Hohe Lenkkräfte

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Hohe Lenkkräfte

Beitragvon ellargo » 10. Mai 2010 18:06

Hallo!

Auf der letzten längeren Tour, 3 Tage Sauerland mit Freunden, habe ich festgestellt, dass die Kombination - meine körperlichen Einschränkungen & hohe Lenkkräfte - nicht besonders gut ist. Am 3. Tag habe ich dann Mittags die Tour beendet, weil mit die Kraft im Arm ausgegangen ist.

Wie kann ich die Lenkkräfte positiv beeinflussen - vor allen die Rückstellkräfte bei langgezogenen Kurven und der Gesamtkaftaufwand bei schnellem Kurvenwechsel?

Ist eine EML R100 RT mit 3 x 135/70er Smart-Reifen.

Kann ich durch eine Veränderung des NAchlaufs (siehe Bild - umsetzen in die Stellmöglichkeit an der Schwinge) was verändern oder bin ich mit diesem Ansatz auf dem falschen Weg?

Sonst sachdienliche Hinweise?

Danke Euch ...

Dirk
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Re: Hohe Lenkkräfte

Beitragvon sirguzzi » 10. Mai 2010 20:44

ellargo hat geschrieben:Kann ich durch eine Veränderung des NAchlaufs (siehe Bild - umsetzen in die Stellmöglichkeit an der Schwinge) was verändern oder bin ich mit diesem Ansatz auf dem falschen Weg?

Durch das Umsetzen der Schwinge auf das andere Loch verkürzt du den Nachlauf, die Lenkkräfte werden geringer.
Durch die Verkürzung des Nachlaufs wird die Lenkung aber auch empfindlicher auf Lenkreaktionen und Fahrbahnbeschaffenheit.
Ausprobieren kostet nur etwas Arbeit und evtl. neue, selbstsichernde Muttern, also mach es und berichte.

edit: Siehe auch dieser Thread.

Gruß
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Beitragvon muli » 11. Mai 2010 07:31

hallo dirk,
will thorsten recht geben; das hintere loch an der achse der schwinge verkürzt deinen nachlauf, was sich positiv auf die lenkkräfte auswirken sollte - mit all den anderen lieben kleinen daraus resultierenden änderungen; aber das hat der thorsten ja bereits beschrieben;
ggf. kann es nötig werden die vorspannung an den federbeinen zu erhöhen, da das gespann anschl. vorne geringfügig "tiefer" steht und die federbeine zudem schräger angelenkt werden;
cu
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Beitragvon Crazy Cow » 11. Mai 2010 10:25

Es gibt da noch ein anderes hier durchaus bekanntes Problem. EML Schwinge und BMW Rahmen. Es wäre wichtig zu wissen, ob es sich um einen EML Rahmen und die passende Schwinge handelt, oder ob irgend jemand vor dir da mal was durcheinander gebracht hat. EML und BMW Rahmen haben sviw verschiedene Steuerkopfwinkel. Und EML bietet für imho beide Schwingen an.

Im Zweifel mal den Nachlauf vermessen.

Pack nicht zu viel Ballast in den SW. Mit der Zeit wirst du auch mehr und mutiger mit dem Gas lenken. Viele Gespannfahrer glauben, ihr Gespann sei aussergewöhnlich lechtgängig, weil sie den Kniff für ihre Töle raus haben.
Meistens sind sie es nicht. (leichtgängig)
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Beitragvon ellargo » 11. Mai 2010 19:39

Crazy Cow hat geschrieben:Es gibt da noch ein anderes hier durchaus bekanntes Problem. EML Schwinge und BMW Rahmen. Es wäre wichtig zu wissen, ob es sich um einen EML Rahmen und die passende Schwinge handelt, oder ob irgend jemand vor dir da mal was durcheinander gebracht hat. EML und BMW Rahmen haben sviw verschiedene Steuerkopfwinkel. Und EML bietet für imho beide Schwingen an.


Hi Ihr,

also ich denke das og Problem sollte bei meinem Gespann eigentlich nicht vorliegen, da die Kutsche von EML gebaut worden ist und nie Solo gelaufen ist. Also - Hersteller seit 82 ist EML und das mit EML - Rahmen & Schwinge.

Ich werde mal mein Schräubchen umsetzen, testen und berichten ... und viel Ballst im BW ... :oops: nur 2 klitzekleine Metallbömpel hab ich im Kofferraum. Also - höchstens 35,47 KG ... mehr nicht! :-D

Und wech ...
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Beitragvon Crazy Cow » 11. Mai 2010 20:03

muli hat geschrieben:hallo dirk,
will thorsten recht geben; das hintere loch an der achse der schwinge verkürzt deinen nachlauf, was sich positiv auf die lenkkräfte auswirken sollte - mit all den anderen lieben kleinen daraus resultierenden änderungen; aber das hat der thorsten ja bereits beschrieben;
ggf. kann es nötig werden die vorspannung an den federbeinen zu erhöhen, da das gespann anschl. vorne geringfügig "tiefer" steht und die federbeine zudem schräger angelenkt werden;
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Sorry Muli, Einspruch.

