Doppel Bremssattelhalter für EZS Seitenwagen

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Doppel Bremssattelhalter für EZS Seitenwagen

Beitragvon Crazy Cow » 10. Mai 2008 22:18

hallo,
nachdem ich neulich neu bereift hatte, wollte ich endlich mal die Harmonisierung der Asymmetrie beim Bremsen in Angriff nehmen und dem Seitenwagen zwei Sättel spendieren, einen der vorne anspricht, der andere ans Hinterrad gebunden.
Schwinge: EZS Gompact, Rally und wer weiss noch.
Bremse: Grimeca, Zweikolben Festsattel - Schraubabstand 93,5.

Hab mir zwei Brembo Sättel besorgt, Mass genommen und gezeichnet und gefräst. Passt. Die Kunst besteht im spannungsfreien Verschrauben mit den geschweissten Originalhaltern.

Nach der Entlüfterei hatte ich keine Lust meine neue Camera obscura mit den klebrigen Fingern ein zu sauen. Foto vom eingauten Zustand hole ich nach, wenn die Hinterradbremse angeschlossen wird.

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zwischenbericht

Beitragvon Crazy Cow » 18. Mai 2008 11:50

never change a running system-
oder wenn es dem Esel zu gut geht geht er aufs Glatteis.

Nach wiederholter Justage, von den angeschweissten "Adaptern" ist der hintere 1,3mm tiefer in der Z-Achse angeordnet, mehrere 100km Einfahrens und Entlüftens, stellt sich nun leider heraus, dass die Anlage nicht so bleiben kann.

Hintergrund:
- Als ich das Gespann übernahm, war das Seitenrad mit der Fussbremse gekoppelt und überbremste rechts stark.
- ich verwendete beide Stahlflexleitungen gekoppelt (Hinterrad und Seitenrad) um das Seitenrad ans Vorderrad an zu schliessen. Das Hinterrad bekam die Original Gummileitung und liess sich auf einmal perfekt entlüften, das Hinterrad sprach sensibler an.
- Danach lief das Gespann 6 Jahre vorbildlich, anbremsen vorn ohne verziehen, Vollbremsung erst vorn dann dann hinten, die Hand ist eh schneller als der Fuss, sehr gut beherrschbar.

Änderung 1: Vor kurzem Conti Winterreifen aufgezogen, Kurvengeschwindigkeit deutlich gestiegen, man braucht fast keine Bremse mehr.
Gleichzeitig vorn Scheiben und Beläge erneuert, hinten Beläge. Früher Vollscheiben - VW-Beläge, jetzt innenbelüftet - Yamaha Beläge. Seitenwagenbremse blieb unverändert.

Bremsen vorne: das Vorderrad neigt bei langsamer Fahrt zum Blockieren, bricht aber nicht aus.
Bremsen hinten: Das Fahrzeug bricht hinten stark aus, vor allem auch bei starker Bremsung aus hoher Geschwindigkeit mit beiden Bremsen.
Bei schreckhaftem Loslassen hinten geriet das Fahrzeug ins Pendeln.

Änderung 2: zwei Brembo Sättel montiert.
Die beiden Brembo Sättel haben die gleiche Kolbengrösse wie der Grimeca, die Beläge sind unwesentlich grösser.

Effekt:
Anbremsen vorn: das Fahrzeug zieht stark nach links.
Vollbremsung vorn: das Fahrzeug zieht geradeaus, das Vorderrad blockiert leicht.
Anbremsen hinten: das Fahrzeug zieht stark nach rechts.
Vollbremsung hinten: das Fahrzeug zieht geradeaus.

Vollbremsung beide: sehr stabil geradeaus.
Anbremsen bei Regenguss: katastrophal. Die Reifen reagieren zu sensibel, man bremst ja nur an, selten gleichzeitig.

Ich habe nun den Fehler gemacht, der die Hauptursache bei derlei Experimenten ist, zu viele Dinge auf einmal geändert. Zur Kontrolle aber beide Brembo Sättel gegeneinander getauscht, keine Änderung.

Fakt ist wohl, dass die Brembo Sättel später/träger schliessen, als die maschinenseitigen oder auch der Grimeca. Ursache könnte noch sein, dass ich die Leitungen zum Seitenwagen getauscht habe. Es ist vorn eine sehr lange Stahlflexleitung dazu gekommen, etwa 30cm länger als vorher.
Ich habe den Eindruck, dass Stahlflexleitungen einen kleineren Querschnitt haben als Gummileitungen, als Festleitungen ja sowieso.
Möglicherweise hat auch die hintere (ohne PVC Mantel) einen grösseren Querschnitt als die vordere (mit PVC-Mantel).
Ist das denkbar?

Hat jemand Versuche oder Erfahrungen mit verschieden langen Stahlflexleitungen gemacht?

Rückbau oder Flucht nach vorn? Für ein Integralbremssystem fehlt nur noch eine Leitung. Fussbremse: je ein Sattel vorn, hinten und Seite, Handbremse: je ein Sattel vorn und Seite.
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Lich und Luff gibt Saff und Kraff

Beitragvon Crazy Cow » 19. Mai 2008 16:45

ja ich weiss, die Schilderung hört sich so abstrus an, dass eigentlich nur Luft im Spiel sein kann. So habe ich auch gestern im Vorbeigehen noch mal kurz ein Ventil bei leichtem Druck geöffnet (Lappen drum gewickelt) und der Hebelweg hat sich danach wieder deutlich reduziert.

