Dreiradler

An meinem Guzzi-Gespann fahre ich seit Jahren auf dem Hinterrad ein Felge mit der Bezeichnung 'Morad Spain 3.50x15 40TRC OFFSET 2/11 E DOT'.

Als das alte Hinterrad an der Nabe locker wurde habe ich mir vor Jahren dieses Rad aufbauen lassen. Jetzt will ich es legalisieren....

Hat jemand im Forum eine solche Felge im Gespann eingetragen?

Viele Grüße Christof

Moin, vllt bekommst du dort technische Unterlagen.

https://catalog.zodiac.nl/en/12-wheels- ... chResult=1

Grüße Corvin

Hallo
ich hatte im Frühjahr meine Speichenfelgen eintragen lassen. Wichtig ist dabei einen Prüfer mit Verstand zu finden, denn für umgespeichete Felgen gibt es in der Regel keine Unterlagen. Sind für die Eintragung auch nicht nötig. Nur wissen das einige Prüfer nicht.

Gruß

heubi1 hat geschrieben:An meinem Guzzi-Gespann fahre ich seit Jahren auf dem Hinterrad ein Felge mit der Bezeichnung 'Morad Spain 3.50x15 40TRC OFFSET 2/11 E DOT'.

Als das alte Hinterrad an der Nabe locker wurde habe ich mir vor Jahren dieses Rad aufbauen lassen. Jetzt will ich es legalisieren....



Viele Grüße Christof

Warum? Hat doch alles bisher funktioniert, und der jeweilige TÜV hat doch wohl auch nichts "bemerkt" - oder ist irgendwas --schief-- gelaufen? Warum der Aufwand?

bei mir stehen nur die Felgen - und Reifengröße drin. Bei den 18" Gespannen nur Reifengröße.

Wenns die gleiche Größe ist, würde ich den TÜV-Menschen damit nicht belasten. Die haben auch so genug zu tun...

Jep. Das Fass würde ich nicht freiwillig aufmachen wollen. . .


Stephan

die zuvor erteilten Ratschläge, alles so zu belassen, wie es ist, halte ich für sehr bedenklich. Fakt ist, dass das ursprüngliche Rad durch ein nicht baugleiches und obendrein auch noch von einem anderen Hersteller ersetzt wurde. Das Gespann nimmt aus rechtlicher Sicht ohne gültige Betriebserlaubnis am öffentlichen Straßenverkehr teil. Solange man nicht in einen Unfall verwickelt ist, wird dieser Gestzesverstoß -wenn er denn bemerkt wird- ggf. nur mit einer Ordnungswidrikeit geahndet. Im Falle eines Unfalles können die Folgen fatal werden.
Ich kann nur empfehlen, sich umgehend um einen kundigen Sachverständigen zu bemühen (war ja wohl auch Dein ursprünglicher Wunsch). Gespeichte Räder werden von vielen Sachverständigen ohne aufwendige Nachweise meist positiv begutachtet.
Gruß Walter

legalize it...

Ich muss Walter Recht geben. Dazu käme ein sachkundiger Sachverständiger wahrscheinlich zu einem Urteil, dass dir gar nicht lieb ist. Tatsächlich tragen die Akront Felgen heute die Bezeichnung Morad/Akront und nur die Felge Morad/Akront 3 × 15 ist als Gespann Felge typiert. Im Querschnitt ist sie deutlich robuster als die Morad Ultraleicht Felgen, die meiner Meinung nach die Durchmesser-Bezeichnung am Anfang tragen, zum Beispiel 15 X 3,5.
Auch sind die Gutachter heute offensichtlich nicht mehr frei in der Beurteilung von Rädern. Mir sind seit einiger Zeit nur noch Fälle bekannt, wo ein Nachweis zur Tragkraft des Rades beigebracht werden musste. Das ist bei handgespannten Speichenrädern aber ein Problem, weil die erst nach dem Einspeichen ermittelt werden kann. Speichendicke und -winkel ergeben unterschiedliche Belastbarkeiten.

Also meine Felgen von XS-Performance haben ein Traglastgutachten. Und die habe ich VOR dem Einspeichen gekauft. Und sie waren ungebohrt.
Und so sind sie auch heute noch erhältlich


Für für Moto Guzzi Serienfelgen der Marke Akront/Morad gibt es ebenfalls Gutachten. Ob sie auch für die genannte Größe verfügbar sind,
könnte man vielleicht über Stein-Dinse oder Walmotec in Erfahrung bringen.

f104wart hat geschrieben:Für für Moto Guzzi Serienfelgen der Marke Akront/Morad gibt es ebenfalls Gutachten.

Da wär ich gespannt, ob das Gutachten die Verwendung am Gespann auch zuläßt, oder (wie das Gutachten der Sanremo-Felgen) die Verwendung am Gespann explizit ausschließt.

