Lenkerschlagen

Alle Fragen, die den Motorradumbau zum Gespann betreffen

Lenkerschlagen

Beitragvon motorang » 22. Oktober 2009 10:00

Tach
neulich hatte ich Besuch, ein Freund kam mit des Onkels Neugespann vorbei.

Ein mächtiger Honda Shadow-Umbau mit Watsonianboot, auf Motorradreifen und mit einstellbarem Lenkungsdämpfer.

Der Onkel war mit dem Gespannbauer unzufrieden weil die Fuhre beim Gas wegnehmen mit dem Lenker wackelt.

Ich meinte das wäre eher normal und aufgrund der unsymmetrischen Bauweise konstruktionsbedingt, da kann der Gespannbauer nix dafür.

Es schlägt auch nicht viel, man kann halt nicht freihändig im Schubbetrieb runterbremsen sondern muss zumindest mit einer Hand den Anfängen des Pendelns wehren.

Liege ich da richtig?

Was könnte man da sonst noch machen?

Gryße!
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Beitragvon manoku » 22. Oktober 2009 10:30

also...

ich habe zwar keine motorradreifen montiert, sondern fahre auf autoreifen, aber dieses pendeln kenne ich... sowohl beim beschleunigen generell bis zu einer bestimmten geschwindigkeit, beim lenkeinschlag nach rechts und beim beschleunigen und im schubbetrieb...

habe sodann mit dem erbauer meines gespanns gesprochen und wir haben einen stärkeren lenkungsdämpfer eingebaut. fortan war das pendeln zum 99% weg.

es mag vielleicht auch am nachlauf liegen... wäre vielleicht mal ebenso zu prüfen...

alles wird gut... :-)
In diesem Sinne...

Gruß
Manfred
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Beitragvon Crazy Cow » 22. Oktober 2009 13:11

Das sollte nicht sein. Vor allem bei höheren Geschwindigkeiten nicht. Das würde bedeuten, dass das Vorderrad über sehr starke Rückstellkräfte verfügt. Die hat es normal nur bei langsamer Geschwindigkeit in der Form, dass sie grösser sind als die Zug- oder Schubkräfte des Seitenwagens.
Unnormal hätte es die, wenn die Vorderradgeometrie einen Rechtszug hätte, oder einen sehr langen Nachlauf. Daraus ergäbe sich ein hohes Rückstellmoment.
Rechtszug hätte sie, wenn die Maschine nach rechts gestürzt ist, oder wenn das Vorderrad aussermittig läuft, oder die Schwinge nicht ganz gerade oder die Telegabel verzogen ist.
Selbst bei kritischen Gespannen hört die Pendelneigung oberhalb von 30km/h auf. Bis dahin tuts ein Lenkungsdämpfer.

Der Rechtszug aus der Vorderradgeometrie ist nicht zu verwechseln mit dem Rechtszug aus der Asymmetrie des Dreirades.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon motorang » 22. Oktober 2009 13:43

Habs zu ungenau beschrieben - es ist NUR im Bereich von etwa 30-40 km/h und NUR im Schiebebetrieb, also mit eingelegtem Gang und Motorbremse bergab oder zur Ampel. Da wo man als solofahrer mal beide Pfoten vom Lenker nimmt und sich den Helm geraderückt ...

Stärkerer Lenkungsdämpfer wäre eine Option.

Die Shadow hat original Telegabel und von daher wohl satt Nachlauf.

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Beitragvon Richard aus den NL » 22. Oktober 2009 13:46

Crazy Cow hat geschrieben: oder einen sehr langen Nachlauf.

Andreas, wenn’s diese ist und weiter wurde nichts am Gabel und so geändert, hat das Motorrad einen Lenkkopfwinkel von 56,1 Grad und (wie gesagt) einen sehr langen Nachlauf von sogar 156 mm.

Dann kann man eigentlich nur ein schwerere Lenkungsdämpfer montieren, wenn keine komplette Umbau gewünscht ist.

