Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 1. Mai 2020 22:06

Hallo Gespannfreunde,

nicht zuletzt durch eure Ratschläge habe ich mich vor etwa 3 Jahren für den Anbau eines Tripteq Fahrgestells mit inzwischen einem Bode Boot an meine 1150 GS entschieden. Nachdem ich letztes Jahr rundherum mit individuell angepassten Wilbers Stoßdämpfern aufgerüstet habe bin ich eigentlich komplett zufrieden.
Auch auf längeren Reisen, zuletzt durchs gesamte Baltikum bis Finnland hoch, hat mich die Fuhre mit tollem Geradeauslauf, null Spurrillenemfindlichkeit und inzwischen sehr gutem Komfort immer ans Ziel gebracht. Das einzige was ich vielleicht noch verbessern möchte ist die „Haftung“ des Vorderrades in „flotter“ gefahrenen Kurven.
Die wichtigsten Fahrwerkdaten meines Gespannes sind wie folgt:
Vorne original Telelever mit Nachlaufverkürzung und normalem 19 Zoll Vorderrad.
Hinten und am Beiwagen Smartfelgen der Dimension 155 R15
Rundum Scheibenbremsen

Meine Frage dazu in die Gemeinde lautet:
Gibt es eine Möglichkeit mit einem anderen 19 Zoll Vorderreifen (Immler / Avon ??) bei Erhalt der originalen „Gabel“ mehr Kontaktfläche zur Straße zu bekommen oder muss man für eine deutliche Verbesserung in jedem Fall auf eine Schwingengabel aufrüsten ?

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir da wieder eure Erfahrungen mitteilen könntet.

Viele Grüße ! Siegfried
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon side-bike-rudi » 2. Mai 2020 06:51

Hallo.

Ich habe keine Erfahrungen mit Nachlaufverkürzung und Motorradbereifung vorn, da ich in meinen Gespannen vorn eine Schwinggabel habe.
Da du vor allem wegen flotte Kurvenfahrt fragst, gebe ich zu bedenken, dass sich das Rad im eingelenkten Zustand auf die Reifenkante stellt. Aber vielleicht hat ja jemand hier die Umrüstung schon gemacht und kann vom Vergleich berichten.

Ich habe jedenfalls bei meinem Gespann (R 1100 GS) mit Vorderradschwinge auch das Problem mit dem Schieben über das Vorderrad. Folgendes hat bei mir Besserung gebracht bzw. ist sogar fast verschwunden.

Im Winter fahre ich vorn Nokian ST21 Profil (ehemals Immler, ist bei Schnee ein Unterschied wie Tag und Nacht).
Wenn ich vorn ein kleineres Rad (165/60R14 statt 165/70R14) einsetzte, die Maschine also vorn geringfügig tiefer kommt, ist das Schieben weg.
Wenn ich stattdessen hinten und am BW jeweils ein kleineres Rad (165/60R14 statt 165/70R14) aufziehe, die Maschiene also vorn geringfügig höher kommt, ist es fast weg.
Das ist bei meinem Gespann so, ob es bei dir helfen könnte, die Radgröße zu verändern, kann ich natürlich nicht sagen.

Viel Erfolg.
Gruß
Rudi
Benutzeravatar
side-bike-rudi
vormals mz-rotax-rudi
 
Beiträge: 1312
Registriert: 29. Juli 2010 16:47
Wohnort: bei Dresden

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon dreckbratze » 2. Mai 2020 08:49

ich vermute, am ehesten würde ein breiterer vorderreifen mit seiner grösseren aufstandsfläche helfen. die frage ist halt, was in die gabel passt.
Benutzeravatar
dreckbratze
 
Beiträge: 3930
Registriert: 27. Oktober 2005 19:16

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 2. Mai 2020 09:58

Hallo,

ja, einen breiteren Reifen mit „glatter“ Lauffläche der noch zwischen die Holme und auf die originale Felge passt könnte man ja mal ausprobieren ohne all zu viel investieren zu müssen, nur wo gibt es solche Reifen. Hat da jemand einen Tipp ?
Der “Geschwindigkeitsindex“ sollte natürlich passen. Wenn ich richtig informiert bin bietet Heidenau ja auch einen Gespannreifen an, aber ob das passt weiß ich nicht.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon dreckbratze » 2. Mai 2020 10:02

eine andere felge wäre auch noch eine möglichkeit?!
Benutzeravatar
dreckbratze
 
Beiträge: 3930
Registriert: 27. Oktober 2005 19:16

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Stephan » 2. Mai 2020 10:03

Man sollte aber dabei immer im Hinterkopf behalten, das, wenn man in dem bisherigen "flotter durch die Kurven"-Bereich, mehr Bodenhaftung hat, sich eben dieser gewünschte Bereich wieder weiter verschiebt, auf der Speed-Skala. Und irgendwann ist dann Feierabend.

Gebüsch auf, Gespann rein, Gebüsch zu.



Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

https://bvdm.de
Benutzeravatar
Stephan
Administrator
 
Beiträge: 20289
Registriert: 30. Oktober 2005 10:32
Wohnort: 4050 Rheydt

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon dreckbratze » 2. Mai 2020 10:15

da hst du recht :lol:
aber selbst bei meiner mz mit ihrer überbordenden leistung hatte ich das problem nach umbau auf 18".
ein etwas breiterer reifen und weniger luftdruck haben da wunder gewirkt.
Benutzeravatar
dreckbratze
 
Beiträge: 3930
Registriert: 27. Oktober 2005 19:16

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 2. Mai 2020 11:26

Ich meinte da mehr „Rentner- flott“ und habe da nicht so die Bedenken aus der Kurve zu fliegen :)
Ich vermute eher dass die Spurrillenempfindlichkeit dann aber mit einer breiteren Aufstandsfläche kommt.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 2. Mai 2020 11:45

Hallo Elbfischer,

Scotlandbiker hier im Forum hat eine R1150GS mit Tripteq Beiwagen auf eine Motek-Schwinge mit PKW Bereifung, Größe ist mir im Moment nicht bekannt, umgesrüstet und meinte, es sei ein Unterschied wie Tag und Nacht. Er hat allerdings auch ein Öhlins Fahrwerk, dass insgesamt eine große Verbesserung bringt. Kannst ihn ja mal anschreiben.

Ich hatte Tripteq mit Nachlaufverkürzung und 110/80R18 Bereifug (R850R), jetzt die gleiche Vorderradführung mit anderem Beiwagen. Das Teil schiebt links herum schon mal kräftig geradeaus, vor allem, wenn man z.B. in engen Kurven bergauf etwas mehr Gas geben muss, um der Hangabtriebskraft entgegen zu wirken. Ganz Schlaue haben mir dazu gesagt, man gebe in Linkskruven ja auch kein Gas, aber das ist ja wohl eher ein Scherz. Man muss mit der Gashand halt etwas vorsichtiger sein. Rechts herum sehe ich keine Probleme.

Bei meiner Fahrweise währe eine Schwinggabel wahrscheinlich herausgeworfenes Geld :rock:, kommt also erst in Frage, falls die Vorderradführung mal erstezt werden muss, dann aber wieder mit dem 110/80R18. Ein Gespannbauer sagte mir mal, der Telelever halte am Gespann nur etwa 40.000 km. Meiner ist jetzt 60.000 km im Gespannbetrieb und hat insgesamt 100.000 km auf dem Buckel. Und das ist wohl kein Einzelfall.

Und wie Stephan schreibt, man verschiebt den Grenzbereich nur zu höhrern Geschwindigkeiten, da findet man ihn dann wieder, in Anbetracht der geänderten StVO vielleicht gar nicht so gut :smt005.
Zuletzt geändert von Pe-Po am 2. Mai 2020 11:52, insgesamt 1-mal geändert.
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Karl Max » 2. Mai 2020 11:52

Elbfischer hat geschrieben:Ich vermute eher dass die Spurrillenempfindlichkeit dann aber mit einer breiteren Aufstandsfläche kommt.


