Platine nachlöten

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Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 3. Juli 2018 11:11

Ich brauche mal nen Tipp von jemandem, der das schon mal gemacht hat. Was ich da vorhabe (Auto), ist leider nicht zu vergleichen mit den Reparaturen von Zündboxen oder Tachos für 20Jahre alte Moppeds. Hab mir vorsichtshalber mal ne Runddüse für meinen Heißluftfön besorgt.

https://www.youtube.com/watch?v=YUsAwR1k3PI

De Probblemm is: Der junge Mann beschreibt in seinem Video ganz schön, was zu tun ist, ich hab das auch nach gemacht, zunächst erfolgreich. Dann fiel mir auf, dass außer den augenscheinlichen Fehlern (Textdisplay und Uhr) eine Unzuverlässigkeit der Kontrolleuchten geblieben ist.
Ich hatte vorher nie bemerkt, dass Fernlichtkontrolle, Gurtwarner(Leuchte), Handbremskontrolle und akustisches Signal für Gurte nicht tun, jetzt gehen sie halt sporadisch. Irgendwas ist also noch nicht fertig.

Ich habe mich halt nicht richtig an das Heißbelüften der Prozessoren und ICs herangetraut. Es ist Lötstopplack auf den Kontaktreihen wie gehe ich vor?

1. Lack heiss machen und abschaben?
2. ICs mit einem Spachtel abschirmen beim Heißmachen einer Reihe?
3. ICs mit einem kalten Gegenstand andrücken, während die Füße erhitzt werden?
4. Augen zu und durch?
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Olaf
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon capcuadrate » 3. Juli 2018 13:38

Hallo Olaf,

willst du die IC Beinchen nachlöten ? Ich hab im Büro keine Ton und nur die bilder geguckt. Wenn Du nachlöten willst, sollte Flussmittel nicht fehlen. Wennn du ICs ersetzen willst, würde ich die Beinchen abkneifen und das neue Ic dran löten. Die Platinen sind heute meist durchgekontaktet und dass geht schnell kaputt. Bin selber kein Fachmann hab aber gerade einen
Funkgerät Bausatz bestückt. Waren aber keine SMD Bauteile und die ganz kleinen vielbeinigen Kleinen waren schon drauf. http://shop.qrp-labs.com/qcx

Martin
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon gd926 » 3. Juli 2018 15:45

Sind das SMD Bauteile?

Wenn ja, stell ich mir das sehr schwierig vor.
Habs schon mehrfach versucht, allerdings mit Lötkolben und feinster Spitze, aber nie hingekriegt.
Lötbrücken, kleine Bauteile sind davon geschwommen....

Nimm besser mal eine Lupe und kontrolliere die Lötstellen, besonders an den eingelöteten Steckverbindern.
Sollte was auffällig sein, dann erst mal dieses beheben.
Gruß Günter

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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 3. Juli 2018 15:53

Hi Martin,

ja, das ist so eine neuasiatische Fehlkonstruktion. Hab die Fehler schon alle gefunden. Zuerst die durchkontakteten Elemente nachgelötet mit gutem Erfolg. Die Platine ist fest mit dem Gehäuse verschraubt und das wiederum fest mit dem Hilfschassis des Armaturenbrettes. Auf der Platine übernimmt ein rel. großes Alu-Kühlblech die Kühlung des Spannungsreglers, das ist u.A. in der Nähe eines 64-beinigen Prozessors festgeschraubt. Je nach Temperatur haben dann alle Beinchen Kontakt. Als ich mit der Runddüse herum gefahren bin, hat der Lack in einer Ecke geblubbert.

Bin dann mal mit der nackten Platine zum Auto und hab durch Druck auf den Prozessor geprüft, ob seine Verdauung funktioniert. Es war genau das. Mit Heißluft komme ich halt an der Stelle nicht weiter. Hab dann mit nem Pfeifenstopfer den Prozessor angedrückt und mit der gut gereinigten Lötspitze die Beinchen erhitzt und angedrückt. Der Lack hat dabei ätzend gestunken. Erst mal Luft holen. Ich gehe gleich noch mal testen.