Wennzes mal aufmaalz...
Die Zugmaschine muss hinten hoch, damit der Steuerkopfwinkel steiler wird. Die Lenkachse mündet dann kürzer vor dem Profilstand. Gleichzeitig drauf achten, dass die Schwinge möglichst waagerecht steht, also möglichst lang ist. Wird beim Einfedern oder bei der Volbremsung dann der Nachlauf länger (eher unwahrscheinlich, wenn das Fahrzeug einnickt), stellt das Rad sich den Kräften entsprechend gerade oder nach links oder rechts, je nachdem wohin der Seitenwagen schiebt.

oder was? :D :D :D
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Beitragvon Slowly » 11. Mai 2010 20:45

In puncto Lenkkräfte möchte ich mal was anmerken:
Meine KAWA VN-800-Drifter hat einen Nachlaufwinkel von 31,5° = 158 mm Nachlauf.
Es müssen also beachtliche Lenkkräfte überwunden werden.
Meine Messungen mit einer Zugfederwaage ergaben einschließlich des Lenkungsdämpfers eine durchschnittliche Belastung von ca. 6-7 kg bei den Lenkerbewegungen.
Und da mal ein Sportdozent (zugleich Gespannfahrer) der UNI Köln veröffentlicht hat, daß Gespannfahren einem leichten Jogging entspricht,
ziehe ich bis jetzt diese "sportliche" Variante vor.
Meine Nachlaufverkürzung kommt aber jetzt immer näher, weil meine Arthrose im Brustbein sich hin und wieder immer schmerzlicher bemerkbar macht.
Für den Muskelaufbau (Arme und Rücken) habe ich nach Beginn meines Dreiradlebens (2004, da war ich schon 65) ca. 3/4 Jahr gebraucht.
Das ist meinem alten Balg auch gutbekommen.
Ich bewältige problemlos volle Tagestouren, wenn ich jeweils nach ca. 1 Stunde Fahrt kleine Pausen einlege, was auch dem Kreislauf und der Blase guttut.

Und so tokker ich mich vergnügt durch mein Alter.

Gruß,
SL :grin: LY
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
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Beitragvon ellargo » 11. Mai 2010 21:01

Slowly hat geschrieben:In puncto Lenkkräfte möchte ich mal was anmerken:
Es müssen also beachtliche Lenkkräfte überwunden werden.
Meine Nachlaufverkürzung kommt aber jetzt immer näher, weil meine Arthrose im Brustbein sich hin und wieder immer schmerzlicher bemerkbar macht.
Ich bewältige problemlos volle Tagestouren, wenn ich jeweils nach ca. 1 Stunde Fahrt kleine Pausen einlege, was auch dem Kreislauf und der Blase guttut.
Und so tokker ich mich vergnügt durch mein Alter.

Gruß,
SL :grin: LY


Moin Slowly,

find ich prima das Du das noch alles so hin bekommst! :smt023 Würd ich mit meinen 46 vielleicht auch, aber durch meinen Schlaganfall ist meine linke Körperhälfe nur bedingt "belastbar" ... daher Erleichterung für die Rechte.
Dann kann ich länger :-D ... vielleicht?
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Beitragvon sirguzzi » 11. Mai 2010 22:13

Crazy Cow hat geschrieben:Wennzes mal aufmaalz...
Die Zugmaschine muss hinten hoch, damit der Steuerkopfwinkel steiler wird. Die Lenkachse mündet dann kürzer vor dem Profilstand. Gleichzeitig drauf achten, dass die Schwinge möglichst waagerecht steht, also möglichst lang ist. Wird beim Einfedern oder bei der Volbremsung dann der Nachlauf länger (eher unwahrscheinlich, wenn das Fahrzeug einnickt), stellt das Rad sich den Kräften entsprechend gerade oder nach links oder rechts, je nachdem wohin der Seitenwagen schiebt.

oder was? :D :D :D

Möglicherweise ging es Muli einfach nur um die verringerte Bodenfreiheit?
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Beitragvon Crazy Cow » 11. Mai 2010 22:40

sirguzzi hat geschrieben:
Möglicherweise ging es Muli einfach nur um die verringerte Bodenfreiheit?


Ach Soja. Jetzt wo du´s sagst.
Dann möge er mir meinen Einspruch nachsehen. Andererseits würde "Nase runter" natürlich mithelfen bei der Nachlaufverkürzung.
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Beitragvon muli » 12. Mai 2010 07:39

hallo olaf,
der thorsten hat's auf anhieb richtig erkannt, was ich sagen wollte;

...
Andererseits würde "Nase runter" natürlich mithelfen bei der Nachlaufverkürzung.
...


ein weiterer positiver aspekt, an den ich wieder nicht gedacht habe - da hast du recht :grin:
cu
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Beitragvon Slowly » 12. Mai 2010 09:22

ellargo hat geschrieben:Dann kann ich länger :-D ... vielleicht?