Deine Vermutung ist richtig. Kommt aber auch drauf an wie viel breiter das Ganze wird.
Bei mir wars ein 145er mit Walter ZFBS und später ein 185/60er mit Motek-Schwinge, das waren Welten.

Ich würde immer wieder den 145er bevorzugen. :)
Gruß aus Bayern
********************
Karl

Bild
Benutzeravatar
Karl Max
 
Beiträge: 274
Registriert: 19. September 2017 14:02

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon xjabt » 2. Mai 2020 13:27

Pe-Po hat geschrieben:Ein Gespannbauer sagte mir mal, der Telelever halte am Gespann nur etwa 40.000 km. Meiner ist jetzt 60.000 km im Gespannbetrieb und hat insgesamt 100.000 km auf dem Buckel. Und das ist wohl kein Einzelfall.

Hallo zusammen,
ich habe zwar ne 12er GS ADV, mit serienmäßiger Gabel / Telelever, aber ich denke das ist übertragbar ...
Mit dem original Telelever (ohne Nachlaufverkürzung) bin ich mittlerweile kanpp 80.000km gefahren, da ging bisher nix kaputt, auch kein Getriebe, Endantrieb, Radlager, Kupplung oder sonstiges, das ist aus meiner persönlichen Erfahrung nur Schwarzmalerei... die 1200GS Modelljahr 2011 kann den Gespannbetrieb ganz gut wegstecken ...
Zum Problem mit dem wegschmierenden Vorderrad, ist bei mir natürlich genauso, feuchte Bergauf Kehren links rum, da musst aufpassen, dass es dich nicht geradeaus Richtung Graben schiebt ..., in schnellen Kurven ist das aber locker dosierbar und sobald das Gas wegnimmst kommt die Fuhre eh links rum, da kommt ja eher der Spassfaktor zum Tragen ...

Elbfischer was für einen Reifen fährst du? Ich habe zwar mit dem Heidenau die besten Kilometerleistungen erfahren, aber der ist so hart, dass er genau das Verhalten unterstützt. Momentan fahre ich den Michelin Karoo Street, der kann nasse Kurven deutlich besser...

Eine Umrüstung aufs 120er Vorderrad der R (17") wäre auch eine Alternative, das machen einige Gespannbauer und passt ohne viel Aufwand in die Gabel.
Viele Grüße aus dem Schwobaländle
Jürgen
Benutzeravatar
xjabt
 
Beiträge: 139
Registriert: 26. Mai 2013 14:50

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon rosthaufen » 2. Mai 2020 13:35

Ich würde immer wieder eine Schwingengabel einbauen, alles andere ist nur ein Kompromiss..

ich bin mal ein sehr hochwertiges 1150 GS Gespann probegefahren..da konnte man zuschauen wie der Lenkkopf/Rahmen gearbeitet hat !! Dieses Krafteinwirkung reduzierst Du deutlich durch die Schwingengabel !!
bleib dir treu
Benutzeravatar
rosthaufen
 
Beiträge: 483
Registriert: 24. März 2015 10:01
Wohnort: Thüringen

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 2. Mai 2020 13:59

Ich fahre z.Zt. den Annakee 2.
Davor war noch vom Solo- Betrieb der TKC 80 drauf, also grobe Stolle. Da hat der Annakee schon deutlich mehr Haftung.
Dass die ganze Vorderradführung an der GS im Gespannbetrieb anfällig sein soll habe ich auch schon gehört. Selbst wenn eine Schwingengabel montiert ist kann da wohl etwas brechen. Aber ich denke dass passiert wohl eher bei extremer Belastung, viel „off-road“ usw. und wer macht das schon bei normalem Gebrauch.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 2. Mai 2020 14:27

dreckbratze hat geschrieben:eine andere felge wäre auch noch eine möglichkeit?!


Andere Felge geht bei der BMW Nabe nicht. Speichenwinkel bei außenliegenden Bohrungen. Niedrigerer Reifendruck ist immer hilfreich aber die 19" Asphaltsäge bringt dann nicht mehr genügend Tragfähigheit. Der Reifen würde bei eingeschlagener Lenkung arg gebeutelt. Ein 17" Vorderrad* mit 3 oder 3,5" Felge wäre mein Tipp. Der kleiner Durchmesser reduziert den Nachlauf noch einmal. Man kann einen 130er Hinterreifen aufziehen, der bringt bei mäßigem Druck genügend Tragfähigkeit und man kann die Reifenkontur tatsächlich zum Lenkeinschlag passend aussuchen. Aktuell gibt es Profile bei Metzler und Pirelli, die entweder in der Mitte und an der Angstgrenze kein Profil oder nur an der Angstgrenze nicht. Es gibt auch profilstarke Reifen, die verschleißen nach meinem Dafürhalten aber schneller.
Solange es keine ordentliche Schwinge für den Telelever gibt*, würde ich davon abraten. Eine Schwinge für einem normales Telegabelgespann ist von der Festigkeit, dem Bewegungsablauf und den Kraftlinien deutlich schlechter als der Telelever selbst. (Der wird blödsinnigerweise für den kurzen Lenkkopf der Schwinge ganz hochgeklappt, weg von der Fahrt- und Kraftrichtung)

* Eine Schwinge für den Telelever müsste einen Dreieckslenker aus Stahl und einen langen Steuerkopf aufweisen, damit die Kräfte unterhalb des org. oberen Steuerkopfes bleiben. Dessen Konstruktion ist m.E. eher dazu angetan, eine Lampe dran fest zu schrauben. Ein Umbau auf eine breitere Gabel scheint mir da sinnvoller.

rosthaufen hat geschrieben:Ich würde immer wieder eine Schwingengabel einbauen, alles andere ist nur ein Kompromiss..

ich bin mal ein sehr hochwertiges 1150 GS Gespann probegefahren..da konnte man zuschauen wie der Lenkkopf/Rahmen gearbeitet hat !! Dieses Krafteinwirkung reduzierst Du deutlich durch die Schwingengabel !!


Mit einer Standard Schwinggabel bleibt das m.E. ein frommer Wunsch.

edit: Elbfischer, durch dein kleineres Hinterrad und die Nachlaufverkürzung durch Platten stimmt dein Lenkachswinkel nicht mehr, die Maschine verhält sich so etwa so, wie es ein Chopper tun würde. Lenkung und Vorderradlast werden schlechter. Ein kleiners Vorderrad bringt die Nase wieder runter und korrigiert den Lenkachswinkel. Ich bin auch überzuegt davon, dass man in dem Falle die Nachlaufverkürzung rückbauen kann. Es lenkt zwar dann etwas schwerer, aber das Rad würde beim Lenken nicht vergewaltigt und einer harmonischen Spur folgen. Ein Vorderrad schiebt nur, wenn man stärker lenkt, als es eigentlich geht.

edit: * 17" korrigiert
Zuletzt geändert von Crazy Cow am 2. Mai 2020 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon UKO » 2. Mai 2020 14:43

Gespanne mit Autoreifen schieben in Linkskurven grundsätzlich über die Vorderräder - wenn Mann Gas gibt. Gespanne sind für diese Bereifung vorne zu leicht so das der Reifen nicht genug Grip aufbaut. Motorradreifen vorne würde ich persönlichab 70 PS nicht fahren. Zu wenig Auflagefläche.
Menschen ohne Macke sind Kacke!
Ein Gespann ist so unnötig, das Mann es unbedingt braucht!
Benutzeravatar
UKO
 
Beiträge: 3030
Registriert: 17. August 2016 18:38
Wohnort: Bremen

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Stephan » 2. Mai 2020 16:37

EML baut den Telever vorne aus Stahl nach. Wie ja auch die Schwinge Hinten.


Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

https://bvdm.de
Benutzeravatar
Stephan
Administrator
 
Beiträge: 20289
Registriert: 30. Oktober 2005 10:32
Wohnort: 4050 Rheydt

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 2. Mai 2020 17:24

Crazy Cow hat geschrieben:...
Solange es keine ordentliche Schwinge für den Telelever gibt*, würde ich davon abraten. Eine Schwinge für einem normales Telegabelgespann ist von der Festigkeit, dem Bewegungsablauf und den Kraftlinien deutlich schlechter als der Telelever selbst. (Der wird blödsinnigerweise für den kurzen Lenkkopf der Schwinge ganz hochgeklappt, weg von der Fahrt- und Kraftrichtung)

* Eine Schwinge für den Telelever müsste einen Dreieckslenker aus Stahl und einen langen Steuerkopf aufweisen, damit die Kräfte unterhalb des org. oberen Steuerkopfes bleiben. Dessen Konstruktion ist m.E. eher dazu angetan, eine Lampe dran fest zu schrauben. Ein Umbau auf eine breitere Gabel scheint mir da sinnvoller.


Das ist nicht ganz richtig. Zum Beispiel von Löw gibt es für die Telelever BMW eine Schwinggabel, für die der Längslenker horizontal wie beim Telelever steht, siehe Bild unten. Da ist das Moment auf die beiden Lager, also oben an der oberen Gabelbrücke und unten der Uniball am Längslenker günstiger, als bei einem klassischen Steuerkopf, einfach weil der Abstand zwischen den Lagern größer ist.
Den langen Steuerkopf hast du ja mit dem großen Abstand zwischen den beiden Lagern. Ob man hier noch eine starre Verbinung zwischen den Lagern braucht, parallel zu der Stahlstütze, die an statt des Federbeins den Längslnker abstüztz, wäre zu rechnen. Das geht so in die Richtung des roten Stabes, den ich in die unterste Zeichnung gesetzt habe.

Bild

Unten ist eine vereinfachte Darstellungen der Kräfte am Telelever und an der von Dir Olaf genannten Schwinggabel für ein Telegabelmotorrad an einem Telelevermotorrad gezeigt. Links von der Gabel ist jeweils eine Achse in Richtung der Lenkachse gezeichnet mit den wirkenden Kräften. Die aus der Radaufstandkraft Fv resultierdnen Kraft wird immer zerlegt in eine Karft in Richtung der Lenkachse und eine Kraft quer dazu. Am oberen Ende sieht man zwei gegeneinander wirkende Kräfte. Das sind die Kräfte die auf das obere (Gabelbrücke) und untere (Längslenker) Lenkungslager wirken. Bei gleicher Kraft Fv sind die Hebel in in Richtung der Lenkachse und quer dazu die Variablen. Die Kräfte sind als Verhältniszahlen bezogen auf die Radaufstandskraft Fv angegeben.

Beim Telelever sind drei Lastfälle dargestellt: Normallage, vorne eingefedert beim Überfahren einer Schwelle, vorne eingefedert mit Vorderrad auf normler Bodenhöhe (also vorne eingetaucht).
Bei der Schwinggabel sind zwei Lastfälle gezeichnet: Normallage und Überfahren einer Schwelle

Interessatn sind immer die zwei gegeneinander gerichteten Kräfte ganz oben. Beim obersten Bild also 0,42 Fv und 0,86 Fv. Das sind die Kräfte, die auf die beiden Lager wirken. Beim Telelever sind sie meist < 1 Fv, maximal 1,16 Fv, bei der Schwinggabel sind sie zum Teil >> Fv, nämlich bis zu 1,7 Fv. Und dafür ist der Tellever wahrscheinlich nicht gemacht.

Bei einem Motorrad mit Nachlaufverkürzung sind die Werte etwas höher, als hier für den Telelver gezeigt, da der Hebel L mit der Nachlaufverkürzung auf ca. 1,3 L anwächst. Bei der Schwinggabel ist dieser Wert mit ca. 2 L angenommen. Bei der im Bild oben gezeigten Schwinggabel von Fa. Löw werden die Werte irgendwo zwischen dem Telelever mit Nachlaufverkürzung und der gezeichneten Schwinggabel für ein Motorrad mit Telegabel liegen, da durch den größeren Abstand zwischen oberem und unteren Lenkungslager die Momentenverhältnisse günstiger sind als in der gezeigten Schwinggable Ausführung.

Die in der letzten Zeichnung gezeigte rote Verstrebung an der Schwinggabel gibt es nicht. Das wäre vielleicht eine Möglichkeit, diese Konstruktion zu verstärken.

Ich glaube nicht, dass man einen neuen Längslenker aus Stahl bauen muss, wenn man auf die "hochgeklappte" Anordnung verzichtet. Um das sicher zu sagen, währen mehr Versuche und möglicherweise auch Prüfstandversuche erforderlich. Ich kenne nur einen Fall, bei dem ein Längslenker gebrochen ist, der war aber wie in meiner Zeichnung angeordnet.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Crazy Cow hat geschrieben:edit: Elbfischer, durch dein kleineres Hinterrad und die Nachlaufverkürzung durch Platten stimmt dein Lenkachswinkel nicht mehr, die Maschine verhält sich so etwa so, wie es ein Chopper tun würde. Lenkung und Vorderradlast werden schlechter. Ein kleiners Vorderrad bringt die Nase wieder runter und korrigiert den Lenkachswinkel. Ich bin auch überzuegt davon, dass man in dem Falle die Nachlaufverkürzung rückbauen kann. Es lenkt zwar dann etwas schwerer, aber das Rad würde beim Lenken nicht vergewaltigt und einer harmonischen Spur folgen. Ein Vorderrad schiebt nur, wenn man stärker lenkt, als es eigentlich geht.


Durch die Nachlaufverkürzung ändert sich der Lenkwinkel ja nicht, das Rad steht nur etwas weiter vorne. Hieraus kann man jetzt ein grindgfügig höheres Moemnt auf die Teleleverlager ausrechnen, da der Hebelarm gemessen von der Radaufstandsfläche 60-70 mm größer ist.
Ein kleineres Hinterrad ändert natürlich den Lenkkopfwinkel. Hierzu muss man aber wissen, dass BMW zum Beispiel die 1100R mit Gußrädern, vorne 17" und hinten 18" und -auch ab Werk- mit Speichenrädern vorne 18" und hinten 17" ausgeliefert wird. Offenbar sind die Unterschiede in der Änderung des Lenkkopfwinlel nicht so gravierend. Wahrscheinlich ist die Ausführung mit Gussrädern etwas handlicher.
Ein kleiners Vorderrad bewirkt das Gegenteil, richtig. Der Lenkopfwinkel wird kleiner. Ich kennen einen Gespannbauer, der deswegen dann auch auf eine Nachlaufverkürzung verzichtet.
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 2. Mai 2020 18:25

Hallo Leute,
schon mal vielen Dank für die vielen Tipps und Anregungen !
Und an Peter: das ist ja schon fast eine Doktorarbeit, soviel Mühe hast du dir gemacht.

Ich möchte nur noch mal in die Runde wie ganz am Anfang sagen: ich komme eigentlich wunderbar klar mit meinem Gespann. Aber man knobelt ja immer wie es evtl. noch besser gehen könnte.
Ich habe mal einen Bericht von einem „Gespann- Weltreisenden“ gelesen, der ein 1150GS Gespann gefahren ist, bei dem wahrscheinlich wegen dem von Peter angesprochenen „hochgeklappt“ montierten Telelever etwas gebrochen ist. Insofern fand ich Peters Tipp interessant, dass sich die Fa. Löw bei Umrüstung auf Schwinge dazu schon Gedanken gemacht hat.
Ich finde jedenfalls man muss natürlich auch im Blick haben, dass das alles „nur“ Hobby ist was ich/ wir da betreiben. Ich schätze mal dass ein Umbau auf Vorderradschwinge bestimmt um die 5.000.-€ kosten wird. Und da bleibt natürlich die Frage wieviel besser das Fahrverhalten denn tatsächlich wird als es jetzt schon ist.
Ich finde das Problem bei Gespannen ist immer, dass man praktisch nie die Möglichkeit hat vorher Probefahrten zu machen, um die Systeme zu vergleichen. Dazu sind die technischen Ansätze und Lösungen viel zu unterschiedlich. Und es sind ja auch absolut keine Fahrzeuge „von der Stange“, sondern mehr oder weniger immer Unikate.