Bild
Das ist der Spiegler Gabeladapter, (Montezumas Rache). Er befindet sich oben am hängenden HBZ und versammelt im Ruhezustand wahrscheinlich alle Luft in seinem Inneren. Drückt man nun zum Entlüften aufs Pedal, ist damit zu rechnen, dass die Luft mit der frischen Brühe wieder in die obere Leitung strömt sobald man ein Ventil oder eben die Lochschraube am Gabeladapter öffnet. Genialerweise ist die hintere Bremsleitung so kurz gewählt, dass man das Teil nicht in anderem Winkel befestigen kann. Wenn ich mit der Kur fertig bin, habe ich gottlob eine halbe Flasche Fertaan Rostumwandler.
Mit der Originalleitung ohne diesen technischen Hochgenuss hatte ich wie gesagt keine Probleme.

Bild
Das ist der hintere Bremsattel, der nicht recht Leistung bringt.
Im Serienzustand ist er exakt in der Waage positioniert. Momentan ist der höchste Punkt, wo sich die Luft innerhalb des Sattels sammelt, am höchsten Punkt der Abbildung.
Man beachte auch die Zuführung, die praktisch halbschräg um die Ecke gelegt wunderbar ein Versteck für Luftbläschen bildet.
Dazu das Entlüftungsventil inerhalb der Felge. Wenn man Fliehgewichte aufklebt, kann man Wetten darüber abschliessen, was wohl besser hält: das Fliehgewicht oder die Entlüftungsschraube.

Viermal habe ich schon entlüftet, ich werde es noch weitere viermal tun, bevor ich an die Integralbremse gehe, die Leitung habe ich schon.
MBK Roller vorn. Stahlflex, einteilig. Vom hinteren HBZ an den vorderen Verteiler unter dem Steuerkopf.
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Beitragvon Hans Friedrich » 19. Mai 2008 18:18

Also dein Entlüftungsnippel hat doch noch massig Platz bis zur Felge.

Frag' doch mal einen EML-Fahrer (mich z.B.), wie es dort aussieht: Nachdem man die Beiwagenbremse entlüftet hat (übrigends die gleiche Bremse,die du am EZS hast, und die Brembo-Zangen gibt es (angeblich) nicht mehr als Ersatz, es werden dann die technisch identischen Grimeca geliefert),

muss man den Entlüftungsnippel mit der Puksäge absägen(!), weil sonst der Nippel durch die Verschraubung der EML-Verbundräder wegrasiert wird. Ergenis - jesenfalls bei mir: Man entlüftet bzw. wechselt die Bremsflüssigkeit ha´lt nicht mehr bei jedem Belagwechsel... :oops:

Aber nun zu deinem eigentlichen Problem: Wenn das Entlüften z.B. wegen verzweigter Leitungen nach der üblichen Methode nicht funktioniert, versuchs es mal andersrum: von Unten! Man umwickle die Entlüfterschraube mit Telfonband aus dem Sanitärbedarf (wg. Gasdichtigkeit), besorge sich eine 300ml-Spritze (z.B. aus einer Tierarztpraxis) und einen passenden (gasdichten!) Schlauch, verbinde Schlauch mit Entlüfternippel, drehe ein wenig den Nippel auf, und drücke mit der Spritze frische Bremsflüssigkeit von unten nach oben durch das System. Ich wundere mich immer, wieviel Luft mit dieser Methode noch aus einem angeblich entlüfteten System herauszuholen ist.

Auf diese Wese habe ich vor ein paar Wochen die Doppelscheibe meiner VFR und die komplette Bremsanlage des Gespanns entlüftet, nachdem ich die Dichtringe der Bremszangen gewechselt hatte. (Grund: Winterbetrieb beim Gespann, 125.000 Km bei der VFR: Alle Kolben im Frühjahr fest. Erbebnis: 14 lächerliche Gummiringe für rund 100 € gekauft. Ich könnt kot...).

Langer Rede kurzer Sinn: Probiers mal von Hinten.

H.F. :-D
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Beitragvon Richard aus den NL » 19. Mai 2008 19:56

H.F. hat geschrieben: Probiers mal von Hinten.


Frage: Kann man mit den Hand soviel Druck von Hinten reinbringen, mit so eine kleine / dünne Schlange?

Kinky.... :roll:

Den Entlüftungsnippel mit der Puksäge absägen? Das war schon Seriën-mässig bei den 15 Zoll EML-Räder z.b. die von eine Midi oder eine GT2.
In der Tat, Sauerei, hab selbst die Schlange immer mit den Anstecher samt Schlüssel darauf geschmolzen, damit das funktionierte)

Eigentlich gleich Blöd, wie die Entlüftung einer 4V BMW Hydraulik-Kupplung.

Richard aus den NL :grin:
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Beitragvon Crazy Cow » 19. Mai 2008 20:15

Hans Friedrich hat geschrieben:
Aber nun zu deinem eigentlichen Problem: Wenn das Entlüften z.B. wegen verzweigter Leitungen nach der üblichen Methode nicht funktioniert, versuchs es mal andersrum: von Unten! Man umwickle die Entlüfterschraube mit Telfonband aus dem Sanitärbedarf (wg. Gasdichtigkeit), besorge sich eine 300ml-Spritze (z.B. aus einer Tierarztpraxis) und einen passenden (gasdichten!) Schlauch, verbinde Schlauch mit Entlüfternippel, drehe ein wenig den Nippel auf, und drücke mit der Spritze frische Bremsflüssigkeit von unten nach oben durch das System. Ich wundere mich immer, wieviel Luft mit dieser Methode noch aus einem angeblich entlüfteten System herauszuholen ist.


Der Tipp ist nicht schlecht.
Ich hab schon mal einen 6mm Durchschlag in den Entlüftungsschlauch gesteckt, der pumpt auch schön, aber nicht viel.
Ebenso habe ich erwogen, bei geöffneten Ventilen die zuvor weit rausgedrückten Kolben zurückzupressen, quasi als Pumpe zu benutzen.
Dazu müsste ich aber die Sättel waagerecht auf einen Bock klemmen.
Ich habe den Verdacht, dass durch das "schräge" Entlüften im Schoss evtl. eine Luftblase in der abgewandten Kolbentasche (Zylinder) verblieben ist.

