Kettenspray als Kontaktspray

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Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Crazy Cow » 22. September 2018 17:33

Neulich prophylaktisch u.a das Startrelais getauscht. Heute springt der Bock ausnahmsweise nicht an, sagt keinen einzigen Ton, nicht einmal das Relais klackt.
Ok, das Ding war allerübelster Ramsch, das habe ich schon beim Auspacken gesehen, aber wenn neu, denk ich, wird es eine Weile gehen. Drei Wochen jetzt. Beim nachsehen stelle ich fest, dass alle Kontakte weiß sind, wie oxidiert. Dann fiel mir ein, dass ich zu Konservierung einfach Kettenspray genommen hatte. Beim Ausbau des Relais ist das Gehäuse in zwanzig Stücke zerfallen. Auch der Systemstecker, der ja noch original ist, klappte einen Fussnagel hoch.

Wer da einen Zusammenhang sieht, ich bin dabei. Bis die Lösemittel verdampft sind, können sie wohl schon erhebliche Schäden anrichten. Da wundert´s einen nicht, dass auch die O-Ringe an der Kette mitunter arg mitgenommen aussehen. Besser man macht nix.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Peter Pan CR » 22. September 2018 20:59

Kettenspray nehme ich dazu, um wackelnde Mopedspiegel fest zu machen. Funktioniert selbst bei Royal Enfield und Aprilla. Nur das was jetzt in Deutschland als angeblich oberste Sahne verkauft wird, ist ein trauriges Zeug. Lösungsmittel und Plastik sind 2 Dinge die sich garnicht mögen. Dagegen sind Balistol und Vaseline ausgesprochen "material- und hautfreundlich."

Wenn einer von Euch weis wo ich in Deutschland blau gelbes PJ1 Kettenspray bekomme, sagt mir bitte Bescheid, ich muss mich dort damit eindecken (im Flieger darf man keine Spraydosen mitnehmen). Blau/gelbes PJ1 benutze ich seit 1983 und meistens halten bei mir Kettensätze 25-32.000km. Der erste Kettensatz der deutschen W800 hielt keine 16.000km wegen dem blöden Teflonkram, der bei Euch verkauft wird.
Danke.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon fredde » 22. September 2018 22:08

Kettenspray ist Kriechöl und soll für Schmierung sorgen. Sprayst du das auf Kontakte kannst Du die genausogut einfetten. Das verhindert den erwünschten Kontakt genauso effektiv.
Gruss Fredrik
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Slowly » 22. September 2018 22:29

Selbst sogenannte "Polfette" müssen durch so strammes Anziehen der Polklemmen verdrängt werden,
dass zwischen den Polen und den Klemmen ein direkter, fettfreier Kontakt entsteht!
Sie sind nicht stromleitfähig!
Und die weissen Beläge können Oxidierungen der Batteriesäure sein, also an Pluspolen.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Stephan » 23. September 2018 04:36

Olaf, auch wenn es dir gegen den Strich geht, es gibt da extra Spray für. Fett soll nur das Eindringen von Wasser verhindern. Die behandelten Kontakte wie Kabelschuhe, sollten es mechanisch verdrängen. Was so kleine Relaiskontakte nicht machen.


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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Crazy Cow » 23. September 2018 11:22

Stephan hat geschrieben:Olaf, auch wenn es dir gegen den Strich geht, es gibt da extra Spray für. Fett soll nur das Eindringen von Wasser verhindern. Die behandelten Kontakte wie Kabelschuhe, sollten es mechanisch verdrängen. Was so kleine Relaiskontakte nicht machen.


