Dreiradler

Hallo. Ich suche ein Motorrad, um einen Dnepr-Beiwagen für den Winter anzubauen. Ich möchte die Originalfelgen, Bremsen und Gabel des Motorrads behalten.
Meine Optionen sind:
-Yamaha Virago 535
-Yamaha Diversion
-BMW f650
-Suzuki VX800
-Kawasaki ER500
Was ist Ihre Empfehlung? und aus welchem ​​Grund?
Warum sagen die konsultierten Sidecarhersteller, dass der TÜV nur Speichenräder akzeptiert?
Trail-Enduro oder Winterreifen?
Vielen Dank im Voraus.

Osito hat geschrieben:Warum sagen die konsultierten Sidecarhersteller, dass der TÜV nur Speichenräder akzeptiert?
Oder freigegebene Gussräder. Z.B BMW R850/1100 usw.
Trail-Enduro oder Winterreifen?
Trial Reifen sind gut im Schnee, schmelzen halt schnell weg.

Gruß Martin

Kann die Kawasaki W800 empfehlen...
Leider gibts die gebraucht erst ab ca. 5.000 Euro. Ich hatte Glück eine für 2.900,- aufzutreiben, die einen leichten Unfallschaden hatte und 36.000km auf der Uhr.
Manchmal bekommt man welche für 4.300,- bis 4.500,-. Da muß man aber sehr schnell sein.

Meine Gründe für die W waren:
- Genug Drehmoment (und Leistung). Russenbeiwägen sind aus Blech und nicht unbedingt leicht.
- Die W800 hat im Vergleich zur W650 (und auch der ER-5) schon Einspritzung. Da braucht man sich bei längerer Standzeit nicht um den Vergaser kümmern.
- Sie passt optisch zu unseren anderen Russen-Gespannen dazu und fällt nicht sonderlich aus dem Rahmen.
- Trommelbremse zumindest hinten (Nur die ohne ABS) ist nicht so anfällig bei Salzfahrten. Bzw. günstiger in der Reparatur.
- Es gibt von Motek einen Fertigen Anbausatz für die W um Russen-Beiwägen anbauen zu können. Es ist nur eine kleine Änderung an den Beiwägen durch umschweißen vorzunehmen.
- Im W650/800-Forum sind ca. 5-10 Beiwagen-W´s und können sehr viele Erfahrenswerte weitergeben.
- Die W hat mich schon immer begeistert, seit ich sie das erste Mal gefahren bin.
Elefantentreffen hat meine W schon hinter sich und hat sich sehr gut bewährt.

Nachteile: Der Anschaffungspreis für ein Wintergespann ist relativ hoch.

Osito, wohnst du in Deutschland? Ist nicht unwichtig zu wissen wg. den Zulassungsbestimmungen. In D. kriegst du meist Probleme mit der Zulassung von Gußfelgen, da die hinsichtlich des Bruchverhaltens nicht auf Querbelastung ausgelegt, bzw. geprüft sind. Beim Solomotorrad hast du diese Belastung ja nicht durch die Schräglage.
Virago dürfte nicht ganz so einfach umzubauen sein wegen fehlender Unterzüge, da braucht man ja einen Hilfsrahmen.

dreckbratze. Ja, ich wohne in D.
Mir scheint normal, dass der Virago Hilfrahme braucht, aber würden bei den anderen 4 Kandidaten nicht die seitlichen Halterungen reichen?

Das solltest du mit dem TÜV Prüfer im Vorhinein besprechen. Hängt ja auch von den Dimensionen und der Statik des Rahmens ab.

Am einfachsten wäre natürlich eine Dnepr dranzuschrauben

Da du die VX erwähnt hast, mal ein paar Bilder von welchen die ich gerade gefunden habe. Die Rote mit dem großen Beiwagen ist meine.

Meine hat keinen Hilfsrahmen. Hab aber auch schon einen Umbau mit Hilfsrahmen gesehen. Und ich habe auch schon ein VX Gespann mit den originalen Rädern gesehen. Allerdings war das ein Niederländer. Aber die Meisten haben eine Schwinge. Hier noch welche aus dem VX Forum. https://www.vx800.de/galerie.php?mid=6&umid=2

Ich würde mir aber lieber ein fertiges Gespann suchen und das entsprechend optimieren. Sollte deutlich günstiger sein, vor allem bei so alten Motorrädern.

Bilder vom EGT 2019













Gruß
Dieter

Dieter;
Nun, nach Meinung der meisten Gespannenhersteller, die ich konsultiert habe, ist dein Seitenwagen mit Alufelgen und ohne Hilfsrahmen für den tüv unmöglich. Ich habe schon einige Gespannen ohne Hilfsrahmen und mit Alufelgen gesehen, aber die Hersteller wollen sie nicht so bauen.
Je mehr ich weiß, desto weniger verstehe ich.

Guzzi mit Tontirahmen gehen mit Gußrädern und ohne Hilfsrahmen.

