Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon dr.fahrenheit » 28. Juli 2016 22:12

Guten Abend Gemeinde!

Ich habe ein BMW R80RT EML Gespann von 1985.
Gebaut wurde meine Emma von Peter Horn.
Kann mir einer von euch bitte das Drehmoment nennen, mit dem die Vorderradachse festgezogen werden muss?
Da die Muttern auf beiden Seiten direkt auf die Lager für die Bremsbefestigung "auflaufen" möchte ich hier nicht zu viel Drehmoment aufbringen.

Danke für eure Hilfestellung im Voraus.
Beste Grüße
Martin

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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon HelmutAN » 29. Juli 2016 07:38

Wissen könnte das jeder der zahlreichen EML-Händler, aber auch jeder der Gespannbauer. Welchen Durchmesser, welches Gewinde hat denn die Achse?
Gruß Helmut
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Stephan » 29. Juli 2016 13:44

Die Muttern sollten abr nur auf die innern Ringe der Lager drücken. Und darüber höchsten den Druck auf igendwelche Distanzstücke weitergeben. D.h. die Bremssattelträger sollten sich relativ frei mit dem Lageraussenring drehen können. Aufgehalten nur durch die Drehmomentstangen.



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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon dr.fahrenheit » 30. Juli 2016 21:07

Hallo Stephan, hallo Helmut,

zuerst ein mal Danke für eure Posts.

Helmut, auf der Achse sitzt eine Mutter mit Schlüsselweite 24 und die Achse hat einen Durchmesser von 17mm.
Die Idee mit den EML-Gespannbauern ist sicherlich gut.

Stephan, du hast vollkommen Recht! Der Bremssattelträger soll/muss sich frei bewegen können.
Aber da auf der Achse eben einige Scheiben und Distanzstücke verbaut sind müssen die ja "spielfrei" zusammengedrückt werden. Von daher hatte ich mir da ein Drehmoment vorgestellt und gewünscht. Ich hatte mal was von 19Nm gehört. Aber das ist bei den Ausmaßen noch nicht mal handfest. Und daher wollte ich aus dem Forum gerne wissen, ob es da Erfahrungswerte oder gar bekannte Vorschriften gibt. Falls also noch jemand was dazu weiß......... :wink:

Zudem steht meine Vorderradschwinge etwas schief - aber dazu mache ich (nachdem ich einige aussagekräftige Fotos gemacht habe) noch einen weitern Threat auf.
Beste Grüße
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Stephan » 30. Juli 2016 23:15

Das Gewinde der originalen EML-Achse ist bei meinem aber ein Feingewinde. D.h. eine normale 24er Mutter geht nicht sauber drauf. Den Unterschied solltest du an den Gewindegängen auch ohne zu messen erkennen können. Deswegen musste ich die auch damals extra bestellen.

Ich geb ja zu, daß ich meine Achse immer nach Gefühl festgezogen hab. So das sich das Rad ohne viel Widerstand drehen lässt. Bremsbeläge von den Scheiben etwas weggedrückt. Axiales Spiel nicht spürbar. Gut, etwas in den Kugellagern mag da sein. Aber das sollte man wohl nicht fühlen können.

Aber klar, ich hab auch die ein oder ander Distanzscheibe/hülse dazwischen. Ist ´ne fummelige Angelegenheit. Da die aber überall zwischen den Lagerinnenringen stecken, sollten da doch bei den richtigen Längenabmessungen nur einfach Stahl auf Stahl gedrückt werden. Sind doch alles Rillenkugellager. die werden ja nicht über das Drehmoment verspannt. Wenn die verschiedenen Anlageflächen und Abstandshülsen am Rad und zwischen den Radlagern selber stimmen.


Stephan, der die Achse vom alten Gespann mal wieder ziehen könnte. . .
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Crazy Cow » 30. Juli 2016 23:21

M16 x 1,5
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Ernst » 1. August 2016 14:36

Ich habe selbst sichernde Polystopmuttern M 16x1,5 verwendet und die kräftig aus dem Handgelenk angezogen.
Gruss vom Ernst, der mit dem Guzzi-3-Rädle V1000G5/Carell TR 500
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon dr.fahrenheit » 1. August 2016 14:57

Danke für Ergänzungen und Beiträge!
Das mit kräftig aus dem Handgelenk ist für mich immer so eine Sache - und deshalb ja auch die Frage. :oops:
Ich habe auch die Polystop Muttern drauf und habe die halt auch mit der Knarre und nem Maulschlüssel angezogen.
Und dann habe ich mal nachgemessen und war ca. bei >30 Nm.
Ich weiß, dass die Vorderachse bei einer /7 - Gabel mit 45-50 Nm angezogen wird.
Aber da ja außer den Radlagern auch noch 4 weitere Lager auf der Achse sitzen bin ich halt unsicher.
Den Tipp mit dem EML-Händler konnte ich noch nicht umsetzen.
Beste Grüße
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Crazy Cow » 1. August 2016 15:31