Stephan


Was das Fett nun eigentlich an den Kontakten bewirkt, war mir ehrlich gesagt noch nie klar. Wasser verdrängen, ok, Aber wenn mal dein Autoanhänger auf der falschen Seite blinkt oder sonstwie mit den Augen zwinkert, wirkt eine Handfläche Mehrzweckfett in der Steckdose Wunder, oder auch einfach den Stecker in Fett getunkt. Nein, das Fett selber bereitet mir noch kein Kopfzerbrechen, dass der Plaste in so kurzer Zeit versprödet ist, finde ich bedenklich.
Hab auch bei der Fehlersuche aufgegeben, war etwas zu warm angezogen für die Fahrt.
Ich hab das Moped vorgestern abend abgestellt, ohne dass es Probleme gezeigt hätte und gestern machte es keinen Ton, Fett? ich weiß nicht. Hab dann mal schnell das alte Startrelais (ohne Fett) drangehängt, immer noch nichts. Alle Sicherungen gecheckt. In Frage kommen noch das Abschaltrelais (neu), Benzinpumpe läuft aber, und der Startknopf bzw. Mehrfachstecker. Da habe ich kein Fett dran getan oder sonst was drauf gesprüht.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Pepo1958 » 23. September 2018 11:57

Crazy Cow hat geschrieben:Was das Fett nun eigentlich an den Kontakten bewirkt, war mir ehrlich gesagt noch nie klar. Wasser verdrängen, ok, Aber wenn mal dein Autoanhänger auf der falschen Seite blinkt oder sonstwie mit den Augen zwinkert, wirkt eine Handfläche Mehrzweckfett in der Steckdose Wunder, oder auch einfach den Stecker in Fett getunkt. Nein, das Fett selber bereitet mir noch kein Kopfzerbrechen, dass der Plaste in so kurzer Zeit versprödet ist, finde ich bedenklich.
...


Hallo Olaf,

da gibt es sehr wahrscheinlich einen ganz einfachen Zusammenhang. Die meisten Kunststoffe leiden bei Kontakt mit bestimmten Medien unter Spannungsrißkorrosion. Und zu diesen Medien gehört ganz klar auch Fett. Ich kenne jetzt weder das von Dir eingesetzte Fett noch den Kunststoff des Relais, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Ursache ist. Im Lastenheft von Relaisherstellern steht sicher nicht, dass diese Beständig gegen schmierfett sein müssen.

Hier gibt es auch ein paar Bilder dazu: https://wiki.polymerservice-merseburg.de/index.php/Spannungsrisskorrosion

Früher hatten klare Deckel von Butterdosen oft so einen Strahlenkranz um den Anspritzpunkt in der Mitte. Das war Spannungsrißkorrosion. Die Spannung kam aus dem Spritzvorgang bei der Herstellung und das angereifende Medium war die Butter (Fett).

Ich mache an der Elektrik meiner Motorräder (1x150.000 km mit Winterbetrieb, 1x50.000 km ohne Winterbetrieb) gar nichts und hatte noch keine elektrischen Probleme dieser Art. Ich hatte bisher zwei kaputte Anlasser (hat mit diesem Thema nichts zu tun) und einmal schlechten Kontakt am Plus-Kabel am Anlasser im Winterbetrieb. Wenn man den richtigen Hersteller wählt, ist die Elektrik durch Bauart oder durch Lage im Fahrzeug vor Feuchtigkeit geschützt :D.
Das Polfett an den Batterien stammt meines Wissens aus der Zeit, als diese noch nicht geschlossen waren. Es soll die Kontakte weniger vor Feuchtigkeit als vor austretender Batteriesäure schützen. Das Thema ist passé. Ich habe an Neu- und werkstattgepflegten Fahrzeugen seit mindestens 20 Jahren kein Polfett mehr an einer Batterie gesehen.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Crazy Cow » 23. September 2018 12:52

Hallo Peter,

ich will dir nicht widersprechen, es folgt eine persönliche Einschätzung.
Ich glaube, dass die Beständigkeit gegen Kohlenwasserstoffe in jedem Lastenheft eines europ. oder japanischen Kfz Zulieferers steht. Ist die Frage, wie die in Bezug auf Kunststoffe gemessen wird. Bei amerikanischen oder chinesischen Herstellern bin ich mir nicht sicher, ob es überhaupt Lastenhefte gibt, jedenfalls sofern nur Teile für den Aftermarket produziert werden. Die beiden Original-Relais mit Yamaha Zertifikat hätten 140 Euro gekostet, ich habe sie neu für ein paarunddreißig bei mir bekannten zuverlässigen Teilehändlern erstanden. Allerdings habe ich nach dem Auspacken überlegt, ob ich den Junx nicht mal schreibe, die Unterschiede zu den Originalteilen waren schon augenscheinlich, man muss ja nicht nur das billigste kaufen/verkaufen.

