kunsttoffbuche mit ca. 4 mm Wandstärke, die lass ich erst mal drin,

[klimax]

Es ist ein GE 30 E 2RS Gelenklager.
Braucht Schmierung, aber Lagersitz hat keine Schmierung. Da rüst ich jetzt mal einen Schmiernippel nach.
Das Gewinde der Achse ist M12x1,25
Jetzt wurde noch eine zweite Bremssattelaufnahme auf die Schwinge geschweißt.

[ex-mille]

Hallo Martin,

vielen Dank für dieses extrem aufschlussreiche Foto und deine Schilderungen!
Jetzt kann man die Lagerung endlich verstehen. Wie genau hast du die Achse rausgezogen gekriegt?.
Dass das von mir vermutete (Kugel)Lager ein Gelenklager ist, hätte ich nicht gedacht. Warum es in dieser Stelle wohl gewählt wurde?
Ich hätte eher zwei Lager hintereinander vermutet ...

Deine Anregung mit dem Schmiernippel ist absolut richtig. Ein Gelenklager MUSS gewartet werden.
Kein Wunder, dass der 6mm Stift abgeschert wurde - wenn das Gelenklager irgendwann trocken läuft.

Beste Grüße nach Aachen
Klaus

[klimax]

Ich glaube wenn man das frühzeitig mal rausholt kann man das einfach rausziehen ohne viel Kraftaufwand. Ich musste einen Zweiarmabzieher missbrauchen. Ich habe die mittlere Schraube rausgedreht und mir beim örtlichen Schraubenhändler (den gibt es zum Glück noch) eine 100mm lange Schraube m12x1,25 gekauft. Und dann die Achse rausgezogen.
Bei mir war da größte Problem die Schinge vom Lagerzapfen runter zu bekommen. Durch den Wintereinsatz hat’s da ordentlich korrodiert.
Jetzt gilt es das Gelenklager von der Achse zu bekommen.

[Stephan]

Kommst du da nicht mit einem Rohr an den Innenring, dran? Dann bisken anwärmen und dann Hammer. . .


Stephan

[Pepo2]

...
Jetzt gilt es das Gelenklager von der Achse zu bekommen.

Geht das nicht mit einem normalen Abzieher? Das Lager wird zur Schwingenseite abgezogen, oder?

[klimax]

Erhitzen und Rohr ist eine Variante, an dem kugeligen Teil hat ein Abzieher keine Chance. Das Lager muss erst aus seinem Sitz raus damit man es mit einem Abzieher gepackt bekommt.
Alternativ zum Rohr wäre ein Ring, und dann einen Abzieher,
Der Lager Aussenring hat einen Schlitz, ob man den Aussenring dann packen kann muss probiert werden, ich habe den Innenring jetzt erst mal eingeweicht mit Rostlöser.
Den Hilfsrahmen habe ich heute erstaunlich gut runter bekommen. Drei Tage einweichen hat wohl geholfen.
Jetzt ab zum Spritzverzinken und lackieren. Eisarsch naht.

[klimax]

Nachdem das Lager nun raus ist konnte festgestellt werden das hinter dem Lager noch ein Sprengring vorgesehen ist. Das ist die Lösung, man kann nun nach Entfernen des Sprengrings sehr gut einen Abzieher ansetzen. Beim Zusammenbau war die innen liegende Kunststoffbuchse sperrig. Sie wurde ausgespindelt und dann ließ sich die Sache wieder zusammen bauen. Komische Konstruktion.
Jetzt wurde das Boot innen mit Armaflex ausgeklebt damit bei der nächsten Norwegen Tour die Heizung im Beiwagen meine beste Ehefrau von allen auch schön muckelig wärmt.
Gestern der erste Probelauf. Es scheint zu klappen das Büffeltreffen für die erste Probefahrt zu nutzen.