Marschall hat geschrieben:Jemand ne Idee, wie ich das nun realisieren kann ohne auf den Schrott zu gehen ?
Ja.
Ein spezieller Blinkgeber nützt nichts; der Schalter ist das Problem.
Wenn Du keinen Zweikreisblinkerschalter fürs Motorrad findest, und den dürfte es kaum geben, könntest Du Dein Problem unter Zuhilfenahme von konventionellen Kfz- Elektroteilen und einiger Bastelarbeit lösen. Du brauchst dann pro Seite ein Wechselrelais und einen Blinkgeber.
So würde ich es machen:
Das gelbe Licht hinten rechts wird an Klemme 87 (Mittelkontakt) des Wechslers rechts angeschlossen; das gelbe Licht hinten links an Klemme 87 des Wechslers links.
Die beiden Klemmen 87a (Ruhekontakt) der Wechsler links und rechts werden verbunden. In diese Verbindung speist der Bremslichtschalter ein. Bei stromlosem Wechsler rechts oder links ist das jeweilige gelbe Licht als Bremslicht betriebsbereit und leuchtet, sobald der Bremslichtschalter betätigt wird.
Der Blinker vorne rechts wird mit der Klemme 88a (Arbeitskontakt) des Wechslers rechts verbunden; der Blinker vorne links mit der Klemme 88a (Arbeitskontakt) des Wechslers links. Beim Betätigen des Wechslers rechts oder links ist das jeweilige gelbe Licht hinten vom Bremslichtkreis getrennt und mit dem jeweiligen vorderen Blinker verbunden. Somit ist es nun Blinker.
Der Blinkerschalter bekommt seinen Strom nicht, wie üblich, getaktet über den Blinkgeber auf den Mittelkontakt zur Verteilung nach links und rechts, sondern direkt vom Zündschloss. Der Kontakt R (rechts) und L(links) des Blinkerschalters wird mit Klemme 86 (Steuerstrom- Eingang) des rechten bzw. linken Wechslers verbunden. Kontakt 85 des jeweiligen Wechslers kommt auf 31 (Masse).
Betätigung des Blinkerschalters nach rechts oder links trennt nun die jeweilige gelbe Licht hinten vom Bremslicht und verbindet es mit dem jeweiligen vorderen Blinker (s. o.).
Stromversorgung der Blinker:
Am Kontakt R (rechts) und L(links) des Blinkerschalters wird parallel zu den beschriebenen Steuerleitungen je ein Blinkgeber mit Klemme 49 (Kontstantstrom- Eingang) verbunden. Klemme 49a Takt- Strom – Ausgang) des jeweiligen Blinkgebers wird mit Klemme 88a (Arbeitskontakt) des jeweiligen Wechslers verbunden. Haben die Blinkgeber einen 31 (Masse)- Anschluss, so kommen diese auf Masse.
Funktion:
Blinker aus:
Blinkschalter in Mittelstellung; Wechsler R und L und Blinkgeber R und L stromlos. Gelbe Lichter hinten miteinander verbunden, betriebsbereit als Bremslicht. Bei Betätigen der Bremse (des Bremslichtschalters) leuchten beide.
Blinker links: Blinkschalter in Stellung L. Wechsler L zieht an, trennt die Verbindung des hinteren Gelblichtes vom Bremslichtkreis ab und verbindet es mit dem Blinker vorne links. Blinkrelais wird bestromt, gibt getakteten Blinkstrom auf den Arbeitskontakt des Wechslers und damit sowohl auf den vorderen linken Blinker als auch auf des hintere gelbe Licht. Das rechte gelbe Licht hinten ist weiter mit dem Bremslichtkreis verbunden und leuchtet gegebenenfalls konstant.
Rechtsrum geht’s genauso.
Zum Betrieb als Warnblinkanlage müssten die Kontakte R und L des Blinkerschalters gemeinsam bestromt werden. Dann blinken beide Seiten, aber wegen der zwei Blinkgeber nicht unbedingt synchron.
Risiken:
Die Wechselrelais sollten definiert erst den einen Kontakt trennen und dann erst den anderen Kontakt herstellen. Sonst flackert beim Einschalten des Blinkers ohne Bremslicht unter Umständen das jeweilige andere gelbe Licht hinten kurz mit.
Die Spannungsversorgung der kompletten Schalteinheit und die Kontakte des Blinkerschalters müssen gut sein. Bei schwächelndem Bordnetz und Spannungsabfall im Blinkerschalter könnte es eventuell passieren, daß das Wechselrelais im Takt des Blinkgebers flattert.
Wahscheinlich geht das ganze auch mit elektronischen Bauteilen. Die Logik müsste die gleiche sein.