Wer versteht die Ingenieure. . .

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Beitragvon Stephan » 23. November 2011 17:13

. . .richtig? Hier könnt ihr es mal testen




Stephan :smt025
„Für wissenschaftliche Entdeckungen geb mir Scott, für Schnelligkeit und Effizienz der Reise geb mir Amundsen, aber wenn eine Katastrophe eintritt und alle Hoffnung verloren ist, gehe auf die Knie und bete für Shackleton.“

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Beitragvon Marschall » 23. November 2011 19:42

Ich versteh sie :-D hat aber wahrascheinlich auch damit zu tun, dass ich täglich mit Architekten zu tun habe :-D
Gruss Tom

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Beitragvon Crazy Cow » 23. November 2011 20:25

Man muss nur wollen.

Neulich hattenwir das Thema mal im XJ Forum, ich weiss die Org. Quelle leider nicht.

So bereitet man in einem japanischen Automobilunternehmen eine Kartoffel zu:

Man heizt einen neuen, hochwertigen Herd auf 200 Grad.
Man legt eine große Folien-Kartoffel hinein.
Man wendet sich in den folgenden 45 Minuten einer produktiven Aufgabe zu.
Dann wird überprüft, ob die Kartoffel gar ist.

Man nimmt die gekochte Kartoffel aus dem Herd und serviert sie.

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Und so bereitet man in einem deutschen Automobilunternehmen eine Kartoffel zu:

Man gründet ein Projektteam (KAIZEN) und definiert genauestens alle Einzelheiten des Projektes. Das Team sucht 6 Monate nach einem TS 16949 zertifizierten Kartoffelllieferanten, und findet keinen. Dann wird ein Rübenlieferant gezwungen, Kartoffeln zu liefern. Da er Kartoffeln nicht im Programm hat, kauft er sie von einem unzertifizierten Kartoffelhändler und schlägt 25% auf den Kartoffelpreis auf.

Der Rübenlieferant wird beauftragt, den Herd auf 200 Grad vorzuheizen. Man verlangt, daß der Lieferant zeigt, wie er den Knopf auf 200 Grad gedreht hat und erwartet, daß er Informationsmaterial des Herdherstellers beibringt, aus dem hervorgeht, daß er Herd richtig geeicht ist.

Man überprüft das Informationsmaterial und veranlaßt dann den Lieferanten, die Temperatur mit Hilfe eines zertifizierten Temperaturfühlers zu überprüfen und weist den Lieferanten an, die Kartoffel in den Herd zu legen und die Zeituhr auf 45 Minuten zu stellen.

Man veranlasst den Lieferanten, den Herd zu öffnen, um zu zeigen, daß die Kartoffel richtig platziert wurde und erbittet eine Studie, die beweist, daß 45 Minuten die ideale Garzeit für eine Kartoffel dieser Größe ist.
- nach 10 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
- nach 11 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
- nach 12 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
- man wird ungeduldig mit dem Lieferanten
(Warum dauert es so lange eine einfache Kartoffel zu kochen??)
und veranlaßt einen aktualisierten Gar-Statusbericht alle 5 Minuten.
Nach 15 Minuten wird geprüft, ob die Kartoffel gar ist. Nach 35 Minuten kommt man zu dem Schuß, daß die Kartoffel fast fertig ist.

Man gratuliert dem Lieferanten, dann informiert man den Lenkungsausschuß über das hervorragende Arbeitsergebnis, obwohl man mit einem unkooperativen Lieferanten zusammenarbeiten mußte.

Nach 40 Minuten Garzeit nimmt man die Kartoffel aus dem Herd, um eine
Kosteneinsparung ohne Wert- und Qualitätsminderung der Kartoffel im Vergleich zu der ursprünglich angesetzten Garzeit von 45 Minuten zu realisieren.

Man serviert die Kartoffel und wundert sich, wie zum Teufel die Japaner so eine gute, preiswerte Kartoffel kochen, die den Leuten offensichtlich besser schmeckt als die deutschen Kartoffeln.

Zwischenzeitlich gibt es verschiedene Verbesserungsvorschläge des Managements:

- Man könnte Rüben in Kartoffelform verwenden, um Kosten zu sparen

- Der fehlende Kartoffelgeschmack soll dann in einer Imageoffensive den Kunden als neues Qualitätsmerkmal dargestellt werden

- Es wird gefordert, bei 20% geringerer Gartemperatur im Herd die Garzeit um 20% zu verkürzen.

