Spliss in der Beiwagenlenkung

Für das Dingeling

Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon 4Bikes10Räder » 26. März 2016 00:12

Spliss ist keine schöne Sache, und an meinem Bowdenzug für die Beiwagenlenkung hat er gar nichts zu suchen, finde ich.

Doch der Reihe nach - bei einer Frühjahrsinspektion habe ich ein "Kratzen" in dem Kasten zwischen Beiwagen und Motorrad gehört.
In diesem Kasten erfolgt die Umsetzung der Bowdenzüge für die Beiwagenradlenkung zur Lenkstange. (Wurde im Detail schon in diesem Thread diskutiert.)

Ein Kratzen in Verbindung mit einem Bowdenzug mag ich gar nicht, also flugs mal reingeschaut und wie befürchtet fransige Einzeldrähte der Stahlseele entdeckt:
Bild

Pfui, das ist nicht schön. Zum Glück habe ich im Privatlager schon Ersatzzüge liegen, also her damit, und die neuen Züge eingebaut.
Dabei bemerkt, dass es zwei unterschiedlich lange Züge sind, ich aber leider nur zweimal die längere Version da habe. Naja, jetzt liegt der eine Bowdenzug mit einer lustigen Extra-Schleife mit möglichst großen Radien.
Zur Information: Die Teilenummer für den kürzeren, in Fahrtrichtung rechten Zug: 6353A-X03-0001.
Der linke, längere Zug hat die Nummer 6351A-X03-0001.
(Wo wir schon bei Zahlen sind: Die beiden Lager, auf denen die Achse des Zug-Umsetzers läuft, sind 6001er)

Auch wenn noch etwa die Hälfte der Innenseele intakt war (und daher das Beiwagenrad prima mitgelenkt hat), wollte ich natürlich wissen: Warum sind die Züge kaputt gegangen?
Eine Prüfung der Außenhülle hat ergeben: Alles in Ordnung, da ist kein Wasser reingekommen, außerdem war am Zug nirgendwo Rost zu sehen.
Die nächste Vermutung war, dass in dem Rad, in dem die Züge laufen, eine scharfe Kante ist. Und die hat mit der Zeit die Züge aufgescheuert. Aber auch da Fehlanzeige:
Bild

Der zweite Zug hatte übrigens auch diesen Spliss.
Bei beiden Innenzügen ist mir aufgefallen, dass die Bruchstellen gar nicht gebrochen sind, sondern eher abgeschliffen.
Die runden Einzeldrähte sind flachgeschliffen und eklig spitz:
Bild

Außerdem sind sie nicht nur an einer Stelle getrennt worden, sondern mindestens an zwei verschiedenen Punkten:
Bild

Meine aktuelle Theorie ist, dass sich durch die vielen kleinen Bewegungen des Beiwagenrades langsam die Seilzüge durchgescheuert haben.
(Und wenn ich mir jetzt nochmal ganz genau das Bild des Umsetzungs-Rades anschaue, dann könnte man da die Schleifspuren des Stahlseils reininterpretieren.)
Gegen dieses Scheuern könnte es helfen, wenn man zwischen dem Führungsrad und dem Seilzug einen Gummiring einlegt. Ähnlich wie bei der Kette des Sekundärantriebs, wo ein Schleifgummi auf der Schwinge angebracht ist.
Ich habe die neuen Züge aber jetzt ohne weitere Optimierungen eingebaut, der erste Satz Züge hat knapp 38.000 km gehalten.
(Und die Hälfte des Materials war ja noch da, hätte also nochmal so lange gehalten.... (Spässle gemacht))
Wenn der Verschleiß mit den neuen Zügen bei 70.000 wieder auftritt, mache ich mir nochmal Gedanken zum Thema Verbesserung.

An die anderen Jialingfahrer da draußen: Schaut ab und zu mal in das schwarze Kästchen.
Ist zwar eine nicht so schön zugängliche Stelle, aber Spliss am Bowdenzug ist auch nicht so schick.