Wenn alles läuft, muss ich mal die Platine und den Kühlkörper sinnvoll entkoppeln, wird schon werden.
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 3. Juli 2018 15:56

gd926 hat geschrieben:Sind das SMD Bauteile?

Wenn ja, stell ich mir das sehr schwierig vor.
Habs schon mehrfach versucht, allerdings mit Lötkolben und feinster Spitze, aber nie hingekriegt.
Lötbrücken, kleine Bauteile sind davon geschwommen....

Nimm besser mal eine Lupe und kontrolliere die Lötstellen, besonders an den eingelöteten Steckverbindern.
Sollte was auffällig sein, dann erst mal dieses beheben.


Hi Günther,

ja die meisten Fehler konnte ich mit bloßem Auge und einer Wegwerf-Lesebrille sehen. Davonschwimmen habe ich auch schon gehört, da aber bei mir nicht einmal der Lack davon läuft, war ich wohl immer noch sehr vorsichtig mit der Heißluft.
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 3. Juli 2018 16:48

Ssooo, geht wieder alles.
Bis auf das LED vom (Vor-)Glühüberwacher, das braucht man aber nicht wirklich beim Benziner. :)
Es war wirklich die Verdauung des Eckchips. Ich habe mit einer konischen Lötspitze, flach aufgelegt, mehrere Kontakte gleichzeitig erhitzt und dabei den IC mit dem Pfeifenstopfer angedrückt und erst spät wieder losgelassen.

Ich bin nicht sicher, wie lange es hält, denn die sehr korrekte und auspuffschonende obere Motorbefestigung des 5-Zylinders macht schon was an Vibrationen frei.
Ich werde mal das Kühlblech nur mit einer Schraube an der Platine befestigen, wie ich es gegen den Prozessor thermisch abschirmen kann ist mir noch nicht klar, das Ding wird ganz schön heiß und strahlt voll auf die durchkontaktierten Beinchen des IC ab. Werde die Schräubchen der Platine eine Viertelumdrehung lockern wenn sie eingesetzt ist und das Instrument evtl. nur oben aufhängen und unten mit Kaugummi kleben.

In den Bildern erkennt man die Schwachstellen teilweise mit bloßem Auge. Ich denke, ich habe alle erwischt. Man gut, dass der Lack nur an einer Stelle geblubbert hat, so war klar, dass das nicht richtig ist. Also bei sowas: keine Angst vor dem Lötkolben. :wink:
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Kuckuck » 23. August 2018 10:48

Hallo,
eine solchen Controller nachzulöten ist für ungeübte nicht einfach. Kompliment für die Arbeit!
Gut geht es, wenn man mit 1mm Lötdraht (oder feiner, ruhig mit erhöhten Flussmittel und bleihaltig) ohne Rücksicht auf Lötbrücken nachlötet. Danach mit Entlötlitze, mit Breiter angefangen dann schmaler werdend, mit sehr warmem Lötkolben nachlötet und damit das überschüssige Lot wieder entfernt. Auf gar keinen Fall mit irgendwelchen Flussmitteln arbeiten! Nach dem Nachlöten mit viel Spiritus und einer Zahnbürste reinigen und dass Flussmittel restlos abwaschen, gut abtrocknen! Nach der Kontrolle der gelöteten Beinchen per Lupe dann versiegeln mit z.B. SK10 oder Plastikspray.
Viel Erfolg bei der Arbeit,
Kuckuck
mit harzlichem Glück auf,
Werner

Lerne zuzuhören, und du wirst auch von denjenigen Nutzen ziehen, die dummes Zeug reden
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 23. August 2018 21:52

