Zweiradantrieb hat geschrieben:Moin mein lieber Olaf,
meiner unmaßgeblichen Erfahrung nach aus 26 Jahren Verkauf auch von Akkus, 44 Jahren Moppedfahren (aktuell 7 Stücker) und dem fortschreitenden Altersheimer neige ich dazu Dir zu widersprechen. 4-6 Jahre sind beim Mopped schon gut, beim Auto 6-8, aber 12-15 kenne ich persönlich von niemandem.
Aber richtig, es gibt Akkus die auf lange Lebensdauer hin designet sind. Das sind aber Akkus für Notstromversorgungen, Alarmanlagen oder USV-Anlagen: Deren Maße und Spannungen sind überwiegend nicht für unsere Fahrzeuge geeignet - zudem richtig teuer. Und auch die werden oft durch Tiefentladung oder Überspannung getötet, meiner Erfahrung nach die häufigste Ursache für das Ableben von Akkus.
Schraubende Grysze,
Georg
Hallo Georg,
ich will dir ja nicht in Bausch und Bogen widersprechen, mir ging es eher um die Suche nach Gründen.
Ich habe noch zwei Beiträge gefunden, die dazu von Bedeutung sind. Ich weiß nicht, ob die Klassifizierung von Akkus sich auch auf Starterbatterien bezieht, aber es gibt sie natürlich und Gemeinerweise wird sie wie auch beim Motoröl von den Herstellern selbst vorgenommen. Von der EU gibt es dazu nur eine Richtlinie (wie bei den Gurken).
https://www.elektronikpraxis.vogel.de/w ... -a-665358/Es gibt im gleichen Artikel aber auch Ladehinweise, und ich meine genau da liegt der Hase im Pfeffer.
daselbst hat geschrieben:„Die richtige Ladetechnik ist ein wesentlicher Faktor für die Gebrauchsdauer einer VRLA-Batterie. Der Begriff Gebrauchsdauer leitet sich aus den Bestimmungen der EUROBAT-Richtlinie ab, wonach jeder Batteriehersteller seine Batterien klassifiziert. Diese reichen von „Standard Commercial“, also drei bis fünf Jahre, über „General Purpose“ mit sechs bis neun Jahren bis hin zu „Long Life“ mit zehn bis zwölf Jahren und „Very Long Life“ mit über zwölf Jahren. Dabei beziehen sich die Angaben auf den Batteriebetrieb bei Erhaltungsladung bei 20 °C. Beim Laden der Batterien können schnell unwissentlich Fehler entstehen. Diese verkürzen dann die Gebrauchsdauer und können unter Umständen die Batterie zerstören.“
und weiter:
„GS YUASA gibt baureihenabhängig vor, die Batterie mit einer selbstbegrenzenden Konstant-Strom/Spannungs(I/U)-Lademethode bei 20 °C zu laden. Der Ladestrom sollte 0,1 C nicht übersteigen und die Ladespannung sollte bei Umschaltung auf Erhaltungsladung 2,275 V pro Zelle nicht überschreiten. Bei Temperaturveränderungen zu den empfohlenen 20 °C ist es notwendig, die im Standby-Betrieb anliegende Ladespannung zu kompensieren. Hier empfehlen wir –3 mV pro Zelle und pro Kelvin. Prinzipiell unterscheidet man für industrielle Anwendungen mit VRLA-Batterien zwei Ladeverfahren, nämlich für den zyklischen Betrieb und für den Bereitschaftsbetrieb.“
Yuasa wichtig, weil meine Marke, ich komme darauf zurück.
Varta schreibt dazu:
Wie lade ich eine Batterie? Hier erfahren Sie, wie Sie eine Batterie sicher und ordnungsgemäß laden.daselbst hat geschrieben:Damit eine Batterie ihre Nennleistung bereitstellen kann, muss sie zuerst vollständig geladen werden. Der empfohlene Ladestrom beträgt 10 % der Nennkapazität in Ampere (z. B. benötigt eine 4-Ah-Batterie einen Ladestrom von 0,4 A [Ampere]). Es wird empfohlen, Batterien vor dem Einbau vollständig zu laden, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten.
Eine wichtige Aussage ist dabei der Hinweis "10% der Nennkapazität in Ampere."
Mit modernen Ladegeräten kann man den Wünschen und Empfehlungen der Hersteller gut nachkommen, das Problem sehe ich aber im Alltagsbetrieb, wenn AGM Batterien zum Beispiel an 30 Jahre alten Reglern hängen. Eine PKW Anlasser verbraucht zum Starten vielleicht 2Ah, dafür kann die Batterie mit schonenden 5,5A nachgeladen werden, wenn es sich um einen 55Ah Akku handelt, sie nimmt aber meist nur 3-4A.
Ein Motorrad verbraucht beim Starten vielleicht 1Ah, (Ein- und Zweizylinder etwas mehr), die Lima ist kräftig (außer bei der Güllepumpe) und der Akku zieht sich gebraucht, halbvoll gern 3-4A, das Doppelte seines Plansolls für 20 Minuten bis 1Ah ausgeglichen ist. Ein Bleisäureakku steckt das weg, eine Gelbatterie nicht.
So erkläre ich mir die längere Haltbarkeit von Autobatterien, große Akkus vertragen einen höheren Ladestrom. Mir geht es nicht darum, das Ladegerät zu finden, mit dem man alles perfekt einstellen kann, sondern darum zu ergründen, was sich eine Batterie nimmt, wenn keiner guckt.
Hier nochmal das Ergebnis meiner Beobachtungen. Beide AGM Batterien hatten ab 1. November ähnlich langen Stillstand.
Yuasa YTX 14 Baujahr 2014, max. Strom 300A (NP. ca. 65,- €):Restspannung 12,65V, Stromaufnahme beim Anschluss an das Ladegerät 3A, Dauer 2-3 Minuten, danach fällt die auf 1,5 -1A. Nach etwa 4 Stunden fällt der Zeiger annähernd auf Null. Spannung nach dem Laden, kalt 12,9V. Werksangabe zu den Lademodi: 1,4A x 5-10 Std. oder 6,0A für 0,1 Std.
Novelbat Baujahr 2020, max Strom 190A, (NP. ca. 33,- €), die Yuasa YTX 14 ist in der Referenzangabe enthalten:
Restspannung 12,45V, Stromaufnahme beim Anschluss an das Ladegerät 3,5A, Dauer 20 Minuten, danach habe ich das Laden unterbrochen. Nach Pause geregelt etwa 5 Stunden mit 1,5A, danach steht der Zeiger konstant auf 0,5A. Spannung nach dem Laden, kalt 13,0V Werksangabe zum Lademodus: max. 1,5A .
Ich gehe also davon aus, dass es sich trotz Vergleichstyps um recht unterschiedliche Batterien handelt, die auf den Ladebetrieb im Moped durchaus unterschiedlich empfindlich reagieren.