Dann ist noch die Sache mit dem Kettenspray. Es ist ja nicht einmal Fett in seiner bekannten Form. Eine wachsartige halbfeste Masse, die bis zu ihrem Gebrauch irgendwie flüssig bleiben muss. Ich fürchte, es sind eher die Lösemittel und Treibgase, die nicht genau beschrieben werden können. Wie ist das eigentlich mit Bremsenreiniger? Weiß man was da so alles drin ist?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Stephan » 23. September 2018 13:50

Olaf, eben. Der Stecker oder die Steckdose sind so aufgebaut, das dort das Fett an den Kontaktstellen weggeschoben wird. Bei einem Relais "schlagen" die Kontakte aufeinander. Aber nicht besonders feste. Da wird Fett nicht weggedrängt. Und sicherliche kein Kontaktfett, dessen Sinn es ja ist hängenzubleiben, wo Fett einfach abgeschleudert wird. . .



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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Pepo1958 » 23. September 2018 13:52

Hallo Olaf,

Crazy Cow hat geschrieben:Hallo Peter,

ich will dir nicht widersprechen, es folgt eine persönliche Einschätzung.
Ich glaube, dass die Beständigkeit gegen Kohlenwasserstoffe in jedem Lastenheft eines europ. oder japanischen Kfz Zulieferers steht. ...

Das glaube ich nicht, dass in der europäischen Autoindustrie grundsätzlich alles gegen Kohlenwasserstoffe beständig ist, zumal die Kohlenwasserstoffe ja nicht alle gleich sind undauch nicht zwingend gleiche Reaktionen hervorrufen. Die meisten Stoffe können eines gut, etwas anderes weniger oder gar nicht. Immer alles für alle Eventualitäten auszulegen, weil vielleicht mal jemand ein Relais fettet :-D , kann und will sich keiner leisten.
Bei meinem Motarrad lösen sich sogar die Embleme am Tank auf, wenn man Benzin drüber schüttet und nicht direkt mit einem Lappen zur Stelle ist. Wer hätte gedacht, das so etwas mal beim Tanken passiert?
Ich arbeite bei einem Autombilzulieferer und habe unter anderem auch mit Anfragen zu tun, da sehe ich dann auch schon mal die Lastenhefte. Die Themen sind meistens zu komplex, um Dinge zu berücksichtigen, die eigenltich niht vorkommen (sollen).

Crazy Cow hat geschrieben:Dann ist noch die Sache mit dem Kettenspray. Es ist ja nicht einmal Fett in seiner bekannten Form. Eine wachsartige halbfeste Masse, die bis zu ihrem Gebrauch irgendwie flüssig bleiben muss. Ich fürchte, es sind eher die Lösemittel und Treibgase, die nicht genau beschrieben werden können. Wie ist das eigentlich mit Bremsenreiniger? Weiß man was da so alles drin ist?


Das steht in den Sicherheitsdatenblättern, mal zwei Links exemplarisch:

https://www.tegee.at/SDB/CAP%20Intensiv%20Bremsenreiniger%20acetonfrei%20(AE)(DE).pdf
https://assets.eshop-live.com/S_4000354105_DE_20170718_de.pdf

Weitere Links kann man googlen.
Der erste Bremsenreiniger ist Acetonfrei, was für viele Kunststoffe wahrscheinlich schon mal gut ist. Außerdem ist es naphtenisch, was ähnlich wie Benzin sein dürfte. Da kommt es dann schon wieder auf Kunststoff und Einwirkdauer an.
Der Zweite enthält Naphta, im weitesten Sinne Benzin, und Aceton. Da müsste man mit dem zu behandelten Kunststoff schon vorsichtig sein, eventuell eine Probe machen oder, wenn man die Type kennt, das Datenblatt anschauen.
Aber sicher gibt es hier Chemiker, die das genauer erklären können.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Crazy Cow » 23. September 2018 14:58