- Man prüft, ob es nach einer Verlagerung des Herdes nach Tschechien noch möglich ist, die Kartoffeln in Deutschland heiß zu servieren.

NICHT ZU VERGESSEN …

1) Rückverfolgbarkeit:
Der Lieferant muß rückverfolgen können, von welchem Acker, in welchem Abschnitt des Ackers und in welcher Tiefe die Kartoffel heranwuchs. Nachzuweisen ist ebenso die Herkunft der Steckkartoffel. Sofern Gülle als Dünger verwendet wurde, so ist auch deren Herkunft mit Materialzertifikat nachzuweisen. Ein Eintrag in der IMDS-Datenbank ist Pflicht und die Chrom 6-Freiheit ist zu garantieren.

2) Fähigkeiten
Die Prozeßfähigkeit des Anbaues (Merkmal Stecktiefe der Steckkartoffel), der Bewässerung (Merkmal Wassermenge ml pro mm²) und der Ernte nachzuweisen.
Die Maschinenfähigkeit der Erntemaschine (Trecker) muss bei dem Merkmal "Spurtreue" mind. cmk => 2,0 betragen.

3) Erstbemusterung
Vor der ersten Lieferung muss die Erstbemusterung vom Kunden "grün" bewertet werden. Es ist eine PPAP-Liste zu führen.

4) Prozeßlenkung
Die CC-Merkmale "Dicke der Schale" u. "Anzahl der Augen" sowie das SC-Merkmal "Länge des Krautes" sind mittels SPC zu überwachen.

5) KVP
Die Regel "Der dümmste Bauer erntet die größten Kartoffeln" ist stetig weiter zu entwickeln und zu verbessern!

6) Prozeß-Audit
Der Bauer muß im Jahr mind. 3 Prozeßaudits durchführen, wobei hier nur ausgebildete EOQ-Auditoren oder auch Auditoren von namhaften Zert.-gesellschaften zugelassen sind.

7) Umwelt
Der Bauer muß sich nach den Richtlinien der DIN ISO 14001 sowie der EMAS II zertifizieren lassen.

Schulung/Motivation
Die Steckkartoffel-Stecker sowie die Erntehelfer sind zu schulen und durch Naturalzuwendungen zu motivieren. Die Schulungen sind zu dokumentieren.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon leopold » 23. November 2011 20:57

:? sieht ja aus wie bei uns im unterricht....gibt es auch soviele regel und formulare aus zu fullen das unterrichtgeben eine nebensache ist.... :smt009
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Beitragvon Schrat » 24. November 2011 12:44

Der Schrat ist eigentlich nicht so doof, wie er sich gibt oder wie er auf Treffen aussieht


Erwischt! Sie sind Ingenieur. Und Sie wissen, wie man seelenruhig das Heft des Handelns in der Hand behält. Doch merke: Ein Controller könnte - zumindest theoretisch - auch mal eine technische Ausbildung angefangen haben. Unsere Lektüreempfehlung für Sie: "Was ist Wahrheit?" von dem Philosophen Peter Janich.
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Beitragvon leopold » 24. November 2011 17:56

Der Schrat ist eigentlich nicht so doof, wie er sich gibt oder wie er auf Treffen aussieht


:-k denke schon! ist ja incognito... :hechel:
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Beitragvon Schrat » 24. November 2011 19:45

:grin: :grin: :grin:
Gruß Schrat

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Beitragvon HankB » 25. November 2011 14:59

Schrat hat geschrieben:Der Schrat ist eigentlich nicht so doof, wie er sich gibt oder wie er auf Treffen aussieht


Erwischt! Sie sind Ingenieur. Und Sie wissen, wie man seelenruhig das Heft des Handelns in der Hand behält. Doch merke: Ein Controller könnte - zumindest theoretisch - auch mal eine technische Ausbildung angefangen haben. Unsere Lektüreempfehlung für Sie: "Was ist Wahrheit?" von dem Philosophen Peter Janich.
NOCHMAL SPIELEN?


Schrat, nimms mir nicht übel, aber Du bist ein noch schlimmerer Dampfplauderer als die in SO beschriebenen Ingenieure.
Grüsse aus Niederbayern
Bernhard
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