Gespanneinstellung

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Gespanneinstellung

Beitragvon Ralli » 5. Juni 2009 07:25

Hallo zusammen,

ein Kumpel von mir hat sich auch mit dem Gespannvirus anstecken lassen und sich ein
Dreirad zugelegt. Er wird sich sicher selber noch hier im Forum anmelden und vorstellen.
Derweil macht aber die Einstellung seines Gespannes etwas Probleme. Bei der Überführungsfahrt fiel auf, dass das Gespann (eine Jawa 350 mit Velorex 562) extrem
stark nach rechts zieht. Als erste Maßnahme ist nun geplant, das Motorrad etwas nach links (also nach aussen) zu neigen. Dazu sollen die oberen Rahmenstreben etwas herausgeschraubt werden (nur ein paar Gewindegänge), damit diese oberen Anschlussstreben quasi etwas länger werden. Auch die Vorspur müsste man mal messen und evtl verändern. Jetzt das Problem hinsichtlich der Seitenneigung (Sturz):

Die unteren Anschlusspunkte vorne und hinten: müssen die mit gelöst werden? Ich kann hier keine Verstellmöglichkeit für eine Seitenneigung erkennen, lediglich eine Verschiebbarkeit in Längsrichtung. An meinem eigenen Gespann habe ich hier eine andere Anschlusstechnik.
Insofern bin ich/ sind wir etwas ratlos und erbitten Hilfe/ Tipps.

Danke!

Gruß
Ralli
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Beitragvon Mister B » 5. Juni 2009 08:12

Ich würde erstmal eine Bestandsaufnahme machen,

Wie steht das Gespann unbeladen/beladen da?
Wieviel Vorspur hast Du?
Wie schauen die Reifen aus?
In welchem Zustand sind die Radlager?
...
,
bevor ich das was rumdreh.

Grüße
MB
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Beitragvon Ralli » 5. Juni 2009 08:26

Also die reifen sind recht gleichmässig abgefahren, kein einseitiger Verschleiss. Vorspur ist noch nicht gemessen. Zustand der Radlager ?Welchen Einfluss aber sollten die Radlager auf einen Rechtsdrall des Gespanns haben?

Fest steht: Das Ding zieht heftigst nach rechts. Während der rund 370 KM der Überführungsfahrt musste ich schätzungsweise mit etwa 3 KG am linken Lenkerende ziehen und am rechten Lenkerende genauso drücken, damit es geradeaus fuhr.

Man soll ja bekanntlich nicht an mehreren Parametern gleichzeitig schrauben, von daher ist zunächst erstmal nur eine Sturzverstellung das Motorrades nach aussen geplant, dann mal austesten. Aber wie verstellt man die unteren Anschlüsse für eine Seitenneigung? Nach dem Verstellen der oberen Anschlüsse (Gewinde Herausdrehen) lassen sich diese nicht ohne weiteres wieder festschrauben, da die unteren Anschlüsse scheinbar starr sind und sich somit alles verspannt, bis die Bohrungen fluchten und der Bolzen wieder eingesteckt werden kann.

Gruß
Ralli
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Beitragvon Feinmotoriker » 5. Juni 2009 11:16

Dein Problem ist nicht der Sturz sondern die Spur. Dein Beiwagenrad läuft zu stark geradeaus bzw nach rechts. Stell den Beiwagen so ein, daß das Beiwagenrad mehr in Richtung Vorderrad läuft. Dann ist alles ok.
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Beitragvon Cruiserkurt » 5. Juni 2009 11:57

Die Vorspur richtet sich nach dem Sturz der Maschine ( nach außen) Begründung:
Durch den Sturz verhalten sich die Räder der Maschine wie ein Kegelstumpf, der um seinen theoretischen Mittelpunkt ablaufen will, also nach links.Da die Maschine aber die antreibende Kraft ist ( wie bei einem Panzer, wo nur eine Kette angetrieben wird) und die nicht angetriebene Masse des Seitenwagens abgebremst wird,läuft sie nach rechts ( wie beim Panzer, wenn die rechte Kette leer läuft oder sogar abgebremst wird) Die Vorspur richtet sich je nach dem Sturz der Maschine, da alle Gelenke ( die ja Spiel haben) nachgeben und bei höhere Geschwindigkeit das Gespann geradeaus laufen soll. Ist die Vorspur zu hoch, radiert das Gespann ( über das Seitenwagenrad) und ruckt sehr stark bei langsamen engen Kurven ( z.B. beim Schieben mit vollem Lenkeinschlag) und hat einen relativ hohen Reifenverschleiß. Der Vorlauf des Seitenwagenrades spielt dabei aber auch eine entscheidende Rolle, da sich die Räder der Maschine und das des Seitenwagens bei Kurvenfahrt auf separaten Kreisen bewegen die keinen gemeinsamen Mittelpunkt haben.
Der Nachlauf stabilisiert den Garadeauslauf, ist er jedoch relativ groß, sind die Rückstellkräfte auch groß und das Gespann läßt sich schwerer lenken.
Es gibt einschlägige Literatur über die Lenkungsgeometrie und deren Verhalten bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten, letzlich ist jede Einstellung ein Kompromiss zwischen lansamen und schnellen Fahrten.Die spezielle Feineinstellung muß man selbst auf diversen Testfahrten ermitteln.
Auch bei einem zu hohen postiver Sturz des Seitenwagenrades zieht das Gespann nach rechts und natürlich auch, wenn die Maschine negativen Sturz ( zum Seitenwagen hin) hat
Zuletzt geändert von Cruiserkurt am 5. Juni 2009 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
Kurt, jetzt ohne dem roten K100-Gespann-aber mit Freunden weiter unterwegs.
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Beitragvon Ralli » 5. Juni 2009 12:36

Hallo Jungs,

danke erstmal für die Antworten. Habe ja auch das vielzitierte Handbuch für Gespannfahrer und kenne die grundsätzlichen Mechanismen.
Was ich aber nicht kenne: Wie kann ich bei der Jawa-Velorex-Kombi die unteren Anschlüsse so verstellen, dass eine Seitenneigung (Sturz) des Motorrades möglich ist?
An meinem Suzuki-Velorex-Gespann habe ich Klemmfäuste, aber die Konstruktion an der Jawa verstehe ich nicht...

Hab das Gespann leider nicht da, so dass ich derzeit kein Foto einstellen kann. Aber vielleicht hat ja ein anderer Jawa(Gespann)-Fahrer noch Hinweise und Tipps.

Gruß
Ralli
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Beitragvon Richard aus den NL » 5. Juni 2009 14:17

Ralli hat geschrieben: ... kenne die grundsätzlichen Mechanismen.

Was ich aber nicht kenne: Wie kann ich bei der Jawa-Velorex-Kombi die unteren Anschlüsse so verstellen, dass eine Seitenneigung (Sturz) des Motorrades möglich ist?
An meinem Suzuki-Velorex-Gespann habe ich Klemmfäuste ... Ralli


Verstehe was du meinst, kann dich aber nicht helfen. Nur mit das Bild mit den Unterschied zwischen deine Universalanschlüsse und die vom Jawa.

Bild

Ich wurde aber auch erst den Vorspur nachsehen.

R.a.d.NL :grin:
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