Lichtgeflackere bei Regen

Für das Dingeling

Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon anwo » 14. Oktober 2021 18:25

Grüß euch,
Ich war heute bei Regen unterwegs, und jetzt flackert das Fernlicht sobald ich die Zündung einschalte.
Wie ich gelesen habe, ist das auf einen Wassereinbruch in der linken Lenkerarmatur zurückzuführen.

Gibt's dafür schon eine Lösung außer zerlegen und mit Kontaktspray fluten?

lg
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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon g-spann » 14. Oktober 2021 19:51

Hi,

wenn du das mit dem Fluten nicht dauerhaft wiederholen willst, solltest du den Schalter zerlegen, die Kontakte mit "Kontakt 60" reinigen und anschließend einfetten. Von der Verwendung von "WD40" rate ich dringend ab, damit macht man in aller Regel mehr kaputt als dass es hilfreich wäre...
Gruß aus dem Niederbergischen,
Gerd
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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon anwo » 14. Oktober 2021 20:31

Welchs Fett empfiehlst du, hat sich bewährt?
Ich hätte Vaseline, Lagerfett, Mos2.
Lg
Andreas
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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon g-spann » 14. Oktober 2021 20:56

Dann würde ich das Lagerfett nehmen, Vaseline könnte im Sommer wegen des Tropfpunktes bei 38°C schon anfangen, rumzusauen...MoS2 geht auch, aber macht schwarze Finger... :lol:
Gruß aus dem Niederbergischen,
Gerd
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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon Stephan » 15. Oktober 2021 05:55

Nur dran denken, Lagerfett isoliert. Vaseline auch. Also nicht unbedingt die Kontakte damit dick einsauen. Es eher so als Dichtmittel einsetzen. . .


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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon Kuckuck » 15. Oktober 2021 07:43

Hallo,
vor der Verwendung von Fett ist dringend abzuraten (Siehe auch weiter oben); außer z.B. Cramolin.
Dieses Cramolin ist ein Fett mit hohen Beimischungen aus Metallen z.B. Silber. Damit wird die Leitfähigkeit wieder hergestellt. Cramolin stammt aus der Straßenbahntechnik und wurde zur Schmierung der Kontaktflächen an den Laufradnaben eingesetzt. Hier fließen allerdings so hohe Ströme, verbunden mit hoher Spannung, dass die Kontakte "freibrennen" können.
Trotzdem hat kein Fett etwas auf den Kontakten zu suchen. Es vergrößert in jedem Fall den Übergangswiderstand der elektrischen Verbindung. Damit steigt die Erwärmung der Kontakbereiche, und so wird der Kontakt wärmer und durch den Druck auf die Kontaktflächen in den umgebenden Kunststoff versenkt.
Ich habe schon Schalter am Motorrad gesehen, deren Kontakte bis unter die Kunststofffläche gedrückt waren, nur weil die Vorbesitzer der Hoffnung waren, den Kontakten mit ihrer Chemie etwas Gutes zu tun.

Happy huntung,
mit harzlichem Glück auf,
Werner

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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon Stephan » 15. Oktober 2021 08:11

Fett welches Leitfähig ist, sorgt aber dann für manch spannende Überleitung. . .

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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon Kuckuck » 15. Oktober 2021 10:30

Hallo Stephan,
bei nominell 12V DC nicht so dass Problem, aber sicherlich korrekt. Vor allem bei den niedrigen Strömen von Meldeleitungen die an Controller gehen kann das dann dazu verleiten, bei einer Fehlersuche über Fluchen hinauszugehen.
Erst wenn das Cramolin dünn "gedrückt" wurde (durch den Anpressdruck des Schalterpoles) kann es wirken (dann werden die z.B. Silberflocken untereinander und mit dem Schalterpol kontaktieren), aber besser ist es auf alle Fälle, wie Du auch schon mitteiltest, ohne Fett, also auch ohne Cramolin zu bleiben.
Selbst Kontakte vom Anlasserschalter (dem internen, der ja sehr stark anpresst) werden durch Cramolin als Notlösung bis zum Austausch nur kurzzeitig besser; Fett allein verhilft dann zum schieben......., aber es hilft nicht beim Schieben, leider.

