Bremse Beiwagen Bremsdruck regelbar

[Scordalus]

Hallo zusammen,
ich habe mir ein XS Gespann zugelegt.
Die hintere Bremse ist mit dem Boot verbunden und es ist schwierig mit der Dosierbarkeit.
Wie sieht es aus wenn ich die vordere mit dem Boot verbinde und dieses Regelventil, LINK, dazwischen setzt zum einregln je nach Beladung.
Erfahrungen schon vorhanden?

https://www.isa-racing.com/fahrzeugtech ... ebel?c=466

[Nattes]

Ich habe auch ein ähnliches Tilton Ventil verbaut.
Es gibt natürlich keine Gutachten von Tilton.

Meine Erfahrung: es bringt so gut wie nichts.
Ich denke, das liegt einfach daran, dass die einwirkenden Kräfte und vor allem das Gewicht der Fahrzeuge im Rennsport, bei denen die Regelventile verwendet werden, nichts mit den Anforderungen eines viel leichteren Gespannes zu tun haben.

Das ist natürlich nur meine unmaßgebliche Hauptschulmeinung.

Gruß, Norbert

Noch als Nachtrag:
Bei meinem Sauer Guzzi Gespann war auch ein Regelventil verbaut und auch da,
das gleiche Ergebnis.

[willi-jens]

Hallo,

suche einfach mal hier im Forum nach Bremsdruckminderer. Es gab meines Wissens nach auch einige positive Rückmeldungen bzw Erfahrung.

Grüße

Jens

[holger420]

Meine Erfahrungen sind positiv.
Guzzi-Strassengespann,
Handbremse wirkt auf rechte Scheibe vorn direkt und via Tilton auf die Seitenwagenbremse,
mittels Tilton leer ganz eingeregelt fast kein Überbremsen
beladen Tilton offen Bremsleistung prima.
Fußbremse wirkt auf linke Scheibe vorn direkt und via Tilton aufs Hinterrad
Integralventil ausgebaut
mittels Tilton nur mit Fahrer ganz eingeregelt hinten kein Überbremsen, kein Stempeln mehr
beladen Tilton offen hinten Bremsleistung gut.
Vorn sowieso

Guzzi Renngespann
Handbremse wirkt auf rechte Scheibe vorn direkt und via Tilton auf einen Sattel der Seitenwagenbremse,
ohne Schmiermaxen Tilton ganz eingeregelt fast kein Überbremsen
mit Schmiermaxen Tilton fast ganz offen Bremsleistung Tipptopp.
Fußbremse auf 3 Scheiben
Vorn linke Scheibe direkt
Hinten via Tilton
Tilton ganz eingeregelt fast kein Stempeln mehr
2ter Sattel Seitenwagen
mittels Tilton leer ganz eingeregelt fast kein Überbremsen
mit Schmiermaxen Tilton etwa zur Hälfte offen Bremsleistung tipptopp.

Klar, mit Fuß und Handbremse zusammen ist wie Auffahrunfall, alle 3 Räder stehen annähernd sofort.

Diese Ventile "regeln" nicht den Druck sondern die Durchflußgeschwindigkeit
bedeutet, länger anhaltendes Bremsen bei Passabfahrten z.B. sorgt auch bei den "geregelten" Zangen für vollen Druck.

Für mich also klar empfehlenswert so ein Tiltonventil einzubauen,
braucht ein wenig bis man weiß unter welchen Lastzuständen wie einzustellen ist.

Und wie immer am KFZ:
Du musst WISSEN was Du tust!

Und das Entlüften braucht Zeit und Geduld so ein Ventil mit den Verschraubungen hat so einige Luftsäcke.
Späteres Wechseln der Bremsflüssigkeit ist dann kein Problem mehr.

Ich empfehle die gesamte Anlage so zu verbauen dass sie in Gänze ohne Öffnen einer Leitungsverschraubung vom Fahrzeug abgebaut werden kann. Stahlfex überall ist sowieso ein muss.
Grüße
Holger

[Nattes]

Vielleicht sollte ich mich einfach noch mal etwas näher damit auseinandersetzen.

Aber so richtig Leidensdruck hab ich für mein Grobmotoriker Gespann eigentlich gar nicht.

[Richie]

Einige Guzzis haben nur ein Verteiler aber einiger haben ein Druckminderer.

Gruß Richard

[Saxon]

Diese Ventile "regeln" nicht den Druck sondern die Durchflußgeschwindigkeit
bedeutet, länger anhaltendes Bremsen bei Passabfahrten z.B. sorgt auch bei den "geregelten" Zangen für vollen Druck.

