Federung Seitenwagen

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Federung Seitenwagen

Beitragvon Squirrel » 11. Oktober 2015 15:44

Moin!

Das Gespann meiner Frau fährt im "Solobetrieb" (also mit leerem Seitenwagen) hervorragend, Geradeauslauf und Fahrkomfort läßt keine Wünsche offen.
Es neigt sich auch praktisch nicht in die Kurve, bleibt also geführt immer "senkrecht".

Wenn man jedoch im Seitenwagen als Passagier mitfährt sollte man sehr gesunde Bandscheiben mitbringen: die Federung scheint auf einmal bockelhart und schlägt gerne mal durch.

Wir haben das untersucht und festgestellt daß das Seitenwagen-Federbein sehr weich ist. Bei Passagier im Boot ist es fast bis zum Anschlag eingefedert - klar daß dann der Rest-Federweg hart ist und das Durchschlagen bei einer Bodenwelle kein großes Problem mehr ist.

Nun habe ich in meiner Gespann-Vergangenheit mit zu straffen Federn im Seitenwagen eher unangenehme Erfahrungen gemacht (Seitenwagen ist durch eine Bodenwelle "gesprungen" und ich war schneller im Gegenverkehr als ich mir lieb war).

Ich vermute daher daß die Federkennlinie und -Härte des Federbeins entweder ein Kompromiß zwischen "federt leer gerade noch so und federt beladen auch noch" sein muß oder daß das Federbein verstellbar gestaltet werden müßte.

Zu was würdet ihr uns raten?

Viele Grüße
Rolf
Ich hoffe nur daß mein Schaden kein Gehirn genommen hat!
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 12. Oktober 2015 01:57

Sieh Dir das mal an:
http://www.google.com.ph/imgres?imgurl= ... jgodZe8HGw
und kannst ja nach weiteren Bilder zu googlen. Das Zweite Federbein kann durch drehen des Dreiecks auf leer geschaltet werden, wenn man allein fährt. Gute Ideen geraten oft in Vergessenheit.
Alex

Ich sehe gerade, dass die Frage doppelt kam.
Und richtig, man kann das Rad neu erfinden, oder was da gerade mir nur schwer verstellbaren Federbeinen versucht wird. Oder was benutzen, was schon erfunden wurde.
bf109v7
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Cali » 12. Oktober 2015 07:16

Hallo Rolf - sieh dir bitte mal den Beitrag "Stoßdämpfer im Beiwagen" an - da geht's genau um dieses Thema - wenn du alles durchgelesen hast -
weist du Bescheid (oder auch nicht :lol: )

Gruß / Bernd
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Stephan » 12. Oktober 2015 13:52

Ich bin damals zum Fachmann. Der hat gemessen. Gewicht beaufschlagt (100kg). Nochmal gemessen. In das von mir ausgebaute Federbein 'ne andere Feder eingebaut. Alles bestens.


Stephan
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muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 12. Oktober 2015 15:36

Wenn Du die 100Kg immer im Beiwagen hast, ist dass ja alles sehr einfach. Hier geht es ja darum, das mal mit und mal ohne Passagier gefahren wird.
Und dafür gibt es nur 2 Lösungen:
1. Verstellbare Feder
2. Im Verhältnis zum Beiwagen sehr leichten Passagier. (so habe ich es gemacht)
Alex
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Slowly » 12. Oktober 2015 18:29

Alex,
könnte man nicht durch Ballast - egal, ob BW besetzt oder nicht - das im Sinne eines Tariergewichtes regeln?
Dezimalwaagen funktionieren doch schon seit über 100 Jahren nach diesem System.
Das wäre dann die 3. Lösung.
Gruss,
SL 8) LY
Zuletzt geändert von Slowly am 12. Oktober 2015 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Squirrel » 12. Oktober 2015 18:50

Sorry dass der Thread zwei mal erscheint. Ehrlich, ich habe ihn nur einmal gepostet!! Vielleicht liegts an dem neuen Browser (EDGE)?
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 13. Oktober 2015 00:31

Slowly hat geschrieben:Alex,
könnte man nicht durch Ballast - egal, ob BW besetzt oder nicht - das im Sinne eines Tariergewichtes regeln?
Dezimalwaagen funktionieren doch schon seit über 100 Jahren nach diesem System.
Das wäre dann die 3. Lösung.
Gruss,
SL 8) LY

Das Problem dabei ist, dass man dann nie jemanden abholen kann, das Gewicht muss ja auch wieder nach Hause. Eine Möglichkeit wäre ein Tank mit Ballastwasser. Wasser kann man fast überall loswerden und auch an vielen Stellen bekommen.
Ich finde meine Lösung mit einer kleinen zierlichen Frau trotzdem optimal.
Alex
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 13. Oktober 2015 00:31

Slowly hat geschrieben:Alex,
könnte man nicht durch Ballast - egal, ob BW besetzt oder nicht - das im Sinne eines Tariergewichtes regeln?
Dezimalwaagen funktionieren doch schon seit über 100 Jahren nach diesem System.
Das wäre dann die 3. Lösung.
Gruss,
SL 8) LY

Das Problem dabei ist, dass man dann nie jemanden abholen kann, das Gewicht muss ja auch wieder nach Hause. Eine Möglichkeit wäre ein Tank mit Ballastwasser. Wasser kann man fast überall loswerden und auch an vielen Stellen bekommen.
Ich finde meine Lösung mit einer kleinen zierlichen Frau trotzdem optimal.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 13. Oktober 2015 00:31

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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Slowly » 13. Oktober 2015 08:33

bf109v7 hat geschrieben:... Tank mit Ballastwasser. ...

Mit Wasser gefüllte Luftballons, Alex,

dann beginnt der Spass bei und mit der "Angebeteten" doch schon bei ihrer Abholung:
" :!: Je höher - desto platsch :!: "

:grin:
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Stephan » 13. Oktober 2015 08:37

bf109v7 hat geschrieben:Wenn Du die 100Kg immer im Beiwagen hast, ist dass ja alles sehr einfach. Hier geht es ja darum, das mal mit und mal ohne Passagier gefahren wird.
Und dafür gibt es nur 2 Lösungen:
1. von aussen! Verstellbare Feder
2. Im Verhältnis zum Beiwagen sehr leichten Passagier. (so habe ich es gemacht)
Alex


Das sowieso. Aber die Fuhre wurde trotz „härterer" Feder nicht knüppelhart. Als Vergleich hatte ich damals schon mein 2V EML Gespann. Wobei bei 'nem HU ja der BW schon nicht unbedingt Federleicht ist. . .