Stephan hat geschrieben:Olaf, eben. Der Stecker oder die Steckdose sind so aufgebaut, das dort das Fett an den Kontaktstellen weggeschoben wird. Bei einem Relais "schlagen" die Kontakte aufeinander. Aber nicht besonders feste. Da wird Fett nicht weggedrängt. Und sicherliche kein Kontaktfett, dessen Sinn es ja ist hängenzubleiben, wo Fett einfach abgeschleudert wird. . .



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Stephan: ich bin doch gar nicht in das Relais hinein gelangt. Das Fett habe ich außen auf die Vierfach-Steckbuchse gesprüht.
Ich gehe gleich mal runter, messe und mach ein paar Fotos.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon UKO » 23. September 2018 16:04

Also ich hab ja früher auch alles eingesprüht. Meist mit WD 40. Weil das Zeuch irgendwann harzt kriegen Stecker (eingesprüht in gestecktem Zustand) einen "Pelzkragen". Bei meiner CB 1300 funzten im Frühjahr die Blinker nicht, weil ich im Herbst die Lenkerarmaturen mit WD 40 geflutet hab (aufmachen und von verharztem WD-40 reinigen :smt013 ).
Heute kriegen nur die Lenkerarmaturen und Zünd- und Tankschloss einmal im Jahr einen Spritzer Silkonspray. Das funzt besser weil es nicht harzt. Außerdem ist Silikon gut zu Kunststoff und Gummi.
Menschen ohne Macke sind Kacke!
Ein Gespann ist so unnötig, das Mann es unbedingt braucht!
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Crazy Cow » 23. September 2018 16:06

Ok, heute sieht schon wieder alles ganz anders aus, ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.
Natürlich sprang das Biest eben an, als wäre nichts gewesen. Da ist nicht gut Fehlersuchen mit einem Messgerät. Zugegeben: gestern abend wurde es dunkel und es fing an zu regnen. Also habe ich eingeräumt und das Thema aufweiteres verschoben. Nach dem Einbau des alten Startrelais fiel mir auf, dass mit dem Anlasser auch die Benzinpumpe nicht mehr läuft, (lma dachte ich, wir sehen uns morgen)) heute muss ich einräumen, dass genau diese Erscheinung ein Indiz für den aktiven Notaus ist.
Wie gesagt, frisch ans Werk guckt man nach alledem und auf einmal geht´s. Es wäre also auch gestern abend mit dem alten Relais und deaktivierten Notaus schon gegangen.
Ergo: dat neue Relais war die Ursache.

Hier ist es.

IMG_0122.JPG

IMG_0124.JPG


Die oberen Kontakte (intakt) entsprechen dem Anschluss an die Spule. Die unteren leiten +12V von der Batterie über die eingebaute Hauptsicherung an den Kabelbaum.
Die Metallbrücke war mit einem zus. Plastikteil an das Gehäuse geklippt und mit Kleber gesichert, es fiel mir bei der Demontage entgegen und jetzt kommt's:

Das weiße ist nicht etwa wie gestern im Halbdunkel vermutet das Kettenfett, sondern geschmolzene Isolierung des Vielfachsteckers.
Das wackelige Unterteil muss eine ziemliche Stromlast verursacht haben. Vor drei Wochen war es jedenfalls noch in Ordnung.

Mein' Frau sacht eben: aber die 80 Euro für ein Yamaha Ersatzteil sind doch immer noch billiger als eine Anlasserreparatur, oder?
Da hat sie man Recht.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon TWD Heizer » 23. September 2018 18:14

Crazy Cow hat geschrieben:
Mein' Frau sacht eben: aber die 80 Euro für ein Yamaha Ersatzteil sind doch immer noch billiger als eine Anlasserreparatur, oder?
Da hat sie man Recht.