R.a.d.NL :grin:

EDIT sagt: Da hat sich etwas gekreutzt beim Antworten, aber Ich hab dich sofort richtig verstanden. 8) Beim reduzieren der Geschwhindigkeit fängt das an. Typisch für so ein Gespann. Antwort bleibt ungeändert stehen. Etwas dazu: Einstellbaren Lenkungsdämpfer gibt’s eigentlich nur für Solo-Motorräder. Die sind zu schwach für Gespannbetrieb. Einen Lenkungsdämpfer aus dem Auto Betrieb (von MB oder VW Käfer) funktioniert dann besser. Die Lenkkräfte von diesen Gabel mit so einen Nachlauf werden davon nicht schlechter. Ist schon sehr schwer. Gibt’s neu ab 20 Euro.
Zuletzt geändert von Richard aus den NL am 22. Oktober 2009 16:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Flint » 22. Oktober 2009 13:56

Auch bei meinem TA-Gespann tritt dieses Pendeln im Moment bei Geschwindigkeiten bis ca. 30 Kmh auf, allerdings nicht nur im Schiebebetrieb.
Gründe dafür sind dass ich erstens den Reibungslenkungsdämpfer noch nicht wieder eingebaut habe und zweitens einen Motorradreifen fahre. Mit dem runderneuerten Immler, der wesentlich mehr Aufstandsfläche hat, ist das Pendeln fast weg.
Aber mich stört das nicht so sehr, d.h. ich bau den Reibungsdämpfer vorerst nicht wieder ein.
Gruss Harald

... fahra, ned reda
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Beitragvon Crazy Cow » 22. Oktober 2009 20:30

motorang hat geschrieben:
Stärkerer Lenkungsdämpfer wäre eine Option.



Ein zweiter Seitenwagen auf der anderen Seite auch... :D

Zur Kontrolle ob ich dich wirklich falsch verstanden habe:
Das Lenkerpendeln tritt nur bei Schubbetrieb und Geschwindigkeiten von 30-40km/h auf.

Dann habe ich mich vielleicht nicht richtig oder nicht energisch genug ausgedrückt.*

Ich gehe mal davon aus dass der SW rechts läuft. Ansonsten die Begriffe "rechts" und "links" entsprechend Sprachgebrauch tauschen.

Im Schubbetrieb drückt der SW den vorderen Teil des Gespannes nach links. Ist eine Maschine entspr. ihrer Last nach links gestürzt ist es vollkommen absurd, dass ein Rad pendelt, wenn die Geometrie seiner Aufhängung in die gleiche Richtung drückt wie der Sw. Zwei Kräfte, die in die gleiche Richtung wirken, verursachen keine Pendelbewegung.

Die Pendelbewegung tritt unter diesen Umständen beim Zug auf, wenn der SW nach rechts zieht und das V-Rad nach links. Das ist normal und umso ausgeprägter, je länger der Hebel ist (der Nachlauf) an dem die von der Fahrbahn auf das Rad wirkende Kraft zieht. Die Pendelbewegung hört dann auf, wenn eine der Kräfte dominiert.

Pendelt nun ein Gespann im Schub und nur im Schub, verhält sich stattdessen beim Zug normal, kann man davon ausgehen, dass der Maschinensturz nicht weit genug nach links eingestellt ist.

Nun habe ich ja schon ein Dreivierteljahr kein Gespann mehr, aber wenn ich mich recht erinnere ist ein solches um so schwerer lenkbar, je länger der Nachlauf ist oder je fester der Lenkungsdämpfer. Auch zwei (Gegen-) Kräfte, die in die gleiche Richtung gehen, nämlich gegen den Fahrer.

Nochmal zur Kontrolle, ob ich das richtig verstanden habe:
Motorang schrub "Freund" (mit Führerschein) wie alt mag der sein?
Ferner schrub Motorang "Onkel". Wie alt mag der Onkel des Freundes sein?

Schweisst ihm doch gleich den Lenker fest.



:D :roll:

* ich habe das alles schon mal geschrieben, ist noch gar nicht lange her.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon motorang » 23. Oktober 2009 06:16

Hallo Richard, da das ist dieselbe.

Danke Euch allen!

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