Dämpfer, Räder, Bereifung usw.
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Schwingenbruch MZ Rotax

14. Januar 2008 17:31

Hallo Dreiradler.

Vor kurzen ist mir die Hinterradschwinge an der Rotax gebrochen.
Seit einiger Zeit bemerkte ich ein leicht schwammiges Gefühl an der
Hinterhand.Ich meinte erst es lege an den alten 125er Michelin,der auch
nicht mehr der jüngste wahr.
Auf einer harztour viel dann aber ein leichter Riss neben der Schweissnaht
zum Querrohr auf der linken Seiteauf. Also langsam nach Hause getukkert.
Beim Ausbau der Schwinge und zweimaligen wackeln an dieser brach der
Schwingholm ab.
Jetzt schwingt eine Schwinge von der alten ETZ die viel Stabiler ist(viel Eisen hält viel) auserdem ist sie 40mm länger.
Die Orginal Schwinge ist das selbe Teil wie bei der 150er ETZ.
Da haben die MZ-Werker doch am Falschen Ende gespart.

Munter Bleiben und hoch das Bein Hartmut
l
Bild

14. Januar 2008 21:06

Und ich dachte immer die Rotaxe hätten eine Kastenschwinge ... :roll: man lernt nie aus.

Andreas, der kahlgryndige

15. Januar 2008 10:03

Oha, der erste mir bekannte Fall eines Rotax-Schwingenbruchs. Ist zwar allgemeine Lehrmeinung, dass die Rotax-Schwingen schwächlich sind, aber jetzt haben wir einen realen Fall.

ETZ-Schwinge oder Silverstar (Rechteck)-Schwinge passt zum Glück und wird halten.

15. Januar 2008 14:48

Hallo Rotaxer,
ich würde sagen, du hast auch einen Haufen Glück gehabt. Gesundheitlich.
Schwingenbrüche, gehören leider immer noch zu den Standarderscheinungen bei vielen leichten Zugmaschinen, denn die Rohre werden natürlich ohne Rücksicht auf evtl. Seitenwagenbetrieb einfach stumpf zusammengebraten.

Bei aller Liebe zur MZ, aber das SW-Original heisst doch Elastik, oder? und hat hinten einen Stabilisator.
Einfach eine Verstärkung einschweissen ist ja auch nicht o.w. erlaubt, wäre aber bitter nötig. :roll:

15. Januar 2008 15:17

Die 250 ETZ Schwingen waren durchaus geeignet.

Erst ab der 251 er wurde die viel schwächere und kürzere Schwinge der 150er verbaut.


Meine ich mich jedenfalls zu erinnern. ;-)
Gruß Norbert

15. Januar 2008 15:22

Andreas a.d.k.G hat geschrieben:Und ich dachte immer die Rotaxe hätten eine Kastenschwinge ... :roll: man lernt nie aus.

Andreas, der kahlgryndige

Allem Anschein nach war das bei MZ bekannt, denn die Silverstar Werks Gespanne hatten spätestens ab 94 Kastenschwingen.

15. Januar 2008 15:47

Andreas a.d.k.G hat geschrieben:Und ich dachte immer die Rotaxe hätten eine Kastenschwinge .
country und silverstar

15. Januar 2008 16:30

Diese Schwinge ist nuneinmal nur für den SOLO-Betrieb geeignet,wenn man dieses bei einem Umbau nicht beachtet ist man eigentlich selbst Schuld. :) Bei allen Umbauten die wir durchführen bauen wir die ETZ 250(nicht 251/301) oder die Kastenschwinge ein ,vorzugsweise die alt ETZ-Schwinge,diese ist etwas länger als die Kastenschwinge.

15. Januar 2008 18:18

Hallo

da war aber viel Glück im Spiel. Kaum Vorstellbar, das Teil hätte auf einen Schlag in der Kurve den Geist aufgegeben.

Ich baue zur Zeit eine MZ 500 R zum Gespann um. Natürlich wird die Schwinge gewechselt. Habe diese schon bestellt (Neuteil inls, Versand)
46 €.