Ideal wäre es jetzt also wenn irgendwo so ein mit „Löw- Vorderschwinge“ umgebautes GS Gespann existiert und der freundliche Besitzer eine Probefahrt erlauben würde.
Kennt da jemand so ein Gespann ???
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 2. Mai 2020 18:26

Hallo Peter, (Schwingenmaler)

alles soweit richtig, und Löws Schwinge braucht m.E. auch keinen Stabilisator zwischen den Lenklagern, der bringt nichts. Wichtiger finde ich einen Stahlstabi am Dreiecksslenker selbst oder eben ein Neuteil aus Stahl (nur dann brauchst du eben keine Schwinge mehr). Der hat folgenden Effekt:
Der untere Anpol wird derart stabilisiert, dass man ihn als Drehpunkt eines zweiarmigen Hebelsystems begreifen kann. Damit werden die Kräfte bekannt, die auf das obere Lenklager wirken und sie lassen sich relativieren durch zugeben und abnehmen der unteren Hebellänge über die Länge der Federbeine und der Radgröße.
Von BMW ist nur die Vorderradlast bekannt, die mit 300kg auch als Biegekraft auf das obere Lenklager wirken.
Legst du bei einer Rechtskurvenfahrt und einer Lastverteilung von 50% auf das Vorderrad Hebellängen von 1:1 unter- und oberhalb des unteren Gelenklagers zugrunde,
kommst du bereits bei einem Fahrzeuggewicht von 600kg an die Grenze der Biegelast der Steuerkopfkonstruktion. Eine Konstruktion wie in der unteren Abbildung verbietet sich damit auch ohne große Rechnerei. Auch das Festsetzen des Dreieickslenkers nach oben hin ändert die Situation nicht. Die Kunst ist, das untere Lenklager nach unten hin fest zu setzen.
Und was bisher noch vollkommen unberücksichtigt blieb: nur die Neukonstruktion des Dreieckslenkers erlaubt, ihn soweit zu verkürzen, dass das Rad trotz großen Lenklagerabstandes eine angenehme Bewegungsfreiheit behält, ohne dass der Nachlauf wegen langer Schwinge zu kurz wird.
Ein Hebelverhältnis über das untere Lenklager von mindestens 0,9 (unten) zu 1,1 (oben) bei gleichzeitiger Fixierung des Dreieckslenkers nach unten würde eine Last und eine seitliche Schubkraft von 360kg am Vorderrad bedeuten, ohne die bekannte Lastgrenze von 300kg am oberen Lenklager zu überschreiten.

Soweit meine Theorie.
Zuletzt geändert von Crazy Cow am 2. Mai 2020 18:34, insgesamt 2-mal geändert.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 2. Mai 2020 18:30

. . . ich könnte mit diesem Wissen natürlich auch mal direkt bei Löw anfragen 8)
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 2. Mai 2020 18:34

Hallo Olaf,
jetzt bin ich komplett verwirrt . . .
Ich glaube übrigens dass ich mich damals auf deine Anregungen hin für das Tripteq Beiwagenfahrwerk als „Einsteigermodell“ entschieden habe.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon dreckbratze » 2. Mai 2020 18:48

nun, eingestiegen bist du ja schon.
was jetzt folgt ist reinelust, kein muss, oder? :grin:
Benutzeravatar
dreckbratze
 
Beiträge: 3930
Registriert: 27. Oktober 2005 19:16

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 2. Mai 2020 18:52

Elbfischer hat geschrieben:. . . ich könnte mit diesem Wissen natürlich auch mal direkt bei Löw anfragen 8)


Wenn Du wirklich eine Schwinge willst, frag mal bei Löw an. 5.000 EUR ist sicher hoch gegriffen, ich würde zwischen 2.500 und 3.000 schätzen. Das hängt ja auch davon ab, wass Du alles haben willst. Nur die Schwinge mit vorhandenem Rad und Bremsen? Oder soll es dann doch ein PKW-Rad werden. Da geht dann vielleicht die 2 Scheiben Brmsanlage nicht mehr, und es muss etwas anderes her. Fragen über Fragen. Und wie Du richtig schreibst, Du hast fast keine Chance, es auszuprobieren.

Es ist vor allem die Frage, wie viel Geld Du bereit bist für Dein Hobby auszugeben. Das Bessere ist der Feind des Guten, aber braucht man das unbedingt? Mal ein bisschen Gas wegnehmen, etwas langsamer um die Kurve, und gut ist :-).
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 2. Mai 2020 18:53

Elbfischer hat geschrieben:Hallo Olaf,
jetzt bin ich komplett verwirrt . . .
Ich glaube übrigens dass ich mich damals auf deine Anregungen hin für das Tripteq Beiwagenfahrwerk als „Einsteigermodell“ entschieden habe.


Huch, ich halte mich nicht für einen besonderen Freund der Triptec Lösung, aber:
sie ist für die BMW 850/1100R Modelle konzipiert, wird für genau diese Modelle preiswert und mit Papieren nch D geliefert und es gibt keine Schwierigkeiten beim Umbau und der TÜV Abnahme mit der Original BMW Bereifung. Alles was davon abweicht, die BMW GS zunächst mit kleinem Vorderrad, dann mit großem, ein anderes Hinterrad, usw, zieht einfach weitere Prüfungen oder Berechnungen nach sich, bei denen man schnell zu dem Urteil gelangt, dass es eben nur eine Einsteigerlösung ist.
BTW: ich halte das 19" Vorderrad der BMW GS von vornherein nicht nur für nicht gespanntauglich, sondern auch für gefährlich.
Auch mit der LÖW Schwinge ist es leider so, dass sie zwar deutlich besser ist, als das was ich bisher gesehen habe, aber ich gehe mal davon aus, dass eben keine ABE mit KBA Nummer vorliegt, so dass ein kritischer aaS natürlich auch seine Überlegungen anstellt.

Unter dem Strich halte ich den Telelever, ob ihn nun NSU erfunden hat oder BMW für ein gutes Konzept. Dass er in der Produktion so furchtbar zusammengespart wird, ist nicht der Fehler des Erfinders. Im Prinzip muss er für den Gespannbetrieb nur richtig dimensioniert werden. Was sagen denn die weiß-blau Spezialeure: lässt sich eine breiterere Telelevergabel z.B. von der K in die GS einbauen, so dass man ein ordentliches Rad einsetzen kann?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 2. Mai 2020 19:49

Ich habe den Umbau seinerzeit von der Fa. Joytec bei Manfred Dettmers in Edewecht machen lassen. Nur den Anbau vom Fahrgestell mit Smart Hinter- und Beiwagenrad. Den Rest (Boot, Elektrik, Kotflügel, usw. dann in Eigenleistung.
Abnahme danach wieder in Edewecht beim dortigen TÜV.

Nach meiner Erfahrung ist das immer die beste Lösung wenn die Abnahme auch von der Prüfstelle gemacht wird, mit der die jeweiligen Gespannbauer „zusammenarbeiten“. Insofern ging das ganz problemlos.

Damals hatte ich noch ein günstiges Ural Boot draufgesetzt, weil ich mir ja noch nicht sicher war, ob mir die ganze „Gespannerei“ überhaupt gefällt. Inzwischen ist - wie schon gesagt- ein in der Breite gerade so passendes Boot von Bode drauf und die Fuhre sieht mit einheitlicher Lackierung ganz passabel aus. Die hauseigenen Tripteq Boote finde ich absolut grässlich. Vor dem Hintergrund, dass da etwas preiswertes erfunden werden sollte aber verständlich.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon side-bike-rudi » 2. Mai 2020 19:57

Der Längslenker (A-Lenker) wird doch stabilisiert (Federbein durch Stange ersetzt) und stabilisiert so ca. in der Mitte der Schwinggabel diese ebenfalls. Besser geht es doch gar nicht. Einzigst der originale Längslenker ist nicht ganz vertrauenswürdig. Deshalb hat EML den bei sich auch durch eine stabiliere Version ersetzt.
Gruß
Rudi
Benutzeravatar
side-bike-rudi
vormals mz-rotax-rudi
 
Beiträge: 1312
Registriert: 29. Juli 2010 16:47
Wohnort: bei Dresden

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 2. Mai 2020 20:12

side-bike-rudi hat geschrieben:Der Längslenker (A-Lenker) wird doch stabilisiert (Federbein durch Stange ersetzt) und stabilisiert so ca. in der Mitte der Schwinggabel diese ebenfalls. Besser geht es doch gar nicht. Einzigst der originale Längslenker ist nicht ganz vertrauenswürdig. Deshalb hat EML den bei sich auch durch eine stabiliere Version ersetzt.


