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Für Chiang Jiang ab Modelljahr 2019
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3 Jahre ChangJiang

11. Dezember 2024 19:28

Nach inzwischen 3 Jahren und etwas mehr als 9.300 km mit der ChangJiang, möchte ich gerne wieder meine Erfahrungen mit diesem Motorrad mit euch teilen. Vorab kann ich sagen, dass das Motorrad problemlos lief und es weder Reparaturen noch Ausfälle gegeben hat. In den ersten 2 Jahren hatte ich das Motorrad in einer recht feuchten (Luftfeuchtigkeit) Scheune bei einem Bauern in der Umgebung untergestellt. Diese Umgebungseinflüsse waren für dieses Motorrad sehr schlecht.

Wie schon in meinem letzten Bericht geschrieben, gab es immer wieder Probleme mit den Oberflächen, Schraubenköpfen und Beschichtungen. Natürlich hat sich das nicht signifikant verbessert. Seit Mitte diesen Jahres habe ich aber eine andere Unterkunft für das Motorrad gefunden. Es ist eine Sammelgarage wo viele Jung- und Oldtimer untergebracht sind. Die Garage ist zwar nicht beheizt aber absolut trocken und gut belüftet. Ebenfalls besteht dort die Möglichkeit etwas an dem Motorrad zu schrauben. Ich muss sagen, dieses trockene Klima hat dem Motorrad echt gut getan oder andersherum gesagt, die Umweltbedingungen in der Scheune haben dem Motorrad sehr geschadet. Zwischendurch hatte ich hin und wieder mal einen Wackelkontakt im Zündschloss. Das ist vollständig verschwunden, seitdem ich das Motorrad in der trockenen Sammelgarage untergestellt habe. Wie schon letztes Jahr berichtet, benötigt dieses Fahrzeug einen höheren Pflegeaufwand als ein Premiumprodukt wie z.B. eine Triumph oder HONDA, dennoch ist das handelbar. Bei den Oberflächen muss man immer am Ball bleiben, das hatte ich letztes Jahr schon geschrieben und dabei bleibe ich auch.

Dieses Motorrad ist ein tolles Fahrzeug, welches bei gutem Wetter sehr schön zu fahren ist. Natürlich darf es auch mal nass werden ohne dass es dem Motorrad schadet. Als Winterfahrzeug halte ich die ChangJiang aber nach wie vor für ungeeignet. Selbst leicht gesalzene Straßen sind für die Oberflächen schädlich. Man sollte das Motorrad auch trocken unterstellen können und nach jeder Regenfahrt wieder trocken reiben.
Ich habe einige Male versucht ins Gelände zu fahren. Durch die geringen Federwege und den nicht vorhandenen Seitenwagenantrieb ist auch das keine gute Idee.

Damals hatte ich berichtet, dass ich den Auspuff mit Asinol Auspufflack gestrichen habe. Nach nunmehr über 2 Jahren muss ich sagen, das war eine gute Entscheidung und es hat funktioniert. Bisher musste ich nichts nacharbeiten und es ist keine einzige Roststelle wieder durchgekommen. Der Auspuff sieht mit dieser Oberflächenbehandlung besser aus als je zuvor. Ich würde das Jeden empfehlen, der Roststellen am Auspuff feststellt und sich daran stört. Ja – es war etwas Aufwendig mit dem Pinsel oder einer kleinen Rolle an alle Stellen heran zu kommen. Je höher man das Motorrad dafür aufbocken kann, desto einfacher ist es. Aus meiner Sicht ist es deutlich weniger Arbeit als die komplette Auspuffanlage (vor allem die Krümmer) zu demontieren. Bei Interesse, dürft ihr mich gerne dazu kontaktieren.

Vor einer Woche hatte ich die 3. Inspektion durchführen lassen. In diesem Zusammenhang habe ich alle drei Reifen erneuern lassen. Es wurde ein „Bridgestone 4.10-18 59P AX41 M+S“. Erfahrungen habe ich mit dem Reifen natürlich noch nicht aber ich werde berichten. Der original Hinterrad Reifen war nach 4.300 km ebenfalls wieder abgefahren. Bei ca. 5.000 km hatte ich das Reserverad inklusive Reifen als Hinterrad montiert. Der Vorderrad Reifen hatte eine Säbelzahn bekommen und ruckelte bei niedriger Geschwindigkeit ganz furchtbar. Bei höherer Geschwindigkeit fing er an zu singen. Der Beiwagen Reifen war eigentlich noch gut aber ich finde es chic alle Reifen vom gleichen Hersteller neu zu haben. Der Bridgestone sieht sehr rustikal aus und ist etwas breiter als der Originalreifen. Man darf damit auch im Winter fahren (M+S). Aus meiner Sicht passt der Reifen optisch recht gut zu diesem Motorrad.

Inzwischen habe ich meine 1200 er Triumph Tiger verkauf und mir eine HONDA CMX-1100 T zugelegt. Meine Frau hat sich zeitgleich eine HONDA CMX-500-S gekauft. Wir sind viel und gerne gemeinsam mit unseren Motorrädern unterwegs. Oft begleite ich meine Frau mit dem Gespann auf Ihrer HONDA CMX-500, das funktioniert recht gut.

Alles in allem bin ich trotz der kleineren Mängel immer noch recht gut mit der ChangJiang zufrieden und würde sie mir wieder kaufen. Habe letzte Woche beim Vahrenkamp die 750 er Siberian Express gesehen und bin etwas ins grübeln gekommen. Na ja – ich werde berichten was dabei herausgekommen ist.