Eine andere Frage ist, ob es die 80€ Wert ist. Wenn ich überlege, was ein Original Blinker, EINER!, für meine CB Sevenfifty kostet.... 70€+ (je nachdem ob vorn oder hinten). Ich hab im Zubehör 4 für 20 oder 30€ bekommen. Sehen auch noch besser aus^^

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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon onkelheri » 23. September 2018 19:04

den ganzen steckerkram halte ich seit geraumer zeit einfach in den glasperlstrahler und dann gibts wd40 .

olaf , fett macht sich sauer wenn strom in der nähe ist ... siehe lenkkopflager wenn keine massebrücke vorhanden ist.

gruß heri
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Crazy Cow » 23. September 2018 21:30

onkelheri hat geschrieben:den ganzen steckerkram halte ich seit geraumer zeit einfach in den glasperlstrahler und dann gibts wd40 .

olaf , fett macht sich sauer wenn strom in der nähe ist ... siehe lenkkopflager wenn keine massebrücke vorhanden ist.

gruß heri


Hallo Henri,

der Meinung war ich früher auch, wegen Anhängekupplung und dem Theater bei den Lenkkopflagern. Da ich aber nie mit nem Ohmmeter Leitfähigkeit festgestellt habe, habe ich dann beschlossen, nicht mehr drüber nach zu denken. :)
Bei meiner Solo Bj. 93 halte ich es wie Peter, gar nichts machen, ich habe sie seit neun Jahren. Beim Gespann hätte ich gleich bei der Übernahme den Kabelbaum wechseln sollen, hatte aber keinen. Stattdessen habe ich zig Relais verbaut und den Beiwagen neu verdrahtet. Erst diesen Sommer fand ich einen Übeltäter, der immer wieder auf sich aufmerksam machte: das Kabel zum nicht mehr vorhandenen Seitenständerschalter war vom Motor eingeklemmt. Der Originalkabelbaum ist durch die Zeit natürlich nicht besser geworden, aber ich kann z.B. bei voller Fahrt den Motor in den LL fallen lassen und das Licht wird nicht schwächer. Kurzum, wenn was ist, war bisher immer ein (zu billiges ) Bauteil rott. Meine Nachrüstschalterchen zum Beispiel.
Mal gucken, was als nächstes kömmt.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Aynchel » 24. September 2018 08:40

onkelheri hat geschrieben: ..........und dann gibts wd40 ..........



von WD40 halt ich gar nichts
denn es entzieht dem weich PVC den Weichmacher und lässt Kabelbaum Hüllen verbröseln

in die Stecker mach ich Silikonöl rein, dass hat sich bewährt

https://www.google.de/search?ei=XpSoW87 ... CCof_0vXp0
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon onkelheri » 24. September 2018 08:52

Aynchel hat geschrieben:
onkelheri hat geschrieben: ..........und dann gibts wd40 ..........


von WD40 halt ich gar nichts
denn es entzieht dem weich PVC den Weichmacher und lässt Kabelbaum Hüllen verbröseln

in die Stecker mach ich Silikonöl rein, dass hat sich bewährt

https://www.google.de/search?ei=XpSoW87 ... CCof_0vXp0


Wie an anderer Stelle schon gesagt, ist mir das WD40 Bashing zuwider...: so ein Etappengerücht... gerade WD40 „entzieht“ keinem irgendwelche Weichmacher. Wenn, dann gibt es Kabelmaterial minderer Qualität, das bestimmte Beständigkeit nicht oder nicht mehr aufweist!

Gruß Heri
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Stephan » 24. September 2018 10:00

Ich hab zu meiner Zeit das hier http://www.wet-protect.de jeweils einmal im Herbst und einmal Ende des Winters, alles Elektrische eingsprüht. . .


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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Crazy Cow » 30. September 2018 17:36

Es geht ja noch weiter, Kerle, ich glaube, ich habe seit meiner KS 50 Zeit nicht mehr so gepfuscht. Ich brauche unbedingt wieder eine Werkstatt...