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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Richard » 13. Oktober 2015 18:51

bf109v7 hat geschrieben:...ein Tank mit Ballastwasser. Wasser kann man fast überall loswerden und auch an vielen Stellen bekommen.
Ich finde meine Lösung mit einer kleinen zierlichen Frau trotzdem optimal.
Alex

wassersäcke - nehmen im leerzustand kaum platz weg und lassen sich ja an der nächsten wasserstelle wieder füllen.
gibts u. a. bei: http://www.raeer.com/shopdisplayproducts.asp?catid=725
der schweizer sack hat dazu noch eine praktische aufhängemöglichkeit für camping...
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Thomas Heyl » 13. Oktober 2015 20:39

Hallo Richard!

Das mit den Wassersäcken habe ich auch schon ausprobiert. Ist nicht so schlecht, aber eigentlich Augenwischerei. Da bin ich ganz bei Achim aka "dreckbatze": Du solltest es in egal welchem Zustand im Griff haben, wann Dein Boot hochkommt (und wie [schnell]).

BTW, während meiner Versuche hat sich ein faltbarer Wassersack im Fußraum des Boots pfeilschnell aufgescheuert.

Beste Grüße, Langer
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 14. Oktober 2015 01:08

Du hast schon Recht, mit dem im Griff haben. Ich habe aber schon Gespanne gefahren, wo der Seitenwagen leer gar nicht gefedert hat, dann federt es im Reifen und hüpft. Aber im Fussraum ist Ballast nicht gut, denn das begünstigt Überschlag nach rechts. Wenn Ballast, dann ganz nach hinten.
Alex
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Richard » 14. Oktober 2015 02:53

Thomas Heyl hat geschrieben:
BTW, während meiner Versuche hat sich ein faltbarer Wassersack im Fußraum des Boots pfeilschnell aufgescheuert.

Beste Grüße, Langer


hallo thomas,

den schweizer sack hatte ich im heeler hinterm sitz auf nem alten teppich liegen, da war nichts dran.
ohne bissl gewicht war der heeler mit dem serien-hagon-beinchen nur am hoppeln :smt013
siehe:
bf109v7 hat geschrieben:Gespanne gefahren, wo der Seitenwagen leer gar nicht gefedert hat


am beiwagen müssten 2 federn arbeiten. eine kurze weiche, die im leerzustand etwas federweg hat und eine härtere für den lastzustand (ob eine progressive sowas kann?). dann kann der dämpfer das rad auf der piste halten, solang der fahrer es zulässt 8)
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon willi-jens » 14. Oktober 2015 05:51

Richard hat geschrieben:ohne bissl gewicht war der heeler mit dem serien-hagon-beinchen nur am hoppeln :smt013
siehe:
bf109v7 hat geschrieben:Gespanne gefahren, wo der Seitenwagen leer gar nicht gefedert hat


am beiwagen müssten 2 federn arbeiten. eine kurze weiche, die im leerzustand etwas federweg hat und eine härtere für den lastzustand (ob eine progressive sowas kann?). dann kann der dämpfer das rad auf der piste halten, solang der fahrer es zulässt 8)


Auf Anfrage bei einem Entwicklungs-Ingenieur unter Angabe der um >100% unterschiedlichen, statischen BW-Radlasten (leer / Beladen) gab es die Aussage, daß sich eine dazu notwendige progressive Feder technisch nicht herstellen ließe.
Beim provisorischen Nachmessen der Federkennlinien verschiedener für unsere Federbeine konnten übrigens auch die Tabellenwerte der Progression nicht komplett bestätigt werden. :roll: Daher ist das Nachrechnen anhand der angebenen Federkennwerte imho nur eine erste Annäherung und ersetzt keinesfalls den Praxistest mit Messung des Negativfederweges und Überprüfung der Ausnutzung des Federweges.
Richtig progressiv wird es nur mit Luftdämpfung, aber mit Kolben-Luftfederbeinen leider auch suboptimal wegen der Losbrechkräfte der Kolbendichtung (bestätigte sich bei einigen Versuchen).
Daher habe ich bereits einen Versuch mit einem Luftfederbein mit Rollbalg hinter mir (gut, aber aufgrund der Anlenkung noch nicht optimal) und muß endlich mal zu sehen wie ich das 2. derartige Federbein bei mir platzmäßig unterbringen kann :roll:

Grüße

Jens
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 14. Oktober 2015 06:41

willi-jens hat geschrieben:
Richard hat geschrieben:
Auf Anfrage bei einem Entwicklungs-Ingenieur unter Angabe der um >100% unterschiedlichen, statischen BW-Radlasten (leer / Beladen) gab es die Aussage, daß sich eine dazu notwendige progressive Feder technisch nicht herstellen ließe.

Grüße

Jens

Das sage ich ja schon die ganze Zeit (bin ja auch Entwicklungs Ing.) Und die von Zündapp hatten das auch schon erkannt, da für ein leichtes Moped was mit einer oder 2 Personen beladen wird. Und haben den einzig richtigen und kostengünstigen Weg gewählt, mit einem zuschaltbaren zweitem Federbein. Und dabei gleichzeitig das mit dem Stoßdämpfer gelöst, denn es wird ja nicht nur eine Feder, sondern auch die dafür erforderliche Feder zugeschaltet.
Aber, statt sich die Teile mal anzusehen und nachzubauen, falls man keine original bekommen kann wird krampfhaft versucht, das Rad neu zu erfinden.
Der Link ist in Beitrag 2
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Rebel-CMX250 » 14. Oktober 2015 10:48

Habe mal nach Infos gesucht. Tatsächlich die Zündapp Combinette hatte mal sowas (wurde aber aus Kostengründen wieder verworfen). Nich schlecht gemacht und scheinbar ja auch mit Zulassung.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 14. Oktober 2015 11:20

Das ist ja das Bild von dem Link, den ich in Beitrag 2 gepostet habe. Das haben die einige Jahre lang so gebaut, und hat wunderbar funktioniert. Ich glaube nicht, dass es um die Kosten in erster Linie ging. Das Leergewicht der Moppets wurde größer, und dadurch ging es dann auch mit einen Federbein mit verstellbarer Vorspannung und progressiver Feder. Und dann wurde ja das ganze Werk nach China verkauft, und die haben das mit den 2 Federbeinen weitergebaut.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Rebel-CMX250 » 14. Oktober 2015 13:40

@ Alex- deinen Link habe ich leider nicht gesehen oder gefunden. Sorry

Die Sport Combinette gibt es in Ausführung mit 2 und mit 4 Federbeinen.
Das Gesamtgewicht blieb gleich aber der Kostendruck wurde größer.
Ebenso beim Roller R50.
Etwas findes du auch auf meiner Seite " http://cx500.waldow.com/index.php/home-andere/zuendapp " über die "Zünder-Apparatebau-Gesellschaft
Gruß Robert
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 14. Oktober 2015 18:39

Falls jemand für dieses Problem eine Lösung sucht,

im Rhein-Main Gebiet wohnt und in diesem Winter den Einbau vornehmen möchte, habe ich etwas passendes an zu bieten. Es handelt sich um ein rein mechanisches Nachrüstelement, das eine Einhandschnellverstellung vom Fahrersitz aus erlaubt. Vorhandene Federbeine können erhalten bleiben.