Kuckuck hat geschrieben:Hallo,
eine solchen Controller nachzulöten ist für ungeübte nicht einfach. Kompliment für die Arbeit!
Gut geht es, wenn man mit 1mm Lötdraht (oder feiner, ruhig mit erhöhten Flussmittel und bleihaltig) ohne Rücksicht auf Lötbrücken nachlötet. Danach mit Entlötlitze, mit Breiter angefangen dann schmaler werdend, mit sehr warmem Lötkolben nachlötet und damit das überschüssige Lot wieder entfernt. Auf gar keinen Fall mit irgendwelchen Flussmitteln arbeiten! Nach dem Nachlöten mit viel Spiritus und einer Zahnbürste reinigen und dass Flussmittel restlos abwaschen, gut abtrocknen! Nach der Kontrolle der gelöteten Beinchen per Lupe dann versiegeln mit z.B. SK10 oder Plastikspray.
Viel Erfolg bei der Arbeit,
Kuckuck


Danke, danke.
Ich muss aber auch zugeben, dass aufgrund meiner Vorsicht und Ungeübtheit die Freude zunächst mal nur eine Woche währte. Ich habe zum Beispiel versäumt, das, ich sagmal, "bleifreie Lot" des Herstellers an den kritischen Stellen komplett zu entfernen. Es mischt sich fast nicht mit frischem Lot.
Bei den ersten Anzeichen, das Uhrdisplay rotierte, habe ich das Teil wieder ausgebaut und festgestellt, dass der Gleichrichter knallheiß ist. Das Auto stand zwar einen Tag in der Sonne, aber dat Ding muss auch noch irgendwie Strom gezogen haben, u.a. überwacht es auch Türschließfunktionen. Jedenfalls kann man die Karre nicht abschließen, wenn es ausgebaut ist.

Im zweiten Versuch habe ich dann herzhaft mit dem Heißluftfön und Runddüse die ICs und die Wiederstands-Arrays umfahren. Hab vorher im Video überprüft, ob bei den "Lehrherren" auch die IC-Gehäuse an den Kanten angeschmolzen sind. Es war so. Also los, ein gebrauchtes Ersatzteil hatte ich schon liegen, was konnte schiefgehen? (Das Teil hatte eine andere Pinbelegung!) Schon deshalb mit dem Mut der Verzweiflung heizen, was das Zeug hält. Als Sichtkontrolle habe ich den hohen Glanz der Gehäuseoberfläche angenommen. Normal gehören die matt. Einen Schutzlack hatte ich aber vorher nicht besorgt, auch nicht verschiedene Entlötlitzen. Hab´s auf dem Balkon gemacht, ich trauere noch etwas meiner alten Werkstatt und dem Magazin nach.

Und es hält. Ich habe es nach zwei Wochen noch mal freigelegt und festgestellt, dass es keine Temperatur mehr hat. Die Uhr geht und auch die Treibstoff-Verbrauchsanzeige, die vorher statisch einen Wert über neun anzeigte ist aktiv und auch deutlich gesunken. Dafür mault sie bei jedem zehnten Start: "Wird bald Zeit für ne Inspektion". Sind aber noch 5tkm hin.

Also: durchgesteckte Kontakte komplett entlöten, aufliegendene nur mit dem Fön bearbeiten. Wenn man den Lötkolben nimmt, sollte man ein paar Stunden auf Kaffee verzichten. Wenn man versucht so ein Array beim Fönen fest zu halten (Kugelschreiber) besteht eher die Gefahr dass man´s verreißt.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Peter Pan CR » 23. August 2018 23:19

Ich zieh den Hut....das SMD Geraffel darf ich nicht einmal schief anschauen und schon habe ich Lotbrücken gebaut. Die eine oder andere Leiterbahn bekomme ich gerade noch so erneuert, aber bei SMD, geht es ans Eingemachte im Punkt Tatterhändchen.
:billgates:
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 27. September 2019 16:36