Ich werde jetzt gleich erstmal eine Tasse voll Bremsflüssigkeit durch die Leitungen pumpen. Mir ist da was sehr einfaches für einhändiges Arbeiten eingefallen. Ich mache Fotos.

PS: die Brembo Bremssättel gibt es beim MBK Rollerhändler. Die haben auch mehr als genug gebrauchte, die junge Leut fahrn ja alles kaputt.
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Beitragvon Crazy Cow » 19. Mai 2008 22:22

Ssssoo,
jetzt bin ich ein gutes Stück weiter, in der Einsicht, nicht im Erfolg.
Hinten war es tatsächlich Luft, weiteres pumpen hat immerhin dazu geführt, dass das Hinterrad kurz vor dem Anhalten blockiert. Was jetzt noch an Differenz da ist kommt eben daher, dass das Hinterrad bei Bremsen leichter wird. Ich glaube ja nach wie vor daran, dass bremstechnisch das Seitenrad ein Vorderrad ist. (Das vorderste Rad in der Spur.)

Das Problem an der Handbremse - um die Spannung vorwegzunehmen: es war der zuerst gehegte Verdacht.
Der Strömungswiderstand in der 120cm langen Leitung ist so gross, dass mir selbst beim Brühe durchpumpen nach einer halben Tasse die Hand weh tat.

Ich will das gar nicht verallgemeinern, vielleicht gibt es das Problem nur an meiner Leitung und es ist Dreck drin, oder eine Maus reingekrochen.
Unsinnig finde ich jedoch, dass die Durchgangsbohrungen an den Fittings auch nur knappe 2mm sind, wie bei kurzen Stahlflexleitungen.
Ich werde das Teil mal zersägen und darüber berichten.

Einfacher Bremstest nach getaner Arbeit in der Garage:
1. Kuh bittet Gattin mit dem Dreirad zu schaukeln, während sie langsam den Handhebel anzieht. Sobald das Vorderrad blockiert, ist mit dem Schaukeln und dem Handhebel inne zu halten, würd ja eh nicht mehr gehen.
2. Kuh dreht jetzt am Seitenrad und versucht die Bremswirkung ein zu schätzen.
3. Das ist nicht schwer, sie ist Null. Das Rad lässt sich locker durchdrehen.
Gott sei Dank habe ich mich nicht dem Stress unterworfen, heute Abend noch fahren zu wollen, sonst wäre ich ausgerastet.

Die Bilder mit dem "Hilfsgerät" stelle ich später ein, ich muss jetzt erst mal den Hund lüften.


Bilda:

Bild
Die Schose im montierten Zustand.
Bemerkenswert der sehr praktische EZS 8-Lochkranz, nein man ahnt es schon, es sind zwei 4-Lochkränze, einer 4/100 der andere 4/102.
Schwer zu erraten, auf welchem die Felge bei der Übernahme des Dreirades montiert war. (Murphy´s Gesetz).

Bild
hier die Spezi-Aal-Vorrichtung: Ein abgeschnittener 9,5mm Schlauch, etwas angefast, wird in das Auge der Bremsleitung geschoben. Er sitzt sehr gut und fungiert fortan als Pentil. Lässt Bremsflüssigkeit raus, aber keine Luft wieder rein. Ins Glas getunkt ist damit "Spülen" des Schlauches möglich. Hab ich gemacht, zwei Ausgleichsbehälter voll.

Bild
Die Entlüftungsvorrichtung.
Tatsächlich ist am schnellsten die Nabe mitsamt der Ankerplatte ausgebaut, hängt ja alles irgenwie an einem Stück. Drei Muttern nur.
Zum Entlüften noch unter Druck den Fitting nach unten gedreht, die Entlüftungsschraube war wirklich am höchsten Punkt. 10mal gepumpt, keine Luft mehr gefunden.
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Beitragvon HBJ-Hayabusa » 20. Mai 2008 05:27

Hallo Olaf,

wenn das auf den Bildern der Seitenwagen ist, dann ist die Luft in dem Unteren Bremssattel, Bau Ihn aus und entlüfte mit dem Nippel nach oben, genau so einen kram hatte ich auch mal, ich ahbe gesucht bis zur verzweiflung. Ausbauen, Klötze rein, stück Eisen.....dazwischen, Pumpen...auf....zu....pumpen.....Fertig
Wetten


Gruß

Andreas
Das Leben ist wie eine Blume, drum Lebe es intensiv bevor es Verwelkt ist
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Beitragvon muli » 20. Mai 2008 06:28

hallo zusammen;
was andreas sagt, kann ich ebenfalls bestätigen; bei meinem MegaComete ist die positionierung der bremssättel und damit der entlüfternippel am vorderrad, wie auch am beiwagenrad alles andere als zufriedenstellend; vorne ist ein bremssattel "verkehrt" montiert - entlüfternippel zeigt nach unten und am beiwagen ist auch einer verkehrt herum; es wird dir jeder bestätigen, daß man zum entlüften um eine demontage der betroffenen bremssättel nicht herum kommt - leider :(
cu
muli

ps: zumindest für's vorderrad werde ich heuer wohl noch eine lösung finden - die teile dazu liegen bereits in der werkstatt :D
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Beitragvon HU » 20. Mai 2008 07:37

Mal einiges zum Thema.

Die unterschiedliche Länge von Bremsleitungen aus Stahlflex hat keinen Einfluss, weil Flüssigkeiten sich nach allen Seiten gleich ausdehnen. Bei Gummileitungen kann es zur Ausdehnung kommen und das kann man schon merken.

