Bremsen optimieren - wie am besten?

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Bremsen optimieren - wie am besten?

Beitragvon GismoRex » 29. Dezember 2008 19:24

Moin!

Seit kurzem bin ich mit FJ 1200 / SideBike Comete unterwegs und in Bezug auf die Unterbringung meines Filius sehr zufrieden. Er fühlt sich pudelwohl darin und auch meiner Frau sagt es zu im Beiwagen. Was mich allerdings überhaupt nicht befriedigt ist die Bremsanlage. Das Beiwagenrad wird mit dem Hinterrad zusammen abgebremst und beide Sättel des Vorderrades sind an die Lenkerbremspumpe angeschlossen.

Nach rund 1000 gefahrenen Kilometern komme ich damit klar die Bremsbalance so herzustellen, das ich einigermaßen geradeaus bremse. Allerdings traue ich mich kaum über 120 km/h damit zu fahren, weil ich mir noch immer keine sichere Notbremsung zutraue. Ich glaube zwar mit weiteren Kilometern an Fahrpraxis langsam auch das Bremsen besser in den Griff zu bekommen, aber ob ich jemals blind und richtig eine Notbremsung bei höheren Tempo damit hinbekommen werde weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber, was noch viel schlimmer ist, meine Frau möchte auch endlich wieder Gespann fahren, sie hat jedoch weder Zeit noch Gelegenheit tausende von Kilometern damit abzuspulen, bis sie sich damit sicher fühlt.

Unser letztes Gespann, eine FJ 1200 / EML Speed 2000, hatte einen Sattel vorn mit dem Beiwagenrad gekoppelt und den anderen mit der Hinterradbremse. Damit sind wir nach kurzer Eingewöhnung eigentlich beide sehr gut zurecht gekommen. Da hab ich mich sogar richtig gern im Beiwagen sitzend von meiner Holden fahren lassen. Macht es Sinn den Cometen entsprechen umzurüsten oder gibt es da etwas sinnvolleres? Ferner möchte ich eine Feststellbremse nachrüsten. Hat jemand Erfahrung damit und kann mir Tipps geben?

LG, Gis
Zuletzt geändert von GismoRex am 29. Dezember 2008 20:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon peter » 29. Dezember 2008 20:25

Hallo Gis,

in Sachen Bremse am Gespann gibt es sicher viele Einzelmeinungen und -erfahrungen. Entscheidend ist aber, dass die Fuhre auch unter extremen Bedingungen schnell und sicher zum Stillstand kommt. Die herkömmlichen Umbauten der 80er und 90er-Jahre wurden dem m.E. aber nicht immer gerecht. Mein früheres Gespann war genauso wie Deine FJ ausgelegt. Ich habe dann den Beiwagenbremssattel mit der Handbremspumpe gekoppelt. Die Bremswirkung und Spurtreue waren danach wesentlich besser. Bei meinem jetzigen Gespann sind beide Bremspumpen mit je einem Bremssattel am Seitenwagen verbunden. Das verschafft mehr Bremsleistung und die Fuhre lässt sich gut in der Spur halten. Wichtig ist dabei die richtige Dimensionierung der Bremse am Seitenwagen.
Ein kompetenter Gespannbauer in Deiner Nähe kann Dir sicher weitere Ratschläge geben. Wenn's ganz dick kommt, macht er Dir auch gleich ein Angebot.
Gutes Gelingen!

Peter
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Beitragvon muli » 30. Dezember 2008 08:11

