Hallo Ihr beiden neuen Dreiradler,
Also. ich gehe davon aus. dass Euer Gespann mit den EML-Rohrspeichenrädern ausgerüstet ist?!
Dann sicher auch am Beiwagen.
Da sist dann das entlüften der Bremse wirklich großes Kino, weil man nirgends rankommt.
Ich würde folgende Vorgehensweise empfehlen:
1.) das Boot abnehmen. Dazu die 4 Muttern unten am Beiwagenrahmen lösen, dann könnt Ihr das Boot nach oben abnehmen, Das Boot ist mit 4 (eventuell 6 Silentblöcken) auf dem Rahmen verschraubt. Falls die mitdrehen, müsst Ihr die innen im Boot gegenhalten (sitzen unter dem Teppich (2 links und rechts im Kofferraum, 2 Vorne im Fußraum und dann noch-evt. 2 ungefähr auf Sitzhöhe). Falls Die spröde oder eingerissen sind, würde ich die gleich erneuern, kosten nicht die Welt.
2.) Wenn das Boot runter ist, den Beiwagen unterlegen (Holzklötze oder so) und dann die besagte Schraube, also die Steckachse rausdrehen. Aber Achtung, Rad dabei festhalten, sonst fällt das dann nach unten raus, und dahinter sitzt auf der Achse noch eine kleine Buchse zur Distanzierung - der "Höhepunkt" der EML-Bremsen"technik"...
3.) Die Seitenwagenbremsscheibe bleibt am Rad dran, ist von innen (von der Maschinenseite mit dem Rohrspeichenrad verschraubt. Wenn die Scheibe gut aussieht und keine Riefen hat, würde ich das so lassen.
4.) Dann ein Stück Metall in der Dicke der Bremsscheibe in die Seitenwagenbremsscheibe klemmen (ist wohl eine Grimeca aus dem damaligen Mopedsektor) und gegen herausfallen sichern.
5.) dann vorsichtig den Entlüfternippel öffnen und wie üblich entlüften. Warum das so am besten geht? Weil die Käsebauer aus Holland, außer dieser total verbauten "Konstruktion" auch oft noch den Entlüftungsnippel gekürzt haben, damit er von der Bauhöhe passt....
6.) wenn der Bremsschlauch porös ist, würde ich den auch gleich wechseln, also das Stück von der starren Leitung zur Zange selbst. Außerdem mal die Radlager prüfen ob die sich ohne Geräusche und spielfrei drehen lassen und ob die innere Distanzbuchse zwischen den Lagern einigermaßen fest ist (da gab es viel Mist bei dieser Ausführung).
Dann wieder alles umgekehrt zusammen bauen, Achse und Gewinde gut fetten - und danach viel spaß mit dm schönen Gespann haben. Der Radeinbau ist das erste Mal etwas tricky, ich würde das ein paar Mal machen um Rroutine zu bekommen, denn das ding ist schon schwer und muss mit halb durchgesteckter achse und aufgestecktem Distanzring dann zwischen die Beiwagenbrmeszange geschoben werden und danach dann die achse in die Schwingenbuchse gesteckt und festgezogen. Dabei wirklich wenig Feinmotorik verwenden, weil die oft nicht gleich fasst (schlecht angefast) und wenn Ihr das Gewinde dabei vermurkst, merkt Ihr das im schlimmsten Fall erst, wenn es richtig klemmt..
Viel Glück beim schrauben und viel Spaß danach.
Bilder von der Reparatur sehen wir hier alle immer gerne, auch andere vom kompletten Gespann.
Liebe Grüße vom Deich und eine schöne Sommerzeit für Alle hier
Willy