Gruß
Egon

15. Januar 2008 21:11

mzfm-chef hat geschrieben: vorzugsweise die alt ETZ-Schwinge


Schon drei mal eine gebrochene ETZ 250 Schwinge gesehen........ so ungefähr auf der gleiche Stelle (Links) wie auf das Bild. Kann sein, dass hier die ETZ's etwas weniger gewartet und nachgesehen werden. (Original mit der Superelastik-Boot). Wird aber auch nicht als Problem gesehen. 8)

Richard aus den NL :grin:

Schwingenbruch Rotax

19. Januar 2008 23:51

Tach auch,
Wahr schon erschreckend das ganze,auf jedenfall werde ich nie wieder
mit nen Riss in der Schwinge weiter fahren,nach dem motto wird schon gut
gehen.
Habe selber vor einigen Jahren in einer kleinen Gespannbude gearbeitet.
Dort habe ich schon so einige Fälle von angerissenen Lenkköpfen,und
auch Stahlschwingen gesehen .In diesen Fällen BMW, aber schon etwas
betagter und einige Kilometer auf der Uhr.
Ich habe vor die Schwinge noch mit Knotenbleche zu verschweißen,
mal sehen was mein Tüver dazu meint.

Gruß Hartmut

Re: Schwingenbruch Rotax

28. Januar 2008 12:01

Rotaxer hat geschrieben:Ich habe vor die Schwinge noch mit Knotenbleche zu verschweißen,
mal sehen was mein Tüver dazu meint.

Gruß Hartmut


moin, ja mach das.

Hier mal ein Bild von der 250er Schwinge. Ist die wirklich ganz was anderes?
Bild


Für Autoreifenfahrer: Bei meinem Interview mit dem TÜV betreffend der Friktion von Autoreifen mit Hinblick auf Bremsen und Querkräfte hiess es: Du musst immer von 100% ausgehen.
Das heisst, es geht keine Kraft durch das Radieren der Reifen in der Kurve verloren.

Das ist natürlich beim Motorradreifen was ganz anderes! sage ich jetzt.
Der Motorradreifen ist ein Diagonalreifen, mit einer kleinen Aufstandfläche obendrein!

Leider bestand der TÜV in den frühen neunziger Jahren (hier) bei Neuumbauten auf die Verwendung von Gürtelreifen. Diagonalreifen neigen bei Überlastung zum Abspringen oder Beschädigungen durch unbeabsichtigtes Laufen auf der Seitenfläche.
Das deckte sich mit dem Trend der Gespannfahrer. Aber Gürtelreifen setzen vorne dem Steuerkopf zu, wenn eine V-Schwinge verwendet wird und hinten der Schwinge.

Besonders gefährdet sind Rundrohre neben einer querlaufenden Schweissnaht.

Durch jede E-Schweissnaht steigt der Kohleanteil im Stahl neben der Naht, die Elastizität an der Stelle ist dahin. Das kann durch weitere Aussteifungen an der Stelle kompensiert werden. (Teufel mit dem Belzebub).
Verbesserung schafft auch Nachglühen. Es kann aber sein, dass dadurch die Biegefestigkeit sinkt.

Schwinge

28. Januar 2008 16:00

Moin.

Die abgebidete Schwinge ist von der 251 ETZ.
Von der alten ETZ 250 bis Bj. 1988 ist eine um 40mm längere und auch stabilere verbaut.

Gruß Hartmut

29. Januar 2008 04:44

gr-omit hat geschrieben:ETZ-Schwinge oder Silverstar (Rechteck)-Schwinge passt zum Glück und wird halten.

Ganz so einfach ist das nun doch nicht, lieber Berni!

Je nach Rahmen/Modell gibt es angeschweißte Rastenträger und angeschraubte (aus Alu-Guß). Nur bei den angeschraubten Trägern passt auch die Kastenschwinge (die im Material übrigens dünner ist als eine ETZ-Schwinge und auch einen kleineren Querholm hat).

Übrigens ist dies seit 1980 (als ich anfing mich mit MZ zu beschäftigen) die 2te gerissene Schwinge an einer MZ die mir bekanntgeworden ist. Die Erste war von einer TS250, diese hat praktisch ähnliche Abmessungen wie die von der 500R, also 32mm Rohrdurchmesser etc. im Gegensatz zu ETZ250 mit 40mm Rohr.

