Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

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Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

Beitragvon Crazy Cow » 29. März 2015 16:39

Moin,

ich habe wieder was spezielles. Zunächst mal die Historie. Bei meinem Side-Bike blinkte ursprünglich die rechte Seite schneller als die Linke, obwohl beide 21W Funzeln in Takt waren. Ich habe von anderen gehört, die bei genau dem gleichen Modell die gleichen Probleme haben. Im vergangenen Winter probierte ich zunächst einen 10 Ohm Lastwiderstand, danach zwei parallel also 5 Ohm. Ins Kabel geschleift zischen Blinker und Masse und einfach ins Handschuhfach des Beiwagens gelegt, das passte. Bei den Bestellungen im letzten Winter orderte ich auch einen 6,8 Ohm Lastwiderstand mit Kühlkörper mit und drapierte ihn vorn am Kabelende des fehlenden rechten Blinkers des Moppeds. Nach Nennwert hat die Glühlampe 12V/21W einen Innenwiderstand von 6,86 Ohm. Im Versuchsaufbau funzte das auch und der Widerstand sitzt sogar an der richtigen Stelle, falls die Blinkrelektronik schlauer ist als sie zu gibt.
Bei den ersten Fahrten in diesem Jahr fällt mir nun auf, dass der Blinker rechts schneller geht, sobald man auf die Bremse tritt. :(

So weit, so gut. Ich weiß, dass man das alles so lassen könnte, ich weiß dass mit meinem 5 Ohm Widerstand alles in Ordnung war, auch dass mit einem anderen elektronischen Blinkrelais alles Ordnung wäre. Aber ich wüsste dann immer noch nicht, woran es liegt, aber auch der Blinker würde schwächer leuchten, was ich ja vom Sitz aus nicht sähe. Ich muss zugeben, dass ich die Beiwagenelektrik immer noch nicht neu verkabelt habe, ich dachte, das kann ich immer noch, wenn das Boot wieder montiert ist.

Einzige Störquelle ist aus meiner Sicht noch die Dreikammerleuchte von Hella. Was passiert denn da, wenn Blinker und Bremse gleichzeitig an sind?
Typisches Anhängerproblem ist ja zu wenig Masse. Wenn das Bremslicht dem Blinklicht einen Teil der Masse weg nimmt, fließt ein geringerer Strom über die Blinklampe. Das Relais blinkt schneller, die Lampe leuchtet schwächer. Ist das so?

Und wo zum Kuckuck sollte der Fehler in der Leuchte sein, wenn alle drei Birnchen am gleichen Blechbügel hängen? Ich habe übrigens die SW Masse schon immer zusätzlich an den SW Rahmen gelegt.
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Re: Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

Beitragvon Stephan » 29. März 2015 17:46

Nur an den SW Rahmen? Besser direkt Richtung Maschine. Ähnliche Phänomene sieht man immer wieder bei etwas, Öh, älteren PKW. Mit der Zeit sind die Anschlüsse nicht mehr ganz sauber. Kann allerhand Effekte ergeben. Meistens reicht ein korrekter Masseanschluß und das Reinigen der Kontakte.

Querschnittmässig sollte das Massekabel nicht das Problem sein.


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Re: Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

Beitragvon Schwarzwäldler » 29. März 2015 18:08

Das Ohmsche Gesetz. Betrachte bitte die gesamte Strecke vom Blinkerrelaisausgang über die Birne (Leuchtmittel), die Masseleitung zurück über das Chassis zur Masse und zum Minuspol der Batterie. Jede Teilstrecke hat einen Widerstand und an diesem fällt bei einem entsprechenden Strom auch eine Spannung ab. Zeichne in das Ersatzschaltbild die Bremsleuchtenstromstrecke mit ein und messe einfach mal zwischen Minuspol Batterie und Massepunkt in der Dreipunkleuchte bei den unterschiedlichen Betriebszuständen.
Den rest kann man rechnen.
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Re: Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

Beitragvon scheppertreiber » 29. März 2015 21:11

Friesiere einfach das Blinkrelais. Wenn da ein eTimer (zB 555) drinne ist, dann
sind da auch fast immer ein Kondensator und ein Widerstand. Einen der beiden
verdoppeln und den Shunt (Meßwiderstand) durch eine Drahtbrücke ersetzen.