hallo gismo,
das thema bremsen konnte ich nach nem kleinen umbau für mich abschließen - dazu später mehr;
ein maßgeblicher unterschied von Comete und MegaComete ist u.a. die bremsanlage; die MegaComete hat am beiwagenrad zwei bremssättel; einer wird mit der handbremse angesteuert, der andere mit der fußbremse; das bremsverhalten mit der handbremse allein ist optimal; bei jeder geschwindigkeit, ob voll beladen oder leer, kann ich vorne voll reinlangen und maximal verzögern; erst wenn das vorderrad blockiert dreht sich das gespann nach rechts; ansonsten bleibt es 100%ig in der spur; mit der hinterradbremse zieht das gespann immer nach rechts - beladen etwas weniger als leer;
nachdem ich mit der bremsleistung auf der handbremse aber nicht zufrieden war, habe ich vor 2 jahren eine radialbremspumpe mit 21 mm (original 5/8") montiert; ich konnte den bremshebel bis zum griffgummi ziehen und vorne blockierte es gerademal, wenn ich alleine und unbeladen unterwegs war;
da ich ein ausgesprochener "handbremser" bin, habe ich für mich die optimale bremse an meinem gespann; von anderen gespannfahrern weis ich, daß diese lieber mit der fußbremse verzögern; das liegt, denke ich, vor allem an der bremsanlage;
normalerweise sollte der achsschenkel am beiwagen der MegaComete auch an der Comete passen; somit könntest du relativ einfach und ohne große bastelei einen zweiten bremssattel montieren; du könntest natürlich auch nur den beiwagenbremssattel auf die handbremse anschließen und die fußbremse alleine ansteuern; habe aber keine ahnung, wie sich das auf das bremsverhalten der fußbremse und das fahrverhalten auswirkt; mit ziemlicher sicherheit wirst du dir dann auf der handbremse auch ne größere bremspumpe wünschen :D
hast du dich schon in der SideBike-Mailingliste angemeldet ? dort könntest du deine frage auch stellen - da sind nicht nur Zeus-Fahrer drin :D
cu
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Beitragvon GismoRex » 30. Dezember 2008 08:17

muli hat geschrieben:hallo gismo,

hast du dich schon in der SideBike-Mailingliste angemeldet ? dort könntest du deine frage auch stellen - da sind nicht nur Zeus-Fahrer drin :D
cu
muli


Nö, wußte bislang nichts davon. Wo finde ich die? Was Deine Ausführungen zur Bremse anbelangen, da liegen meine Wünsche und Deine Umbauten auf einer Linie. Ich bin auch ein "Handbremser", nicht zuletzt deshalb, weil ich Gespann immer nur nebenher gefahren bin. Hauptsächlich fahre ich Solo.

LG, der Gis

EDIT: Ich habs gerade ergooglet und bin soeben Mitglied geworden.
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Beitragvon muli » 30. Dezember 2008 08:48

hallo Gismo,

ERWISCHT !!! fährt SideBike und kennt die mailingliste nicht *tssss* ;)
unter http://www.side-bike-ger.de findest du alles; da sind auch viele bilder der letzten SideBike-Treffen drin - wäre klasse, wenn wir uns da mal nächstes jahr treffen würden ;)
der initiator der mailingliste, das ist der Marcel, hat zusammen mit mir unseren bremsenumbau vor 2 jahren angeleiert; in diesem winter versucht er seiner MegaComete ein integralbremssystem (fußbremse verzögert alle drei räder) angedeihen zu lassen; bin mal gespannt;
thema feststellbremse : hatte ich mir zu anfang auch mal überlegt, habe die idee aber wieder fallen lassen; bin bisher immer ohne ausgekommen; wenn mich nicht alles täuscht, hat hier im forum der M904lalaa an seinem hinterrad eine montiert; das ist ein bremssattel von nem yamaha-quad (Grizzly ???); das ist ein bremssattel wo auf einer seite auch ein seilzug eingehängt werden kann, der dann die feststellfunktion übernimmt; feststellbremse muß ja mechanisch angesteuert werden ...
ich habe mir auch mal eine (nicht eintragungsfähige) hydraulische variante überlegt; dazu habe ich mir ein bremsabsperrventil aus dem motorrennsport gekauft; das hätte dann so ausgesehen, daß im fahrbetrieb das ventil offen gewesen wäre; hätte ich die feststellfunktion gebraucht, wäre ich auf die fußbremse gestiegen und hätte das ventil zugemacht; damit stünde halt die bermse unter permanenten druck; früher oder später hätte es mir vmtl. die bremsflüssigkeit zu den sätteln rausgedrückt :roll:
cu
muli

ps: und jetzt warten wir doch mal, ob unser Crazy Cow nicht auch was zu dem thread beitragen kann :D
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Beitragvon Stephan » 30. Dezember 2008 09:37

"...unter permanenten druck; früher oder später hätte es mir vmtl. die
bremsflüssigkeit zu den sätteln rausgedrückt..."

Warum, der Druck wird doch nicht von alleine ansteigen. Eher wird wohl
Bremsflüssigkeit durch's Ventil zurückströmen, wenn dieses irgendwann mal
nachlässt (Bauartbedingt).