Näheres auf Anfrage per PN.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon willi-jens » 15. Oktober 2015 06:08

Rebel-CMX250 hat geschrieben:Habe mal nach Infos gesucht. Tatsächlich die Zündapp Combinette hatte mal sowas (wurde aber aus Kostengründen wieder verworfen). Nich schlecht gemacht und scheinbar ja auch mit Zulassung.


Ich will ja keine Unke sein, aber ob man so etwas heute an einem nicht gerade unwesentlich stärkeren & deutlich schnelleren Motorrad/Motorrad mit Beiwagen noch durch die Zulassung bekommt :roll:

Wenn sich diese Umschaltung im Fahrbetrieb mal unabsichtlich umschaltet...

Die Idee mit 2 Federbeinen ist ja nicht neu & durchaus erfolgreich im Betrieb. Lediglich das Zuschalten des 2. Federbeins ist imho nicht sehr einfach umzusetzen, wenn es eine sichere Lösung sein soll. Ein Kollege hat es einfach mit zwei parallel betriebenen Federbeinen umgesetzt bei dem bei wenig Last einfach das 2. Federbein vom Anlenkpunkt abgeschraubt wurde. Die Anordnung sah/sieht so ähnlich wie bei dem Anbau an der ZRX von fermoyracer: hier hat er das Bild gepostet

Aufgrund des Fehlens einer sicheren, anderen Lösung für das Zuschalten des 2. Federbeins ist der Aufwand beim Umstellen imho nicht geringer als bei einer Federvorspannung (hydraulisch oder mit Rastung) oder dem Verstellen des Luftdruckes an einem Luftfederbein.

Praktisch wäre noch die Lösung von Yamaha wie sie bei einigen der TDM und FJR-Modellen angewendet wurde. Bei diesen Federbeinen sind 2 unterschiedliche Federn verbaut und die weichere der beiden Federn läßt sich sehr einfach blockieren (hier mal ein Beispielbild, die Umschaltung ist dabei imho aufgrund der Drehbewegung um die Vertikalachse des Federbeines um einiges sicherer). Das Problem dabei ist halt passende Federn für die jeweiligen Lasten am BW zu bekommen (dürfte wohl auf eine Einzelanfertigung hinauslaufen) und ob die Dämpfung sich soweit auf die anderen Lasten anpassen läßt. Der Durchmesser dieser Federbeine ist leider auch nicht ganz ohne...

Daher bin ich bei den bisherigen Überlegungen immer wieder beim Luftfederbein mit Rollbalg angelangt (einfach wegen der Progression & einfachen Anpassung durch den Luftdruck).

Grüße

Jens
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Wochenende, Fakten vom Faktotum

Beitragvon Crazy Cow » 17. Oktober 2015 16:25

Federn, zweiter Versuch.

mspf_2012.jpg

Oben sind Federn mit progressiver Kennlinie abgebildet. Sie sehen etwas ulkig aus, weil die Drahtstärke sich ändert. Links eine Feder mit konstantem Außenmaß rechts davon drei Federn mit konstantem Innenmaß. Es handelt sich dabei um Maschinenelemente, sie kommen in der Zweiradtechnik nicht vor.
Bildquelle vor der Bearbeitung: Ahle-Federn
http://www.ahle-federn.com/uploads/pics/mspf_2012.jpg


wilbers.jpg

Hier, auf einem Wilbers-Werbefoto, sieht man rechts im Bild eine progressive Feder, wie sie in der Zweiradtechnik verwendet wird. Sie ist nicht wirklich progressiv gewickelt sondern zweiphasig, sie ändert (wie eine zweiteilige Feder) während des Einfederns einmal ihre Federrate, sobald die unteren vier Windungen angelegt sind. Der Draht hat natürlich keinen Knick.
In diesem Fall gibt es vier enge und sechs weite Windungen. Die Federrate ändert sich im Verhältnis Soll=10 Windungen durch Ist=6 Windungen, also 10/6 = 1,67 oder eben 167%.
Bildquelle vor der Bearbeitung: Polo-Motorrad


Zum Verständnis zwei Zeichnungen:
progr_feder1.png

Oben sehen wir eine Feder, die der Wilbers Feder entspricht. Die engen Windungsabstände entsprechen der Drahtdicke, die weiten Windungen sind so bemessen, dass der Platz im Dämpfer gefüllt wird. Es ist wurst, ob sie gleich sind, sie müssen nur größer sein als die engen.
Links im Bild, die Federrate ist konstant, angenommen 25N/mm (25kg/cm).
In der Mitte, nach etwa 60% des Gesamtfederweges, hat sich der Windungsabstand bei allen Windungen um 5mm (zusammen 50mm) verringert. Die unteren vier Windungen haben sich unter einer Last von 125kg angelegt, nur die oberen sechs Windungen sind noch frei beweglich, die Federrate steigt auf 41,75 N/mm.
Rechts ist die Gesamtfederlänge erreicht.
progr-feder2.png


Tückisch ist, dass dies erst nach 50mm Federweg passiert. Das ist für das Seitenrad schon fast zu viel. Im unteren Bild hingegen sind die Windungsabstände durch die Drahtdicke deutlich geringer. Man sieht, dass die Phase mit der höheren Federrate früher einsetzt.
Und da kommt HUs Fern-Vorpannungsverstellung ins Spiel.
Benötigt wird eine entsprechend lange Feingewindeverstellung. Wird die progressive Feder vorgespannt, verringert sich auch das Verhältnis der engen Windungsabstände zur Drahtdicke. Die zweite Federphase würde früher einsetzen. In Zahlen:

Fall 1
Radlast Beiwagen, leer: 50kg
Progressive Feder 0mm vorgespannt: neg. Federweg = 20mm
Länge der ersten Phase (25N/mm): weitere 30mm, (50mm - 20mm)
Die Feder stellt also für die Vergrößerung der Radlast durch Fahrbahneinflüsse in diesem Bereich (30mm) bis zu einer Höhe von 75kg die weichere Federrate zur Verfügung.
Bei einem angenommen Federweg von 80mm greift auf den letzten 30mm die härtere Kennung.