Alle oder nur die T5?

Alle Tontis.

Meine SP hat Gußräder und einen simplen Anschlußkit.

Meine auch, ist aber trotzdem abhängig vom Wohlwollen des Prüfers. Entgegen der landläufigen Meinung hatten selbst die 16" Gussfelgen der T5 keine offizielle Zulassung, es wurde nur toleriert. Auch ich habe damit argumentiert und meine 18" Zöller drin lassen können. In den Papieren stehen nur die Reifengrößen, nichts über die Felgen.
Bei enger Auslegung hat eine 16er Felge aufgrund der kürzeren "Speichen" auch ein anderes Bruchverhalten als eine 18zöllige.
Nun, ich weiß ja aus jahrelanger Erfahrung, daß die halten.
Aber warum sollte ein Prüfer dafür den Kopf hinhalten wollen?

Hallo Osito,

mein VX Gespann ist original EML mit originalen EML Rädern. Nix mit Alufelgen. Gerade die VX wurde sehr oft ohne Hilfsrahmen auf EML Basis umgebaut. Bei dem Rahmen wohl absolut kein Problem . Bei anderen Motorrädern ist das so wohl nur sehr selten möglich.





Gruß
Dieter

Ich muss mir beim TÜV einen "Freund" suchen...

DAS ist nie ein Fehler

Osito hat geschrieben:Dieter;
Nun, nach Meinung der meisten Gespannenhersteller, die ich konsultiert habe, ist dein Seitenwagen mit Alufelgen und ohne Hilfsrahmen für den tüv unmöglich. Ich habe schon einige Gespannen ohne Hilfsrahmen und mit Alufelgen gesehen, aber die Hersteller wollen sie nicht so bauen.
Je mehr ich weiß, desto weniger verstehe ich.

Geht es nur darum irgendwie durch den TÜV zu kommen oder soll das Gespann auch gut fahren und damit Freude am Fahren bereiten?

gespanntreiber0 hat geschrieben:

Osito hat geschrieben:Dieter;
Nun, nach Meinung der meisten Gespannenhersteller, die ich konsultiert habe, ist dein Seitenwagen mit Alufelgen und ohne Hilfsrahmen für den tüv unmöglich. Ich habe schon einige Gespannen ohne Hilfsrahmen und mit Alufelgen gesehen, aber die Hersteller wollen sie nicht so bauen.
Je mehr ich weiß, desto weniger verstehe ich.

Geht es nur darum irgendwie durch den TÜV zu kommen oder soll das Gespann auch gut fahren und damit Freude am Fahren bereiten?

Beides!... aber TÜV musst ich habe.

dreckbratze hat geschrieben:............. Entgegen der landläufigen Meinung hatten selbst die 16" Gussfelgen der T5 keine offizielle Zulassung, es wurde nur toleriert. ..........................

Hi Dreckbratze,
also ich hatte vor 25 Jahren einen offiziellen Schrieb des damaligen Guzzi Importeurs,
der die 16" Gussfelgen im Gespannbetrieb freigegeben hat. Aber im letzten Vierteljarhundert ist mir dieses Schreiben verloren gegangen.
Von daher weiß ich, dass es mal so was offiziell gab. Ich meine mich zu erinnern, dass der Importeur halt ein paar mal gewechselt hat und
dieses Schreiben von daher heute ganz ohne Wert wäre.
Und eintragen tut der amtlich anerkannte Sachverständige halt das was er verantworten kann, die meisten mögen halt keine Gussfelgen im Gespannbetrieb.
Ob gerechtfertig oder nicht, ist wurscht, wenn er es nicht eintragen will, trägt er es auch nicht ein.
Deshalb sollen wir ja auch immer VOR dem Umbau mit dem aaS sprechen.

Ändert aber auch nix an der Frage des Themenstarters.
Ich persönlich würde ein Motorrad wählen, für das es fertige Umbauteile gibt. Und das wäre heute ne 4-Ventiler BMW mit Triptec.
Wenn ich aber außer nem alten Russen Beiwagen noch nix zum Bauen hätte, würde ich mir ein günstiges gebrauchtes Gespann kaufen und es wieder aufbauen.
Das ist eigentlich am Ende immer günstiger als sich jetzt nen Motorrad zu kaufen und dann den Russen dran zu tüddeln.
Und man hat keine Probleme mit den TÜV Eintragungen.
Grüße MartinA-GS

MartinA hat geschrieben:
Wenn ich aber außer nem alten Russen Beiwagen noch nix zum Bauen hätte, würde ich mir ein günstiges gebrauchtes Gespann kaufen und es wieder aufbauen.
Das ist eigentlich am Ende immer günstiger als sich jetzt nen Motorrad zu kaufen und dann den Russen dran zu tüddeln.

DAS ist der Schlüsselsatz! Genau so sieht das aus.

Ja, sehe ich auch so