Bei vielen Gespannkonstruktionen sitzen die Bremszangen nicht in der ursprünglichen Position. Daher muß man zum Entlüften immer die Zange demontieren und mit dem Entlüfternippel nach oben entlüften. Manchmal gibt es bei der Verlegung der Bremsleitung dann auch noch Bereiche, wo sich die Luft sammelt. So etwas mit dem normalen "Pumpen" zu entlüften ist fast nicht möglich. Da hilft dann nur ein Entlüftergerät, welches die Bremsflüssigkeit richtig in die Leitung saugt. Der Hub eines Bremszylinders reicht nicht aus. Eine andere Variante ist, an den Stellen, wo sich Luft sammeln kann, müssen Entlüfter angebracht werden.

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Beitragvon robby ausm tal » 20. Mai 2008 09:31

8) Das man das noch erwähnen muß, das auf dem Kopf stehende Bremszangen "in der Hand" entlüftet werden sollten. :roll:
Übrigens, sollte, bedingt durch die Einbaulage, der höchste Punkt der Bremszange die Leitungsverschraubung sein, dann kann man sich mit der Schraube der hinteren Bremszange der R1200GS behelfen. Dort ist ein Entlüfter eingebaut!
Grüße aus dem Bergischen!

Ich danke allen die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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Beitragvon Crazy Cow » 20. Mai 2008 10:24

danke für die Anteilnahme.
@muli und Andreas: Die beiden Bremssättel sind nicht gekoppelt. Der auf dem Bild untere geht wie´d Sau.
Zum Entlüften habe ich jeweils den in Frage kommenden Bremssattel vermittels Schraubstock nach oben gedreht. Dabei darauf geachtet dass der tiefste Punkt der Leitung unter dem Seitenwagen ist. Am Rad wird dann per Hand entlüftet, maschinenseits entlüftets sich selbst in den HBZ, wenn man darauf achtet, dass keine Schlaufen oder Winkel durch Fittings im Gehänge sind.
@ Robby: das habe ich ja schon mehrmals gemacht. Ich bin auch schon etliche 100km mit luftfreiem System gefahren, trotzdem sprach die eine SW-Bremse kaum an. Sättel hatte ich wie gesagt schon gegeneinandergetauscht.

Nein, es ist eindeutig die Leitung. An meiner XV habe ich vorn eine 110cm Leitung, die Bremse lässt sich mit dem kleinen Finger betätigen.
Zum Entlüften der betr. SW-Leitung braucht man bei offenem Pentil den Kraftaufwand der ganzen Hand. Man kann leider nicht an die Lötstellen der Fittings schauen, aber ich denke da geht schon mal was schief.
Die Leitung war nicht neu. Irgend jemand hat sie mal aus irgend einem Grund ausgebaut und weggelegt. Vielleicht aus diesem.


edit- @HU: ich glaube nicht daran, dass Stahlflexleitungen nur gut sind.
ihr Innenquerschnitt ist so gering, dass die Luftbläschen auf natürlichem Wege nicht zueinander finden. Sie verteilen sich auf die ganze Länge, was gerade bei langen Leitungen ein komplettes Spülen notwendig macht, wenn sie nicht senkrecht, wie am Vorderrad montiert sind.

Bei Oldtimern sind 4 und 6mm Kupferleitungen mit kurzen Flexanschlüssen durchaus üblich. So ein Teil hatte ich früher an meinem EML. Entlüften war nie das Thema.
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Beitragvon Ernst » 20. Mai 2008 13:42

Die Stahlflexleitung zu meiner Bootsbremse ist 1,95m lang. Die war nach zwei HBZ -Behältern durchsaugen auf Druck.
Das Sauggerät gibt es bei Louis, aber die Nippel vorher mit Teflonband umwickeln, sonst zieht man darüber Luft und meint die käme aus der Leitung.
Die Physik liegt dir nicht so richtig, gell... :lol:
Gruss vom Ernst, der mit dem Guzzi-3-Rädle V1000G5/Carell TR 500
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Beitragvon Keusen » 20. Mai 2008 14:47

@ Ernst

sei doch bitte nicht so hart zur guten Kuh :-)

Grüße

Eugen j.keusen
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Beitragvon Crazy Cow » 20. Mai 2008 15:53

Keusen hat geschrieben:@ Ernst

sei doch bitte nicht so hart zur guten Kuh :-)

Grüße

Eugen j.keusen


Ernst poltert halt gern...
apropos Physik: Der Strömungswiderstand einer Leitung errechnet sich schon aus dem Verhältnis von Länge zu Querschnitt, gell?
Bei Luft, Flüssigkeit und bei Gleichstrom. Nur mal so, ohne behaupten zu wollen, dass sich das bei einer Länge von 2m schon auswirkt.

Und die Dehnung einer Stahlflexleitung ist übrigens nicht gleich Null. 2m Stahlflex haben wahrscheinlich den gleichen Dehnungsverlust wie 2mal 20cm Gummischlauch plus 160cm Festleitung.

Gott sei dank müssen wir nie in die Tabellen schauen. "Stahlfex ist halt besser als Gummi".
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Beitragvon m904laalaa » 20. Mai 2008 18:31

Crazy Cow hat geschrieben:...
Zum Entlüften der betr. SW-Leitung braucht man bei offenem Pentil den Kraftaufwand der ganzen Hand. ...


Da ist einwandfrei irgendwo 'ne Engstelle drin! Bei offener Schraube sollte das Entlüften mit 'nem schwachen Zucken des Kleinen Fingers gehen...
Eventuell ist die Leitung zugequollen (was ich aber bei 'ner Stahlflex noch nie gehört habe!), oder ist irgendwo ein Fremdkörper drin. Oder ein Knick (den man nicht mal von außen sehen muß!) Das gilt's jetzt herauszufinden!
Versuch doch mal ohne Sattel zu "entlüften". Wenn's dann immer noch schwer geht: Ohne Leitung. Und auf diese Weise durcharbeiten bis zum Bremshebel. Irgendwann muß es ganz einfach leicht gehen! (Spätestens, wenn Du den Bremshebel alleine in der Hand hältst :wink: )
Aber dann ist klar, wo's klemmt.