Ciao,
Klaus
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon Lordhelmchen » 26. März 2016 18:41

Hi Klaus,
aua das sieht ja nich so doll aus :( !
Sieht für mich so aus als ob die Seile an der Führung ( Einstellschraube ) sich aufgerieben haben --> Evtl. stimmt da der Winkel nicht ganz und gehört nachjustiert ( Biegung des Gegenhalters -- Ja, bin halt Gewaltschrauber! ) oder täuscht das?
Hab auch gleich am Anfang aus Neugier das Kästchen mal entfernt um das aus der Nähe zu betrachten und da gleichmal ordentlich Seilfett reingeschmiert .
Wenn es wieder etwas wärmer wird sind bei meiner Ping viele Verschleißteile zu wechseln ( 17000Km-Kundendienst, sämtliche Bremsklötze an der Maschine + Luftfilter + Gabeldichtringe +Gabelöl, Lenkkopflager und schwingenlager mit Federbeinumlenkung fetten etz. ) und da kann ich gleich kucken.

Wünsche Allen noch viele pannenfreie Kilometer oder doch lieber nicht, denn sonst gäbe es nicht mehr viele Einträge hier!
Die Chinesin ist eh so....Unspektakulär und läuft einfach.

Peter
Gruß aus Franken.
....der Gewaltschrauber......
https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/782582.html
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon Aynchel » 2. April 2016 18:44

das die Züge beim Einlauf aufs Umlenkrad brechen ist normal
das kenne ich von den Kaihin Vergaser
da hilft nur regelmässig nachsehen

was passiert eigendlich wenn die mal wirklich abreissen
richtet sich das Rad dann von alleine in Fahrtrichtung aus ?
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon 4Bikes10Räder » 3. April 2016 23:01

Hallo Aynchel,
eigentlich laufen die Züge sehr sauber aus der Befestigung auf das Rad, die Schleifspuren sind auch an den Stellen, die gar nie bis in den Zug hineinkommen. Naja, regelmäßig kontrollieren ist wohl einfach das richtige Stichwort. Die Intervalle dazu darf jeder selbst festlegen.

Das Thema: "Was wenn das gelenkte Beiwagenrad nicht mehr gelenkt ist" hatten wir im Forum schon ein paar mal, z.B. hier.
Ich bin selber schon mit freiem Beiwagenrad gefahren - es läuft brav hinterher, und richtet sich beim Bremsen naturgemäß auch korrekt aus.
Nur das Rückwärtsfahren, das sollte man lassen bei freiem Beiwagenrad.

Ciao,
Klaus
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon Aynchel » 4. April 2016 16:38

interessant gemachte Sache
diese China Böller gefallen mir immer mehr, wenn nur diese CAN Bus Geschichte nicht wäre :roll:
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon richard III » 5. April 2016 08:50

Hallo Aynchel
Habe, beim besten Willen uns mit allen verfügbaren Mitteln, selbst mit Pendel und Wünscherute, kein
Can Bus System beim China Kracher feststellen können. Bitte kläre mich ´mal auf.
Danke richard III
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon 4Bikes10Räder » 5. April 2016 11:07

Hallo allerseits,
Ich glaube, das Gerücht mit dem CAN Bus kam aus dem Thread, in dem Georg von seinem Leid mit der Elektrik im kühlen Norwegen berichtet hat.

Ja, es ist ein Einspritzer mit elektronischer Motorsteuerung, wo eine reichhaltige Anzahl an Sensoren Motordaten liefern.
Kleinkram wie Ganganzeige, Benzinanzeige usw. machen den Kabelbaum auch nicht schmaler.
Die Solo JH600 hat auch noch eine Wegfahrsperre, die es bei der Gespannvariante aber nicht gibt.
Ist halt keine Ural aus den 90ern.

Aber: Da gibt es keinen CAN Bus oder sonstige geheimen Steuerleitungen und Codes.
Der Schaltplan ist zwar umfangreich, aber letzten Endes doch logisch und verständlich. Alle Kabelfarben sind (fast) durchgehend eindeutig, d.h. grün ist immer Masse, orange ist nur Blinker links, etc.

Und die Motorsteuerung kann sogar auf dem Display Fehlercodes ausgeben, ohne dass man ein Lesegerät anschließen muss.