Die Schalterkontakte, so man denn 'rankommt, mit einem sauberen Leder putzen und so lassen. Fragt mal die alten Fernmelder wie sie Relaiskontakte früher pflegen mussten.
Wasser, vor allem im Winter als Sprühwasser der Streufahrzeuge, von den Kontakten fern halten ist eigentlich die richtige und dauerhafte Lösung. Hierzu kann jeder beliebig in seine Trickkiste greifen.
mit harzlichem Glück auf,
Werner

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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon anwo » 15. Oktober 2021 10:49

Ich hab den Schalter zerlegt.
Die sind von der Bauart her nicht dafür vorgesehen dicht zu sein!
Keine Dichtlippen nix.
Da soll das Wasser oben rein und unten durch die vorhandene Öffnung wieder raus.
Das Problem ist die EU spezifische Elektronik deren Eingangsempfindlichkeit ist einfach zu hoch, so das sie auf die Kriechströme schon anspricht.
Das passt mit den recht einfach ausgeführten Armaturen nicht zusammen. Soll jetzt keine Wertung sein.
Es könnte helfen, den Eingang der Elektronik mittels eines Wiederstandes auf Masse zu ziehen.
Fürs erste bau ich wieder zusammen.
lg
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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon g-spann » 11. Dezember 2021 21:08

So, jetzt habe ich auch eine Fahrt im strömenden Regen mit den schon bekannten Folgen hinter mir: Dauer-Fernlicht, nicht abzuschalten...

Also, Schaltereinheit trocken legen, imprägnieren, zusammenbauen, ausprobieren...und häh?
Das bloße Antippen des Lichthupenschalters macht Dauerfernlicht, was sich nach einigen Sekunden abschaltet und dann nicht mehr einzuschalten geht...Umschalten auf Fernlicht macht ebenfalls Dauerfernlicht, was sich nicht mehr umschalten lässt, nach einigen Sekunden abschaltet und dann nicht mehr einzuschalten geht. Nur "Zurücksetzen" durch Zündung abschalten lässt das Fernlicht wieder brennen, aber nur so, wie oben beschrieben...

Mein Verdacht fiel zuerst auf die Schaltereinheit, die mir mit derart wettersensiblem Verhalten eh im Hals stand...ich fahre zwar auch bei schönem Wetter, aber doch nicht nur!
Also eine passende Schaltereinheit gesucht, was schon gar nicht so einfach war:
Entweder kein Lichthupentaster, oder ein zusätzlicher Lichtschalter, den ich allerdings schon auf der rechten Seite habe, oder das ganze Chokezuggezumpel integriert, was in meinem Falle dann ein zusätzliches Einfallstor für Regenwasser bedeuten würde...

Fündig wurde ich letztendlich bei KTM, was dann fröhliche Kabelfarben-Suchspiele nach sich zog. An dieser Stelle noch einmal meinen herzlichsten Dank an unseren Klaus, der einen doofmannskompatiblen Schaltplan mit allen Kabelfarben der Jialing gezeichnet hat!!!

Als das überstanden und die neue Schaltereinheit angeschlossen war, gespanntes Ausprobieren und ein langes Gesicht...das gleiche Verhalten, wie oben beschrieben!

Meine Befürchtung, der Light-Controller wäre abgeraucht, erwies sich dann aber als unbegründet:
Im Handbuch hatte ich was von den zusätzlichen Funktionen des Controllers gelesen, so der Abschaltautomatik beim Starten des Motors, die wohl bei einer bestimmten Unterspannung anspringt. Die Batterieleerlaufspannung betrug nur noch 12,2 V, wahrscheinlich durch die Fahrt mit gleichzeitigem Abblend- und Fernlicht, sowie die Probiererei in der Werkstatt...mal probehalber ein Ladegerät an die Batterie geklemmt, und siehe da: Alles funktioniert!
Gruß aus dem Niederbergischen,
Gerd
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Re: Lichtgeflackere bei Regen

Beitragvon gespanntreiber0 » 12. Dezember 2021 10:28

Hatte mal Probleme mit dem Abblendschalter am G/S Wintergespann.
Habe dann das Licht über ein Relais geschaltet, dass das Abblendlicht (das wichtigste) über das Relais im Ruhezustand geht und das Fernlicht über die geschaltete Stellung.
Hat den Vorteil, dass das Abblendlicht durch das Relais heller wird und wenn was spinnt, kein Fernlicht mehr geht. Ohne Fernlicht komm ich immer heim.
Grüße aus dem schönen Allgäu

Martin

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