Gut ist schon mal vom Boden wegzukommen. Nur vertraue ich den meisten Quadratrohren geringerem Querschnitts nicht all zu sehr, das sie auch wirklich gerade sind.
Drum prüfe erst einmal Moped und Messwerkzeug, denn "wer viel misst, misst Mist".
Neben der Überprüfung der erwähnten Reifenversetzung und Breite, ist es gut vor dem Messen ist auch einmal kurz Beinchen hoch zu nehmen und die Räder auf Rundlauf zu prüfen. Nur eine sauber rundlaufende Felge als Referenz nehmen und die Messlatte gegen die Felge gut unterfüttern. Reifen selber eiern häufig ungemein "ab Werk". Zumindest bei Ural, Jawa, MZ und Co. Bei der Ural merkte ich erst später, das trotz gleicher Reifenbreite, das Hinterrad 1,5cm links neben dem Vorderrad läuft. Bei meiner MZ war es üblicherweise umgekehrt. Immer wenn das Hinterrad 3cm rechts vom Vorderrad zu laufen pflegte war es Zeit für eine "Brechstangen-Schwingen-verjüngungs-Kur" für Hinten, Beiwagen und auch die Frontfaust des Beiwagenrahmens.
Eine gute Angewohnheit ist gelegentlich mal jemand anderen sein eigenes Fahrzeug fahren zu lassen und mit Geduld und weit offenen Augen hinterherzufahren, um diverse Punkte in Augenschein zu nehmen: Eiern, xyz-Spurtreue der Räder, Kurvenverhalten von Reifen und Rahmen, Bremsverhalten, Auspuffräuchern, Kettendurchhang, .....
Alles gut, solange Deine Augen vor Panik sich nicht noch weiter öffnen sollten.
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Und bitte nie über Schule und Uni stänkern...(auch wenn ich nicht gerade von norddeutschen Gesamtschulen begeistert bin) Die Herrschaften diverser Nationalitäten, die in Moskau, Kiev und Havana ihr Studium abgeschlossen hatten und mit denen ich Schulter an Schulter statt am Zeichenbrett in der Werkstatt zu schrauben pflegte, waren erheblich solider in Theorie und Praxis ausgebildet und bewiesen gute handwerkliche Fingerfertigkeit, als die sämtlichen Herrschaften des grossen amerikanischen Bruders, mit denen ich in Büro und Werkstatt arbeitete. Der beste Werkzeugmacher, den ich kenne, ging noch barfuss zur Schule hier in diesem Dritteweltland, keiner meiner alten Kollegen aus deutschen Landen reicht dem Guido auch nur annähernd das Wasser.
Wie mein alter Herr zu sagen pflegte: "Ein guter Werkzeugmachermeister ist mehr wert als zehn Ingenieure."
"Alles passiert im Kopf"*
Sven
*Zitat von Kumpel Jose Angel Fallas, ehemaliger Berufsschullehrer, der gerade seine Tos-Drehbank zur 35Jahr-Inspektion zerlegt hat. Freundlicherweise lud er mich gestern zur ersten Gegutachtung der Gleitbahnen ein. Bin schon jetzt auf die Schabresultate seiner Jungs gespannt.
Ca. 2001 beschwerte er sich mal bei mir, das plötzlich die Werkstücke auf seiner 7 Tonnen Hillier-CNC-Fräse nach dem Umspannen festklebten...darauf durfte ich dann noch einmal "Luftlöcher" in den x-Tisch einschaben. Da hatten sein Sohn und ich wohl doch zu "glatt" gearbeitet bei der vorherigen Grundüberholung.
La actitud hace la diferencia.
Die Grundeinstellung macht den Unterschied.
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"Lo más importante no se puede ver"
Das Wichtigste kann man nicht sehen.