Ergebnis: Das Blinkrelais erkennt "Fehler" und zeigt das durch die doppelte
Frequenz an. Die ist aber durch die Änderungen dann "normal".
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Re: Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

Beitragvon Crazy Cow » 29. März 2015 23:36

scheppertreiber hat geschrieben:Friesiere einfach das Blinkrelais. Wenn da ein eTimer (zB 555) drinne ist, dann
sind da auch fast immer ein Kondensator und ein Widerstand. Einen der beiden
verdoppeln und den Shunt (Meßwiderstand) durch eine Drahtbrücke ersetzen.

Ergebnis: Das Blinkrelais erkennt "Fehler" und zeigt das durch die doppelte
Frequenz an. Die ist aber durch die Änderungen dann "normal".


Mein derzeitiges Blinkrelais tut genau das. Sechs Lastzustände werden als normal erkannt, Abweichungen mit doppelter Frequenz quittiert.
Das ist ebenso praktisch wie KBA konform. Elektronische Blinkrelais mit stur konstanter Frequenz bräuchten eigentlich separate Ausgänge für die Kontrollleuchten. Da blinken imho die Kontrollleuchten nicht, wenn ein Fehler vorliegt. Nee, ich möchte schon den Fehler finden und beseitigen.

Ich bin auch im Rahmen meiner Winterbastelei etwas enttäuscht über unseren DIN (Hella) Hochmut. In einer japanischen Leuchte hat jede Fassung ihre zwei Kabelkontakte, gummigelagert. In dem Hella Teil zerstörst du nach drei Jahren erst mal das Birnchen, wenn der Sockel mit der Fassung korrodiert ist. Ist die Fassung freigängig, wundert man sich, dass das Birnchen heller leuchtet, wenn man es nach einer Seite drückt. Bei den Flachsteckern ist es ähnlich. Rundstecker haben deutlich mehr Kontaktfläche und man bekommt sie noch nach Jahren auseinander. Ist alles nicht mehr das. :(
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Re: Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

Beitragvon Crazy Cow » 3. April 2015 14:37

Grad mal probiert.
Zieh ich die Bremsleuchte aus der SW Beleuchtung heraus, blinkt es normal. Zieh ich die Masse ab, blinkt nur das Standlicht...
Aber: innerhalb von 3 Minuten war die Badderie leer. :(
Ich raste noch aus. Möglicherweise sind es auch auch Flöhe und Läuse: Oxidierte Kontakte im SW und schlechte Batterie, die hab eich letztes Jahr erst gekauft.
Ausnahmsweise keine Yuasa. :(
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Re: Blinkfrequenz - Dreifeldleuchte

Beitragvon Crazy Cow » 7. April 2015 17:56

Hab denn heude mal büschen gereinigt und gefettet, die Lichter gehen jetzt so wie sie sollen. Trotzdem blinkt das weiter und zwar mit erhöhter Frequenz, wenn man den Massekontakt abzieht. Typisches Anhängersydrom. Muss gelegentlich mal den BW Kabelbaum auswechseln.

Denn aber: Kriechstrom gesucht. Wegen der Badderie jetzt. Kam auch gleich angekrochen. Ich hab das B+ Versorgungskabel für den Beiwagen abgeklemmt und ein Amperemeter zwischen gehauen. Hols der Teufel, 60mA. Sind etwa alle fünfzeheneinghalb Stunn eine Amperestunde für die Mopedbadderie. Ihre 14Ah bringt sie ja nur bei hohem Stromfluss, so Kriechkram meist nur die Hälfte. Denn ist nach Adam sein Riesenrechenschieber alle 100 Stunn der Akku platt. Und ich auch.
Und die Wegfahrsperre hab ich noch gar nicht überprüft, weil ich nicht genau weiß, wie die funzt. Aber bei der Solo hat es nach dem ganzen Winter noch für einen Start gelangt, kann also soviel nicht sein.

So, wo kommt das jetz her gekrochen? Radio? Jo. 20mA. Antenne!! es ist zwar keine Motorantenne, aber sie hat so´n Kabel. Hat vlt. nen Vorverstärker. 20mA.
Warnblinker? Tatsächlich. Schalter trennt nur die Masse vom Blinkrelais, 20mA. Chon Chaisse sowas.
Warnblinkär hab ich rausoperiert, Antennenanschluss auch. Radio (und Steckdose) an die Lichtleidung geklemmt. Nu ist erst mal Ruhe. Natürlich kann man auch nen Nadoknochen setzen, besser aber ist das, wenn man seine Pappenheimer kennt.

Radio..., ts...
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