In den letzten 28 Jahren habe ich wesentlich mehr gerissene Rahmen und Schwingen von anderen Moppeds gesehen als von einer MZ ;-)

Was fürs Auge, von links nach rechts: ETZ251-500R, SilverStar500, ETZ250

Bild

29. Januar 2008 07:44

hallo hermann,
thanx für das bild; jetzt hätte ich da mal technische fragen zu den schwingen ...
haben die emmen ne durchgehende schwingenachse ?
ist zwischen den beiden lagersitzen der schwingenachse eine hülse verbaut oder läuft das echt so frei ?
cu
muli

29. Januar 2008 11:02

muli hat geschrieben:...haben die emmen ne durchgehende schwingenachse ?


Ja

muli hat geschrieben:...ist zwischen den beiden lagersitzen der schwingenachse eine hülse verbaut oder läuft das echt so frei ?


die Hülse/Querrohr ist am Rahmen angeschweiß. Eine Anlaufscheibe trennt Querrohr und Lagersitz der Schwinge

29. Januar 2008 11:11

zur Schwinge hier:
http://www.mz-b.de/miraculis/aw/mz/text/etz150e/212.gif
und hier halbwegs waagerecht an der Zahl 13 rüber sieht man das Querrohr
http://www.mz-b.de/miraculis/aw/mz/text/etz150e/21.gif

29. Januar 2008 13:22

muli hat geschrieben:haben die emmen ne durchgehende schwingenachse ?
ist zwischen den beiden lagersitzen der schwingenachse eine hülse verbaut oder läuft das echt so frei

Ja, der massive Bolzen ist durchgehend.

Im Rahmen sitzt das Querrohr in der Länge wie sie auf den Bildern zw. den "Lagersitzen" zu sehen ist.

Zw. Schwingenlager und Querrohr kommen noch re/li Anlaufscheiben.

Die Lagerung selbst ist ab 1977 wartungsfrei. Der Schwingenbolzen wird mit 80Nm angezogen und presst die inneren Buchsen über die Anlaufscheiben gegen das Querrohr im Rahmen.

Bild

Schwinge MZ

29. Januar 2008 16:43

Moin.

Der Schwingenbolzen geht durch,er muß gut geschmiert werden sonst kann es vorkommen das er im Rahmenrohr fest rostet,teilweise so fest das man den Rahmen in die Presse hauen kann.
In den Bolzenaugen der Schwinge sind Gummis eingepresst und eine Passhülse,das ganze wird mit Distanzscheiben zum Rahmenrohr eingebaut.
Der Schwingenbolzen wird mit viel Armpower angezogen.
Nicht wie üblich bei anderen Mopets,Schwinge spielfrei einstellen.
Die Drehbewegung geht allein über die Gummis.

Gruß Hartmut

Warum bricht eigentlich immer nur der linke Holm?

31. Januar 2008 14:58

Warum bricht eigentlich immer nur der linke Holm?

Wenn konstruktive Schwächen vorliegen, wie eine im Holm eingeschweisste Gewindebuchse (Suzuki?) auch schon mal der rechte.
Aber das meine ich jetzt nicht.

Wenn die Radsteckachse ordentlich eingebaut ist, wirken die Kräfte auf beide Holme, da würde ich den rechten für gefährdeter halten, bei dem immer an der Schweissnaht gezogen wird, während auf die Naht des linken nur Druck wirkt. Oder ?

Da stellt sich mir die Frage, ob es eine weitere Kraft gibt, die stärker auf den linken Holm wirkt, als auf den rechten und ich komme zu folgendem Schluss:

In der Rechtskurve wird die Schwinge nicht nur auf Verbiegung belastet, sondern durch den Radius/Hebel des Hinterrades auch auf Torsion. Von der Seite sieht das so aus. Links unbelastet, rechts belastet. Schwingenlager ist jeweils links

BildBild

Der Kraftrichtung folgend, kann sich der rechte Holm fast ohne Verbiegung ausrichten, er hat nur die gleiche Torsion auf zu nehmen wie der Linke.
Von oben sähe das dann so aus.
Links normal, rechts belastet.

BildBild


Knotenbleche würden das vielleicht nicht unbedingt unterbinden, sie wären zu kurz. Wenn dann vielleicht "Flügel" aussen, oder ein Bugrohr innen.
Bild

Das Fraunhofer Institut empfiehlt zur Rohrrahmenverstärkung in anderen Fällen übrigens längs aufgeschweisste Halbrohre. Meine Hausmarke setzt tiefgezogene geschlossene Formbleche ein.