Er wird zu einem Punkt hin stabilisiert, von dem nach der Fahrzeug ABE nur eine Last (zum Erdmittelpunkt hin) von 300kg als bekannt vorausgesetzt werden kann. Da es sich auf das Gestell bezogen, welches das obere Lenklager tragt, um eine Biegelast handelt, kann man die auf doof zunächst einmal auch als Referenz für seitliche Durchbiegung (quer zur Fahrtrichtung wirkende Kräfte) heran ziehen. Aus meiner Sicht ist damit der Kopf für das volle Gesamtgewicht zu schwach, 300kg sind gar nichts. Und je höher das untere Lenklager sitzt, desto größer werden die Radkräfte auf den oberen Lenkpunkt übertragen. Third Partie Alu- Gabelbrücken für Harleys mit knapp 500kg wurden vom TÜV z.B. für den SW Betrieb nicht akzeptiert.
Man kann sowas nicht machen, ohne zu wissen, von welchen Kräften der aaS ausgeht. Gut Stahl wird immer positiver beurteilt als Alu...
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 3. Mai 2020 10:51

Crazy Cow hat geschrieben:
side-bike-rudi hat geschrieben:Der Längslenker (A-Lenker) wird doch stabilisiert (Federbein durch Stange ersetzt) und stabilisiert so ca. in der Mitte der Schwinggabel diese ebenfalls. Besser geht es doch gar nicht. Einzigst der originale Längslenker ist nicht ganz vertrauenswürdig. Deshalb hat EML den bei sich auch durch eine stabiliere Version ersetzt.


Er wird zu einem Punkt hin stabilisiert, von dem nach der Fahrzeug ABE nur eine Last (zum Erdmittelpunkt hin) von 300kg als bekannt vorausgesetzt werden kann. Da es sich auf das Gestell bezogen, welches das obere Lenklager tragt, um eine Biegelast handelt, kann man die auf doof zunächst einmal auch als Referenz für seitliche Durchbiegung (quer zur Fahrtrichtung wirkende Kräfte) heran ziehen. Aus meiner Sicht ist damit der Kopf für das volle Gesamtgewicht zu schwach, 300kg sind gar nichts. Und je höher das untere Lenklager sitzt, desto größer werden die Radkräfte auf den oberen Lenkpunkt übertragen. Third Partie Alu- Gabelbrücken für Harleys mit knapp 500kg wurden vom TÜV z.B. für den SW Betrieb nicht akzeptiert.
Man kann sowas nicht machen, ohne zu wissen, von welchen Kräften der aaS ausgeht. Gut Stahl wird immer positiver beurteilt als Alu...


Olaf,

die ganze Theoretisiererei um ABE und Auslegung der Bauteile fürs Solomotorrad bringt nichts und ist doch bei allen Motorrädern gleich, das betrifft nicht nur bayrische Telelevermodelle. Deswegen gibt es doch für jeden Umbau die Einzelabnahme, oder irre ich mich da? Wenn die aaS da alles nachrechnen und auf die Goldwaage legen würden, ich weiß nicht....

Der Telelever ist für den Solobetireb ausgelegt, jede Telegabel ist für den Solobetrieb ausgelegt und jeder Lenkkopf, der eine Telegabel aufnimmt, ist für den Solobetrieb ausgelegt. Schwinggabeln werden im günstigsten Fall geprüft, auf einem Prüfstand, wie Lois Löw mir von seiner Schwinggabel berichtet hat. Und wer prüft die Lenkköpfe auf dem Prüfstand, unter Belastungen, wie sie im Gespannbetrieb auftreten? Dann werden Hilfsrahmen und Verstärkungen an Lenkköpfe gebastelt, und anschließend bricht es daneben.

Und noch mal für Siegfried:
Das Gespann, bei dem 2015 der Längslenker gebrochen ist, hatte ja den hochgestellten Telelever, um eine normale Schwinggabel einbauen zu können. Das ist nicht optimal, wie ich oben zu zeigen versucht habe. Ich bin aber sicher, dass so ein Gespann im mitteleuropäischen Starßenbetrieb mit vielleicht 5% leichtem Off-Road-Einsatz, klaglos hält. Das beschädigte Motorrad war zu dem Zeitpunkt ich glaube ca. 3 Jahre mit Beiwagen unterwegs und hatte bereist 68.000 kmm vollbeladen (überladen?) hinter sich, zum Teil auf fragüwrdigen Pisten. Der Schaden ist, wenn ich mich recht erinnere, auf einer Waschbrettpiste mit höherer Geschwindigkeit passert. Wer von uns macht denn so etwas mit seinem Gespann?

Und schaut euch das mal an, da ist ja nicht nur der Längslenker gebrochen, ein drei Monate später ist an einem "verstärkten" Längeslenker das Gewinde vom Kugelgelenk abgerissen. Wie ich oben schrieb: Wenn man einen Stelle verstärkt, ist eine andere das schwächste Glied in der Kette und bricht. Und dann ist noch laufend die untere Aufnahem des hinteren Federbeins gebrochen, und und und ....

Gebrochener Längslenker
Hinteres Federbein defekt
Hinteres Federbein defekt2
Gewinde von Kugelgelenk abgescheert
Motorbikes

Wenn ich von diesem Gespann die Eignung der üblichen Gespannumbauten für unseren Straßenbetrieb ableiten müsste, würde ich das Hobby aufgeben :?.
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 3. Mai 2020 11:58

Hallo Peter,

ja sicher, grau ist alle Theorie, jeder Berechnungsversuch, Praxis ist der Bruch. Aber das zeigt mir auch, dass der Telelever in sich zunächst mal funktioniert, kritisch wird es, wenn wir daran rumspielen. Was mich in dem Zusammenhang interessiert ist, dass man mögliche Belastungen aus den Datenblättern einzelner Bauteile herauslesen kann, z.B. Vorderrad, Reifen oder Traggelenke. Die sind ja teilweise viel geringer, als der typische Grenzbelastungsfall im Solobetrieb ist, der Stoppi zum Beispiel oder die vollbeladene Vollbremsung. Das heißt, es gibt eine Grauzone, einen Sicherheitsfaktor über der Nennbelastung, der uns nicht wirklich bekannt ist. Er wird m.W. zur Zeit in der Konstruktion aber nur mit einem Faktor von 1,5 angenommen. Ich würde mich halt ungern von vornherein in diese Grauzone hineinbegeben wollen, nur weil es "normal" hält.

Ich hatte einige Zeit Kontakt zu einem TÜV Ing., der davon ausging, dass jede (selbstgebaute) Radaufhängung immer dem zul. Gesamtgewicht des Fahrzeuges als Belastung standhalten können müsse und dass die Kraftübertagung von der Straße (über den Reifen) ins Fahrwerk immer gleich eins ist. Das kriegt man hin, konstruktiv, auch ohne dass das Gelump zu schwer wird. Kritisch ist wahrscheinlich immer die Anbindung an das vorhandene Fahrwerk. Die Schwinge selbst an der Sauerkraut und Tofuwurst BMW hat ja auch gehalten. Haarrisse und Ablösungen an den Lenkkopknotenblechen an sehr alten Schwingengespannen sind ebenso nicht ungewöhnlich.