AuchvomLeidsingenkönnede Grüße,
Jürgen

PS: Hab bei der Montage meines hinteren Bremssattels auch solche Probleme gehabt. Hab' dann beide Sättel unter die Garagendecke gehängt, mit annähernd senkrecht hängenden Leitungen, und hab dann von unten nach oben entlüftet. Musste halt erst mal eben das Boot runter...
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Beitragvon Crazy Cow » 20. Mai 2008 21:52

m904laalaa hat geschrieben:Da ist einwandfrei irgendwo 'ne Engstelle drin! Bei offener Schraube sollte das Entlüften mit 'nem schwachen Zucken des Kleinen Fingers gehen...
Jürgen



hallo Jürgen, richtige Antwort!

Sssooo fehdich, Problem gelöst, Maschine betriebssicher.
Hinten muss ich noch mal bei, da ist beim Starten immer was Luft drin, aber sie bremst mit jeder Kraft gleichmässig in beiden Spuren.

Wenn ich sage "es ist die Leitung", dann ist das die Leitung. :D
Wenn Luft in einer Anlage ist, ist die Mechanik leichtgängig.
Wenn der Fluss gehemmt wird, ist die Anlage schwergängig, wie bei mir.
Und mal ehrlich, besser als Sättel ausbauen und waagerecht hinstellen kann man nicht entlüften. Es war nach getaner Arbeit in 3min. fertig.

Ich könnte kotzen, wenn ich überlege wie lange ich jetzt daran rumgemacht habe. Und natürlich ist es mein Fehler, ich hätte ja gleich richtig kuggen könn, aber das gehört nicht mehr zu meinen starken Seiten, seitdem mir die Dottores die Augen unterschiedlich stark fokussiert haben. Und ich habe beileibe nicht an der Stelle nach einem Fehler gesucht, alle die sich hier beteiligt haben aber auch nicht. Deshalb lass ich es mal als Rätsel stehen, obwohl die Lösung schon sehr wichtig ist.

@Ernst: Ich hab die betreffende Leitung ausgebaut, eingeweicht und mit 10atü Pressluft durchgepustet. Der Klumpen kam aber erst, als ich Bremsflüssigkeit durchgepumpt habe. Die Leitung hätte ich dir gern mal zum Suckeln gegeben...
Sie muss sich das ja auch gefallen lassen.

Aber das war wahrscheinlich nicht der einzige Fehler, beim Wiedereinbau habe ich was viel Gravierenderes gefunden. Schon die Aussage, dass ich mit den Originalleitungen nie Schwierigkeiten hatte, ging mir pausenlos durch den Kopf, bis es "Klick" machte.


:roll:
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Beitragvon m904laalaa » 21. Mai 2008 05:44

Crazy Cow hat geschrieben:...
Deshalb lass ich es mal als Rätsel stehen, obwohl die Lösung schon sehr wichtig ist. ...

... beim Wiedereinbau habe ich was viel Gravierenderes gefunden. Schon die Aussage, dass ich mit den Originalleitungen nie Schwierigkeiten hatte, ging mir pausenlos durch den Kopf, bis es "Klick" machte.
...


Aha! Schon klar: Andere um Rat fragen, aber eigene Erfahrungen nicht weitergeben ... :349:

Jetzt spuck's schon aus! Bremsleitungsschrauben ohne Loch verbaut? :smt017
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Beitragvon robby ausm tal » 21. Mai 2008 07:38

m904laalaa hat geschrieben:Jetzt spuck's schon aus! Bremsleitungsschrauben ohne Loch verbaut? :smt017


8) Viel schlimmer, er hat das Loch draußen liegen lassen! :D
Grüße aus dem Bergischen!

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Beitragvon Crazy Cow » 21. Mai 2008 10:15

moin,
man kann die Antwort mit einem Wort so abfassen, dass alle wissen, worauf sie achten müssen.
Tatsächlich ist es aber eine Sauerei, die darauf basiert, dass Stahlflexleitungen ein Riesengeschäft sind, sich etliche Anbieter tummeln mit TÜV und ABE versteht sich. Ein Geschäft wird aber um so lukrativer, je mehr man bei der Produktion spart.

Zum Verständnis würde ich gern ein paar Zeichnungen dazu machen.
Moment Geduld bitte.

:roll:
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Beitragvon Taika » 21. Mai 2008 13:08

Schätze mal, da viele Stahlflex nun vor Ort mit dem Anschluss für den Sattel verschraubt werden können (sprich das Ringsück auf den Schlauch) kommt es bei "Billigprodukten" vor, dass die Fertigungstoleranz des Aufschraubanschlusses zum Gewindestück des Schlauches zu Groß ist. Will heißen, die Duchflusslöcher sitzen versetzt und dadurch reduziert sich der Querschnitt. Das Problem hat man bei den fest verkrimpten Anschlüssen (wie bei den Originalleitungen) normal nicht.

Gruß Sascha.
Taika
 
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Beitragvon Crazy Cow » 21. Mai 2008 13:49

Taika hat geschrieben:Schätze mal, da viele Stahlflex nun vor Ort mit dem Anschluss für den Sattel verschraubt werden können (sprich das Ringsück auf den Schlauch) kommt es bei "Billigprodukten" vor, dass die Fertigungstoleranz des Aufschraubanschlusses zum Gewindestück des Schlauches zu Groß ist. Will heißen, die Duchflusslöcher sitzen versetzt und dadurch reduziert sich der Querschnitt. Das Problem hat man bei den fest verkrimpten Anschlüssen (wie bei den Originalleitungen) normal nicht.