Da nix los ist, Regen kalt herunterfällt, hab ich keine Lust, mit eiskalten Händen vor der Garage zu arbeiten und nehme mich stattdessen wieder des Automobiles an.
Eigentlich fehlt ihm nichts, nur dass die Töle eine nötige Inspektion anmerkt. Beim Nachlesen stelle ich fest, dass dieser Fehler nur mit einem Oberklasse OBD Gerät gelöscht werden kann, oder eben mit einer Zwei- bis Dreihand-Trickbedienung der ortsansässigen Knöppe.
Nach einigen Versuchen stelle ich fest, dass der Tageskilometerrestknopf nicht tut. Ich benutze das Ding nie, ich weiß also nicht, ob ich das bei der letzten Lötaktion übersehen habe, oder ob zwischenzeitlich wieder ein neuer Abriss siehe Bild eingetreten ist.

platine.jpg

1) Eine werkseitige Durchkontaktierung
2) dito, durch Platinenquellung abgerissen
3) dito, mit bleihaltigem Radiolot verfüllt
4) eine Ader aus einer 4qmm Litze eingesteckt und verflötet

Inzwischen Meister im Ausbau des Tachos (Macho Tacho), liegt das Ding nach zehn Minuten auf meiner Wohnzimmerwerkbank. Während der Flötkolben vorglüht, schnell noch nen Schluck halbkalten, bitteren Kaffe gegulpt, dass die Hände ordentlich zittern und dann geht das auch schon los. Ich fang mal mit einem verdächtigen Array an, scheiße daneben. Gleich mal zwei zusammengeflötet, der Kaffe ju no? Noch mal heißgemacht und mit nem Skalpell eine Furche gezogen. Nicht den Kaffe, die Flötstelle jetzt.
Hör uff sagt mein Überich, du machst mehr Schaden als Nutzen.
Ja. hätte ich gern, andererseits liegt das Luder schön nackich gemacht vor mir auf dem Zeichenbrett, also weiter. Erstmal ne Lupe bemühen und kuggen, was Sache ist. Tatsächlich gibt es nur einen Kontakt für das Corpus Dilicti, den Reset Taster, die Leiterbahn läuft zum Prozessor des Km-Zählers. Da wende ich dann gleich das an, was ich mir eigentlich für heute vorgenommen habe, in der Zeichnung Bild 4. Eine dicke Litze 3cm weit abisolieren, ein Härchen abschneiden und ins Loch stecken. Ist ja weich, kann man schön umbiegen vor dem verflöten. Geht gut.
Weil nun dieser Kontakt am Rand der Platine liegt, gehe ich mal davon aus, dass die Platine als organisches Materjal vom Rand her Feuchtigkeit zieht und sich temperaturabhängig lustvoll dehnt oder zusammenzieht. Also noch nach weiteren Randgängern suchen. Man kann auch alle Kontakte verbessern wollen, aber es sind Millionen und wenn du fertig bist und hast einen übersehen, suchst du dir nächsmal die Augen wund.
Leider habe ich kein Laborgerät, um das Ding im Wohnzimmer zu prüfen, deshalb schnell zusammengeschroben und an den Ort seiner Bestimmung getragen. Angesteckt und ... ?
Geht alles, Wahnsinn. Auch den angedrohten Werkstattbesuch kann ich danach zweihändig ausixxen.

Jetzt hab ich wieder nichts zu tun, bis ein Ölabschneider geflogen kimmt ...
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Stephan » 27. September 2019 21:21

*seufz

Der Tageskilometerzähler meines Golfs war noch mechanisch. War, da irgendwann vor drei Jahren macht es leise Knack! Beim Zurückstelldrücken. Das war's.

Jetzt isser statisch. . .