Ok, bringt uns nicht weiter. Ich würde eine 4V BMW mit leichtem SW mit org. Telelever ohne Nachlaufverkürzung mit kleinerem, breiterem Vorderrad und Hinterradbereifung fahren. Ich würde auch gerne meine Yam GTS mit der org. Achsschenkellenkung aus Alu gern als Gespann fahren, sie hat halt keinen Propellerbonus...
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 3. Mai 2020 14:09

Hallo Peter,
Hallo Olaf,

nach all den Ideen und Anregungen von euch zu meiner Ausgangsfrage denke ich inzwischen, dass der einfachste (und kostengünstigste) Weg wahrscheinlich die Umspeichung der Vorderradnabe auf eine 17“ Hinterradfelge ist. Dann würde ich noch einen „fetten“ Hinterrad- (Motorrad-) Reifen aufziehen, der noch ausreichend „Spielraum“ zwischen den Holmen hat. Das Hatten hier ja auch schon einige geschrieben.
Damit sollte ich auch weiterhin keine Spurrillenempfindlichkeit haben, aber vielleicht etwas mehr „Grip“.
Welche Felge braucht man denn dafür genau ? Die von einer 1100 GS soll passen. Gibt’s da noch weitere ?

Die zweite, und kostenintensivere Variante wäre dann wohl die „Löw- Schwinge“ mit „flacher“ Teleleveranordnung.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Reeder » 3. Mai 2020 14:30

Moin,

laut BMW ETK sollten die hier passen: https://www.realoem.com/bmw/de/part?id= ... 6319457388

Da die Naben auch für die R und RT gehen, sollte auch ein Gussrad passen. (Ohne Garantie) Sieht dann zwar bescheiden aus, aber zum Testen?
Gibt es schon für kleines Geld. 3,5x17" Da passt dann ein 130er Hinterradreifen drauf. Tripteq gibt da zwei frei.

Spurrillen machen erstmal keine Probleme. Erst wenn der Reifen so ca 2/3 abgefahren ist beginnt er Rillen nachzulaufen.

Mehr als 130 passen aber absolut nicht rein. Ob da auch andere als von Tripteq freigegeben reinpassen???

DSCN1427.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Gruß
Rehder

BMW R850R mit Heeler Nr.25
BMW R1100RT und FOX Nr.601
BMW R25/2
Piaggio X8 400
Benutzeravatar
Reeder
 
Beiträge: 698
Registriert: 20. Februar 2014 17:42
Wohnort: Bremen-Nord

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 3. Mai 2020 15:13

Elbfischer hat geschrieben:Hallo Peter,
Hallo Olaf,

nach all den Ideen und Anregungen von euch zu meiner Ausgangsfrage denke ich inzwischen, dass der einfachste (und kostengünstigste) Weg wahrscheinlich die Umspeichung der Vorderradnabe auf eine 17“ Hinterradfelge ist. Dann würde ich noch einen „fetten“ Hinterrad- (Motorrad-) Reifen aufziehen, der noch ausreichend „Spielraum“ zwischen den Holmen hat. Das Hatten hier ja auch schon einige geschrieben.
Damit sollte ich auch weiterhin keine Spurrillenempfindlichkeit haben, aber vielleicht etwas mehr „Grip“.
Welche Felge braucht man denn dafür genau ? Die von einer 1100 GS soll passen. Gibt’s da noch weitere ?

Die zweite, und kostenintensivere Variante wäre dann wohl die „Löw- Schwinge“ mit „flacher“ Teleleveranordnung.


Hallo Elbfischer (bist du Siegfried?),
das ist aus meiner Sicht der richtige Einstieg, weil er erweiterbar ist. Man darf nicht übersehen, dass etliche Schwingenfahrer dann doch mit Mühen einen Rear-Motorradreifen auf die vordere Autofelge ziehen und eintragen lassen. Ich weiß leider nicht, ob es Reifenspannereien gibt, die sich genau deiner Aufgabe stellen, aber zunächst mal geht das nicht so einfach. Die Speichen an BMWs sind nicht gekröpft, sie zeigen von der Nabe aus immer in die gleiche Richtung. Eine kleinere Felge müsste also bei gleicher Nabe auch schmaler sein. Das mögen wir nicht. Der Reeder hat oben schon eine Nabe herausgesucht, die den Vorteil hat, dass Breite und Bremsscheiben 1:1 passen. (Bei frei angefertigten Vorderrädern würde ich vlt. die Guzzi Nabe von Stein Dinse bevorzugen, auch Honda Radnaben mit 40 gekröpften Speichen sind immer eine Prüfung wert.)
Man braucht also ein ganzes Rad, wenn man die Bremse nicht umbauen will. Sowas kann mit Reifen schnell 800 - 1000 Euro kosten.

Den Telelver kann man m.E. späterhin noch verbessern nicht mit einer Schwinge von Löw sondern mit seiner Nachlaufverkürzeung.*
Das ist ein Bügel, einteilig, der vor die vorh. Gabelrohre geschnallt wird. Er stabilisiert die Gabel ungemein und verkürzt den Nachlauf deutlich. Es werden keine neuen Federelemte benötigt. Allerdings müssen die Bremssättel auch daran befestigt werden und wahrscheinlich gibt es für die BMW Gabel noch keine Schablone.
* Eine Anfertigung könnte also von beliebiger Seite erfolgen.

@Rehder: weisst du ob die Gabel der R und die der 19" GS gleich sind? Ich vermute, dass das 19" Rad gar nicht in die Gabel der R850 passen würde. Dann wäre prüfenswert, was noch alles anders ist.

Edit, Denkanstoß: Man kann Stahlfelgen auch in der Felgenschulter punzen lassen (Schlauchreifen). Eine 3,5J - 15 könnte dann evtl mit der org. Nabe verwendet werden, man müsste aber checken, wie das mit den Bremssätteln am Vorderrad ausgeht.

Bild
Ich halte diese Nachlaufverkürzung auch am Telelever für realisierbar. Die Kinematik des Telelever ist sehr gut. Beim Bremsnicken bleiben Nachlauf und Radstand erhalten!
Zuletzt geändert von Crazy Cow am 3. Mai 2020 15:53, insgesamt 2-mal geändert.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 3. Mai 2020 15:27

Reeder hat geschrieben:Mehr als 130 passen aber absolut nicht rein. Ob da auch andere als von Tripteq freigegeben reinpassen???

DSCN1427.jpg


Hej Rehder,
schau dir mal das Laufbild von deinem Reifen an. Das von einem 120er sähe genau so aus, insofern würde ich mir über die Breite wenig Gedanken machen. Wichtiger für das Fahrverhalten finde ich die Reifenbasis, die Felgenbreite. Der Reifen hat auf einer 3,5" Felge eine ganz andere Spurtreue als auf einer 2,5" Felge und Hinterreifen haben eine andere, brauchbarere Reifenkontur und mehr Verschleißauflage als Vorderreifen. Schön ist, wenn man nen 120er oder 130er Rear als Gürtelreifen findet, evtl. Conti Classic.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Reeder » 3. Mai 2020 15:57

Moin,

nein, die "Gabeln" sind nicht gleich.
Aber ein 17" in eine 19" Gabel sollte einfacher sein als anders rum. Da ist sonst das Schutzblech im Weg.

Wichtiger wäre erstmal zu prüfen, ob die Bremsanlage gleich ist. Scheiben, Bremssättel und so. Dann bleibt noch das Thema ABS, wenn vorhanden.
Bei den "alten" R850/1100 war das kein großes Thema. Ab der 1150 Ausführung soll es wohl Probleme geben, wenn die Raddrehzahl zu weit abweicht.

Und 19" Hinterradreifen in der gewünschten Breite dürften wohl selten sein. Und die Abnahme durch TÜV/DEKRA und Co steht auch noch an.
Alles so "Kleinigkeiten" die einem das Leben schwer machen können.
Gruß
Rehder

BMW R850R mit Heeler Nr.25
BMW R1100RT und FOX Nr.601
BMW R25/2
Piaggio X8 400
Benutzeravatar
Reeder
 
Beiträge: 698
Registriert: 20. Februar 2014 17:42
Wohnort: Bremen-Nord

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 3. Mai 2020 16:01

Hier oben in Norddeutschland verkauft gerade jemand sein 1150 GS Gespann mit Tripteq Fahrgestell. Also ein Gespann, dass praktisch identisch mit meinem ist.
Da ich auf den Bildern gesehen habe, dass da vorne ein „dickerer“ Reifen als Serie drauf ist, habe ich mal angerufen und ein nettes Gespräch geführt.
Der Anbieter erklärte mir, dass vorne die Hinterradfelge einer 1100GS (17“) mit der original Vorderradnabe der 1150 GS umgespeicht wurde. Das funktioniert also wohl gut.