Stephan :smt025
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

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Beitragvon paul » 30. Dezember 2008 20:56

Hallo, eine hydraulische Handbremse ist im Automotorsport durchaus üblich. Bei ISA-RACING (www.isa-racing.de) gibt es sowas, sind ca. 200€
(ich hab keinen aktuellen Katalog).
Desweiteren gibt es bei denen auch manuell verstellbare Bremskraftregelventiele und Montage-Material.
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Beitragvon m904laalaa » 31. Dezember 2008 09:32

muli hat geschrieben:...
thema feststellbremse : hatte ich mir zu anfang auch mal überlegt, habe die idee aber wieder fallen lassen; bin bisher immer ohne ausgekommen; wenn mich nicht alles täuscht, hat hier im forum der M904lalaa an seinem hinterrad eine montiert; das ist ein bremssattel von nem yamaha-quad (Grizzly ???); das ist ein bremssattel wo auf einer seite auch ein seilzug eingehängt werden kann, der dann die feststellfunktion übernimmt; feststellbremse muß ja mechanisch angesteuert werden ...


Stimmt, jetzt wo Du's sagst erinnere ich mich auch dran :smt015
Kann man im betreffenden Fred nachlesen.

Grüßle aus'm Süden,
Jürgen
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Beitragvon muli » 31. Dezember 2008 09:59

hallo stephan

Stephan hat geschrieben:"...unter permanenten druck; früher oder später hätte es mir vmtl. die
bremsflüssigkeit zu den sätteln rausgedrückt..."

Warum, der Druck wird doch nicht von alleine ansteigen. Eher wird wohl
Bremsflüssigkeit durch's Ventil zurückströmen, wenn dieses irgendwann mal
nachlässt (Bauartbedingt).

Stephan :smt025


von alleine steigt der druck nicht an, das ist klar; aber um eine bremswirkung zu erzielen mußt du den bremshebel betätigen und halten, dann das ventil absperren und den bremszhebel wieder loslassen; somit steht das hydrauliksystem zwischen absperrventil und radbremszylindern unter ständigem druck; daß das ventil nachgibt glaube ich weniger; ich denke mal die schwachstelle sind die dichtungen in den bremssätteln;
an meiner SR 500 ist mir mal nach der winterpause die bremsflüssig völlig ohne druck aus den bremssätteln ausgelaufen; gut, dichtungen hatten schon ein paar jahre auf dem buckel, aber daß das ohne jegliches zutun passieren kann hätte ich NIE gedacht;

@paul
ich habe das absperrventil damals für imho 150,- euro bei nem örtlichen händler bekommen ...

@m904laalaa
und wie hat sich deine handbremse bewährt ??? funktioniert's ? ;)
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Beitragvon m904laalaa » 31. Dezember 2008 12:52

muli hat geschrieben:...
@m904laalaa
und wie hat sich deine handbremse bewährt ??? funktioniert's ? ;)
cu
muli


Funzt fast perfekt. Muß nur öfter mal nachstellen. Werd' wohl mal 'ne starke Feder in den Zug implantieren müssen...
Gut eingestellt bleibt das Dreirad aber auch voll beladen am steilsten Berg stehen!

Zweiter Bremssattel am BW mit der VR-Bremse gekoppelt ist bei mir übrigens auch in Planung. Bei Notbremsungen machen sich einfach die Solo-Zeiten noch bemerkbar...

Grüßle aus'm Süden,
Jürgen
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Beitragvon Crazy Cow » 31. Dezember 2008 14:25

moin,
bin dies Jahr etwa 8tkm gefahren nach dem Umbau auf Doppelbremse.
Zu beklagen habe ich, dass man bei der Fussbremse den Belastungszustand des SW bemerkt. Anders als bei Muli verzieht es den SW eher bei geringer Belastung. Vorne merkt man nie einen Unterschied.

Eigentlich hatte ich mir die Option für eine Integralbremse offen gehalten, dafür müsste ich nur noch eine Leitung legen. Was dagegen spricht ist, dass die Maschine eben mit zwei Scheiben vorn und einer im SW optimal bremst. Das wäre ja dann nicht mehr herstellbar.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon GismoRex » 31. Dezember 2008 14:34

Moin!

Wie muß ich mir denn eine "Doppelbremse" mit zwei Scheiben vorn beim Cometen vorstellen? Hast Du da Bilder von?

LG, der Gis
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Beitragvon Crazy Cow » 1. Januar 2009 21:16

GismoRex hat geschrieben:Moin!

Wie muß ich mir denn eine "Doppelbremse" mit zwei Scheiben vorn beim Cometen vorstellen? Hast Du da Bilder von?

LG, der Gis


Moin.
Zwei Sättel auf der SW Scheibe, zwei Scheiben vorn, eine hinten.

http://dreiradler.org/viewtopic.php?t=4128
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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