Ich bin ganz sicher, lieber Dirk,

daß Du über technische Eingriffe an der Maschine Erleichterungen erhältst.
Und wenn sowas bei mir mal mit "normalen" Änderungen nicht zu packen ist, werde ich mich sofort an unseren Freund und Forumsmitglied "Roland" wenden,
der als Rollstuhlfahrer sowas gewerblich betreibt - und zwar perfekt:
http://www.r-herbig.de/
Vielleicht kann er Dir schon jetzt gute Hinweise geben, wenn Du ihm mal mitteilst, wo Du noch gerne Erleichterungen hättest:

Ich wünsche Dir und mir, daß uns dieses schöne Hobby noch lange Freude bereitet.

Gruß,
Hartmut
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Beitragvon Crazy Cow » 12. Mai 2010 10:40

Slowly hat geschrieben:In puncto Lenkkräfte möchte ich mal was anmerken:
Meine KAWA VN-800-Drifter hat einen Nachlaufwinkel von 31,5° = 158 mm Nachlauf.
Es müssen also beachtliche Lenkkräfte überwunden werden.
Meine Messungen mit einer Zugfederwaage ergaben einschließlich des Lenkungsdämpfers eine durchschnittliche Belastung von ca. 6-7 kg bei den Lenkerbewegungen.
Und da mal ein Sportdozent (zugleich Gespannfahrer) der UNI Köln veröffentlicht hat, daß Gespannfahren einem leichten Jogging entspricht,
ziehe ich bis jetzt diese "sportliche" Variante vor.
Meine Nachlaufverkürzung kommt aber jetzt immer näher, weil meine Arthrose im Brustbein sich hin und wieder immer schmerzlicher bemerkbar macht.
Für den Muskelaufbau (Arme und Rücken) habe ich nach Beginn meines Dreiradlebens (2004, da war ich schon 65) ca. 3/4 Jahr gebraucht.
Das ist meinem alten Balg auch gutbekommen.
Ich bewältige problemlos volle Tagestouren, wenn ich jeweils nach ca. 1 Stunde Fahrt kleine Pausen einlege, was auch dem Kreislauf und der Blase guttut.

Und so tokker ich mich vergnügt durch mein Alter.

Gruß,
SL :grin: LY


Ich will deine Verdienste um die Bändigung deiner Indian keineswegs schmälern, Slowly. Saff un Kraff eines rüstigen Homo Sapiens Erectus Athleticus nicht in Abrede stellen, aber es kommt noch ein physikalischer Aspekt dazu, der das ganze relativiert. Geht ein langer Nachlauf mit einem flachen Steuerkopfwinkel einher, verursacht er keineswegs so hohe Lenkkräfte wie bei einem normalen oder gar steilen Steuerkopf.

Der Effekt ist folgender: Bei der flachen Gabel schaffst du bei vollem Lenkeinschlag, zum Beispiel 20Grad, gerade mal einen Lenkkreis von 10m. Bei einer steilen vielleicht einen von 5-6m.

Die Lenkung einer flachen Gabel ist also günstiger übersetzt, verträgt also bei gleichen Kräften auch einen längeren Nachlauf.

Isn´t it? :-D
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Beitragvon ellargo » 25. Mai 2010 20:07

Hi!

Also - die Nachlaufverkürzung war bisher ein voller Erfolg; gefühlte 128 kg Gewicht verloren. Jetzt bin ich grad dabei, die Feinjustierung, wie Federvorspannung, Dämpferstufen und Luftdruck in der Kombination mit- und auch zueinander zu optimieren. Dann wird wohl ein etwas breiterer und flacherer Lenker noch den Platz an der Fahrrichtungsvorgabe- und Korrektureinrichtung bekommen und an der Sitzposition arbeite ich grad auch noch.

Aber - Alles in Allem - es wird!

Danke Albrecht für die zielorientierte Fachsimpelei :wink:

Gruß

Dirk
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Beitragvon rängdäng » 26. Mai 2010 07:58

Hallo,
hatte Dasselbe auch mal getestet,
wobei mir die Veränderung nicht zugesagt hat.
Das Gespann reagierte nach meinem Gefühl sehr nervös beim Bremsen und auf schlechter Fahrbahn ,
die Lenkkräfte blieben gefühlt fast gleich-,was aber auch am Lenkungsdämpfer liegen kann.
Bin wieder zum alten zurückgewechselt.
Auch bin ich mit Lenkkräften meine MZ gewohnt 8)
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