Natürlich ändern sich die Regeln und die Prüfgewohnheiten, aber es ändern sich auch die Teilnehmer in diesem Forum. So lohnt es sich vielleicht, alle paar Jahre bekanntes zu wiederholen aber auch inhaltlich up-zu-daten.
Zu allen Zeiten der Gespannabnahme war es so, dass Speichenräder mit Stahlfelgen gerne problemlos durchgewunken wurden, für die Akzeptanz von Alufelgen würde ich guten Willen oder Unkenntnis als Grundlage sehen. Schon Ende der 1950er bot BMW für seine Vollschwingenmodelle Stahlfelgen für den Gespannbetrieb an. In neuerer Zeit wurden die verchromten 15" Stahlfelgen von Low-Cost Japan Choppern populär, aber fast immer wurden die Papiere der Herkunftmaschine verlangt, um die Radlast zu bestimmen.
Unter den Zubehör-Alu-Speichenfelgen ist m.W. nur für die Akront 3x15 Gespannfelge eine Herstellerfreigabe für den SW-Betrieb zu erlangen. Die Fa. Gespanntechnik Ottl in A hatte früher eine umfangreiche Übersicht über Speichenradprofile auf ihrer Website. Man denkt, Internet vergisst nichts und speichert solche Inhalte nicht physisch. Doch, das Internet hat Öttls Seiten vergessen. Sehr schade, wir hatten sogar eine Übersicht hier im Forum, ich finde sie nicht. Autor war Vitus oder Vitus jun.

Es geht nicht nur darum, was wohl ein Prüfer zu einer Felge ohne Gespannfreigabe sagt, es geht auch darum, was die Felge zum SW Betrieb sagt, ob dem Fahrer sein Leben und das seines Beifahrers lieb sind. Auch zu gerissenen Speichenfelgen (m.W. sogar von einer Solo Guzzi) haben wir Bilder hier im Forum. Ursache sind meist dickere Speichen mit geringerer Elastizität, weil im Gespannbetrieb die normalen gerne wegknacken.

Hm, ich habe da ein Verständnisproblem:
Es gibt zweierlei Felgen 3.50-15 von MORAD, eine für Autoreifen, eine für Motorradreifen, die sich bekanntermaßen im Außendurchmesser unterscheiden. Erstere ist deutlich teurer und natürlich für Gespanne gedacht. Einen A-B-Vergleich der (wahrscheinlich) unterschiedlichen Gewichte habe ich nicht gemacht, aber ich kann mir jetzt einfach schlecht vorstellen, dass diese Felge dann eine zu geringe Traglast UND eine mangelnde Eignung für Querkräfte, wie sie beim Gespann an der Tagesordnung sind, aufweisen...
Oder denke ich da falsch?

ich denke, da geht es eher um den Hump, oder?

g-spann hat geschrieben:Hm, ich habe da ein Verständnisproblem:
Es gibt zweierlei Felgen 3.50-15 von MORAD, eine für Autoreifen, eine für Motorradreifen, die sich bekanntermaßen im Außendurchmesser unterscheiden. Erstere ist deutlich teurer und natürlich für Gespanne gedacht. Einen A-B-Vergleich der (wahrscheinlich) unterschiedlichen Gewichte habe ich nicht gemacht, aber ich kann mir jetzt einfach schlecht vorstellen, dass diese Felge dann eine zu geringe Traglast UND eine mangelnde Eignung für Querkräfte, wie sie beim Gespann an der Tagesordnung sind, aufweisen...
Oder denke ich da falsch?

Ja, vielleicht bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Seitdem Öttl fehlt, orientiere ich mich nur an Walmotec. Vielleicht sind seine Listen nicht aktuell, sie haben sich seit 15 Jahren nicht verändert, danach gibt es nur die 3 x 15 für Autoreifen. 2 Humps haben inzwischen fast alle für schlauchlose Speichenräder.

PS: wenn es eine 3.50 (J) x 15 für Autoreifen gibt, solltest du auch eine Herstellerfreigabe für den Gespannbetrieb bekommen.

https://www.walmotec.de/Morad_07.pdf

Hmpf, wahrscheinlich hab ich auch irgendwo das entsprechende Gutachten , da ich ja genau diese 3.50-15"-Felge bei Walmotec hab für das Rotax-Gespann bohren lassen, um problemlos alle 135er 15-Zöller montieren und eintragen lassen zu können. Aber als ich im Vorgespräch sagte, um welche Felge es sich bei dem Umbau handele, winkte der a.a.S. schon ab, das ginge klar und das Gutachten bräuchte er nicht...wenn es mir mal in die Hände fällt, stelle ich's ein...

Vielen Dank für euer Feedback, das hat mir letztlich den richtigen Impuls gegeben.

Ich kann von der Firma bei der ich das Rad bauen hab lassen ein Tragfähigkeitsgutachten bekommen. Damit sollte die Eintragung der neuen Felge kein Problem sein.

Der Hintergrund für die ganze Sache ist der bevorstehende Generationswechsel bei meiner bevorzugten Prüfstelle.....

Viele Grüße Christof

Hallo Christof,
vielleicht magst Du die Firma mit Namen nennen ?!
Grüße
Jürgen

Ja klar, das Rad ist von SWC im schwäbischen Heimerdingen. Die haben die Festigkeit des Rades für gut befunden und ein Tragfähigkeitsgutachten erstellt. Damit dürfte die Eintragung kein Problem mehr sein...

Grüße Christof

Moin,
danke sehr !
Schönen Sonntag noch !
Jürgen