Fall 2
Radlast Beiwagen, beladen: 120kg
Progressive Feder 28mm vorgespannt: neg. Federweg = 20mm
Länge der ersten Phase: weitere 2mm, (50mm - 28mm - 20mm)
Die Feder stellt in diesem Bereich nach nach 2mm für die Vergrößerung der Radlast durch Fahrbahneinflüsse in Höhe von ca. 125kg die härtere Kennung zur Verfügung.
Bei einem angenommen Federweg von 80mm können Lasten durch Fahrbahneinflüsse von weiteren ca. 210kg getragen werden.

Wird eine härtere Feder, auch eine härtere progressive gleicher Windungsart verwendet, ändert sich der negative Federweg prozentual nicht! Der Gesamtfederweg der härteren ist ja auch bei gleicher Last geringer. Der negative Federweg (Komfortmerkmal) ist bei jeder nicht vorgespannten Feder am größten, er kann durch vorspannen nur verringert werden.

Das ist keine Meinung, sondern ein bisschen Mathe nach dem Hookeschen Gesetz. Fakten. Rechenfehler bitte aufzeigen, ich korrigiere sie gern. Nun ist Mathe sicher nicht jedermanns Sache, aber die Hilfsbereitschaft hier im Forum sollte das Problem doch recht einfach lösen.

Durch genaues Vorspannen lässt sich also die progressive Zweiphasen-Feder für jeden Belastungsfall auf die härtere Kennung umstellen. Es muss nicht extra eine besondere gewickelt werden. Es emphiehlt sich aber aus meiner Sicht am Seitenrad eine Windungsverteilung von 50% zu 50%. Allerdings kann sich die Federprogression mit der Druckstufe eines Gasdruckstoßdämpfers "beißen". Die Hersteller verbauen bei solchen allgemein lineare Federn, die Druckstufe übernimmt die Lastspitzen aus der Fahrdynamik.
Der letzte Absatz war jetzt eine persönliche Einschätzung.
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Gute Fahrt, Gruß
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Jano » 17. Oktober 2015 16:33

Krass. ;-)
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Rebel-CMX250 » 17. Oktober 2015 17:34

@ Jens

Da gibt es ja sogar fertige und preiswerte Sachen. Werden seit Ende der 1960ziger in Autos verbaut.
Niveau-Ausgleich bei Mercedes ab dem W108 und bei Citroen sowieso.
Monroe hat so was mit Pressluft.

Aber ich glaube mir ist das zuviel Technik - zuviele Fehlerquellen...

Morgen früh endlich mal wieder fahren! Zum MoGo nach Hamburg (sonst noch jemand da?)
Mit dem "normalen Beiwagen Federbein"

Gruß Robert
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Thomas Heyl » 17. Oktober 2015 17:44

Hallo!

Monroes mit Kompressor hatte ich in meinem letzten MB 280SE/9 3.5 W108 auch. Sehr, sehr abgefahren! Die Eingelenk-Pendelachse der Baureihe ist Mist, und es brauchte sowohl das als auch verstärkte Federn und den Umbau von dem Boge-Federbein in der Mitte auf die Feder von einem W110, bis die Kiste einigermaßen gescheit auf der Straße lag.

Das ist grundsätzlich eine gute Sache - allerdings gibt es derlei von HCS ja wohl auch, und passender zum Moped.

Beste Grüße, Langer
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 17. Oktober 2015 17:58

Monroe hatte auch Stoßdämpfer mit selbsteinstellender Pneumatik oder Hydraulik im Programm. Waren im Volvo 745/765 verbaut.
Die haben sich durch die Auf- und Abbewegung beim Einfedern immer auf das richtige Niveau "gepumpt". Hab leider nie herausbekommen, wie sie wirklich funktionieren. Sind auch nicht im Zubehör erhältlich.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 17. Oktober 2015 19:35

In die usa noch neu erhältlich: Max-Air® Shock Absorbers

http://www.roybrothers.com/shocks_struts.htm
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon willi-jens » 17. Oktober 2015 20:25

Rebel-CMX250 hat geschrieben:@ Jens

Da gibt es ja sogar fertige und preiswerte Sachen. Werden seit Ende der 1960ziger in Autos verbaut.
Niveau-Ausgleich bei Mercedes ab dem W108 und bei Citroen sowieso.
Monroe hat so was mit Pressluft.

Aber ich glaube mir ist das zuviel Technik - zuviele Fehlerquellen...

Morgen früh endlich mal wieder fahren! Zum MoGo nach Hamburg (sonst noch jemand da?)
Mit dem "normalen Beiwagen Federbein"

Gruß Robert


Hallo Robert,

dieser automatische Niveauausgleich von Citroen war mir zu kompliziert und deswegen habe ich da genau Deine Bedenken gehabt, daß es fehleranfällig sein könnte (notwendiger Bauraum, Kompressor oder Druckbehälter für den Niveauausgleich, etc. etc.). Außerdem wird es dann selbstverständlich teuer oder man muß viel selber basteln. Zudem sind die ganzen Sachen ja für die Lasten von Autos ausgelegt, die für meinen Anwendungsfall viel zu hoch sind.

Deswegen halt der Versuch mit den Luft-Federbeinen mit Rollbalg. Sehen vom Prinzip her so aus:
Bild
Hier mal das Funktionsprinzip:
Bild

Bei Beladungsänderung auf den entsprechenden Druck aufpumpen und sowohl Negativfederweg/Lastkennlinie wie auch Dämpfung werden gleichzeitig auf die neue Last eingestellt 8) (zumindest wenn nicht nur mit Luft gefedert sondern auch gedämpft wird, muß man natürlich hier & da wieder aufpumpen; außerdem nur ein begrenztes Angebot auf dem Markt...)
Alternativ halt ein traditioneller Öl-Dämpfer mit Luftfeder-Rollbalg.

Grüße

Jens
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Noch eine Alternative

Beitragvon Crazy Cow » 18. Oktober 2015 11:36

An meiner Yamaha XV 750 Bj. 1982 war serienmäßig das unten verlinkte Federbein verbaut. Es war nie kaputt und tut heute noch seinen Dienst bei einem anderen Besitzer. Gebraucht ist es nicht teuer. Einstellbereich von ganz weich bis ganz hart. Da es leicht zu verstellen ist, wird es auch benutzt.

