Anfängerfragen...

Alle Fragen, die den Motorradumbau zum Gespann betreffen

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Beitragvon nico » 29. Oktober 2013 20:55

Hallo!

...bevors los geht mit der Fragerei noch ein bisschen Vorstellung... Ich bin 31, komm aus Österreich, Maschinenbau-Ingenieur, hab seit Kindheitstagen Erfahrung auf (und mit) Zweirädern...es wird also mal Zeit für eine Erweiterung... :wink:

Der Markt für Gespanne ist bei uns recht dünn...drum wollte ich mal hier mal erkundigen, wie man sich ein Gespann selber bauen könnte.
Ich tendiere zu BMW, nur nicht unbedingt zu den Boxern - K75 gibts für wesentlich weniger Geld mehr Leistung und modernere Technik (hoffentlich ha ich jetzt keinen Beleidigt).
Basisfahrzeug wäre ja recht schnell aufgetrieben, aber wie gehts weiter? Gebrauchten Beiwagen besorgen? Auf was ist dabei mal ganz grob zu achten?
...dann ein Hilfsrahmen um das Ganze zu verbinden - wo treibt man sowas auf? Wo könnte man Schwingen dafür beziehen (neu/gebraucht)? Welche Felgen soll/darf/kann man verwenden?
Ich möchte das Fahrzeug möglichst leicht und zierlich halten, Bereifung eher grobstollg und das Fahrwerk nicht zu tief, um damit auch Reisen auf schlechten Straßen (Wegen) zu überstehen.
Und wie schauts mit Eintragung in Österreich aus? Hat damit jemand Erfahrung?


mfG Nico
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Nordmann » 30. Oktober 2013 08:11

Ich würde mal die Fa. Zeitlos in Hamburg kontaktieren

www.zeitlos-motor.de

Der Chef da kennt sich richtig aus, und kann Dir sicher einige Argumente zur Gespannfindung nennen!

Trau Dich ruhig!
Gruß vom
Nordmann
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Slowly » 30. Oktober 2013 08:43

Hallo, Nico,

zunächst herzlich willkommen in unserem Kreis und gute Unterhaltung.

Flankierend zu deinem Projekt kann ich auf jeden Fall die Lektüre gemäß Anlage empfehlen.
Fast 100 Seiten mit vielen Abbildungen.

Ich wünsche dir gutes, erfolgreiches Gelingen bei deinem Vorhaben.

Beste Grüße aus dem Rheinland,
SL :grin: LY
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Svidhurr » 2. November 2013 16:52

Willkommen Nico,

Abhängig von deinem Vorhaben ist wohl erstmal auch dein Butget.

Also ist ein Gespann selber Bauen und alles Eintragen für dich wirklich günstiger?

Was schwebt dir den Gedanklich so vor?
Gruß Svid (Thomas)

Ich sammle die Daten der Stoye SW.
Bitte sendet mit per PN - Rahmennummer und Bj.
Die Quellen (Besitzer) behalte ich natürlich für mich.

http://mz-forum.com/kb.php?a=281
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Tigris » 2. November 2013 17:31

Ich denke, diese "Weisheit" kann man inzwischen als allgemeingültig ansehen:

Ein gebrauchtes Gespann bekommt man immer günstiger als einen Neuaufbau, selbst wenn die Gespannmaschine vorhanden ist.

Ich denke, je nach Zustand und verwendeten Komponenten bekommt man ein vernünftiges gebrauchtes K75 Gespann (gute und zuverlässige Zugmaschine) ab etwa 7.500 Euro, deutlich weniger als der Neuaufbau eines solchen Gespannes kosten würde.

Ein Gespannneuaufbau lohnt sich in meinen Augen nur dann, wenn man wirklich ganz klare Vorstellungen von dem hat, was man haben möchte und auch nicht bereit ist, Abstriche davon zu machen.

Gruß aus der Eifel
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Guzziwilli » 2. November 2013 17:36

Willkommen NICO.

Ich habe den Tripteq-Umbau an einer R1100RS gemacht. (Ist übrigens auch so ein Umbau in der "Zeitlos" Website, unter dem Reiter "Motorradwerkstatt" das zweite, große Bild).

Goos Bos liefert die ausführliche Anleitung und das Gutachten mit. ( http://www.tripteq.com )
Im Kapitel "Bauanleitungen" kannst Du vorab schon mal sehen wie es geht.

Man kann so wie die Zeit und / oder das Budget es hergibt umbauen.

MfG
:-) Moin aus Ostfriesland :-)


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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Feinmotoriker » 2. November 2013 21:39

Moin Nico,
ich kenne mich bei den Typisierungsregularien in Austria nicht gut aus, höre aber im Bekanntenkreis öfter mal, daß es dort fast schwerer ist als in Deutschland. Also: Geh zu deinem TÜV und finde einen Sachverständigen, der dich bei dem Vorhaben von Anfang an begleiten mag und der das Ding dann auch abnehmen darf (also der die Qualifikation dazu hat)
Das ist der wichtigste Punkt bei der Sache.

