Hallo zusammen!
@Olaf: Die vorderen Hülsen in der Schwinge sind der längere Nachlauf. Kein Thema, ich erwähnte es schon, und jetzt bekommst Du gleich reichlich Gelegenheit, mich in der Luft zu zerreissen
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Es gibt gute, leider jedoch auch weniger gute Nachrichten. Heute habe ich mich mit dem Einbau der Gabel froh gemacht. Leider sind mir bei der gleich drei doofe Planungsfehler unterlaufen, dazu gleich mehr, und die sind alle meine Schuld und teils sehr ärgerlich. Alles in allem betrachte ich das Ergebnis jedoch als "noch leicht rettbar". Henrik meinte nach meinem Bericht sogar: "Was willste denn? Ist doch alles kein Problem.".
Nachdem das Vorderrad draußen war, musste natürlich erst einmal geprüft werden, ob und wie das in die Schwinge passt und wie das so mit dem Bremsanker ist. Meine Herren, da waren wir gut! Ich musste noch ein bisschen mit der Feile über den Anker rutschen, dann saß das wie gemalt und hat jetzt 22 statt 16 mm Auflagefläche (Stahl statt Leichtmetall). Die Achse passte auch sofort in ihre Lager.
Volker hatte mir Victoria-Gabelbrücken geliehen. Die untere war mächtig krumm, das hat Henrik gerichtet. Die spannende Frage war: Würde das auch noch gerade in meine unverzogenen Brücken passen?
Das tat, und zwar wie! Der Einbau ist bei den originalen Telebeinen keinen Deut leichter als so. Ein bisschen knifflig war's, die geschlitzten 42 × 1 mm-Hülsen in die unteren Brücken zu schaffen. Sobald die aber 'mal 2 bis 3 mm drin saßen, ging der Rest fast von Hand. Die Schlauchschelle ist Dein Freund
. Ganz ohne Lackschäden ging das nicht ab, das ist jedoch Kosmetik und kann morgen gerichtet werden. Die Dinger sind der Ersatz für die Telegabel-Hülsen.
Also, Lenkungslager einstellen, Standbeine mit dem Konus anziehen, Blechle unten 'rein und das verspannen. Prüfung mit der Messstange an den Wangen der Standbeine - passt bis auf ein Zehntel oder so.
Als erfahrener Schrauber hatte ich's natürlich auch geschafft, das Moped vom Wagenheber 'runterzuhebeln
. Na danke - da war die Telegabel zum Glück noch drin.
Beim Einbau der Schwinge kam mir schon 'was komisch vor. Die passte zwar so genau, dass ich die Schrauben von Hand (!) in die Lagerhülsen schieben konnte, und Passscheiben brauchte es auch nicht, und das war auch alles rechtwinklig. Die Achsposition wirkte jedoch seltsam. In der Tat hat das Teil so gut wie keinen Nachlauf mehr in der Position für den längeren (also vordere Buchse). Gut, das ist nichts, was sich nicht noch mit dritten Buchsen klären lässt - 40 mm Luft sind da noch nach hinten. Kurz, da habe ich mich verpeilt.
Okay, das ist ja alles rückbaubar, also habe ich weitergeschafft und das Rad 'reingestrickt.
Das gab leider gleich die nächste Ernüchterung. Die Federbeine der MZ ETZ 251 hinten für Gespannbetrieb sind viel zu hart und dementsprechend auch belastet zu lang. Da federt sich genau gar nichts mehr, da hätte ich nahezu auch Stangen einbauen können
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Niemals aufgeben, das ist nichts, was sich nicht preiswert ändert lässt. Also habe ich einen neuen Bremszug angefertigt und eingebaut und bin 'mal die Straße 'rauf und 'runter gefahren. Nicht schlecht! Ich hätte erwartet, dass die Möhre nur egal wohin zieht und gar keinen Geradeauslauf mehr hat, aber denkste! Selbst bei den Lenkkräften merke ich keinen Unterschied, dabei sollten die viel kleiner sein (erst 'mal abwarten, was extremere Situationen so sagen). Das kann also erstmal so bleiben, das mit den Federbeinen muss jedoch geändert werden. Ich habe schon einen Tipp bekommen, es mit denen der ES oder so zu versuchen.
Richtig gut geklappt hat das mit der Lage meiner Duplexbremse. Da ist alles noch gut erreich- und verstellbar, und der Zug kann manierlich mit weiten Radien verlegt werden. Auf dem Bild ist auch schon der vordere Kotflügelhaltebügel montiert. Wegen der harten Beine federt bei scharfen Bremsungen da nichts mehr ein.
Von oben ist zu sehen, dass das mit den Seitenmaßen auch alles richtig getan hat.
Die Dnepr-Schrauben oben mit den gelaserten Scheiben (2 mm stark) finde ich eher abgefahren. Die sind aus verchromtem Stahl, tragen nur sehr flach auf und haben Schlüsselweite 36 statt 30 mm. Da die von Henrik gedrehten Koni passen wie Morsekegel, ist das amtlich stabil, denn da lässt sich mit einer gescheiten Nuss amtlich Drehmoment draufgeben.
Fazit: Keine vergeudete Liebesmühe, der Rest lässt sich anpassen, und alles kein Hindernis für den TÜV-Termin.
Geschraubt habe ich von 11:00 bis 18:00 Uhr, dann taten mir die Lendenwirbel vom Aufstehen und Hinhocken zu weh. Die Schürze vorne am Schutzblech muss gekürzt werden, ein Halter am Silentblock hinten gebaut werden, und der (zunächst provisorische) Halter für das Tagfahrlicht ist noch nicht angepasst. Kann alles morgen stattfinden.
Cheers, Langer