Fernverstellung für Zugstufe und externes Ventil für die Luftfederkammer.


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Re: Noch eine Alternative

Beitragvon willi-jens » 18. Oktober 2015 16:35

Crazy Cow hat geschrieben:An meiner Yamaha XV 750 Bj. 1982 war serienmäßig das unten verlinkte Federbein verbaut. Es war nie kaputt und tut heute noch seinen Dienst bei einem anderen Besitzer. Gebraucht ist es nicht teuer. Einstellbereich von ganz weich bis ganz hart. Da es leicht zu verstellen ist, wird es auch benutzt.

Fernverstellung für Zugstufe und externes Ventil für die Luftfederkammer.


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Hallo Olaf,

solche luftunterstützten Federbeine sind ja nichts neues, aber sie haben halt den gleichen Nachteil, den auch reine Luftkolbenfederbeine haben:
Das Losbrechmoment der Dichtung / Kolbendichtung.

Die Kolbendichtung muß ja den hohen Druck sicher abdichten und damit sitzen die eben recht stramm zwischen Kolben & Gehäuse.
Zur Bewegung braucht es dann eben jedes Mal Kraft bis sich die Dichtung bewegt. Beim bereits erwähnten Nachmessen der erhältlichen/verfügbaren Federn für unsere Federbeine wurde auch ein Luftkolbenfederbein mit gemessen. Dabei zeigte sich, daß die Kennlinie durchaus recht anders aussieht, wenn man es unterläßt das Federbein für die jeweilige Last mehrfach durchzufedern und stattdessen einfach nur mit der jeweiligen Last belastet & dann den Einfederweg mißt.
Bestätigte imho die vorher bereits von anderer Seite gemeldeten schlechten Erfahrungen mit Fournales & Co.

Grüße

Jens

P.S. Wenn die obigen Zahlen für jemanden hier im Forum mehr als reine Zahlenwerte sein sollen, dann braucht man dazu die Berechnungsgrundlage mit den Details (Abstand der Federteller, Quelle der Federn mit Angabe der Federlänge, etc. etc.), weil wohl kaum jemand genau das zur Berechnung verwendete Federbein und genau diese Feder haben dürfte bzw. ja nicht bekannt ist worauf die Werte basieren. Ohne diese Angaben sind die Werte für jeden Interessierten aber ohne Belang oder Mehrwert.Bild
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 18. Oktober 2015 18:05

Hallo Willi-Jens,

ad 1)
der Link auf das Yamaha Federbein soll nur zeigen, dass man sowqs durchaus zum Probieren zu akzeptablem Preis kaufen kann. In diesem Fall kann ich selbst auf zufriedene 100.000km in 16 Jahren zurückblicken und annehmen, dass auch das angebotene wahrscheinlich noch voll intakt ist. Es ist imho besser als ein Standard Federbein, das einem eine hängende Fuhre und einen unzufriedenen Beifahrer beschert. Die Handbuch-Vorgabe war ein Normaldruck von 3,5 bar, vor allem im Ruhezustand. Da habe ich mich immer dran gehalten. Bei 4,5bar reagiert es bereits so flink, dass man als Fahrer nicht über das Losbrechmoment nachdenkt. Das liegt aber auch daran, dass die Zugstufe am gleichen Manual verstellt wird und man findet bald zwei Einstellungen, die einem gut passen.
Allerdings ist das Teil größer als es aussieht. Ich hatte es nie draussen und nie zerlegt. Aber der Augabstand dürfte bei 350mm liegen und als Einbauplatz sollten 90mm für den Durchmesser vorhanden sein.

ad 2)
Die Zahlen oben bei der progressiven Feder sollen einfach nur belegen, dass es möglich ist, bei einer richtig dimensionierten progressiven Feder mit einer entsprechend langen und komfortablen Vorspanneinrichtung die weich ansprechende Federphase vollkommen zu eleminieren. Ich würde niemanden raten, dass mit einem Hakenschlüssel unter dem Beiwagen robbend zu praktizieren.

Der Federtellerabstand ist bei HUs HCS ohne Bedeutung, da ein Federteller durch die Feinverstellung hin und her bewegt wird. Ich gehe bei der Federbetrachtung immer davon aus, dass die Feder nie zu lang ist, sondern eher zu kurz und sich mit einer Minimalvorspannung von einem Millimeter zentrieren lässt. Im eingebauten Zustand ist es der Feder egal, ob ihre Vorspannung (negativer Federweg) durch den mechanischen Tellerabstand, einer manuellen Vorspannung oder einer Auflast zustande kommt. Die drei Werte addieren sich immer.

Die Feder im Beispiel hat eine Verteilung von vier engen zu sechs weiten Windungen und eine angenommene Rate von 25. Dabei ist es vollkommen unerheblich ob sie 12 zu 18 Windungen hat oder 4 zu 6, bei einer Gesamtlänge von 180mm oder einer solchen von 320mm nicht vorgespannt ist. Entscheidend ist, dass sie nach angenommenen 50 mm Gesamthub auf Block geht, alle anderen Zahlen ergeben sich aus der Federrate. (Federrate kg/cm mal Hub-Phase-1 cm gleich Auflast kg) wobei der Hub-Phase-1 wie oben beschrieben sich aus drei Komponenten zusammensetzt und durch die Vorspannungsverstellung der Resthub beeinflusst werden kann. Im Beispiel habe ich bei beiden Belastungszuständen den gleichen negativen Federweg vorgegeben. Man sieht die progressive 25/42 Feder taugt sogar. Besser wäre eine mit 4 zu 4 Windungen mit kurzem Windungsabstand von max. 5mm

Diese Berechnungen lassen sich für jede andere Federrate genau so durchführen. Es geht nicht darum, ob die Berechnung für jedermann nachvollziehbar ist, sondern in den Nachweis, dass es möglich ist. Die Berechnung wie der Erwerb der Feder. Komfortabel zu lösen aber nur in Verbindung mit Horsts Fernverstellungs-Federbein am besten mit Stellmotor.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon side-bike-rudi » 18. Oktober 2015 18:56

Olaf, das beste Beispiel für die progressiven Federn fährst du vorn in deinem Gespann.
Am Anfang 65N/mm, dann 90N/mm und zum Schluss 190N/mm.