Bei der Serien Alu Telegabel hast du das Problem, dass sie ihre Festigkeit sprich den Verbund beider Holme aus der Verschraubung der Steckachse bezieht. Wenn nicht fest, Vorderrad taumelt weil die Tauchrohre einzeln einfedern können. Das Problem haben wir ja bei dem Stahlschwingbügel nicht. Da ist vielmehr darauf zu achten, dass je nach Ausführung richtig beigelegt wird, damit der Bügel beim Festschrauben nicht verspannt wird. Übrigens benötigst du beim Feingewinde wegen der geringeren Steigung für die gleiche Flächenpressung natürlich weniger Anzugsmoment als beim Regelgewinde. Ein Radkreuz oder ein passender Ringschlüssel ist schon ok.
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Stephan » 1. August 2016 16:58

'n 24er Ringschlüssel hat gemeinhin schon 'ne gute Länge. Aber stimmt schon „locker aus'm Handgelenk"'ist von Handglenk zu Handgelenk, bislen unterschiedlich. A

uf einer Seite hab ich auch 'ne Stopmutter. Aber versuch mal beide runter zu bekommen. Deswegen eine Seite 2 1/2. Da bestimm ich welche runter kommt. . .


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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon HelmutAN » 4. August 2016 10:46

Da das Gewinde der Achse geschnitten und nicht gerollt ist, würde ich es mal mit 50 nm versuchen, evtl. selbstsichernde Mutter verwenden..
Gruß Helmut
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon mahout47 » 4. August 2016 12:10

Hallo Stephan,
Stephan hat geschrieben:Deswegen eine Seite 2 1/2. Da bestimm ich welche runter kommt. . .


Was habe ich denn unter 2 1/2 zu verstehen?

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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Crazy Cow » 4. August 2016 12:14

Zweieinhalb Muttern? oder zwei Flachmuttern. Gekontert halt, damit bist du sicher welche Seite sich losdrehen lässt.
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon ahnungsloser » 4. August 2016 16:56

Habe ich das richtig verstanden das du große Unterlegscheiben verwendest? Du musst darauf achten das nur der innere Ring vom Lager belastet wird und zwischen den Lagern eine distanzbuchse in passender Länge eingesetzt wird. Wenn du das hast beschädigst du die Lager nicht und das Rad dreht frei. Wenn du das dann hast, kannst du das Drehmoment aus der Tabelle nehmen. Überlege dir auch mal ob du dir die nabe tiefer einstechen lässt und außen vor ein wedi verbaust.
Gruß bernd
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Stephan » 4. August 2016 17:05

Zwei vormalig ganz Muttern, halb abgedreht. Halb Muttern waren entweder nicht zu bekommen. Oder in einer abzunehmenden Menge, die ich nie brauchen würde. Feingewinde eben.


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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon mahout47 » 4. August 2016 17:44

Danke für die Aufklärung! :!:

Das Prinzip ist klar, wäre ich bei dem "Begriff" 2 1/2 nie drauf gekommen!

Könnte man nicht auch eine Seite mit Loctite sichern?

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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Michael1234 » 4. August 2016 18:19

Hallo,

ich denke das ist bei einigen Gespannen so konstruiert - bei meinen zwei eben auch. Da löst sich i.d.R. immer die gleiche Mutter. Ich stecke die Achse dann halt von der linken Seite her ein (da ist der Beiwagen nicht im Weg) und ziehe rechts fest. Warum sollten auch beide Muttern sich lösen?

Gruß Michael
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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon Stephan » 4. August 2016 18:46

a) Um mit LOCTITE o.ä. zu sichern, muß beides Öl/Fettfrei sein. Da erscheint mir Kontern als simplere und
anwendungssicherer Lösung.

b) Bei mir war's meist die falsche Seite. Siehe a). Ich mag einfache und reproduzierbare Lösungen.

Aber jeder wie er mag.


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Re: Anzugsdrehmoment Vorderradachse in Schwinge

Beitragvon dr.fahrenheit » 7. August 2016 09:39

Stephan hat geschrieben:
b) Bei mir war's meist die falsche Seite.


Hallo Stephan,

da bin ich irgendwie glücklicher dran.
Bei mir (auf beiden Seiten Stop-Muttern) löst sich immer die Mutter bei der ich anfange zu drehen.
Ich habe keine Erklärung warum das so ist, aber bisher hat das immer geklappt.
Ich habe nun noch einmal geschaut, dass die "Unterleg-Scheiben" richtig sitzen, also die Lager nur den Druck auf den mittleren Ringe bekommen und "aus dem Handgelenk" festgezogen - dann nachgemessen.
Ich komme so auf ca. 40 Nm.
Sollte ok sein.

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