Bild

Wie gesagt alles Theorie, nicht Ironie.
Hier war doch jemand mit einem CAD, dass Belastungszustände simmulieren kann?! :?

31. Januar 2008 15:52

Ne Menge Aufwand für 19 oder 21 PS. :roll:

Ich habe mit meinen Emmen ne Menge Drifts gemacht, die 250er Schwinge hat das immer klaglos hingenommen.

Ist das nicht etwas übertrieben?

31. Januar 2008 15:56

Nattes hat geschrieben:Ne Menge Aufwand für 19 oder 21 PS. :roll:

Ich habe mit meinen Emmen ne Menge Drifts gemacht, die 250er Schwinge hat das immer klaglos hingenommen.

Ist das nicht etwas übertrieben?


Der Zeichnungsaufwand? :D

Kommt wohl drauf an, bei welcher Geschwindigkeit die Schwinge bricht, oder? Hier gehts auch galube ich um eine 500er.
Ein Halbrohr ist doch schnell gemacht.

31. Januar 2008 18:56

Ein Halbrohr ist doch schnell gemacht.


Und dann fähst du zum Tüv und sagst:

Kuck mal Tüv Onkel,hab ich das nicht schön gemacht? :-D :angel:

31. Januar 2008 19:28

Nattes hat geschrieben:
Ein Halbrohr ist doch schnell gemacht.


Und dann fähst du zum Tüv und sagst:

Kuck mal Tüv Onkel,hab ich das nicht schön gemacht? :-D :angel:

:smt023

31. Januar 2008 20:23

Saro hat geschrieben:
Nattes hat geschrieben:
Ein Halbrohr ist doch schnell gemacht.


Und dann fähst du zum Tüv und sagst:

Kuck mal Tüv Onkel,hab ich das nicht schön gemacht? :-D :angel:

:smt023


Saro! :twisted:

Ich zitiere hier mal Taikas Beitrag aus dem XJ-Forum:
(quelle:www.xj-Fahrer.diskutieren.net) Taika schreibt auch bei uns mit.

Taika hat geschrieben:War heute wieder beim TÜVler.
Mensch, das ist ein Kniebohrer.
Nu hat er ein Gutachen aus dem Archiv geholt vom Fraunhofer Institut für Betriebsfestigkeit und hat mir da eine Kopie von der Seite gemacht, was wir alles Schweißen sollen. (am Mopped Rahmen wohlgemerkt!, Anm. CC)


Um in einer Lotterie zu gewinnen, muss man schon mal daran teilnehmen!
-oder: wennze Tüff Segen willz, musse schon mal hintrappeln-
Eventuell kriste bein Tüff mehr geholfen als hier. :cry:

1. Februar 2008 01:25

Crazy Cow hat geschrieben:Warum bricht eigentlich immer nur der linke Holm?

Ähm ............ Olaf?? :roll:

(In welcher Richtung muß das HiRa mehr Seitenkräfte aufnehmen, li oder re?)

Mach Dir mal lieber Gedanken über das Design meiner Instrumente als hier rumzusabbeln!!

Vor nichtmal einer Woche stand eine XJ550 (50PS) neben meiner 500er "R".

Ein Blick auf die Schwinge und ............. huppala, die is "Made in Japan" und nur Fingerdick!?

(Die "Arme" meiner Schwinge haben 40mm Durchmesser)

Die haben in Japan ganz bestimmt und völlig zeitgemäß "Weltraummaterial" benutzen getutet! :P

Allein wegen des Festizitätsfaktors und der rückwärts geschniedelten Koerzitivkraft ziehe ich meinen Hut vor der Innovationsfreude und diesmal (hallo Hayabutzel) auch vor den Verfechtern der geniösen Technik, die man heutzutage vorgesetzt bekommt!

Wenn Du nicht aufhörst zu zündeln ............. dooo ........... dooo :lol:

Wie gesagt: Wenn Du nicht ausgelastet bist, ich hätte Arbeit für Dich! 8)

Und denk mal über die Seitenkräfte in Links - und Rechtskurven nach!

1. Februar 2008 14:05

Genau... und Gruss von meiner Guzzi-Schwinge in Kegelrollenlagern. :-)
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