Wisst ihr was schade ist?
Da schreibt einer - Olaf, anhand des Beispiels der Einlasspolitik des KP Treffens, das er einen Trend wahrnimmt, einen Trend der nicht nur Motorradfahrer betrifft, sondern mehr oder weniger alle Menschen weltweit.
Nämlich sich wieder mehr abzugrenzen, sein eigenes Süppchen zu kochen...
Ich glaube früher war es egaler wer, was, wie in welcher Farbe fuhr.
Selbst wenn nicht, wäre es nicht schön, wenn es so wäre. Nicht nur unter Motorradfahrern?
Gut, einer hier hat schon angedeutet, dass das wohl für ihn nicht so ist, er hebt sich gern bewusst ab, steht dazu und möchte das respektiert wissen.
Niemand kann oder sollte anderen etwas aufzwingen.
Aha... jetzt wäre Olaf gezwungen gewesen der Einlasspolitik der KP folge zu leisten, wenn er den lieben Nachbarn hätte begleiten wollen.
Dort wird ihm ein Mehrbetrag aufgezwungen, wenn er teilnehmen möchte, weil er das "falsche" Motorrad fährt.
Es ist nix halbes und nix ganzes. Kein Guzzitreffen, aber auch nicht wirklich offen. Das ist der Knackpunkt und die Ecke an der wir uns stoßen.
Natürlich sollte es weiterhin Treffen bestimmter Marken, Fabrikaten, MCs etc. geben, aber bei dieser Einlasspolitik wird einem u.U. etwas aufgezwungen, im Zweifel eine Spende für einen guten Zweck, aber sie hat darüber hinaus einen faden Beigeschmack.
Ich würde es maximal als ungeschickt bezeichnen.
Nun entwickelt sich eine eher allgemeine Diskussion über Aus- und Abgrenzung.
Das schneiden nicht alle so ganz mit, jeder liest halt auch was er will.
Alte Psychologen Weisheit: Der Empfänger bestimmt die Botschaft.
Deshalb rollten früher ja auch so viele Köpfe, obwohl der Kurier vielleicht dachte: So schlimm isses ja gar nicht, dass wir diese eine Schlacht verloren haben.
Das ist schonmal zuerst schade, also das sich angegriffen und dumm angemacht fühlen, weil Triggerworte wie Kupferpaste, Guzzi, die dem einen doch heilig sind und andere diese Heiligkeit doch zumindest auch nachfühlen können, weil sie ein ebenso edles Pferd in der Garage stehen haben, mit Charakter eben, den es zu erhalten, zu schützen und...
zu zeigen gilt?
Ist das so?
Ja doch, erwische ich mich auch bei wie ich meine halbwegs individuelle 0815 zu hunderttausenden günstig verkauften, von der Stange aus immergleicher japanischer Produktion geliebte Bandit ausführe und denke:
Schau mal ist doch schick mit dem Brecher von Telegabel, den Stummelbeinchen und der großen Satteltasche da rechts, oder?
Das zweite was schade ist, ist das es vielen egal ist oder sie nicht verstehen (wollen?) worum es übergreifend geht.
Nämlich wie man ein allumfassendes Gemeinschaftsgefühl, jetzt sogar schon unter 3radlern, empfindlich stören kann.
Für mich war der Trigger Abgrenzung.
Ja, ich bin da empfindlich und ein Idealist.
Ich mag übertreiben, wenn in meinem Kopf sich gleich Gedanken an Lampedusa o.ä. melden, aber Tendenzen, und die von Knut erkannte oder gefragte sehe ich auch anderswo, diskutiert man besser früh, wenn einem was dran liegt.
Mir läge also anscheinend was daran wenn alle Motorradfahrer so wie in meiner kindlich-romantischen Vorstellung alle irgendwie eine Zusammengehörigkeit empfänden,es keine Elite auf HD, BMW, Guzzi oder was auch immer gäbe, die sich von anderen, meinetwegen immergleicher Fabrikaten abgrenzt.
Und die Joghurt Rennfahrer können es sicher genauso.
Ist vielleicht auch son' Männerding, meine Jungs und ich, da vorne haben wir den Pinkelkreis gezogen, also verpiss dich und piss in deiner eigenen Runde.
Kann ich alles nachvollziehen...
Ist trotzdem schade.
Kann man einfach mal drüber nachdenken, tun ja auch einige.
Andere juckt das nicht oder verstehen den Aufriss nicht, sehen die Tendenz nicht, wollen sie nicht sehen, sind weniger empfindlich, haben gerade zu gute Stimmung sich die dadurch vermiesen zu lassen etc...
Nur eins sollte immer klar sein:
Andere Auszugrenzen, sich selbst abzugrenzen ist in gewissem Rahmen, normal, notwendig und völlig in Ordnung, wenn es aber so kommuniziert für Unbehagen bei den Sich ausgegrenzt fühlenden sorgt, sollte man zumindest bereit sein sich zu reflektieren und das Gespräch nicht mit Floskeln oder gar unterschwelligen Beleidigungen abtun.
Überhaupt sollte man das nicht einfach abtun.
Die sind halt so...
Sorry ich greife das nochmal übertrieben auf, aber ich ziehe da immer schnell Parallelen in der Geschichte.
Scheinheilige Abgrenzung mit Extremen Gedankengut gehört im Keim erstickt.
Konstruktive Kritik:
Bei Marken oder Fabrikate Treffen strikt bleiben. Ist auch für Besucher die draußen parken schöner, weil individueller.
Alle spenden lassen, dann kommt auch mehr zusammen

Und nicht nur auf offenen Treffen offen bleiben.
Zuviel Individualismus zerstört die Gemeinschaft, zuwenig bereichert sie nicht.
Die Kunst liegt wie immer in der Mitte.