Hier mal auf einem anderen Dämpfer:

Bild
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon willi-jens » 18. Oktober 2015 19:07

Tja dann hat der entsprechende Entwicklungsingenieur halt keine Ahnung, der Versuch mit dem provisorischen Nachmessen der Federkennlinien Mist und der Druck im getesteten Luftfederbein war trotz vergleichbarer Werte doch irgendwie härter.... :roll:


Edit: Aber wenn dies alles so einfach ist, dann könnte ich mir das folgende Angebot ja eigentlich sparen. Ich mach es trotzdem mal:
Ich und einige andere Kollegen brauchen eine 12 - 25 - 40 N/mm Feder mit ca. 195mm Länge passend für ein Ikon 7610-1300. Sagen wir 15-20mm mit 12 N/mm + ca. 20 mm mit 25 N/mm + Rest mit 40 N/mm (Übergänge natürlich fließend).

Für sachdienliche Hinweise wo man eine solche Feder, die diese Werte auch erreicht & dauerhaft funktioniert, kaufen kann würde ich doch glatt eine Prämie zahlen.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 18. Oktober 2015 22:12

side-bike-rudi hat geschrieben:Olaf, das beste Beispiel für die progressiven Federn fährst du vorn in deinem Gespann.
Am Anfang 65N/mm, dann 90N/mm und zum Schluss 190N/mm.

Hier mal auf einem anderen Dämpfer:

Bild


Ja progressiv, schon toll, oder eben dreistufig. Wie sich ja auch der Draht in den oben gezeigten Maschinenfedern auch nicht stufenlos recken lässt. Die Übergänge zwischen den Phasen (hinter Windung 2 und Windung 5 von rechts) glätten imho die Spitzen in der Kennlinie. Aus mehreren Geraden wird eine Kurve.

@Willi-Jens: ich bestreite nicht, dass es hinsichtlich der Perfektion spürbare Negativaspekte wie das Losbrechmoment geben kann. Und die lassen sich auch sicher nachweisen. Das ist imho auch bei der Telegabel der Fall. Aber du siehst in dem Foto von dem Yamaha Federbein, dass es eine recht schwache progressive Feder hat. Ich nehme an, dass die einiges an Ecken wegbügelt, was durch den Kolben entstehen kann. Möglicherweise gibt es gar nicht viele Paarungen an Luft- und Druckfedern die gut harmonieren. Ohne Luftfüllung war die Feder allein übrigens nicht dem normalen Alltagsbetrieb gewachsen. Sie federte zwar aber schlug häufig durch. Aber egal, als Fahrer hatte ich den Eindruck, sie sei brauchbar.

Apropos harmonieren: du hattest weiter oben imho Beispiele von Koaxial Doppelfedern angesprochen. Solche Kombinationen haben allgemein den Vorteil, dass das Eigenschwingverhalten der Federn gestört wird. Vgl. Ventiltrieb. Die eine funzt wie ein Dämpfer der anderen. Beim Fahrwerk liegt einer der negativen Aspekte darin, dass die hydraulische Zugdämpfung den Ausfederprozess verlangsamt. Wenn man statt einer starken Zugstufe eine solche Koaxfeder einbaut, wird imho die Federung einfach schneller. Ist vlt. bei hohen Geschwindigkeiten nicht ganz unwichtig. Druckstufendämpfung und harte Federn sind zwar aufgrund der kürzeren Federhübe auch schnell, bringen aber doch bekanntermaßen spürbare Komforteinbußen mit sich.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 18. Oktober 2015 22:30

willi-jens hat geschrieben:
Edit: Aber wenn dies alles so einfach ist, dann könnte ich mir das folgende Angebot ja eigentlich sparen. Ich mach es trotzdem mal:
Ich und einige andere Kollegen brauchen eine 12 - 25 - 40 N/mm Feder mit ca. 195mm Länge passend für ein Ikon 7610-1300. Sagen wir 15-20mm mit 12 N/mm + ca. 20 mm mit 25 N/mm + Rest mit 40 N/mm (Übergänge natürlich fließend).

Für sachdienliche Hinweise wo man eine solche Feder, die diese Werte auch erreicht & dauerhaft funktioniert, kaufen kann würde ich doch glatt eine Prämie zahlen.
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Ist nicht schwer, mit einer minimalen Toleranz, aber die Prämie kannst du behalten. Ich bin kein Rechenkünstler, ich würde überschlägig immer einfache Lösungen vorziehen. Wenn du verstehst, dass eine zweistufig gewickelte Feder die gleichen Eigenschaften hat wie eine zweiteilige, ist es leicht nach zu vollziehen. Bei einer Einbaulänge von 195mm benötigst du für eine dreistufige Kennlinie drei gleiche Federn unterschiedlicher Länge. Die kann man sich einzeln herstellen lassen.
Alle drei haben den gleichen Drahtdurchmesser, die gleiche Zahl an Windungen und ihre Länge ist addiert 195mm. Die Federrate dividiert sich durch die Menge der Federn. Jede dieser Federn kann eine Federrate von 39N/mm haben. Zusammen 13N/mm. Nach Stufe 1 ändert sich die Federrate von 13 auf 26. Nach Stufe 2 von 26 auf 39. Ich habe leider die letzte Zeile deiner Vorgabe nicht verstanden, aber ich rechne dir auch gerne die Länge jeder einzelnen Feder aus, wenn du mir sagst, bei welcher Last oder welcher Eintauchtiefe die Rate sich ändern soll.

Der nächste Schritt dauert dann aber ein Tage. Für mich fängt gerade die Arbeitswoche wieder an und ich würde mir gern ein Programm oder eine einfache Excel Datei schreiben, damit man künftig nicht mehr rechnen muss, sondern nur noch Werte eintragen.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 18. Oktober 2015 22:36

edit sacht: schon der erste Rechenfehler wegen im Kopf:

Nach Stufe 1 ändert sich die Kennlinie von 13 auf 19,5, weil eine Feder fest und zwei 39er frei.
Ist schon spät, ich mach es lieber in Ruhe.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 19. Oktober 2015 00:35

willi-jens hat geschrieben:
Für sachdienliche Hinweise wo man eine solche Feder, die diese Werte auch erreicht & dauerhaft funktioniert, kaufen kann würde ich doch glatt eine Prämie zahlen.
100,- € mind. von mir. Ich bin sicher die Kollegen würden da auch noch etwas drauf legen.


