Gewöhnt Euch mal an bei Reifenwechsel als erstes einen grossen leeren Parkplatz aufzusuchen. Ein kleiner Notkompressor oder Fussluftpumpe und Luftdruckmesser und einen Kumpel mit ähnlichem Gewicht mitnehmen.
Den lasst dann mal ein Paar Brummkreisel drehen und achtet mal genau auf die 3 Räder. Die Reifenstandfläche soll bei Autoreifen gerade aufliegen und bei Mopedreifen eine gesunde Auflagefläche haben, ohne zum Radiergummi zu werden (zu viel Druck) oder hin und her zu quetschen/eiern (zu wenig Druck).
Gespanne und Auto sind bei der Reifenfrage einfach nicht zu vergleichen. Wenn man dann auch noch die riesigen Unterschiede in der Seitenwandsteifigkeit in Rechnung zieht, dann erklärt sich mein Rat von alleine.
Hier das was der verstorbene Hubert Kriegel dazu verewigt hatte:
https://youtu.be/xcv36zcCn1c19PSI = 1,3bar mit Heidenau. Das war wohl irgendwo in Afrika. Ich fahre normalerweise 28PSI = 1,9bar und je nach Reifenqualität, Untergrund und Beladung ist das knüppelhart oder Wackelpudding. Das Handbuch schreit nach noch mehr Druck. Nee, jeder einzelne der 3 Reifen muss den Umgebungsbedingungen angepasst werden.
Gestern abend habe ich gerade das allererste Mal auf der Ural 3 Stollenreifen aufgezogen. Mal sehen wie die Duro Stollenreifen sich in Schlamm und Gebirge machen werden.
(Nachtrag: auf Asphalt, nass oder trocken weniger Haftung als der Strassenreifen, dafür aber erheblich stärkere Seitenwände und dadurch ein stabileres Verhalten in Kurven. das Schöne war Schlamm und besser noch in nassem Lehm> Du kannst endlich mal halbwegs lenken und die Chose findet nicht nur einen Weg...>nach unten. In durchweichtem Lehm mit den Wahnsinnsfurchen ist nie daran zu denken berghoch zu kommen, aber das erste Mal konnte ich dank des vorderen Stollenreifens in der Kaffeeplantage umdrehen und ohne Muskelkraft die Prüfstrecke zurückfahren. Die Klamotten blieben sogar sauber...was für ein Fortschritt! Wat laut ab 70kmh!) z.B. Crosstollenreifen auf Asphalt haben bei normalem Druck kaum Überlebenschangen. Lena Larsson unsere Zentralamerikanische Enduromeisterin verriet mir ihren Trick...."Lass bei groben Stollen auf Strassenasphalt die Gummiblöcke die Arbeit machen und pumpe die Reifen so stark auf, dass die Stollen nicht in die Wand einsinken." (Bei Pirelli MT21 und KLR650-solo sind das 3,5bar vorne und 3bar hinten.) Plötzlich war das Zeug fahrbar und hielt auch noch schön lange.
Auf Schlamm und feinem Sand dann eben einfach bis runter auf 1,2 (1) bar ablassen.