Gruß Sascha.


Im Prinzip richtig!

Nur, dass die Position der Löcher für eine sichere Montage überhaupt keine Rolle spielen dürften.

Wir schreiten zur Auflösung. Vorab, ich brauche für die Zeichnungen und den Text nicht länger als eine Stunde.

Das Problem sind die Fittings, genauer die Schraubaugen. Es gibt offensichtlich zig verschiedene, vom inneren Aufbau! Die Lösung sind die Hohlschrauben.

Bild 1
Bild
Das ist ein serienmässiger japanischer Stahlfitting, geschmiedetes Blech. In seinem inneren verbleibt so viel Platz, dass die Schraube problemlos von der Bremsflüssigkeit umspült wird.
Stahl schwarz, Flüssigkeit braun dargestellt.

Bild 2
Bild
Das ist ein Spiegler Auge. Vollstahl, nachträglich bearbeitet. In der rundlichen Nut wird die Schraube hinreichend umspült. Spiegler Leitungen können normalerweise mit den Serienschrauben verwendet werden. Aber als es losging mit Stahlflex, fragten die immer "für welches Motorrad" auch bei Sonderlängen, vielleicht deshalb.
Ärgerlich ist nur, dass die Augen äusserlich grösser sind als das Original. Meist verdrückt man mit ihnen die die angegossene Verdrehsicherung am Sattel. Wer seine Gewinde nicht überstrapazieren will, legt schon mal 2 Dichtungen Drunter, dann geht´s problemlos.

Bild 3
Bild
Das ist ein Auge für eine Stahlflexleitung im Automobilbereich.
Wahrscheinlich machen die Herren feste Vorgaben. Ich hab so eine.

Bild 4
Bild
Das ist der Stänker, um den es geht. Herkunft unbekannt.
Die Bohrung ist 10,0 die Schraube 9,9. Toll. MBK verwendet diese Augen serienmässig, sie erfordern bestimmte Schrauben mit einer Nut, die aber auch bei allen anderen Leitungen funzen.

Nicht dass ich das nicht wahrgenommen hätte, in den Brembosätteln steckten die richtigen Schrauben. Aber die Stänkerleitung kommt auch nicht von einem Roller, nur von meinem Freund dem Rollerhändler.
Ich lege auch immer die Leitungen mit den passenden Schrauben weg, in dem Auge, in dem sie mal funktioniert haben, ich habe ja genügend Kleinteile...
Aber ich habe nur eine Doppelhohlschraube. Die stach im Gespann.
Ein Austausch fiel für mich also unbewusst aus. Ich habe sie immer bei Änderungen schnell wieder reingedreht, damit nicht zuviel Brühe aus der anderen Leitung läuft.
Natürlich funktioniert auch diese Doppelhohlschraube, wenn ihre Querbohrung einigermassen vor dem Zufauf des Auges steht. (Loch vor Loch). Als ich bei der zweiten Montage einen 2. Dichtring unterlegte, merkte ich, dass ich den oberen Fitting anders drehen musste. Davor hatte ich ihn so gestellt, wie der der Spiegler Leitung gestanden hatte.

Bild 5
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Den Vogel schiesst aber "Montzumas Rache" ab, Spieglers Gabelstück.
Durch die Einsicht der Doppelhohlschraube habe ich seine Konstruktion aus dem Gedächtnis überprüft.
Der Aufbau ist etwa so wie in der Zeichnung (Draufsicht). Die Bohrung in der Mitte ist 12mm, bei exater Montage wird eine Originalschraube (blau) gut umspült.
Mit dem Teil kommen zwei Dichtungen grösseren Aussendurchmessers, die wo zentrieren helfen sollen tun.

Die Verschieb-Toleranz fand ich bei der Montage aber sehr gross. Es ist also durchaus möglich, dass unter bestimmten Umständen (man kommt weg. der SW-Befestigung kaum an die Schraube ran) die Schraube (blau) wie unten sitzen tut.

Bild 6
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Unschwer zu erraten, welche Leitung besser versorgt wird, einen geringeren Gegendruck bietet.
Gestufte Dichtungen täten zentrieren helfen. Bei der Montage dachte ich noch: "Fräs dir paar neue" dann vertraute ich doch von einer inneren Unruhe getrieben der deutschen Ingenieurskunst...

Jetzt mach ich´s halt noch mal auf.
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Beitragvon Crazy Cow » 21. Mai 2008 18:04

1. Nachtrag - HBZ entlüften

Bin nun gerade wieder ein Stück gefahren, die Luft ist raus, macht Spass, bremst wie ein Auto.
Schrat hatte es in der Laberecke angesprochen, das Entlüften der HBZ.
Normal geht das selbsttätig, beim jedem Bremsvorgang, solange die Leitungen zum HBZ hin ansteigen. Oder einfach durch tagelanges stehen lassen.
Man kann das forcieren, indem man wiederum pümpelt, anders halt.
Zur Kontrolle kann man den Deckel des Ausgleichsbehälters abnehmen, dann aber recht voll füllen, dann spritzt es nicht so leicht.

Den Hebel nur wenige Millimeter ziehen, bis man merkt, dass sich im Gefäss was tut. Gleich weider loslassen, man sieht dann aus der 2. kleinen Bohrung Bläschen aufsteigen.
Alsdann behende aber nicht hektisch viele ultrakurze Hübe ausführen die nicht länger als 3mm sind und schon dicht nach der Endstellung beginnen. Man findet bald den Punkt, wo keine Fontänen mehr entstehen, aber endlos Blasen aufsteigen.
Wenn man den Dreh raushat, Deckel schliessen, dass´ned spitzt.

Damit wird die Luft, die sich auf der Maschinenseite in den Leitungen befindet nach oben gesogen. Das verhindert auch, dass evtl. Bläschen beim Bremsen Rtg. Bremssattel getrieben werden.