Dann: Einen Ziegelstein (BMW Reihendreier oder -Vierer) zum Gespann umzubauen ist sehr aufwändig und teuer, weil der Motor mittragend ist und der Hilfsrahmen den Lenkkopf mit einbezieht.
Es gibt günstigere Möglichkeiten, zu einem Gespann zu kommen. Außerdem kommen die Dinger langsam in die Jahre und hatten schon immer ihre Wehwehchen. (ich hatte selber eine K100 und auch ein paar Kunden von mir fahren K75 und K100. Zum Teil auch als Gespann)

Wie schon Tigris weiter oben schrieb, ist es viel günstiger, ein fertiges Gespann zu kaufen, als sich etwas neu aufzubauen.
Du kannst (zumindest in D) die Räder der BMW nicht verwenden, eine Schwinggabel halte ich für notwendig, der Hilfrahmen ist aufwändig, wenn mal am Getriebe oder der Kupplung was ist, oder (gern genommen) am Starterfreilauf, muß das halbe Motorrad zerlegt werden. Wer`s mag...

Schau dich am besten in deiner Nähe mal um (auch wenn das Angebot dünn ist) und frage mal beim Technischen Überwacher und bei der Zulassungsstelle, welche Vorraussetzungen ein Gespann aus D mitbringen muß, um in A zugelassen zu werden. Und was sowas ca kostet. In Süddeutschland ist die Gespanndichte recht hoch und event. eher was fertiges zu finden.
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon AlexEF » 2. November 2013 22:57

Hallo Nico,

im Forum von flyingbrick.de gibt es den KMZ-K75, der hat sich aus einer K75 ein Low-Budget Gespann gebaut. Und so mimosig sind die K's nicht. Klar sind die schon ein paar Jahre älter, aber bei einem Mindestmaß an Pflege sind die doch recht zuverlässig. Ich bin zumindest mit meiner 75er und der 100er zufrieden.
Grüße aus Erfurt


Alex
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Slowly » 3. November 2013 07:42

Feinmotoriker hat geschrieben:... Also: Geh zu deinem TÜV und finde einen Sachverständigen, der dich bei dem Vorhaben von Anfang an begleiten mag und der das Ding dann auch abnehmen darf (also der die Qualifikation dazu hat) ....
Das ist der wichtigste Punkt bei der Sache.

Das sehe ich auch so, insbesondere, weil Nico Maschinenbau-Ingenieur ist - also auf gleicher Augenhöhe.
Das kann dann so richtig Spaß machen.

Schönen Sonntag allerseits!

Gruß
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon jfechir » 3. November 2013 11:05

Hallo,

bin mit meinen K´s (K 100 Gespann, K 75 Solo) voll auf zufrieden. Aber es ist wirklich die Frage, ob sich preiswerte K und teurer Umbau wirklich rechnen.

Fertiges gibt es ab ca. 5500 aufwärts. Zur Zeit z.B. bei mobile eine K 75 S mit Squire für 5800 Euro.

Und wenn selber aufbauen - warum nicht gleich die K 100. Preisniveau sollte ziemlich gleich sein.

Gruß Joachim
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Moosmann » 3. November 2013 12:09

www.ef-tech.de

Mein Vorschlag K Liebhaber

K 1100 Heeler Umbau für 8.800 €


:-D :-D :-D
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon nico » 3. November 2013 14:04

...also erstmal danke für die vielen Antworten!

Scheint also wirklich so, als ob ich mich nach was gebrauchten umschauen müßte.
Ein Import aus D könnte ja die Lösung sein...vl hat jemand Erfahrung, was die Zulassung bzw Typisierung in Österreich betrifft.

mfG Nico
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Moosmann » 3. November 2013 15:12

Also den Herr Brett von Ef Tech kannst du gerne mal anrufen oder anschreiben, der ist sehr nett und die K 1100 , die er verkauft sieht sehr gut aus.

Gruß, Alex

:D :D :D
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Tigris » 3. November 2013 17:20

Spezialist für die Typisierung in Österreich ist wohl Alois Löw.

Einfach mal hier schauen:

http://www.seitenwagen.cc/

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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon Pepo58 » 15. November 2013 17:14

Hallo Nico,

ich habe mein Gespann in Deutschland gekauft und umbauen lassen und war dann damit bei der Prüfstelle in Salzburg. Grundsätzlich hat es gut geklappt und ich habe beim zweiten Anlauf die Zulassung bekommen. Hätte mein Gespann keinen Behinderten-Umbau gehabt, wäre es bis auf die "Feststellbremse" sofort durchgekommen.
Es soll helfen, wenn das Gespann in Deutschland schon mal zugelassen war. Das ist aber auch keine Garantie.

Wende dich für Österreich mal an Andreas Öttl oder Lois Löw (der hat auch eine Niederlassung in Österreich).

In Österreich scheint es nicht unüblich zu sein, das Fahrzeug von einem Zivilingenieur oder Ziviltechniker begutachten zu lassen. Danach ist es bei der Prüfstelle kein Problem mehr. Das kostet aber wohl ein paar hundert Euro.
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Re: Anfängerfragen...

Beitragvon G/S Martin » 27. November 2013 01:15

Tigris hat geschrieben:Ich denke, diese "Weisheit" kann man inzwischen als allgemeingültig ansehen:

Ein gebrauchtes Gespann bekommt man immer günstiger als einen Neuaufbau, selbst wenn die Gespannmaschine vorhanden ist.

Ich denke, je nach Zustand und verwendeten Komponenten bekommt man ein vernünftiges gebrauchtes K75 Gespann (gute und zuverlässige Zugmaschine) ab etwa 7.500 Euro, deutlich weniger als der Neuaufbau eines solchen Gespannes kosten würde.

Ein Gespannneuaufbau lohnt sich in meinen Augen nur dann, wenn man wirklich ganz klare Vorstellungen von dem hat, was man haben möchte und auch nicht bereit ist, Abstriche davon zu machen.

Gruß aus der Eifel


Diese Weisheit kann ich nur doppelt unterstreichen!
Gruß an Alle,
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