Mein persönliches Fazit: Viel Elektronik, was sich aber beim Einspritzer nicht vermeiden lässt. Und auch für Amateurschrauber beherrschbar.

Ciao,
Klaus
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon richard III » 5. April 2016 14:22

Hallo Klaus
Hab ich mir schon gedacht, Can Bus ist nicht vorhanden. Wegfahrsperre? Mein Händler in D hat mir unbedingt
an´s Herz gelegt, die 2 MO-Schlüssel nicht zu verlieren, wegen dieser Wegfahrsperre. Besser, wenn wirklich
keine vorhanden ist! Woher hast Du denn Dein Wissen? Ausprobiert, oder viel Ahnung?
Vielleicht kannst Du mir auch erklären, wie die Lichtschaltung zu ändern ist. So daß die gesamte Lichtanlage wirklich
über den Schalter, rechts am Lenker, geschaltet werden kann!
ist in Europa wohl nicht gestattet. Aber beim starten und basteln z.B. brauche ich keine volle Beleuchtung.
Habe irgendwo gelesen, das daß Fahrlicht beim fahren ansein muß, nicht beim stehen!
Danke für Auskunft und Grüße richard III
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon Aynchel » 6. April 2016 09:38

4Bikes10Räder hat geschrieben:Hallo allerseits,
Ich glaube, das Gerücht mit dem CAN Bus kam aus dem Thread, in dem Georg von seinem Leid mit der Elektrik im kühlen Norwegen berichtet hat............


ja, da hatte ich die Info her


4Bikes10Räder hat geschrieben:Und die Motorsteuerung kann sogar auf dem Display Fehlercodes ausgeben, ohne dass man ein Lesegerät anschließen muss.

Mein persönliches Fazit: Viel Elektronik, was sich aber beim Einspritzer nicht vermeiden lässt. Und auch für Amateurschrauber beherrschbar.

Ciao,
Klaus


klingt doch recht positiv
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon beres » 6. April 2016 15:44

Ein Möglichkeit die Beleuchtung (u. a.) nur bei Motorlauf in Betrieb zu setzen ist ein Relais was von der Ladespannung gesteuert wird. Zur Schaltung mal nach Trennrelais googeln. Viel Erfolg!
Gruß

Bernd
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon richard III » 6. April 2016 16:15

Hallo Bernd
Du hast mich sicherlich falsch vestanden. Ich möchte gerne, nach einschalten der Zündung, die komplette
Lichtanlage, nach betätigen des Lichtschalters an der rechten Lenkerseite, selbst ein-und ausschalten können.
Ich nehme an daß mir Klaus dabei irgendwie helfen wird!!!!
Wie schon gesagt, beim basteln und bauen braucht man nicht unbedingt den kompletten Weihnachtsbaum und wenn, dann kann man den ja dann einschalten.
Gute Fahrt und gutes Wetter Richard III
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Re: Spliss in der Beiwagenlenkung

Beitragvon 4Bikes10Räder » 6. April 2016 16:42

Hallo,
ich habe Informationen vom Importeur Bart Sanders:
Mit der neuen L4e Typenzulassung ist es tatsächlich so, dass sich das Licht über den Schalter nicht mehr komplett ausschalten lässt.
Ob Brüssel das so will, oder nur derjenige der die Zulassung gemacht hat, wer weiß. Jialing baut das zumindest jetzt so.

Aber Sanders hat sich schon angeschaut, wo in der Elektrik man da eingreifen muss damit das Licht auch ausgeht, wenn man es ausschaltet.
Möglich dass das bei der nächsten HU dann nicht gern gesehen wird.
Möglich dass das überhaupt nie jemanden auffällt, weil die meisten Moppeds das Licht ganz ausschalten können.
(Wobei, meine V-Max kennt das auch nicht. Zündung an = Licht an heißt es da genauso)

Die Wegfahrsperre gibt's im importierten Gespannmodell tatsächlich nicht. Ist wohl erkennbar an einem RFID-Lesering, der oben um das Zündschloss liegt. Gesehen habe ich das aber noch nicht, denn ich fahre ja die Jialing als Gespan...

Ciao,
Klaus
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