Hat mir mein Rollerspezl beigebracht, hab ich gemacht, hat gut geholfen.
Zuletzt geändert von Crazy Cow am 21. Mai 2008 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Hans Friedrich » 21. Mai 2008 19:16

Crazy Cow hat geschrieben:1. Nachtrag

...

Hat mir mein Rollerspezl beigebracht, hab ich gemacht, hat gut geholfen.


Na denn, da kann ja noch so Manches kommen, wenn du schon anfängst, durchzunummerieren.

Zum Problem "Entlüften des HBZ" hat mir ein Spezl (Zweiradmechanikermeister, ob er auch Roller fährt, weiß ich nicht), auch was gesteckt: Über Nacht den Bremshebel in angezogener Stellung mit einem Kabelbinder fixieren, die Luftbläschen sammeln sich mit der Zeit vor dem Kolben. Wenn man morgens den Hebel entlastet kann man den "blub" im Ausgleichsbehälter sehen und hören.

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Prüfen der Leitung auf Verstopfung

Beitragvon Crazy Cow » 21. Mai 2008 19:27

Hans Friedrich hat geschrieben:Zum Problem "Entlüften des HBZ" hat mir ein Spezl (Zweiradmechanikermeister, ob er auch Roller fährt, weiß ich nicht), auch was gesteckt: Über Nacht den Bremshebel in angezogener Stellung mit einem Kabelbinder fixieren, die Luftbläschen sammeln sich mit der Zeit vor dem Kolben. Wenn man morgens den Hebel entlastet kann man den "blub" im Ausgleichsbehälter sehen und hören.

H.F.


Stimmt!
Das war mir aber bisher nur von Gummileitungen geläufig. Es soll auch dazu beitragen, dass das Gummi über Nacht "vorgedehnt" (eigentlich zusammengepresst) wird. Ein Gummi, das keine Chance hat, sich zu entspannen hat wohl einen besseren Druckpunkt.



2. Nachtrag - Prüfen der Leitung auf Verstopfung

Normal ist das per Druckprobe nicht präzis möglich, weil eben eine längere Leitung einen höheren Gegendruck bringt als eine kurze.
Einfach mal an zwei neuen Leitungen suckeln.

Ich hab dann, als guter Japaner reichlich mit Feingewindemuttern ausgestattet, eine Hohlschraube durch ein Auge gesteckt und mit Dichtungen eine Mutter drauf geschraubt. Damit hatte ich einen brauchbaren Einlauf.

Im Vertrauen darauf, dass alle Fahrgestellteile benzinfest sein müssen, habe ich den Schlauch hoch gehalten und mit Benzin befüllt, bis es unten raustropfte. Man kann schwer einschätzen, ob es die gleiche Menge ist, die man oben reintut. Also oben Pressluft eingeblasen und unten spritzte nun der grösste Teil des Benzins sauber raus.

Kein gutes Zeichen.

Wenn die Leitung frei wäre, wäre alles Benzin komplett drucklos durch gelaufen. Die Tatsache dass das Benzin sauber war, bedeutete, dass Benzin den Dreck nicht löst.

Nächster Versuchsaufbau: Die Leitung zu einem nach oben offenen "U" hängend befestigt, wobei das Einlaufende 20cm höher war als das Auslaufende. Benzin neigschütt.

Ich hätte erwartet, dass das U irgendwann am tieferen Auslaufende überläuft. Es lief stattdessen irgendwann am höheren Einlaufende über.
Möglicherweise war der Dreck im Inneren schon durch das Benzin gequollen. Pressluft, (ging durch) Vorgang wiederholen, kein Erfolg nicht.
Normal hätte ich die Leitung jetzt weggeworfen, aber ich hatte noch keinen entsprechenden Ersatz.
Gleiches mit Gleichem sagen die Homöopathen, alter Pattex geht am besten mit neuem Pattex ab, sag ich. Also Ate DOT 4 neigpumpt, der Druck stieg und plopp, kam der schwarze Schmodder nausgschosse. Nochmal Pressluft und geht.

Ihr wisst ja: nicht zur Nachahmung empfohlen, aber eine neue Sonderlänge fer de Seideware, hunnert Mack uffwertz, gell?...

Ich hab eine in der Bucht gefunden, aber ich habe sie noch nicht.
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Re: Prüfen der Leitung auf Verstopfung

Beitragvon Hans Friedrich » 21. Mai 2008 19:58

Crazy Cow hat geschrieben:


2. Nachtrag - Prüfen der Leitung auf Verstopfung

...

Ihr wisst ja: nicht zur Nachahmung empfohlen, aber eine neue Sonderlänge fer de Seideware, hunnert Mack uffwertz, gell?...

Ich hab eine in der Bucht gefunden, aber ich habe sie noch nicht.


Keine Bange, die Meisten wissen schon, was von deinen Ratschlägen zu halten ist. Aber in jedem Fall und immer wieder amüsant zu lesen.

Weiter so. :lol:

H.F.
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Ursache der Verstopfung

Beitragvon Crazy Cow » 21. Mai 2008 20:52

3. Nachtrag - Ursache der Verstopfung

Vitus gab mir den Tipp, ich hab es überprüft. Es sieht so aus, als stamme die Stänkerleitung tatsächlich von einer Harley und war zuvor mit DOT 5 befüllt.
Es ist bekannt, dass es da lebhafte Reaktionen gibt.

