Dreiradler

Hallo Leute,
da ich schon öfters versucht habe in diesem Forum einen Beitrag einzustellen ohne jeglichen Erfolg, hoffe ich mal, dass es mir jetzt gelingt. Also ich möchte aus meinem englisches Motorrad Velocette Venom ein stilechtes Gespann machen. Meine Sorge ist folgende : der links angebaute Seitenwagen ist hier auf dem Kontinent eine Besonderheit und führt ja dazu, dass man als Fahrer dem Abgrund am nächsten ist. Ich stelle mir das gruselig auf einer Paßstrasse vor. Rückwärtsgang ist nicht und wie weicht man aus ? Gibt es hier Gespanne mit linkseitig angebautem Boot und wie verhalte ich mich in solch besonderen Situationen. Gibt es hier Gespannfahrer alter englischer Gespanne, die da weitere Auskunft geben könnten ?

Hallo,
die Fragestellung finde ich schon mal sehr gut und sie interessiert mich auch. Mein Plan ist es aus einer BSA M20 (beiderseitige Gespannanschlüsse am Rahmen) ein Gespann zu zaubern. Champion Touren Boot aus Dessau 1930er Jahre auf Fahrgestell links Canterbury Schwingenmodell GMC/7A ca. 1950er Jahre. Zugmaschine Bj. 1948.

M.

Hab ich mal verschoben.

Allein der Gedanke an Passstraßen, die man vlt. nicht täglich auf dem Weg zur Arbeit absolvieren muss, hat mich davon abgehalten, ernsthaft über einen Linksläufer für mich nach zu denken.
Linksläufer haben eine große Tradition auch auf dem Kontinent, nicht nur bei Rennen. Sie bringen entscheidende Vorteile mit bei einem klassischen Gespann, wie man es früher fuhr, den SW nur am Wochenende dran. So ein Motorrad + SW lenkt schwer und der Beiwagen ist bei 95 - 105cm Spur ständig in de Luft, wenn keiner drin sitzt. Das ist alles viel besser, wenn der Beiwagen im Rechtsverkehr links läuft. Die kritische Rechtskurve geht jetzt links herum und ist deshalb immer viel weiter, nicht so eng. Der SW neigt weniger zum steigen. In einer engen Rechtskurve läuft der SW außen.
Verboten ist es auch nicht, und mal ehrlich, wie oft kommt im Jahr eine Begegnung auf einer Passstraße vor, und wie oft überholt man z.B. landwirtschaftliche Fahrzeuge mit seltsamen Breiten auf einer engen Straße. Auch das geht mit dem Linksläufer sehr viel sicherer.

Also: meinen Segen habt ihr ,
@M. : feines Ding hast du da.

Ich bin eine Zeit lang das Gold Wing-Gespann eines Freundes, der in der Royal Air Force war, unter anderem hier auf dem Kontinent gefahren. Das Ding hatte einen viersitzigen Gemini Low Line an der linken Seite und zuweilen hing dann auch noch ein Hängerchen dran.

Als ich England wohnte, bin ich häufig mit Linksseitenwagen-Gespannen hier aufgetaucht und fuhr auch gerne meinen Rechtslenker-MG mit deutscher Zulassung auf hiesigen Straßen.

All' dies habe ich überlebt; allerdings ist Lady Clonk'n'shift so breit, dass mir gewisse Sträßchen auf der Insel zuweilen Atemstillstand verursachen - aber meine kleine Schmiermäxin ist da hart im Nehmen.

Mein Tipp: Einfach machen und fahren.

PS: Ich hatte auch 'mal 'ne M20 mit undefinierbarem Seitenwagenrahmen mit Brett drauf, habe mich jedoch nie getraut diese in Deutschland zu fahren.

Und dann war da noch was, was auf den modernen Bundesstraßen leider nicht mehr allgemeingültig ist:
Auf einer klassischen Chausse, mit Graben an der Seite, zieht jedes Fahrzeug etwas nach außen zum Graben hin. Gespanne mit rechtslaufendem SW bei höheren Geschwindigkeiten ganz besonders, denn der SW zieht nun mal mit. Beim Linksläufer wirkt der Linkszug des SW der abschgüssigen Chausse entgegen. Entspanntes Fahren ohne Druck auf der Schulter.

Die Vorteile des Linksseitenwagens hat Olaf ja schon angerissen.

Ich denke die eigentliche Schwierigkeit liegt darin wenn man den Rechtsseitenwagen gewohnt ist.
Das Umlernen wird schwierig bis sehr schwierig werden. Vor allen die Beherrschung des Gespanns
in Überraschungssituationen wenn man reflexartig handeln muss.

Grüß Euch!!

Fahrtechnisch ist man auf'm Kontinent dann immer in die falsche Richtung gekippt. Das ist das, was mich auf der kleinen Nordseeinsel immer bisken gestört hat.


Stephan

nicht nur ich bin schon viele km mit rechtsausleger in GB unterwegs gewesen, ist ja das gleiche mit umgekehrten vorzeichen. man gewöhnt sich schnell dran. pässe fährt man auch nicht täglich und wenn, dann in einem tempo mit dem man sich wohl fühlt.

Naja, mich hat's in GB immer 'n bisken gestört. Wie'n Steinchen im Schuh. . .


Stephan

Hier noch ein Link aus dem SR-Forum:
http://www.sr500.de/wbb3/thread.php?threadid=4833&threadview=0&hilight=schleuderwende&hilightuser=0&page=1

"Mathias B." hat da seine Erfahrungen mit Links-Seitenwagen beschrieben (7.Beitrag)

Grüß Euch!

habe mal ne Zeit lang eine Guzzi mit Linksläufer besessen, meine erfahreungen decken sich da voll mit Olaf`s Ausführungen. Wenn Du noch nie Gespann gefahren bist und lernst es erst mag es gehen. Die Umgewöhnung auf links hab ich nie richtig gepackt.

BigNoce hat geschrieben:"Mathias B." hat da seine Erfahrungen mit Links-Seitenwagen beschrieben (7.Beitrag)

Grüß Euch!

Da hat er sich den Linksläufer aber richtich schöngeschrieben.

nun, jedem bub sei luftballönle . bei einer klassischen velocette käme MIR auf jeden fall ein linksläufer dran.

dreckbratze hat geschrieben:nun, jedem bub sei luftballönle

Ja, sachich ja auch immer. Aber sonen Linksläufer wäre mir im heutigen Verkehr einfach zu gefährlich.

Habe mir damals ernsthaft überlegt den Beiwagen links anzubauen (und würde mich immer noch interessieren). Rechts-Velo waren einfach leichter zu bekommen... Ob die Umgewöhnung wirklich so schwer ist wie viele sagen...?