Die 4ma mvh hat mir freundlicherweise umgehend und kostenlos Ersatz geschickt, und ich Idiot habe den auch gleich verbaut, hat auch nicht lang gehalten. Die Clips, die die Plasteteile zusammenhalten, sind viel zu schwach. Das eigentliche Übel aber ist, dass die Steckkontakte vom Material her dünner sind als die vom Original Yamaha Ersatzteil. Und das bei alten Steckbuchsen, weisst Bescheid?
Ich habe einfach versäumt, die Kabelsteckbuchsen aus dem Vierfachgehäuse oben im Bild heraus zu ziehen und nach zu biegen. Ich bin aber auch erst jetzt darauf gekommen, dass das 30A Teil beim After Market Lieferanten (schönes Wort, und so bezeichnend) baugleich mit dem 20A der XV250 ohne EFI und ohne Beiwagen ist. Hab auch in der Hektik nicht reflektiert, dass nur eine 20A Sicherung drin steckt, die ich aber getauscht habe.

TWD Heizer hat geschrieben:Eine andere Frage ist, ob es die 80€ Wert ist. Wenn ich überlege, was ein Original Blinker, EINER!, für meine CB Sevenfifty kostet.... 70€+ (je nachdem ob vorn oder hinten). Ich hab im Zubehör 4 für 20 oder 30€ bekommen. Sehen auch noch besser aus^^
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Siehst du, ich muss ehrlich zugeben, dass ich erst durch deinen Post argwöhnisch geworden bin. Die Kontakte waren nicht nur fettig, sie lagen auch nur minimal an. Ich glaube auch, dass die dünnen Zungen zu schwach für 30A sind. Ein weiteres Indiz: der Motor lief nach dem zweiten Ersatz zunächst wie ein Sack Nüsse, die Zündung wurde nicht ordentlich mit Strom versorgt. Hab nur Kontaktspray drauf, ging.

Gestern Rundreise. Auf halben Weg Rast, danach Strom tot. Nicht schlimm, wenn alles aus fällt ist es meist die Hauptsicherung. Neue rein, geht, aber die alte war nicht kaputt! :( Umgedreht eingesteckt, geht wieder. :?
Da war mir alles klar. Den Sicherungskasten hatte ich als 30A Version beim Conrad gekauft, aber Papier ist geduldig. Möglicherweise hat von der heissen Leitung der Hauptsicherung die Federkraft einer Klemme nach gelassen. In beiden Fällen also das gleiche Problem, zu geringe Klemmkraft an den Kontakten.
Nun möchte ich aber nicht das alte Relais wieder einbauen und den Vierfachstecker muss ich eh öffnen. Ich denke, ich werde die Kontakte einzeln liegen lassen, so dass man die Klemmung überprüfen kann, und eine solide Kabelpeitsche für die nicht relaisgebundenen Kabel bauen.
Nur zwei Steckkontakte sind am Relais fest, die anderen beiden führen den Strom von der Hauptsicherung zu den zwei org. Sicherungskästen.
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Re: Kettenspray als Kontaktspray

Beitragvon Peter Pan CR » 1. Oktober 2018 17:25

Nachdem ich ähnliche Problemchen mit Vielfachsteckern koreanischer und unbekannter Herkunft hatte, ging mir irgendwann mal die Hutschnur hoch. (Baumarkt, etc: Nein Danke) Ich ging zu meinem asbachuralten Elektrofritzen für E-motoren-Ersatzteile und kaufte für ca 30Cent pro Schuhstecker einige Beutel von wirklich vertrauenswürdigen Schuhsteckern, diverser Kaliber... Die wenige Male, wo ich mal keine Kabelendhülsen benutzen kann und auf Schuhstecker für auch nur etwas mehr Ampere benötige, krame ich die vernickelten Freunde aus der Werkstatt. Aus mit ärgern.

Lo barato sale caro / das Billige kommt teuer zu stehen.

Und nicht vergessen: Wer schreibt der bleibt!
Also immer schön Kabel beschriften und Stromlaufplan "up to date" auf dem Laufenden halten.
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