:oops:
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Beitragvon Ernst » 22. Mai 2008 19:04

Meine 1,95m lange hat bei http://www.brems-spur.de/ vor drei Jahren 62,-€ gekostet. :-)
Gruss vom Ernst, der mit dem Guzzi-3-Rädle V1000G5/Carell TR 500
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4. Nachtrag - Nachgedrehte Schrauben

Beitragvon Crazy Cow » 25. Mai 2008 14:43

4. Nachtrag - Nachgedrehte Schrauben

Gestern viel gefahren heute noch mal schrauben. In des Wortes doppeltem Sinn. Hab mir ein paar Japanerschrauben genommen und auf die Drehbank gespannt. Wie erwartet sind die Schrauben vergütet auch ohne Kennzeichnung. Also nur mit einer Spitze des Stahls Nut drehen. Die französischen sind mit einem 2,5mm Stechstahl parallel genutet, vielleicht nicht gehärtet, wie wir es von Renault Sätteln her kennen.

Damit ist es mit den Japanerschrauben jetzt natürlich auch vorbei.

Weggenommen 1mm auf den Radius, 3mm breit. Oben einen 1,5mm hohen Bund weg. Dichtung und Zentrierung stehen lassen.

Hab ich ersma in Montezumas Rache und den hinteren Bremssattel gedreht.

Hols der Teufel! Ein Druckpunkt wie Eisen, und das sofort!
Ich dachte lange, der hintere Bremszylinder packt nicht mehr als vier Kolben.
Scheint also auch bei Spiegler Leitungen was zu bringen.
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Nachtrag 6

Beitragvon Crazy Cow » 25. Mai 2008 15:54

1. Entlüftet hatte ich hinten 19er Spanplatte in Maschinenschraubstock steckend, Sattel aufgehängt.
Weil Spanplatten Dreckzeug sind, traten sie Beweis an für die Hypothese im
Bremsenfred III.

Die Kolben klemmten schon, nachdem sie nur 3-4 mm ausgetreten waren, einen bekam ich kaum wieder los. Total verkantet, wie eine alte Holzschublade.

2.Nebeneffekt:
Hab die Garage mit Ölbinder durchgekehrt. Als es anfing zu regnen, ausnahmsweise das Dreirad einigschohm. Kein Schabgeräusch, kein Quietschen, einfach leichtfüssig.

Stephan sprach es mal an: die dauernden Geräusche von den Belägen.
Ich vermute, dass die etwas engen Ringspülleitungen an den Stahlaugen, mit ihrem fürs Bremsen eigentlich unwesentlichen Gegendruck, es den Dichtgummis an den Kolben ganz schön schwer machen, diese anständig zurück zu drücken.

:?
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Re: Nachtrag 6

Beitragvon Hans Friedrich » 25. Mai 2008 19:53

Crazy Cow hat geschrieben:1. Entlüftet hatte ich hinten 19er Spanplatte in Maschinenschraubstock steckend, Sattel aufgehängt.
Weil Spanplatten Dreckzeug sind, traten sie Beweis an für die Hypothese im
Bremsenfred III.

Die Kolben klemmten schon, nachdem sie nur 3-4 mm ausgetreten waren, einen bekam ich kaum wieder los. Total verkantet, wie eine alte Holzschublade.
...
:?


Dadurch, dass man einen Toten wieder ausgräbt, wird er auch nicht mehr lebendig. Dein "Bremsenfred III" war genauso ein technisch Blödsinn wie die die beiden vorigen. (Ich erinnere mich noch dunkel daran, dass du allen ernstes behauptest hast, die Bremskolben würden nicht
durch die Dichtungsringe zurückgezogen - zumindest an dieser Stelle hast du dich als lernfähig erwiesen. Und das Hinterlegen von Bremskolben mit selbstgedrehten Beilagscheiben, damit die Bremse schneller anspricht , wird von dir (zum Glück) auch nicht mehr kolportiert).

Schau dir mal im "Bremsenfred III" genau deine Grafiken an, dann weißt du, warum nicht nur ich deine Technikfreds für Scharlatanerie halte: In deinen Grafiken sind die Dichtungsringe immer in Nuten in den Kolben eingelassen - und genau dies habe ich in 30 Jahren Moppedschrauberei noch nie gesehen. Die Dichtungsringe, die ich gewechselt habe, waren immer in Nuten in den Bremskörpern eingelassen. Alle Nissin/Tokico/Brembobremsen, die ich bisher geöffnet habe, hatten die Nuten der Dichtringe in den Körpern.

Da du sonst ein ganz genauer Zeitgenosse bist, würde dir der Lapsus mit den Nuten in den Bremskolben nicht durchgehen - es sei denn, du hast die Innereien einer Moppedbremse noch nie gesehen.

H.F.

P.S.: Ich habe das Gefühl, ich hätte genau dies schon mal geschrieben. (?) Falls ja - egal, doppelt hält besser.
Zuletzt geändert von Hans Friedrich am 25. Mai 2008 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Ernst » 25. Mai 2008 20:48

Mir gehts genauso.... Bild
Ich lese die Beiträge der Kuh nur noch in Socken, weil sich dann die Zehennägel besser ringeln könne. Die Sorge es könnte jemand glauben, raubt mir regelmässig den Sekundenschlaf vor dem Monitor.
Gruss vom Ernst, der mit dem Guzzi-3-Rädle V1000G5/Carell TR 500
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Beitragvon Crazy Cow » 26. Mai 2008 18:22

"Isch lees des immä, weil da kann isch misch so uffreesche...." :D

@Hans Friedrich: Scharlatanerie ist, wenn einer sagt: ein Dreirad ist nun mal asymmetrisch, das geht halt nicht besser.
In dem Falle besser: 60km/h.

Was weiss schon einer, der nicht probiert, nicht analysiert?
Dann stellt halt schön die Bohrungen von Schraube und Auge voreinander, aber sagt es keinem weiter. Man könnte ja auch Kerben in den Sechskant feilen, damit man sieht, wie die Bohrung steht. :oops:

Wenn noch jemand Fragen und Nöte bei der Trimmung der Bremslastverteilung hat, PN.

;-)
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