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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Michael1234 » 29. September 2019 11:13

Da gab es doch früher mal diese Teile mit fünf Stellrädchen auf denen man den letzten Km-Stand eingestellt hat :-)

Gruß Michael
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 29. September 2019 11:45

Michael1234 hat geschrieben:Da gab es doch früher mal diese Teile mit fünf Stellrädchen auf denen man den letzten Km-Stand eingestellt hat :-)

Gruß Michael


Ja, magnetisch oder zum Ankleben ans Armaturenbrett, meist mit einem kleinen Teddybären angehängt. Ich habe tatsächlich auch ernsthaft über so einen Gag nachgedacht, bevor ich mich entschloss den Tacho wiederum zu öffnen. Allerdings schießt mir dann immer blitzschnell eine Funktionsanalyse durch den Kopf und die zeigte auf das iPhone. Es gibt ja die tollsten Tacho- und Naviapps. Du kriegst ja sogar gezeigt, wieviel Schritte du in der Pinkelpause gelaufen bist.
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Stephan » 29. September 2019 12:44

Jep. Ich erfass mittlerweile alle Kilometerstände damit. Schritte zählt ich nicht. . .


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Re: Platine nachlöten

Beitragvon dieter » 29. September 2019 17:16

Das sind auch nur Schätzungen. Die registrieren alle Wackler.

Gruß
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 31. Januar 2021 18:46

capcuadrate hat geschrieben:Hallo Olaf,

Wenn Du nachlöten willst, sollte Flussmittel nicht fehlen.
Martin


Hallo Martin,
da hast du was kluges geschrieben. Es war mal wieder soweit, allgemein halten die Maßnahmen nicht lange, wenn man nicht gründlich arbeitet. Die Uhr lief wieder rückwärts und der Tages-km Resetknopf streikte wieder, eigentlich verzeihliche Fehler. Aber ich hatte wohl im Hinterkopf behalten, dass ich letztes Mal kein ordentliches Flußmittel hatte, dieses Mal schon, extra für SMD Flötarbeiten. Allerdings, und das gebe ich gerne zum Besten, weil mir ad hoc auch nicht alles gelingt, allerdings waren mir nach der gewissenhaften Nachlötarbeit beide Displays, km und Uhr ganz ausgefallen und schwarz geblieben.
Was war anders als letztes Mal? Dat Flussmittel. Bestens geeignet für die Kontaktherstellung nach unten unter die abgewinkelten Beinchen, hat es mir Klumpen und Verbindungen zwischen den Widerstandsarrays gezogen. Also Lupenlampe und Durchgangsprüfung. An zwei Arrays und über zwei Beinchen eines Chips waren Kurze entstanden.
Also Entflötflitze. Ich war immer enttäuscht über iheren geringen Wirkungsgrad, aber für diesen Zweck mehr als geeignet. Ich habe also abschließend alle Arrays und alle Chipreihen unter Auflage und "festpunkten" der Litze auf der ganzen Breite mit der Lötspitze nachgeheizt und die Kontakte wurden pieksauber.
Alles geht wieder. Was mir aber spanisch vorkommt, dass gegen das Licht gehalten, etliche "Durchkontakte" ganz zu sind, andere weniger und etliche (über den Massefeldern) ganz offen. Ich habe mich gefragt, ob die serienmäßig selektiert verbunden werden, kam aber zu dem Schluss, dass nicht. Man kann da nicht zuviel nachlöten, oder?
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Kuckuck » 31. Januar 2021 19:34

