Stuchz

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Stuchz

Beitragvon Crazy Cow » 26. Juli 2007 11:51

Ich fang hier mal was an, weil doch ab und zu Fragen zur Seitenwagen einstellung kommen. Ein Erfahrungs- und Bastelbericht. Ich habe in absehbarer Zeit, leider keine Zeit Zeichnungen zu machen.

Im Februar 2001 kaufte ich mein Gespann einem Selberbauer ab, dessen Frau nis dahin mit einem halben Zwillingspaar das Meinige gefahren hatte.

Es war absolut auf Sicherheit eingestellt, Maschine und Seitenrad negativ gestürzt, (die Radaufstandsflächen stehen dabei nach aussen).
Der Sturz des Seitenrades war wo eher auf die miesen EZS Schweisschablonen zurück zu führen. Das Modell hat allgemein Nullsturz.

Sehr grosse Vorspur, 40mm, die Laufrichtungen der Räder schneiden sich dabei rel. kurz vor der Maschine.

Lange Nachlauf, das Vorderrad steht dabei dicht an der Maschine.

Ich will darüber nicht maulen, das Ding fuhr ja.

Geradeauslauf, na ja. Man spürte den Seitenwagen kaum und es liess sich gut halten, kaum Spurrillenempfindlichkeit. Rechtskurve eine Katastrophe, schon auf einer Autobahnausfahrt stempelte das Seitenrad heftig, aber es blieb immer unten. Linkskurve tadellos und leichtgängig.

Nur man sass ewig schief auf der Maschine.

1. Erste Massnahme: Maschine gerade gestellt. Besser. Aber das Rad lupft schon mal, speziell beim Stempeln. Spurrilenempfindlichkeit ist spürbar.

2. Nach drei Wochen: Schulterentzündung rechts. Das Teil zog praktisch immer unmerklich nach rechts. Dazu die aerodynamische Kühlung.

3. Zweite Massnahme: Nachlauf verkürzt, Vorspur verringert. Leichteres Lenken, das Stempeln hört auf. In der Linkskurve erleichtert jetzt Gaswegnehmen das Lenken. Rechts herum steigt das Rad schon mal.

4. Dritte Massnahme: Nachdem beide Maschinenraäder immer noch rechts ablaufen, die Maschine positv gestürzt. Nach links geneigt.
Spurrillenempfindlichkeit nimmt etwas zu. Vorder- und Hinterrad haben jetzt 15 Tkm drauf und sind gleichmässig abgelaufen.

5. Vierte Massnahme: der einseitige Reifenverschleiss hatte mich bewogen, auch das Seitenrad gerade zu stellen. Nullsturz. Schwingachsenbefest. umschweissen.

Hmm, das war nicht gut. Das 165er Rad steht jetzt plan am Boden und man merkte auf einmal, dass ein Seitenwagen dran ist. Das Überbremsen des Seitenwagens wich einem Unterbremsen.

Einsicht. Das Seitenrad sollte im unbeladenen Zustand den Charakter eines Fahrradreifens haben. Der neg. Sturz hatte dazu geführt, dass bei höherer Zuladung und in der Linkskurve mehr Gummi an die Fahrbahn gepresst wurde. Es läuft zwar einseitig ab, aber es stellt das Seitenwagenfahrwerk automatisch ein. Auch die Vorspur wirkt sich stärker aus, wenn höhere Last auf den Reifen drückt.

Die Beobachtungen sind natürlich subjektiv, aber der neg. Stuchz auf dem Seitenrad gibt mir schon zu denken.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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