peterlm3 hat geschrieben:@Crazy Cow du hast vollkommen recht, aber es handelt sich um eine Eigenkonstruktion Felge, die nicht zu erwerben ist und somit auch nicht einfach eine Nummer größer wählbar. Es soll aber kein 175er sondern ein 155er Gummi drauf.
Gruß peterlm3
Peterim, es geht mir gar nicht so sehr um deine Arbeit, Respekt, als mehr um das generelle Hinterfragen.
Bei dir ist es klar, neues Rad, neue Abnahme, neue Kosten. Aber tatsächlich gibt es auch bei kleineren Änderungeswünschen ein paar ernst zu nehmende Überlegungen.
1. Habe ich (in Hessen) eine vorh. Felge und möchte einen 10mm zu breiten Reifen draufbringen, benötige ich eine Herstellerfreigabe, gehe damit zum aaS, der berechnet mir 62,- Euro, in der Schreibstube der Zulassungstelle werden weitere 12,- Taler fällig, aber erst wenn die Unbedenklichkeitsbescheinigung von der Bündelungsbehörde zurück ist, die noch einmal 39,- Taler kostet. 113,- Euro extra für einen Reifen, der im Versand 42,- und beim Händler 52,- Euro kostet und 10mm breiter ist als der, der keine Nebenkosten veursacht. Ein fragwürdiger Vorteil, denn...
2. Reifen bekommen bei der Produktion abschließend in einer Art Backofen das Profil aufgebraten. Dazu wird eine Form benötigt und die ist teuer. Was ich jetzt schreibe, habe ich selbst nachgemessen (Firestone), kann aber nicht sagen, ob es generell gilt, oder nur bei wenigen Herstellern, oder nur bei seltenen Größen. Das Profil des 125er Reifens ist exakt so breit wie das des 135ers. Und das des 165ers so breit wie das des 175ers.
3. Es würde sich also lohnen, die Profilbreiten von 145er und 155er Reifen von verschiedenen Herstellern zu vergleichen. Möglicherweise erkennt nicht nur der Laie, sondern auch der Fachmann keinen Unterschied beim aufgezogenen Reifen, wenn er nicht auf die Typierung schaut.
4. In den Tabellen sieht man, dass die tatsächliche Reifenbreite pro 1/2" Felgenbreite sich um rd. 5mm verändert, ein 155er also auf der gleichen Felge kaum breiter ist als ein 145er. Der 155/60 und der 145/65 sind annähernd gleich im Durchmesser.
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Zum Abschluss noch eine Seite aus dem Conti Reifenratgeber. Eine Angabe zur tatsächlichen Profilbreite findet sich nie. Man beachte aber den Hinweis:
"Die Maximal-Maße sind tatsächliche Betriebsmaße des unbelasteten Reifens unter Betriebsdruck, inklusive Wachstum, aber exklusive dynamische Verformungen. Die Maximal-Maße sind für Fahrzeug- konstrukteure bindend." Das Wachstum des Reifens wird auf der Messfelge ermittelt. Ich würde sagen, das Wachstum auf einer zu kleinen Felge ist nicht ergründbar. Nun bin ich gottlob kein aaS, aber ich wäre ein gar strenger.
A. Kekulé brachte gestern einen schönen Vergleich (allerdings in Bezug auf Covid): "Im Zoo vor dem Leoparden Käfig hält man sich ja auch an die Regeln. Es gibt "Do's" und "Dont's"." Sinngemäß: wenn ich den Finger mit Sondergenehmigung nur 5cm durch das Gitter stecken darf, kann er auch ab sein. Nirgends auf der Welt scheint das Regelwerk so ausgeprägt zu sein wie in DE, man muss nicht nachdenken, um sich dran zu halten, soll es wahrscheinlich auch nicht.
Das ist meine Sicht der Dinge, aber jeder soll machen wie er denkt.