Hallo Olaf,
eine Durchkontaktierung hat ihren Namen von? natürlich einer Durchkontaktierung zwischen mindestens 2 Lagen einer Platine. Um eine solche herzustellen wird ein Loch gebohrt und dann die an dieses Loch gehenden Kupferbahnen elektrochemisch mittels Kupfer verbunden (es ist im Detail etwas aufwändiger, aber einfach kann man es so darstellen). Wenn also Zinn in eine Bohrung hineinläuft, die nur eine Durchkontaktierung ist, also kein Bauteilebeinchen aufnimmt, wird nur die Bohrung "verzinnt" sonst nichts. Die Kupferbeschichtung der Bohrung reicht für eine Verbindung zwischen den Lagen immer aus.
Was ein Problem werden kann ist: keine ausreichende und gleichmäßige Vorwärmung der Platine. Inbesondere bei Multilayern und dann auch noch Keramiksubstrate ist das der nicht sichtbare Tod. Durch die meist zu große partielle Wärmezufuhr kann die Verbindung des Lagenkupfers zur Durchkontaktierung reißen: dann ist die Platine "kaputtrepariert". Das kann auch passieren wenn es nur von der Oberseite zur Unterseite der Platine geht, aber dann kann man noch reparieren, wenn man's kann.
Sehr häufig wird durch Einsatz von Wunderflussmitteln eine Leiterbahn peu a' peu aufgefressen und löst sich dann innerhalb der Verzinnung auf und von den Beinchen der Bauteile ab. Auch schön als Fehler zu suchen; für ungeübte meist nur per Zufall zu finden.
Gern werden auch Platinen getillt wenn ein IC ohne Beinchen (unter einem "Kunststoffklecks" mit Durchkontaktierungen ebenfalls unter der Siegelmasse) direkt auf der Platine gebondet ist, für ungeübte schick, da hilft auch kein "SMD-Flußmittel".(Das hat man gern bei Uhren aus Fernost, heute allerdings ohne Flussmittelreste!)

Entlötlitze ist nur in den Fingern ungeübter nichts, denn die nehmen die Litze in die Hand und mit ihrem Handschweiß wird die Litze verdorben.
Ich hatte noch nie Entlötlitze, die nicht ihre Arbeit getan hat. Fachleute verarbeiten sie aus der Rolle (ja aus der Rolle, denn die Rolle hat bei guter Litze eine Abdeckung) und wird nicht unnötig mit blossen oder gar schmutzigen Fingern angefasst (Handschuhe oder saubere trockene Finger. Litze sauber halten, sobald sie oxidiert ist, wegwerfen. Je dünner die Litze ist, desto mehr gilt vorstehendes)

Happy hunting
mit harzlichem Glück auf,
Werner

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Re: Platine nachlöten

Beitragvon Crazy Cow » 31. Januar 2021 20:00

Kuckuck hat geschrieben:Hallo Olaf,
eine Durchkontaktierung hat ihren Namen von? natürlich einer Durchkontaktierung zwischen mindestens 2 Lagen einer Platine. Um eine solche herzustellen wird ein Loch gebohrt und dann die an dieses Loch gehenden Kupferbahnen elektrochemisch mittels Kupfer verbunden
Happy hunting


Hallo Werner,
alles was du da beschreibst, trifft auf meine Platine zu, vom Schutzlack, der unter das Beinchen läuft bis zum Überheizen eines Durchkontaktes.
Glücklicherweise sind nicht alle Beinchen jeden Chips belegt, und tatsächlich hat es nur bei denen geblubbert. Legt man Litze beim Löten drüber, kann man die Kontakte auch schön andrücken. Das Überheizen eines Loches sieht man schnell, meist läuft neues Lot nicht nicht an beide Seiten. Bisher habe ich halt Glück gehabt, beidseitig nachgelötet, alle Schwachstellen gefunden. Ich kann aber auch viele Schwächen noch mit bloßem Auge plus Nahbrille erkennen, da habe ich einigermaßen Übung.

Entlötlitze: ja natürlich in einer verschlossenen Rolle und wenn das Schwänzel nicht mehr will, abschneiden das. Will man einen Lötpunkt ganz entfernen, geht das mit der Bürste am Schnitt am besten. Es ist aber nicht so, dass sie sich leidenschaftlich vollsaugt.

Da man das Auto nicht abschließen kann, wenn da KI ausgebaut ist habe ich noch ein zweites defektes KI dazugekauft. Mal sehen, ob ich das auch in Gang bekomme.
Gute Fahrt, Gruß
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