Hallo Jens,

hier, so eine Aufgabenstellung ist doch scheixxe. Die nimmt man mit ins Bett und kann dann nicht schlafen. Mir ist aber bei den letzten Nachrichten noch die Lösung eingefallen. Sie liegt auf der Hand, wenn man diese Seite aufmerksam gelesen hat. Sie wird aber nicht funktionieren weil du diesen gewaltigen Dynamikumfang der Feder in 195mm Baulänge verpacken willst. Sie wird brechen, wenn der Teil mit der 40er Rate in Anspruch genommen wird.
Alle Berechnungen im Kopf zu nachtschlafender Zeit. Ich bitte, etwaige Ungereimtheiten zu übersehen.

Erster Schritt:
- Man muss probieren mit möglichst wenig Windungen aus zu kommen, sonst bleibt uns nicht genügend Rest für die Windungsabstände.
- Deine Vorgaben werden sich nur näherungsweise erreichen lassen, weil wir in vollen Windungen rechnen müssen.

Zweiter Schritt:
- die 25/42er Feder habe ich oben schon beschrieben, sie windet sich im Verhältnis 4/6 bzw. 6 von 10 freien Windungen oder reduziert im Verhältnis 2/3 bzw. 3 von 5 freien Windungen. Dabei müsste sich die Drahtstärke aber nochmals verringern.
- Durch ein Verdoppeln der fünf freien Windungen erhältst du jetzt eine 12,5er Feder.

12,5 - 25,0 - 41,75N/mm. Besser geht es nicht.

Dritter Schritt:
- in einem Federrechner die Drahtstärke für eine 12,5er Feder mit 10 freien Windungen und einem Innendurchmesser von 50mm ermitteln.
- Insgesamt 6 angelegte Windungen vorgeben, damit wir die Höhe des verbleibenden Gesamtzwischenraumes angezeigt bekommen.
- Danach die Höhen verteilen. Zum Beispiel ein Abstand von 3mm für die 4 Zwischenräume der unteren Feder. 5mm für die 4 Abstände in der nächsten Feder s.o. und ((195mm minus 12 minus 20) minus (16x Drahtstärke)) (geteilt durch 5 Zwischenräume)) für die obere Feder. Evtl. Passhülsen zus. +4mm noch berücksichtigen.

Eine Feder 5+2 Windungen kleinster Abstand
Eine Feder 2+2 Windungen mittlerer Abstand
Eine Feder 3+2 Windungen großer Abstand.

Federrechner z.B. http://www.gutekunst.de

That´s it.

Mit dem Adobe-Illustrator hat man die Feder aber schneller gezeichnet, weil beim Stauchen und Strecken die gleiche Drahtstärke beibehalten werden kann.
ich male sie dir gelegentlich auf, ich muss nur meine Grafik von oben erweitern und auf Maß stellen.

Ich geh dann mal ins Bett für den Rest der Woche.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 19. Oktober 2015 05:10

willi-jens hat geschrieben:
Rebel-CMX250 hat geschrieben:Habe mal nach Infos gesucht. Tatsächlich die Zündapp Combinette hatte mal sowas (wurde aber aus Kostengründen wieder verworfen). Nich schlecht gemacht und scheinbar ja auch mit Zulassung.


Ich will ja keine Unke sein, aber ob man so etwas heute an einem nicht gerade unwesentlich stärkeren & deutlich schnelleren Motorrad/Motorrad mit Beiwagen noch durch die Zulassung bekommt :roll:

Wenn sich diese Umschaltung im Fahrbetrieb mal unabsichtlich umschaltet...

Die Idee mit 2 Federbeinen ist ja nicht neu & durchaus erfolgreich im Betrieb. Lediglich das Zuschalten des 2. Federbeins ist imho nicht sehr einfach umzusetzen, wenn es eine sichere Lösung sein soll.
Grüße

Jens

Doch, Du hast Dich als Unke geoutet.
Doch das war sehr einfach, und hat sich auch nie beim Fahren von allein umgeschaltet, umschalten war nur möglich ohne Belastung. Aber war natürlich patentiert, und die Patente wurden mit dem Werk nach China verkauft. Und Deutsche erfinden viel lieber das Rad neu, als Lizenzgebühren nach China zu zahlen, auch wenn es, auch wenn es um eine deutsche Erfindung geht. Und dann ist es in Vergessenheit geraten.
Ist aber kein Einzelfall. Ganz krass: Nockenwelle vom SMART. Wurde neu erfunden. War aber schon 1932 von Mercedes patentiert worden, für den DB600 der Me 109. Leider machen die jungen Ingenieure einen weiten Bogen um Museen.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Slowly » 19. Oktober 2015 06:44

bf109v7 hat geschrieben: ... Leider machen die jungen Ingenieure einen weiten Bogen um Museen. ...

Ja, Alex, man sollte junge stud. Ingenieure immer mindestens eine Woche im Deutschen Technischen Museum München einsperren.
In den 60-er Jahren war ich als kfm. Angestellter in einer grossen deutschen Werkzeugmaschinenfabrik mit 1800 Beschäftigten tätig.
Unser Technischer Direktor hatte als bodenständiger Maschinen-Schlosser dort angefangen und besass ohne Studium als Direktor
jede Menge Patente, schrieb Fachliteratur und war an allen Technischen Hochschulen ein gern gesehener Gastredner.
Wir bauten damals die weltweit modernsten Maschinen.

Gruss,
Hartmut
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Slowly » 19. Oktober 2015 08:06

Crazy Cow hat geschrieben: ... Ich geh dann mal ins Bett für den Rest der Woche. ...

Mehr als 1x ausschlafen pro Tag ist ungesund und schafft Albträume, besonders morgens :!:
:-D
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Zimmi » 19. Oktober 2015 08:33

bf109v7 hat geschrieben:Ganz krass: Nockenwelle vom SMART. Wurde neu erfunden.

Da ich 1932 noch nicht erfunden war, mich aber für Technik sehr interessiere (aber nicht für Elefantenrollschuhe in hässlichstem Design, weshalb ich den SMART bisher ignoriert habe 8) ), wäre ich Dir dankbar, wenn Du mal erklären könntest, was da denn "bahnbrechend neu" :lol: war an der SMART-Nockenwelle...

Grysze, Michael

P.S.: Ich glaub auch nicht, dass sich irgendwas "unabsichtlich" während der Fahrt zu- bzw. abschaltet, weil es ursprünglich mal an einem 50er Moped seinen Dienst tat. Wenn die auftretenden Kräfte insgesamt zu hoch für die Konstruktion sind, kann es sein, dass es aus- oder abfällt, das ist aber was ganz anderes. :-D
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Rebel-CMX250 » 19. Oktober 2015 19:25

@ side-bike-Rudi
65-160 N/mm ? Das sind ja gewaltige Werte.
Ich habe in der Maschine gerade mal so um die 30N/mm und im Beiwagen 45N/mm.
Die Federn schlagen nicht durch.
Wie groß ist eure bewegte Masse denn für eine 160N/mm Feder?