Re: 3 Jahre ChangJiang

12. Dezember 2024 07:36

9300 KM.........dritte Inspektion? :roll:

Re: 3 Jahre ChangJiang

12. Dezember 2024 08:11

Ja - die erste nach 1.000 km, und dann jedes Jahr die jährliche. Ist ja bei allen Fahrzeugen so, entweden nach "X" km oder nach einem Jahr.

Re: 3 Jahre ChangJiang

12. Dezember 2024 10:56

Bei meinen Kisten immer nur nach KM. . .


Stephan

Re: 3 Jahre ChangJiang

13. Dezember 2024 00:50

"Als Winterfahrzeug halte ich die ChangJiang aber nach wie vor für ungeeignet. Selbst leicht gesalzene Straßen sind für die Oberflächen schädlich. Man sollte das Motorrad auch trocken unterstellen können und nach jeder Regenfahrt wieder trocken reiben."

Naja, so gesehen fällt mir auf Anhieb kein Motorrad ein, was, ohne entsprechende Vorbereitung(!), als Winterfahrzeug geeignet ist...sogar bei einer Honda CB SevenFifty (nun wahrlich nicht bekannt für liederliche Verarbeitung), ein halbes Jahr alt und nur gelegentlich über leicht gesalzene Straßen gefahren, habe ich tatswahrhaftig die Bremssattelschrauben ausbohren müssen, um die Bremsbeläge wechseln zu können.

Wenn man vorhat, im Winter zu fahren, sollte man schon im Vorfeld zu einem guten Korrosionsschutzwachs greifen und die neuralgischen Stellen damit behandeln. Ist zwar im Frühjahr ein halber Tag Arbeit, den Kram wieder runter zu waschen, aber unter dem Korrosionsschutzwachs ist alles unversehrt.

Was aufgewirbeltes Salzwasser anrichten kann, konnte ich vor knapp zwei Jahren gut sehen:
Die Chang Jiang eines Eisarsch-Teilnehmers stand nach der "getrailerten" Anfahrt über die Autobahn mit komplett rostiger Kette auf dem Anhänger! Als ich den Besitzer fragte, wann er denn wohl die Kette zuletzt geschmiert hätte, meinte er: "Vor der Abfahrt!"
Daraufhin habe ich mir die, ebenfalls vor dem Aufladen geschmierte, Kette meiner Jialing mal angesehen, - die sah genauso aus! - und nein, keine chinesische Kette, sondern eine DID!

Was man m.M.n. der Chang Jiang in der Beziehung, im Vergleich zu anderen Motorrädern, ernsthaft ankreiden kann, ist nur die Auspuffanlage aus schwarzem Stahl, aber sonst eigentlich nix...

Re: 3 Jahre ChangJiang

13. Dezember 2024 17:07

Unsere Mopeds in Deutschland hatten im Gartengeräteschuppen 3 1/2 Jahre übercoviden müssen. Vorm Abstellen Alufolie über die Bremsscheibe gegnubbelt und Ballistolspray. Beide Mopeds sind gleichalt mit meiner hiesigen W800. und haben nur minimal Rost, während mein Gespann und die W800 hier in den Tropen total verwarzt / angerostet sind. Selbst unter Dach fand ich gestern das der 1960 Willies Algen in dieser Regenzeit auf der Windschutzscheibe angesetzt hat. Also Tropen sind definitiv grausig und das Geheimnis für einen rostarmen Unterstand ist gute Lüftung mit trockener Luft über dem Taupunkt. Wobei die Abdeckung nie schwitzen darf und auch nicht am Moped anliegen darf. (Ein paar Gummizüge oder Seile zwischen Spiegel Gepäckträger reichen.)

Re: 3 Jahre ChangJiang

16. Dezember 2024 18:54

g-spann hat geschrieben:"
Was man m.M.n. der Chang Jiang in der Beziehung, im Vergleich zu anderen Motorrädern, ernsthaft ankreiden kann, ist nur die Auspuffanlage aus schwarzem Stahl, aber sonst eigentlich nix...


Ja - das stimmt. Dehalb habe ich den Auspuff ja auch kompellt gestrichen. Vom Werk her hat der so gut wir gar keinen Korrosionsschutz aber mit Asionl Auspufflack ist das einwandfrei.

Stimmt auch - kein Motorrad ist wirklich für den Winter geeignet.

Re: 3 Jahre ChangJiang

16. Dezember 2024 18:55

Peter Pan CR hat geschrieben:Unsere Mopeds in Deutschland hatten im Gartengeräteschuppen 3 1/2 Jahre übercoviden müssen. Vorm Abstellen Alufolie über die Bremsscheibe gegnubbelt und Ballistolspray. Beide Mopeds sind gleichalt mit meiner hiesigen W800. und haben nur minimal Rost, während mein Gespann und die W800 hier in den Tropen total verwarzt / angerostet sind. Selbst unter Dach fand ich gestern das der 1960 Willies Algen in dieser Regenzeit auf der Windschutzscheibe angesetzt hat. Also Tropen sind definitiv grausig und das Geheimnis für einen rostarmen Unterstand ist gute Lüftung mit trockener Luft über dem Taupunkt. Wobei die Abdeckung nie schwitzen darf und auch nicht am Moped anliegen darf. (Ein paar Gummizüge oder Seile zwischen Spiegel Gepäckträger reichen.)


Da gebe ich dir recht. Luftfeuchtigkeit ist immer mist, egal ob warm oder trocken. Andersherum auch. Trockene Luft ist gut, egal ob warm oder kalt. Frostfrei sollte es schon sein,

Re: 3 Jahre ChangJiang

16. Dezember 2024 20:12

@AndiCJ650

Danke für den Erfahrungsbericht!

Gruß
Benny
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