Bei Bremen gibt es eine Radspannerei die er auch empfehlen konnte.
Wenn’s passt fahre ich in den nächsten Tagen dort mal vorbei und schaue mir das an.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 3. Mai 2020 16:03

und Olaf,

Ja, der Elbfischer ist Siegfried. Also ich 8)
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 3. Mai 2020 16:27

Reeder hat geschrieben:Und 19" Hinterradreifen in der gewünschten Breite dürften wohl selten sein. Und die Abnahme durch TÜV/DEKRA und Co steht auch noch an.
Alles so "Kleinigkeiten" die einem das Leben schwer machen können.


Nee, nee, davon war nicht die Re(e)de! ;)
mich hat nur interessiert, ob das lichte Maß zwischen den Holmen gleich oder größer ist, als bei der 850/1100. Und Hinterreifen in der Größe 120/70 oder 130/70-17 Rear sind als Gürtelreifen wahrscheinlich rar. 130/80 schon eher.

Elbfischer hat geschrieben:Der Anbieter erklärte mir, dass vorne die Hinterradfelge einer 1100GS (17“) mit der original Vorderradnabe der 1150 GS umgespeicht wurde. Das funktioniert also wohl gut. Bei Bremen gibt es eine Radspannerei die er auch empfehlen konnte.
Wenn’s passt fahre ich in den nächsten Tagen dort mal vorbei und schaue mir das an.


@Siegfried,
oh Klathe du! (Werner Eiskalt, Brösel), wäre natürlich günstig, wenn das klappt.

kool keepen, xund bleiben, vorwärts fahn!
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon UKO » 3. Mai 2020 17:10

Die Radspannerei ist im Stadtteil Sebaldsbrück, neben dem Daimler Werk.

https://www.bikes-wheels-shop.de

Nicht von den Fahrrädern täuschen lassen. Die machen alles was möglich ist. Guter Laden.

Du kannst auch den Feinmotoriker hier im Forum fragen, der wohnt in HH, ob er auch einspeicht. Brauchste nich so weit fahren.
Zuletzt geändert von UKO am 3. Mai 2020 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
Menschen ohne Macke sind Kacke!
Ein Gespann ist so unnötig, das Mann es unbedingt braucht!
Benutzeravatar
UKO
 
Beiträge: 3030
Registriert: 17. August 2016 18:38
Wohnort: Bremen

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon rosthaufen » 3. Mai 2020 17:10

Rad hin oder her...deswegen hat man trotzdem in den Kurven eine hohe und unschöne Querbelastung !

Man sieht (ohne Berechnung) nur mit dem Okular, dass in der Kurve (bei hoher Gechwingigkeit) die ganze Fuhre sich über den Reifen hoppelartig bewegt und nach außen abschmiert.

Eine These stelle ich mal in den Raum..wenn wir annehmen wollen würden... :laber: :laber:

Diese "ich nenne sie mal "zufällige / schlagartige Belastung" ist bei der Schwingengabel geringer !!

@ Olaf das meinte ich ;-)
bleib dir treu
Benutzeravatar
rosthaufen
 
Beiträge: 483
Registriert: 24. März 2015 10:01
Wohnort: Thüringen

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 3. Mai 2020 17:50

Elbfischer hat geschrieben:Hallo Peter,
Hallo Olaf,

nach all den Ideen und Anregungen von euch zu meiner Ausgangsfrage denke ich inzwischen, dass der einfachste (und kostengünstigste) Weg wahrscheinlich die Umspeichung der Vorderradnabe auf eine 17“ Hinterradfelge ist. Dann würde ich noch einen „fetten“ Hinterrad- (Motorrad-) Reifen aufziehen, der noch ausreichend „Spielraum“ zwischen den Holmen hat. Das Hatten hier ja auch schon einige geschrieben.
Damit sollte ich auch weiterhin keine Spurrillenempfindlichkeit haben, aber vielleicht etwas mehr „Grip“.
Welche Felge braucht man denn dafür genau ? Die von einer 1100 GS soll passen. Gibt’s da noch weitere ?
...


Die Mühe mit dem Hinterrad, die hintere Felge von der 1150GS müsste auch passen oder baugleich sein, würde ich mir nicht machen. Das löst Deine eingangs beschriebenen Probleme eher nicht, denke ich.

Was hat der denn da für einen Reifen gefahren? Bei Schwinggabeln werden diese Hinteräder gerne genommen, dann aber mit dem 150/70R17 Enduroreifen (gegen die Fahrtrichtung, außer bei einem). Laut Rehder passt der 150er Reifen aber nicht zwischen die Tauchrohre, maximal 130. Die Felge hat 4.00" Breite, macht das mit einem schmaleren Reifen Sinn.
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 3. Mai 2020 18:15

Man darf bei der Schwinge in Kombination mit Autoreifen nicht übersehen, dass wegen des Lenkachswinkels der Reifen in der Kurve leicht schräg steht. Er wird bei der Kurvenfahrt einseitig belastet und steht auf einer Fläche, einem Oval, das durchaus kleiner sein kann oder nicht größer ist, als das eines guten Motorradreifens. Alles reifendruckabhängig natürlich.
Ein anderes Phänomen ist, ich schrub es schon, dass mit erheblicher Nachlaufverkürzung die Lenkung so leichtgängig wird, dass man das Gefühl für die Lenkkgrenze verliert. Rein fahrtechnisch sollte auf jeden Fall vermieden werden, dass die Haftreibung des Vorderrades in eine Gleitreibung übergeht, das bleibt nur bei trockener Fahrbahn ungestraft. Autorreifen gehen problemlos hinten oder mit Schenkelachslenkung mit fast senkrecht stehender Lenkachse. Auch Autos mit McPherson Federbeinen und großem Lankachswinkel schieben über die Vorderräder, wenn man zu stark einlenkt.
Mit schräger Lenkachse ist dar Moppedreifen also durchaus im Vorteil. Andersherum sollte danach getrachtet werden, den Lenkachswinkel des Motorrades für den Gespannbetrieb möglichst zu reduzieren. Durch ein kleineres Vorderrad zum Beispiel. Tatsächlich wird bei Billigumbauten aber zunächst durch nur ein kleineres Hinterrad der umgekehrte Weg beschritten, kontraproduktiv kwasi.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon W-L » 3. Mai 2020 19:30

Das BMW Tele-Lever funktioniert im Gespannbetrieb recht ordentlich, weil die Konstruktion aufgrund der großen Überdeckung von Tauch- und Standrohr ein hohes Maß an Stabilität auch gegenüber Seitenkräften aufweist. Außerdem verstärkt die großzügig dimensionierte Steckachse die Radführung. Die Anordnung des unteren Dreieck-Längslenkers bewirkt, dass der Abstand zwischen dem Momentanpol (ein fiktiver Punkt um den das Fahrzeug bei Lastwechseln nickt) und dem Schwerpunkt gering ist. Daher zeigt das Gespann bei Lastwechseln nur ein sehr geringes Eintauchen der Vorderbaus.
Mit einer richtig ausgelegten Nachlaufverkürzung erreicht man Lenkeigenschaften, die vergleichbar mit denen einer Schwinggabel sind. Bei der Auslegung der Nachlaufverkürzung muss jedoch darauf geachtet werden, dass der konstruktiv vorgegeben Schwenkwinkel in den Lagern der oberen Gabelbrücke auch bei voller Einfederung noch gegeben ist. Andernfalls besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass ein Bruch in diesem Bereich eintritt.
Motorradreifen besitzen aufgrund ihrer runden Kontur nur eine kleine Reifenaufstandsfläche (Latsch). Verstärkt wird der Effekt, da der Reifen unter normalen Fahrbedingungen nur wenig abflacht. Ein Pkw-Reifen flacht dagegen wesentlich stärker ab (Radiusreduzierung ca. 12-17 mm) und bildet daher einen wesentlich größeren Latsch. Das ist auch der Fall, wenn das Rad bei den üblichen gefahrenen Kurvenradien nur um wenige Grad eingelenkt wird und sich der Reifen minimal auf eine der beiden Kanten stellt. Er bietet daher eine deutlich bessere Führung in Kurven. Sein wesentlich höheres Gewicht verbunden mit dem höheren Gewicht der Pkw-Felge nebst Radnabe verlagern außerdem mehr Masse nach vorne und erhöhen somit die Haftung.
Gruß Walter
W-L
 