Gruß Robert
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon side-bike-rudi » 19. Oktober 2015 19:35

190N/mm - Ist die orignale Feder für vorn bei der Yamaha GTS 1000. Hat also noch nicht mal was mit Gespann zu tun.
Die 190N/mm wirken aber nur die letzen 7mm Hub des Federbeines (65N/mm für die ersten ca. 30mm, dann 90N/mm für die nächsten ca. 20mm Hub, dann die 190N/mm, da liegen dann die engen Windungen aufeinander). Außerdem kann man die Werte der Federn nicht einfach vergleichen, da ist noch viel Technik dazwischen (Übersetzungshebel, Anlenkungswinkel usw.).

Hinten ist dafür "nur" eine 105N/mm verbaut.
Gruß
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 20. Oktober 2015 01:15

Nockenwelle ist ein Rohr, die Nocken sind sind wie Eier ohne Dotter und werden da draufgeschoben, Und dann geht ein Kolben mit Öldruck an die Stelle und verdickt das Rohr, so dass die der Nocken klemmt.
Hier Wibelsturm 180km/h seit 3 Tagen kein Strom, Reisernte vernichtet.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon bf109v7 » 20. Oktober 2015 01:22

Jetzt geht es. Ich hatte das gestern schon mal geschrieben, konnte aber nicht posten, bekam nur Time out, Forum nicht erreichbar.
Der hätte nicht mal ins Deutsche Museum gemusst, im Mercedes Museum ist der DB 601 ausgestellt und auch das mit der Nockenwelle. Klar, damals war so was für einen Automotor zu teuer, aber heute mit Automaten und Robotern kein Problem. So ist das bei vielen Sachen. Auch hat viele früher nicht funktioniert, weil es nicht das richtige Öl dafür gab.
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon willi-jens » 20. Oktober 2015 06:08

Crazy Cow hat geschrieben:
willi-jens hat geschrieben:
Für sachdienliche Hinweise wo man eine solche Feder, die diese Werte auch erreicht & dauerhaft funktioniert, kaufen kann würde ich doch glatt eine Prämie zahlen.
100,- € mind. von mir. Ich bin sicher die Kollegen würden da auch noch etwas drauf legen.


Hallo Jens,

hier, so eine Aufgabenstellung ist doch scheixxe. Die nimmt man mit ins Bett und kann dann nicht schlafen.
.....

12,5 - 25,0 - 41,75N/mm. Besser geht es nicht.

....

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Hallo Olaf,

ich bin ja begeistert von der Mühe mit dem Rechnen. Auch aufzeichnen ist eine tolle Idee.

Leider nur kann ich mit keinem von beiden mein Federbein betreiben und die Kollegen leider auch nicht.Bild

Ich steh aber zu meinem Angebot:
Edit: Aber wenn dies alles so einfach ist, dann könnte ich mir das folgende Angebot ja eigentlich sparen. Ich mach es trotzdem mal:
Ich und einige andere Kollegen brauchen eine 12 - 25 - 40 N/mm Feder mit ca. 195mm Länge passend für ein Ikon 7610-1300. Sagen wir 15-20mm mit 12 N/mm + ca. 20 mm mit 25 N/mm + Rest mit 40 N/mm (Übergänge natürlich fließend).

Für sachdienliche Hinweise wo man eine solche Feder, die diese Werte auch erreicht & dauerhaft funktioniert, kaufen kann würde ich doch glatt eine Prämie zahlen.
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2-3 N/mm Unterschied (evtl. auch 4-5 wenn das Verhältnis der Werte zueinander sich nicht verändert) wären da auch okay. Nur kaufen muß man sie können, die Werte erreichen und damit dauerhaft funktionieren. Weil mit einem im Internet zugänglichen Federrechner umgehen konnte der Entwicklungsingenieur sicher auch schon bevor die Aussage (siehe vorheriger Beitrag),
daß sich eine dazu notwendige progressive Feder technisch nicht herstellen ließe
, kam.

Grüße

Jens

P.S. Ich bin ja begeistert hier quasi als Jungingenieur betitelt zu werden. 8) Danke, ich werde versuchen mich daran zu erinnern, wenn ich mich morgens aus dem Bett quäle.
Und ich bin gerne Unke, wenn dies heißt, daß man sich keine Bremsbeläge montiert, die in irgendeiner Hinterhofwerkstatt auf die Trägerplatten geklebt wurden.
Daß man diese Umstellung damals in den 60ern an einem kleinen Mopped mit 2-3PS zugelassen bekommen hat, heißt nicht automatisch, daß man die gleiche Technik heute noch an einem Gespann oder Schwenker mit >100PS und Geschwindigkeiten bis zu oder jenseits von 200km/h durch die Zulassung bekommt. Bild
In frühen Bedienungsanleitungen des VW Käfer hat man dem Fahrer auch noch erklärt wie der Achsschenkelbolzen ausgetauscht wird....
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 20. Oktober 2015 19:38

Ja, der Federrechner wirft wie befürchtet negative Längen aus, wenn man versucht, bei Standarddrähten 5,6 bis 7mm für das Gespinst eine Baulänge von 195 vor zu geben.
Nun sind drei Federteile ja auch eher untypisch und theoretisch. Aber generell würde ich bei Federpaketen dazu raten, gleiche Federn zu nehmen, nur unterschiedlich weit gewickelt. Das hat den Vorteil, dass du beliebig viele Windungen vorgeben kannst. Zum Beispiel 3x3 oder sogar 3x2. Der einzige Nachteil besteht darin, dass die Progression immer gleich ist. 3-teilig: Federrate (einer Feder), Federrate durch zwei und Federrate durch drei. Hier z.B. 14 - 21 - 42. Damit werden aber die Federn bedeutend kürzer.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Federung Seitenwagen

Beitragvon willi-jens » 20. Oktober 2015 20:03

Mit einer 14-21-42 kann ich genauso leben wie mit einer 12,5-25,0-41,75 wie von Dir vorher errechnet, wie bereits geschrieben ob der Toleranzen. Nur muß es sie halt auch geben :roll:

Grüße

Jens

P.S. Was daß jetzt mit der Länge zu tun haben soll erschließt sich mir leider wiederum nicht. Ob da jetzt noch weitere Windungen mit den gleichen geometrischen Bedingungen danach kommen interessiert doch nicht, oder wie jetzt?
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