Moin,
ob das so stimmt? Alle Beschreibungen die ich gefunden habe lauten auf: Bremskraftregelventil und auch das Diagramm bezieht sich auf Eingangsdruck zu Ausgangsdruck https://www.isa-racing.com/fahrzeugtechnik/bremsen-und-zubehoer/betaetigung/bremskraft-regelventile/tilton-regelventile/ventil-mit-hebel?c=466. Kraft wird über ein Druckbegrenzungsventil (DBV) geregelt. Der Druck wird je nach Hand/Fußkraft abgeregelt und bleibt so. Ich kann dann dauerhaft geradeaus Bremsen.
Wenn ich die Durchflussmenge reduziere habe ich ein Drosselventil. Dh wenn ich einen Zylinder mit einer Drossel aus/einfahre läuft der solange langsamer bis er einen Anschlag erreicht, dann geht er auf vollen Druck.
Der Effekt wäre dann beim Bremsen in einem Sekundenbruchteil erreicht und die Regelwirkung verpufft.
Denke ich mir so
Gruß
Helmut

[W-L]

Moin Helmut,
dem kann ich nur beipflichten!

Bei manchen Gespannen kann man mit einem Druckregelventil (z.B. TILTON) recht gute Ergebnisse erzielen, bei vielen aber nicht. Das hängt zum Einen von den Gewichten des Motorrades, des Beiwagens, des Fahrers und des Passagiers / Gepäck im Beiwagen ab, aber ganz wesentlich auch von der Art der Vorderradführung und der bestehenden Konfiguration der Bremsanlage. Die Spurweite hat dagegen nur einen kleinen Einfluss.

Bei einem BMW K1200GT Stoye-Gespann mit Schwinggabel besetzt mit einem 110 kg-Fahrer verschiebt sich der Gesamtschwerpunkt des Gespannes z.B. um ca. 70 mm nach rechts, wenn eine 75 kg-Person im Beiwagen Platz nimmt.
Bei einem Honda CX500 Gespann mit EML Mini und Schwinggabel sind es dagegen nur ca. 45 mm.
Allein durch die voneinander abweichenden Schwerpunktverschiebungen ergeben sich bereits unterschiedliche Wirkungen des Druckregelventils auf das Bremsverhalten.

Bezieht man in die Betrachtung nun auch noch die Art der Vorderradführung mit ein, ergeben sich weitere gravierende Unterschiede in der Wirkung eines Druckreglers. Eine Tele-Gabel (nicht BMW Tele-Lever) verändert den Sturz des Gespannes beim Bremsen deutlich stärker, als es eine Schwinggabel bewirkt und beeinflusst dadurch sehr stak den Geradeauslauf beim Bremsen.

Da die Auswirkungen der einzelnen Einflussfaktoren auf das Bremsverhalten sehr unterschiedlich sind, kann man den Einsatz eines Druckregelventils nur dann mit Aussicht auf Erfolg empfehlen, wenn entsprechende Erfahrungen mit einem technisch vergleichbaren Gespann und ähnlichen veränderbaren Gewichten (Fahrer, Beifahrer, Gepäck) vorliegen.
Gruß W-L

[willi-jens]

Danke Walter. Wieder durchaus informativ zu lesen.

Grüße

Jens

[UKO]

Das man bei einem Renngespann eine ausgewogene Bremse möchte leuchtet mir noch ein. Aber auf der Strasse reicht es doch wenn es geradeaus bremst. Wenn mein Seitenwagen leer ist und ich richtig ankern muss blockiert halt das Seitenwagenrad. Aber das pfeift nur, sonst nix. So what?

[W-L]

Guten Morgen UKO,
mit meinem Beitrag lag es mir fern jemanden vorzuschreiben, wie die Bremsanlage seines Gespannes ausgelegt sein muss. Ich wollte mit meinen Ausführungen nur darauf hinweisen, dass die Abstimmung aufgrund der vielen einwirkenden Parameter recht komplex ist, und es nicht damit getan ist, bei einem Zug zur Seite einfach nur einen Druckminderer einzusetzen.
Wenn ein TüV-Sachverständiger die Wirkung einer Bremsanlage positiv begutachtet, ist doch alles im grünen Bereich. Der Gesetzestext besagt nur, dass das Gespann beim Bremsen (mit den vorgeschriebenen Mindestbremswerten) die Spur nicht verlassen darf. Ob mit oder ohne aktive Lenkkraft wird nicht näher erwähnt.
Und wenn Dein Gespann mit blockierendem Beiwagenrad geradeausläuft, spricht das für eine gut wirkende motorradseitige Bremse. Besser kann man es dann nicht mehr hinbekommen.
Gruß W-L

[UKO]

Ja, jedes Gespann ist halt anders. Ich habe viel Geld in die Bremsanlage gesteckt. Jetzt funktioniert sie richtig. CBR 1100XX - EML Speed mit Radnabenlenkung. Bremst jetzt auf beiden Hebeln mit allen 3 Rädern.