Beiträge: 251
Registriert: 12. April 2014 14:07

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Elbfischer » 4. Mai 2020 08:48

Hallo Peter,

Ich hoffe, dass ich mir das noch vor Verkauf des angebotenen Gespanns einmal vor Ort ansehen kann.
Meine originales Hinterrad habe ich ja noch und gestern einmal grob nachgemessen.
Zunächst kann ich mir auch nicht vorstellen dass so etwas funktioniert, weil schon alleine die Felge nur noch etwa 1 bis 1,5 cm an den Tauchrohren Platz läßt.
Deshalb muss das Hinterrad von der 1100 GS ja wahrscheinlich schmaler sein. Im Verkaufstext steht das ein 130/80R17 Mantel aufgezogen ist und ein Hinterrad Reifen gegen die Lauffrichtung aufgezogen ist.
Elbfischer
 
Beiträge: 34
Registriert: 11. Januar 2017 15:12

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Crazy Cow » 4. Mai 2020 10:11

Elbfischer hat geschrieben:Hallo Peter,

Ich hoffe, dass ich mir das noch vor Verkauf des angebotenen Gespanns einmal vor Ort ansehen kann.
Meine originales Hinterrad habe ich ja noch und gestern einmal grob nachgemessen.
Zunächst kann ich mir auch nicht vorstellen dass so etwas funktioniert, weil schon alleine die Felge nur noch etwa 1 bis 1,5 cm an den Tauchrohren Platz läßt.
Deshalb muss das Hinterrad von der 1100 GS ja wahrscheinlich schmaler sein. Im Verkaufstext steht das ein 130/80R17 Mantel aufgezogen ist und ein Hinterrad Reifen gegen die Lauffrichtung aufgezogen ist.


Moin Siegfried,
du musst bei dir prüfen, ob die Felgenkante mit dem Bremssätteln in Berührung kommt, oft ist da eine Entlüfternippel. Bei der Breite würde ich mir keine Sorgen machen. Die Behr Felge mit den außenliegnden Speichen hat interpolierte Größen. Sie ist innen so breit wie eine entpr. Stahlfelge innen. Tatsächlich aber ist sie außen deutlich breiter wegen der Speichen. Nimm das Außenmaß in mm, es wird bei 110mm liegen. Der Reifen ist nur 130, es kommen also 10mm auf jeder Seite hinzu. Vorbeugen ist besser als heilen.

PS: Entlüfterbohrungen kann man verschließen, man kann auch über die Anschlüsse entlüften.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 4. Mai 2020 11:16

Elbfischer hat geschrieben:Hallo Peter,

Ich hoffe, dass ich mir das noch vor Verkauf des angebotenen Gespanns einmal vor Ort ansehen kann.
Meine originales Hinterrad habe ich ja noch und gestern einmal grob nachgemessen.
Zunächst kann ich mir auch nicht vorstellen dass so etwas funktioniert, weil schon alleine die Felge nur noch etwa 1 bis 1,5 cm an den Tauchrohren Platz läßt.
Deshalb muss das Hinterrad von der 1100 GS ja wahrscheinlich schmaler sein. Im Verkaufstext steht das ein 130/80R17 Mantel aufgezogen ist und ein Hinterrad Reifen gegen die Lauffrichtung aufgezogen ist.


Hallo Siegfried,

die 1100GS und die 1150GS haben zwar unterschiedliche Räder, aber die Felge des Hinterrades ist in beiden Fällen 4.00x17. Auch meine 850R hat diese Speichenfelge.

Ich habe eben die Felgenbreite gemessen, 132 mm. Der Abstand des höchsten und breitesten Punktes vom Achsmittelpunkt beträgt ca. 23 cm (mit dem Zollstock gemessen :oops:). Die Gabelbreite beträgt 150 mm, das wird schon sehr eng. Die engste Stelle zwischen den Bremssätteln ergibt sich an den Anschlüssen der Bremsschläuche, die Entlüftungen sitzen außen daneben. Die Breite zwischen den Anschlüssen beträgt ca. 125 mm. Der weiteste Abstand dieser Punkte vom Achsmittelpunkt beträgt ca. 20 cm, wieder mit dem Zollstock genessen. Theoretisch würde die Felge passen, aber wie setzt man die Bremssättel ein? Das ist bei meinem 18" Vorderrad schon schwierig. Es wäre wirklich gut, wenn Du Dir das bei dem angebotenen Gespann mal ansehen könntest, oder der Verkäufer Dir Detailfotos schickt. Frag ihn doch mal, wie die Bremssättel eingebaut werden. Nicht dass er jedesmal die Scheiben lösen muss, bevor er das Rad ausbaut.

Hast Du mal den Link zur Verkaufsanzeige?
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Aynchel » 4. Mai 2020 11:18

EML hat jahrelang die Entlüfternippel der Brembo Sättel am Seitenwagemnrad abgesägt weil in der Felge 5mm gefehlt haben
es blieb nur der Schskant stehen
lässtig beim Entlüften, aber es geht
Benutzeravatar
Aynchel
 
Beiträge: 1229
Registriert: 30. November 2013 14:35

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Stephan » 4. Mai 2020 11:22

". . .Nicht dass er jedesmal die Scheiben lösen muss, bevor er das Rad ausbaut. . ." Das ist bei meinen EML-Rädern aber schon der Fall.


Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

https://bvdm.de
Benutzeravatar
Stephan
Administrator
 
Beiträge: 20289
Registriert: 30. Oktober 2005 10:32
Wohnort: 4050 Rheydt

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon rosthaufen » 4. Mai 2020 11:24

Meint ihr wirklich das ein 130er Reifen das Ganze um Welten verbessert...

@ Siegfried: nimm deine Finanzen zusammen und schau Dir das mal an....

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... nt=app_ios
bleib dir treu
Benutzeravatar
rosthaufen
 
Beiträge: 483
Registriert: 24. März 2015 10:01
Wohnort: Thüringen

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 4. Mai 2020 11:50

Stephan hat geschrieben:". . .Nicht dass er jedesmal die Scheiben lösen muss, bevor er das Rad ausbaut. . ." Das ist bei meinen EML-Rädern aber schon der Fall.


Stephan


Es gibt halt auch Gespanne, die einen verwöhnen, weil sie einem so eine Scheixe eben ersparen 8) . Wäre blöd, das für eine geringe Verbesserung, falls überhaupt es überhaupt eine ist, zu ändern.
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Re: Pro und Kontra Vorderradschwinggabel 1150 GS

Beitragvon Pe-Po » 4. Mai 2020 11:54

rosthaufen hat geschrieben:Meint ihr wirklich das ein 130er Reifen das Ganze um Welten verbessert...

@ Siegfried: nimm deine Finanzen zusammen und schau Dir das mal an....

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... nt=app_ios


Nein, ganz sicher nicht um Welten.
Aber das Gespann mit der Schwinge würde ich auch nicht haben wollen. Neben der Stellung des Telelever auch wegen des nur einen Bremsattels vorne.
Pe-Po
 
Beiträge: 356
Registriert: 11. März 2020 18:56

Nächste

Zurück zu Fahrwerk

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste